Partnerin hat Flashbacks - wie soll ich mich verhalten?

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Philosophia
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Beitrag Di., 26.11.2019, 16:29

Es ist generell problematisch auf Wunderheilungen durch irgendwas durch irgendwen zu hoffen. Das Leben ist nun mal kein Märchen. Wir lassen auf unseren Wegen Federn, die einen mehr, die anderen weniger (und es kommt auch drauf an, mit wie vielen Federn wir selbst ausgestattet sind)
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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peppermint patty
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Beitrag Di., 26.11.2019, 16:58

lisbeth hat geschrieben: Di., 26.11.2019, 16:23 Der Austausch (auch mit anderen Betroffenen zb in einer Gruppe) kann da schon hilfreich sein, zum einen um auf neue Ideen zu kommen und zum anderen um sich auch immer wieder daran zu erinnern, worum es bei diesen Dingen überhaupt geht:
Eine Einführung, die Erklärung über Sinn und Zweck von Skills, sowie ein Austausch darüber kann natürlich sinnvoll sein. Aber ich sehe es nicht als muss. In Wahrheit kann man mM ja nicht sonderlich viel falsch damit machen, wenn man an einem Duftöl schnuppert, nen Igelball knetet oder sich kaltes Wasser über Gesicht und Hände laufen lässt. Und die Skills für sich sucht sich ja jeder selbst aus - da ist also nichts was verschreckt oder Angst machen könnte.
lisbeth hat geschrieben: Di., 26.11.2019, 16:23 "Skills" ... machen das Problem nicht weg, die sorgen auch nicht automatisch dafür, dass es keine Flashbacks mehr gibt oder nie mehr geben wird. Die helfen, diesen schwierigen Moment zu überstehen, ohne sich selbst oder anderen zu schaden. Und dann den nächsten Moment und dann den nächsten. Das Problem an sich, das die Flashbacks auslöst, bleibt trotzdem da. Und ich glaube, das geht in diesem "Hype" oft verloren, das schraubt die Erwartungen so hoch.
Das finde ich wichtiger. Man sollte sich keine Wunder erwarten. Obwohl es natürlich für den Moment des Flashbacks/Panickattacke, der unaushaltbar erscheint, wichtig ist sich regulieren zu können. Das kann ich von mir definitiv sagen.
Dem TE ging es darum, was er oder seine Freundin im Moment des Flashbacks tun können - ohne das er sie gegen ihren Willen zur Therapie drängen möchte. Für diese Problematik reichen die Werkzeuge.
Langfristig ist, je nach Schwere der Traumatisierungen, eine Therapie sicher wirkungsvoller, wenn ich auch an Selbstheilungskräfte glaube, die bei leichteren oder einmaligen Traumatisierungen eine Therapie obsolet werden lassen können. Bei komplexen Traumata sind Skills (gesunder Menschenverstand :) - das Wort ist zu lang und nicht cool :anonym: :lol: ) allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und Therapie mMn unabdingbar.
Wobei der TE schrieb, dass seine Freundin bereits in Therapie war und somit nicht vollständig ohne therapeutische Hilfe war.
lisbeth hat geschrieben: Di., 26.11.2019, 16:23 Und das hier
peppermint patty hat geschrieben: Di., 26.11.2019, 16:10 Zwangsbeskillung
wird für mich zum Wort des Jahres!! :anonym: :lol:
Dann sind wir schon zwei :lol:

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Rosenstock
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Beiträge: 169

Beitrag Di., 26.11.2019, 19:03

Servus,
Ich glaube nicht, dass es die Rolle eines Partners ist, den Rucksack des anderen mitzustemmen. Ich würde das von meinem Partner nicht wollen.
Ich glaube, es kann die Aufgabe des Partners sein, das Rückgrat bzw den Menschen so zu stärken, dass jederseinen Rucksack selber tragen kann. In meinem Fall besteht diese Stärkung aus einer Therapie und einen Partner, der voll hinter mir und auch hinter meiner Therapie steht.
Nur so sind wir - meines Erachtens - in der Beziehung gleich groß und können uns auf Augenhöhe begegnen.
Lg Rosenstock

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Candykills
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Beitrag Di., 26.11.2019, 20:41

Wenn sie zum Beispiel Geruchsflashbacks hat (also den Schweiß vom Täter riecht oder ähnliches), dann können Duftöle gut helfen. Ich habe diese Art Flashback häufig und mir hilft japanisches Heilöl sehr gut dabei inzwischen.
Das heißt nicht, dass das ihr auch helfen muss. Und vielleicht hat sie auch völlig andere Flashbacks. Und Duftöl hilft vielleicht nicht unbedingt, wenn man gerade Schmerzflashbacks hat oder so. Naja, PP hat das ja alles schon gut erklärt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 06:05

Zany hat geschrieben: Mo., 25.11.2019, 13:05Hilfe will sie zur zeit keine von aussen annehmen, obwohl ich es ihr schon zweimal nahegelegt habe mit einer neutralen therapeuten zu reden.. Ich hoffe sehr ich habe sie nicht in eine ecke gedrängt..
Ihren Willen hat sie aus meiner Sicht klar formuliert... und sie wird ihre Gründe haben.

Wieso braucht es Hoffnung, nicht gedrängt zu haben? Ist das nicht zweifelsfrei der Fall gewesen (dafür kann man als Partner ja auch ein Gespür haben), so dass nun sehr! darauf zu hoffen ist? Und auch was die Anzeige angeht:
Wenn ich noch egoistish sein darf: sie hat ihn nicht angezeigt und dass dieser hund noch frei herumläuft (sie behauptet dass er sich in ausland abgesetzt hat) macht mir zu schaffen..
Ich würde tatsächlich nicht ihre Bedürfnislage mit der des Partners verwechsel wollen...

Es gibt auch Menschen, die nervt es in der Tat, wenn ein Partner mit therapeutischen Empfehlungen ums Eck kommt und so vieles mehr, was hier völlig unbekannt ist - bis auf ein Stichwort.

Wortkreationen kann man natürlich witzig finden, aber was sie sagt ist nunmal, dass sie dzt. keine externe Hilfe will (der Grund wurde nicht genannt)

--------------------
Auch, dass er dabei verstehen lernen möchte was mit seiner Freundin passiert und sich durchaus reflektiert.
Was mit IHR passiert, weiß ein Forum.... hmmmm. Wohl nicht. Dazu empfehle ich vielmehr mit der Freundin zu reden.

Es ist noch nicht mal gesagt, ob es um Flashbacks im klinischen oder traumatherapeutischen Sinne geht.. oder um eine umgangssprachliche Formulierung und ihn Wirlichkeit die Problematik eine ganz andere ist. In Kliniken wird nach einer Diagnose individuell therapiert... und nicht, dem Partner Listen in die Hand gedrückt, nachdem dieser ein Stichwort angeboten hat wie Zwangsgedanken, Flashbacks oder Borderline, Panikattacke oder sonstwas.

Auch den Schluß "Flashback, also wird es wohl eine Traumastörung sein" würde ich für meine Teil mit Vorsicht genießen.
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theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 06:53

Es ist naheliegend, dass sie traumatisiert wurde, wenn man die Situation betrachtet. Ich würde auch nicht verwechseln, dass der Partner und sie je ihre eigenen Bedürfnisse haben können. Das eine Vergewaltigung ein (im besten Fall) nicht alltägliches mitunter traumatisches Ereignis ist, darüber besteht wohl hoffentlich Konsens, Stern?

Und dass das die Beziehung (in die 2 Parteien involviert sind) verändert, darüber besteht auch Konsens?
Ich finds gut, dass er seine Gefühle hier äußert und sich Gedanken, um den Umgang mit ihr macht. Das er kein Therapeut ist, wird er auch wissen und es wurde ihm auch mitgeteilt.

Ich finde auch, dass Hintergrundwissen wichtig ist, um Dinge einzuordnen. Wenn mein Partner beispielsweise Verdacht auf Diabetes hat, würde ich ihn nicht mit Torte beglücken.
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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 07:35

Nahe liegt für mich gar nichts. Man KANN seriöser Weise NICHT von Erlebnissen auf eine Störung schließen (geschweige denn auf eine bestimmte!). Und über eine Forum aufgrund von ein paar Stichworten eines Partners erst recht nicht.

Inhaltlich stimme dem Beitrag von Philosophia übrigens voll zu. Denn inhaltlich sehe ich das durchaus genauso (habe ja selbst zudem auch nicht alles therapiert). Abgegrenzt habe ich mich lediglich davon, dass ich gemeint habe, es gäbe sowas wie eine Therapiepflicht. Nee, denn in der Tat:
aber daraus resultiert nicht gleich ne psychische Krankheit. Dass Flashbacks nach so was auftreten halte ich für normal.
Auch was Selbstheilungskräfte angeht: Zustimmung.

Kann durchaus auch sein, dass sie trotz einer gewissen Belastung damit zurecht kommt... es ist in der Tat nicht für jeden Therapie das beste. Oder auch solche Fragen:
Ist es besser sie nie darauf anzusprechen? Oder sollte ich so viel wie möglich drübert sprechen?
Das kann nur sie wissen, sorry.

Mir geht es darum, dass man hier nicht viel mehr weiß als ein Wort "Flashback"... und dass hier niemand sagen kann, wie es sich verhält.

Eine Fragestellung wie "wie schaffe ich es, Flashbacks nicht persönlich zu nehmen" oder "wie kann ICH damit umgehen, wenn der Partner Flashbacks" hat, ist für mich etwas VÖLLIG anderes als SIE mit Skills zu versorgen, nachdem man sich dazu etwas angelesen hat.

Und zum Diabetes-Vergleich. Einen Verdacht auf Diabetes würde hoffentlich auch kein Forum stellen, sondern seriöserweiss hoffentlich ein Arzt (der dann im Normfall auch in der Lage zu überblicken, was sonst alles in Betracht käme und auszuschließen ist, um einen konkreten Verdacht zu stellen). Dass ein Diabetiker-Forum, aber sofort dabei wäre mit "ja, das könnte Diabetes sein, kenne ich auch", kann ich mir aber bildlich vorstellen... und auch dass es Erklärungen mit Empfehlungen frei Haus dazu gibt. Halte ich aber nichts davon... und man tut nicht jedem etwas Gutes damit.
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theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 07:56

Ich bin zum Teil auch bei dir.

Glaube aber nicht, dass es schadet jemanden, aus Rücksicht, nicht mit Kuchen zu versorgen. Oder sich aufgrund von Unsicherheiten/Rücksicht Hintergrundinfos zu Begrifflichkeiten (mit Begriffen mit denen man gsd noch nichts zu tun hatte) und Möglichkeiten zu holen.

Dass
Sie entscheidet was sie will
es in ihrem Tempo gehen soll
es kein Trauma sein muss, aber kann
er kein Therapeut ist etc.
wurde ihm doch bereits mitgeteilt.
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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 08:10

Wenn man denn Partner nicht mit Kuchen versorgt, ist es nicht der Partner der entscheidet, dass er besser keinen Kuchen isst.

Es stellt sich auch die Frage, kommt ein Partner mit Diabetesverdacht nicht selbst drauf und kann entsprechend für sich sorgen. Oder fühlt man sich verantwortlich, das abzunehmen... und den Partner im übertragenen Sinne mit Diabetes-Skills zu versorgen, obwohl unklar ist, ob es überhaupt Diabetes ist. Handelt vielleicht sogar eher aufgrund einer eigenen Sorge (und somit nur scheinbar für den Partner).

Nee, dass tut nicht jedem gut, wenn der Partner glaubt eine Helferrolle zu übernehmen zu wollen.... sie will zu-dem keine externe Hilfe. Sie wüsste doch, wohin sie sich wegen eines Skillstrainings wenden könnte. WILL das aber nicht. Vielleicht kommt sie damit ja auch klar, der Partner aber nicht den Schwierigkeiten, egal ob Diabetes oder anderes. Alles völlig offen.
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 08:22

Ich verstehe worauf du hinauswillst.
Denke aber, dass gerade gegenseitige Rücksichtnahme Beziehungspartner von Fremden unterscheidet.
Für mich ist es auch eine moralische Frage bei (möglicher) Diabetes keinen Kuchen zu geben.
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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 09:28

Ich kann durchaus auch nachvollziehen, worauf du und andere hinaus wollen... kann sein, kann nicht sein. Selbst finde ich vieles zu vage, siehe oben.

Für meinen Teil wäre sowas wie vorauseilende (vielleicht sogar unerwünschte) Hilfe (für wen überhaupt?) jedenfalls nicht das gleiche wie Rücksichtsnahme auf den Partner. Vielleicht nimmt das dringende Bedürfnis, helfen zu wollen, ja auch ab, wenn sich stattdessen der anscheinend gesunde Partner Skills aneignet:
Das mit dem nicht persönlich nehmen muss ich noch besser üben, denn in gewissen situationen nehm ich das leider zu persönlich:(
Kann in manchen Beziehungen jedenfalls auch Thema sein: Kommt man als anscheinend gesunder Partner damit selbst zurecht... (ganz unabhängig davon, ob nun eine Störung aufgrund der Erlebnisse vorliegt oder nicht). Die Lösung besteht jedenfalls nicht immer darin, den anscheinend traumatisierten Partner "zu therapieren".

Wenn ich Rücksicht nehmen will, würde ich direkt fragen, ob es besser ist, sie öfters darauf anzusprechen oder das zu unterlassen. Wie sie zu einer Anzeige steht, usw. Das weiß halt wirklich niemand.
Liebe Grüße
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Thread-EröffnerIn
Zany
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag Mi., 27.11.2019, 16:12

@stern: jetzt muss auch ich mal direkt werden: dafür dass du selbst
hobbytherapeuten abgeneigt bist - was ich durchaus auch finde - führst
du dich selbst auch so auf.. das aus der distanz und das noch auf einer
ebene, die meine freundin angreift.. wenn sie keine externe hilfe holen
will, musst du das nicht hinterfragen, denn sie kann selbst bestimmen,
wann der richtige zeitpunkt da ist.. und ich habs oben schon erklärt
mit dem alkoholiker: manche menschen, wie du und ich, können dies
besser rationalisieren und sagen: doch ich brauche hilfe, andere tun
sich schwer damit weil eine grosse scham da ist... und zweitens geht es
um ihr wohlbefinden und indirekt auch um mich.. denn ich habe das forum
aufgesucht, um tipps zu bekommen, wie sie - solange sie nicht in die
behandlung geht - es vielleicht probieren könnte..

bei ihr ist es nich "schlimm", sie hat ein tag alle zwei wochen mit
diesen flashbacks.. und genau da will ich dann auch ansetzen und
probieren.. denn drängen scheint mir das falsche, zuhören und in arm
nehmen zu wenig.. doch jeder mensch braucht auch diese umarmungen und
fürsorge.. wie ich auch an manch seltenen tage..
Also bitte versuche nicht deine ansichten zu überzeugen wollen mit uns und besonders mir .. Denn ich will definitiv was anderes als du..

@lisbeth: mit dem bevormunden stimme ich dir zu.. das habe ich mir auch
schon überlegt.. jedoch kann ich es - dadurch dass wir so offen und
ehrlich sind - eventuell näher bringen.. was ich jedoch noch nicht
bedacht habe dass solche skills sie auch noch triggern können... Danke für den hinweis

Ich habe gestern mit ihr geredet.. Habe sie gefragt wie diese emotionaliät kommt, plötzlich oder steigernd? Sie sagte dass es bei ihr vor allem dann kommt wenn sie stress hat wie zB grossvater im spital, wenn sie angst hat mich zu verlieren und und.. Wenn also viele sachen aufs mal einschlagen.. Weiter habe ichgefragt ob sie denn spürt dass es sich anbannt, da meinte sie auch dass es unterschiedlich ist.. Sie dann als beobachterin zusehen muss wie das passiert.. Auf meine doofe frage ob sie denn sich nicht wehren kann, ihn in die flucht schlagen während diesem flashback meinte sie: nein denn ich fühle mich genau wie da auf dem boden: wehrlos, hilflos.. Was mehr als verständlich ist... Ich habe dann indirekt von den skills gesprochen aber mehr - und so habe ich das auch gemeint und nicht um therapeut zu spielen - um ihr einen anderen blickwinkel zu geben, etwas neues auszuprobieren und einen anderen weg zu gehen.. Was mich vor allem für sie beruhigt ist dass sie sex mit mir geniessen kann ohne einen flashback zu haben.. Denn sex kann auch eine schöne seite haben und die will ich ihr auch zeigen..
denn ich denke es gibt auch viele frauen mit ähnlichen erfahrungen:( wo beim sex auch an das erinnert werden.. Ich kann nie nachvollziehen was sie durchmachte aber zu sehen dass es ihr in vielen alltagssituationen gut geht beflügelt mein herz.. Jetzt müssen wir - oder sie - nur noch lernen was zu tun ist bei stresssiituationen und wenn das gefühl sie übermannt... Gestern konnte ich mit ihr in ruhe darüber reden ohne dass ihr tränen kamen, recht "gefasst" .. Aber ich will auch nicht alte wunden immer und immer wieder aufreissen..

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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 16:26

Zany hat geschrieben: Mi., 27.11.2019, 16:12 wenn sie keine externe hilfe holen
will, musst du das nicht hinterfragen, ...
Muss nicht, aber kann... denn was ist das Forum anderes als eine externe Stelle. Weiß sie denn davon, dass du dich hier über Skills für sie informierst und ist das IHR Bedürfnis?
denn ich habe das forum
aufgesucht, um tipps zu bekommen, wie sie - solange sie nicht in die
behandlung geht - es vielleicht probieren könnte..
Wieso meldet sie sich dann nicht?
bei ihr ist es nich "schlimm", sie hat ein tag alle zwei wochen mit
diesen flashbacks.. und genau da will ich dann auch ansetzen und
probieren..
Nix für ungut, aber das nenne ich Hobbytherapie...
Liebe Grüße
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 16:34

Schön, dass ihr ein gutes Gespräch führen konntet. So wie du es beschreibst, gehst du einfühlsam mit ihr um, dass finde ich sehr wichtig.

Manchmal ist es hier egal wie und was man macht - es ist nicht richtig- aber du kannst dich recht gut abgrenzen, so scheint es mir.
Zany hat geschrieben: Mi., 27.11.2019, 16:12 Sie dann als beobachterin zusehen muss wie das passiert.. Auf meine doofe frage ob sie denn sich nicht wehren kann, ihn in die flucht schlagen
Die Frage ist nicht blöd und wird tatsächlich so (zumindest kenne ich das aus meiner Traumtherapie) bei Alpträumen angewandt. Da soll man sich dann ein wehrhaftes (oder gutes) Ende selbst ausdenken...
Zany hat geschrieben: Mi., 27.11.2019, 16:12 während diesem flashback meinte sie:
nein denn ich fühle mich genau wie da auf dem boden: wehrlos, hilflos.. Was mehr als verständlich ist...
Das meine ich mit IN der Situation. Sie fühlt sich so wie in dem Moment damals. Selbst wenn sie es vom Kopf her anders weiß...

Ich hoffe, ihr könnt weiter gut miteinander reden und findet einen (auch individuellen) Weg des Umgangs für euch mit dem Erlebnis.

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stern
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Beitrag Mi., 27.11.2019, 16:39

Nachtrag:
und ich habs oben schon erklärt
mit dem alkoholiker: manche menschen, wie du und ich, können dies
besser rationalisieren und sagen: doch ich brauche hilfe, andere tun
sich schwer damit weil eine grosse scham da ist...
Aha, du siehst sie also nicht in der Lage, dass sie selbst Hilfe zu organisieren könnte.

Im übrigen halte ich partnerschaftliche Umarmungen für etwas ganz anderes als wenn sich ein Partner Skills abliest. Du versuchst hier über traumatisierte Patienten an Therapieinterventionen zu kommen, um sie an ihr anzuwenden - wobei es sich noch nicht einmal um Flashbacks handeln muss. Da hilft alle Umschreibung nichts.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 27.11.2019, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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