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Mo., 20.01.2020, 13:49
Also erstmal ist das Leugnen von Informationen nur eine Möglichkeit mit kognitiver Dissonanz umzugehen und keinesfalls eine automatiserte. Vielleicht solltest du dich da mal direkt in der Fachliteratur informieren, statt unreflektiert irgendwelche unseriösen Artikel nachzuplappern.
Dann ist dein Vergleich mit dem Zuschauen bei einer Vergewaltigung nicht nur geschmacklos sondern auch voll vor'm Baum, denn in deinem Beispiel wissen die Menschen ja nicht, dass sie "gebrainwashed" sind. Übertragen auf den Vergleich mit der Vergewaltigung hieße das, der Mensch erlebt das, was ihm oder ihr da geschieht gar nicht als entgegen ihrem Willen oder gar als Gewalt. Und ohne das subjektive Empfinden des Menschen, dass ihm Gewalt angetan wird, gibt es auch keinen Tatbestand der Vergewaltigung und in sofern hättest du natürlich keine Pflicht und auch kein Recht da einzugreifen. Das wäre dann eher so, als wenn du einem BDSM-Paar zuschaust. Für dich sieht es vielleicht wie eine Vergewaltigung aus und du kannst auch überhaupt nicht verstehen, wie man sowas gut finden kann, aber solange beide damit einverstanden sind, geht es dich nix an. Nicht mal wenn in einer Partnerschaft tatsächlich ein Partner den anderen misshandelt, hast du das Recht einzugreifen, solange der misshandelte Partner das nicht will.
Genauso ist es mit Menschen, die du als "brainwashed" erlebst. Du kannst das so empfinden, dich erhaben und überlegen fühlen als der einzige, der den echten Durchblick hat, alles unbenommen, aber du hast halt kein Recht, denen etwas aufzuzwingen, was die nicht wollen. So lange die sich wohlfühlen kannst du da auch nix machen.
Davon abgesehen hast du auch auf meine Frage nicht geantwortet: Woher weißt du, das du nicht derjenige bist, der "brainwashed" ist, das Wesen des brainwashings ist doch, dass derjenige es nicht merkt...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...