Bedürfnis nach Trost

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Schaaf
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Beitrag So., 13.07.2008, 09:51

das bedürfnis nach trost und zuwendung und geborgenheit und die traurigkeit...das alles ist im moment sehr stark.
mir fallen immer neue sachen ein, wo meine eltern anders hätten reagieren müssen und irgendwie fühl ich mich klein, allein und traurig.
ich träume schon immer, von menschen, bei denen ich irgendwie das gefühl hatte, dass ich von denen gerne trost hätte.
aber wenn ich aufwache, fehlt es mir nur noch mehr.
ich versuche es mir bewusst zu machen und zu trauern und mich um mich selbst zu kümmern. aber das endet nur allzu oft in selbsthass und unendlicher traurigkeit bis hin zu verzweiflung und hoffnungslosigkeit.

ich habe gestern meinem freund gesagt, dass es dieses gefpühl gibt und er hat nur sowas gesagt wie: wenn man erwachsen wird muss man lernen dass zu ignorieren und es sich auf anderem wege (partner, freunde) holen. ich hatte nur das gefühl er sagt, "du darfst das gefühl nicht haben". so fühlte es sich an.

ich schäme mich dieses gefühls wegen. gleichzeitig weiss ich, dass gefühle irgendwie eine daseinsberechtigung haben.

es ist einfach frustrierend. wie gerne hätte ich jmd dem ich mcih zugehörig fühle und der sich um mich kümmert ohne zu bewerten und bei dem ich auch mal weinen kann und dinge falsch machen
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Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 13.07.2008, 16:01

Hallo ihr alle!

Diesen Beitrag gibt es ja schon länger, wie ich gerade durch die ersten Seiten las.
Nun hab ich ihn zum Glück auch noch gefunden. Denn mir geht es ähnlich! Mir geht es soo ähnlich, das ich eben bei dem durchlesen der Beiträge (speziell von Maya) anfing zu weinen, weil mich das Alles so an mich erinnert.
Es tut mir sehr, sehr Leid was ihr alle erfahren musstet.
Schaaf hat geschrieben:es ist einfach frustrierend. wie gerne hätte ich jmd dem ich mcih zugehörig fühle und der sich um mich kümmert ohne zu bewerten und bei dem ich auch mal weinen kann und dinge falsch machen
Du glaubst nicht, wie gut ich dich verstehen kann! Es tut mir soo weh, deine Zeilen zu lesen, denn genauso fühle und denke ich auch!! Aber ich weiss ganz sicher, das wir so jemanden irgendwann finden werden! Geb die Hoffnung nicht auf!
Jennyfer, du hast soo wundervoll und hoffnungsvoll geschrieben! Das tat richtig gut zu lesen! Du schreibst ja sowieso immer so toll aufbauend! Danke!

Also, bei mir ist es so, das ich mir immer ein bis zwei bestimmte Situartionen vorstelle, die auch mit meiner Emetophobie zusammenhängen und sie sozusagen immer und immer wieder abspiele. In dieser Situation (die noch nie so passiert ist in real) gibt es auch einen "Tröster" in männlicher Form. Aber keinen Menschen den ich kenne! Er tröstet mich dabei, während ich das schrecklichste erlebe und auch hinterher.
Bei ihm kann ich in der Vorstellung weinen...und er hält mich ganz fest und tröstet mich.

Und ja, es ist bei mir leider auch so, das es bei mir durch (wahrscheinlich) die Eltern-Kind-Liebe so entstanden ist. Ich bekam und bekomme immer noch nicht die Aufmerksamkeit die ich wirklich gebraucht hätte bzw. brauche. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch in die Selbstverletzung reingerutscht (mit einem anderen Grund zusammen)-fällt mir gerade ein.
Gerade vor ein paar Wochen, gab es einen Streit zwischen meinem Vater und mir. Wo es um materielle Sachen ging und Liebe. Ich sagte ihm klipp und klar, das er mir keine Liebe mit materiellen Dingen geben kann. Das mir die ganzen Materiellen Sachen nichts geben, was er mir wahrscheinlich vermitteln will.(*Taschentuch such*)
Er meinte später, das er das verstanden hätte. Aber es ist jetzt immer noch alles beim alten geblieben.
Und dann fiel mir aber dazu noch was ein vor paar Tagen: Er wurde früher auch (hat mir meine Mutter erzählt, die seine Familie kennt) nur mit Geld sozusagen erzogen und belohnt. Wenn er in der Schle eine gute Zensur schrieb, bekam er davon 20 Mark. Und keine Liebe. Deshalb wahrscheinlich, macht er das auch hier so.
Ich muss nun versuchen es anzunehmen, das er mit Kuchen, topmodernen Krims Krams und Geld mir Liebe schenken will. Ab und zu freue ich mich ja über die materiellen neumodischen Sachen. Aber es ist nur so eine kleine Freude. Ich würde den ganzen Kram (was ich ihm beim Streit auch sagte) eher wegwerfen, um dafür nur eine Umarmung zu bekommen. Aber leider geht das ja nicht...

Lieben Gruss an euch!
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



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Schaaf
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Beitrag So., 13.07.2008, 16:18

oh ja, jetzt würde ich am liebsten auch weinen :(
meine mum versteht es nciht. sie denkt, sie wäre eine gute mum, aber egal was ich mache, die anerkennung und die einfache schlichte liebe/zuwendung, die kriegt sie nciht auf die reihe.
ich habe auch viele dinge, die ich mir vorstelle, fast schon zwanghaft.
ich begegne öfter leuten, bei denen ich nciht weiss woran es liegt, aber bei denen ich so gerne trost finden würde.
meine eine therapeutin für gestaltungstherapie war so eine. ich war dann immer total unsicher und ausweichend, weil ich ja weiss, dass meine wünsche da völlig unangebracht sind.
ich hatte auch einen lehrer. keinen speziellen kontakt oder so mit dem aber irgendwie der wunsch, ich wäre wichtig für ihn und trost halt. obwohl das jetzt schon jahre her ist tauchen diese personen immer in meinen träumen auf und helfen mir und trösten mich.
es ist so unglaublich schwierig, weil dieses gefühl nunmal da ist und man sich so danach sehnt und das tut so weh und macht so traurig, aber wie soll ein erwachsener mensch sich das noch holen?
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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.07.2008, 16:32

Oh Gott, Schaaf...du sprichst mir auch aus der Seele!
Träumst du denn wirklich nachts von den Personen? Bei mir ist es eher so, das ich mir die Situationen immer und immer wieder vorstelle.
Oh ja, das mit den Personen hab ich auch. Zum Beispiel stell ich mir vor, wie ich eine E-Mail an meinen einen Tanzlehrer schicke, wo drin steht wie schrecklich es mir geht und dann sozusagen er sagt: Komm er usw. .Das hat nix mit Liebe zu tun, sondern eben nur das ich Trost haben will!
Komisch ist, das es bei mir keine weibliche Gestalt sein kann, sondern nur männlich. Aber wahrscheinlich wegen der "Starken Schulter" sozusagen. Auch bei Stars im Tv stell ich mir oft wenn ich sie sehe, so diese Handlung mit dem Trost geben usw. vor. Komme mir damit schon etwas andersartig manchmal vor.
Lieben Gruss!
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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.07.2008, 16:33

ich hab hier egrade einen song, der mir viel gibt momentan. vielleicht mögt ihr rap nicht. aber nur mal so:


LG
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Schaaf
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Beitrag So., 13.07.2008, 19:58

bei mir sind es beide geschlechter, hatte das schon bei mann und bei frau.
ja, ich träum schon auch nachts davon, aber es ist eher nicht so toll, weil man eher noch trauriger, hoffnungsloser und autoaggresiver aufwacht als man eh schon war.
es ist wirklich doof.
ja, und das mit den vorstellungen hab ich auch. stell mir vor, wie die mich verletzt finden und versorgen und mich drücken und liebe dinge sagen...all sowas. ja, ich komm mir auch so vor...
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ich_bin
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Beitrag So., 13.07.2008, 20:32

Als ich in die Berufsschule ging, so mit 16, träumte ich regelmäßig (auch in Tagträumen) das der Direktor in meine Klasse kommt, und mich rausholt, um mir zu sagen, dass mein Vater gestorben sei...Ich dachte dann würden alle sehen, wie ich leide. Das die dann für mich da sind...Aber auch das ich dann um ihn trauern könnte, weil ich ihn ja niemlals wirklich hatte...

Danach ging es mir immer noch schlechter. Hatte schwere Schuldgefühle...wegen meinen Träumen.

Ich träumte auch oft, dass ich schwer verletzt bin, und andere sich um mich kümmern...

jennyfer_

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Schaaf
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Beitrag So., 13.07.2008, 21:58

hmm, ja, genau.... ich schäm mich echt dafür aber...nunja

ich weiss nciht, manchmal blicke ich auf mein leben und fühle einfach nur traurigkeit, weil ich immer irgendwie gekämpft hab und immernoch das gefühl eigentlich auf der stelle zu treten. ncihts ist wirklich besser geworden...man lernt nur damit umzugehen..
auf ner party wo ich letztens waren haben wir auch irgendwie über so heftige themen gesprochen, dass ein kumpel in die klinik musste wegen depressionen und ein anderer ganz doofe probleme mit seiner freundin und alle waren auf einmal total erschüttert. halt der zeitpunkt wo man merkt, dass nicht alles so easy ist wie es immer scheint. naja, jedenfalls waren die alle erschüttert, wie "bitter" doch die welt ist und ich dachte nur "herzlich willkommen in meinem leben", weil ich weiss schon länger, dass nicht alles easy ist. gleichzeitig fande ich es total scheisse und auch total traurig, dass ich schon so abgestumpft bin. da wollte ich einfach nur jmd der mich versteht und tröstet :(
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 13:29

Oh Gott,schaaf, ja das mit dem kumpel. ich weiss, wie du dich da gefühlt haben musstest!
Ja, wenn andere plötzlich was hervorholen und man denkt:tja, wenn die nur wüssten das das bei mir auch so ist.-das hatte ich auch schon soo oft.
@jennyfer: ja, das mit dem schwer verletzt und andere kümmern sich um einen dann, daran denk ich eigentlich ständig.
erst dachte ich immer das bei mir das helfersyndrom im sinne der anderen total gefällt, doch es ist wirklich sehnsucht nach trost und schutz.
mir sind jetzt die worte ausgegangen..
LG
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ich_bin
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 14:10

Dornröschen Dorn hat geschrieben: @jennyfer: ja, das mit dem schwer verletzt und andere kümmern sich um einen dann, daran denk ich eigentlich ständig.
erst dachte ich immer das bei mir das helfersyndrom im sinne der anderen total gefällt, doch es ist wirklich sehnsucht nach trost und schutz.
mir sind jetzt die worte ausgegangen..
LG

unterschreib...


Ich hab lange nicht erkannt, dass ich auch für mich anderen helfen wollte. Durch das "helfen wollen" kommt man einfacher an Nähe und ans dazugehören???

lg. jennyfer_

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 14:15

Hi jennyfer!

Ja, das stimmt. dadurch kann auch nähe entstehen,stimmt!

Tja, hat nun jemand vlt lösungsansätze? oder gibt es dafür garkeine lösung? vielleicht gibt es nur irgendwie möglichkeiten es zu akzeptieren oder anzunehmen. aber ich hab keine ahnung...
LG
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 14:16

vielleicht hilft uns auch dieses denken oder tagträumen vor etwas. vielleicht damit man nicht noch tiefer in der gefühlskälte innerlich sinkt oder so. hat jemand eine idee?
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Schaaf
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Beitrag Mo., 14.07.2008, 14:49

erstmal muss ich sagen, dass es mir gut tut, dass ihr dieses denken mit verletzt sein und so auch kennt. irgendwie dachte ich, sowas peinlich/bescheuertes (sorry) hab nur ich
hmm, lösungen? meine thera meint ja: sich selbst versorgen, pflegen....

ich weiss nciht, manchmal kann man sich vielleicht tatsächlich ersatz besorgen (klingt so kühl ), z.b. ne schwiegermutter oder so
oder man versucht sich so trost in der partnerschaft zu finden oder im umgang mit kleinen geschwistern oder kindern / neffen / nichten. mir gehts jedenfalls so, wenn ich die tröste, tröstet mich das auch

hmm, und sonst? weinen und trauer zulassen vielleicht
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Schaaf
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Beitrag Fr., 18.07.2008, 17:09

ich war in einer situation beim gesundheitsamt. mit drei leuten (betreuerijnn, eine vom sozialamt und dem vom gesundheitsamt) und die haben mich gefragt, wies mir geht und mir angeboten, was ich tun könnte, wenns nciht so gut geht und sich halt irgendwie richtig um mich gekümmert. ausserdem kam in diesem gespräch auch die frage "was geben ihre eltern [so gefühlsmäßig]?" und ich konnte nur geld oder ncihts antworten. irgendwie hat mir das das nochmal bewusst gemacht.
seid diesem gespräch ist es wieder ganz schlimm. ich fühl mich einsam, will von diesem gesundheitsamtmenschen getröstet werden und irgendwie... weiss nciht..
seid dem bin ich traurig und ich weiss auch nciht wie ich es wieder aus dem kopf kriegen kann. es ist so ein unbedingtes bedürfnis, dass jemand sieht, dass es mir nciht gut geht und mich tröstet
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Beitrag Fr., 18.07.2008, 22:20

Schaaf hat geschrieben: seid dem bin ich traurig und ich weiss auch nciht wie ich es wieder aus dem kopf kriegen kann. es ist so ein unbedingtes bedürfnis, dass jemand sieht, dass es mir nciht gut geht und mich tröstet
Wie geht`s dir gerade? Ich tröste dich mal ein wenig "virtuell" wenn du magst...

jennyfer_

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