Beschwerde Psychotherapeutenkammer

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kein Nick
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Beitrag Do., 23.01.2020, 19:31

spirit-cologne hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 18:55 Trotzdem sind bei weitem nicht alle Psychotherapeuten so und Verallgemeinerungen von Einzelerfahrungen auf eine ganze Berufsgruppe sind weder logisch sinnvoll noch nützen sie irgendwem.
Dieses Totschlagargument einer Diskussion geht mir auf die Nerven, ich lese das so oft im Forum.

Nein ich denke nicht, dass hier pauschal verallgemeinert wird, auch wenn es sich vielleicht in den Ohren mancher so anhören mag.

Manchen Usern scheint es eher schwer zu fallen, zu ABSTRAHIEREN!

Wie bitte, soll man diskutieren, wenn man in jeden Satz schreiben muss: "meiner Meinung nach", "in meiner Erfahrung", bei Herrn Müller und Frau Meier war das so, aber ich muss euch sagen, dass ich nicht jeden Psychotherapeuten auf der Welt kenne und es auch gute Therapeuten gibt, ect.

Und Zweitens, was ich von manchen Usern nicht fair finde: wenn man eine Erfahrung nicht gemacht hat und nicht nachvollziehen kann, von was andere sprechen, dann sollte man doch einfach an der Diskussion NICHT TEILNEHMEN.

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Mondmann
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Beitrag Do., 23.01.2020, 20:19

Es ist nicht die Aufgabe eines Therapeuten, den Patienten irgendeiner Form von Autorität zu unterwerfen.
Der Patient unterwirft sich - gemeinsam mit dem Therapeuten - bereits in dem Moment, in dem der Antrag geschrieben wird. Das wird auch von kaum jemandem ernsthaft geleugnet, wenn es denn mal angesprochen wird. Lässt sich in der Literatur auch nachlesen.

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 23.01.2020, 21:15

Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Und Zweitens, was ich von manchen Usern nicht fair finde: wenn man eine Erfahrung nicht gemacht hat und nicht nachvollziehen kann, von was andere sprechen, dann sollte man doch einfach an der Diskussion NICHT TEILNEHMEN.
Nein? Warum nicht? Weil du dagegen bist?

Dann darf also ein Vegetarier der nie ein Stück Fleisch gegessen hat, nicht über den Fleischkonsum diskutieren?

Und die Demonstrantin für den Frieden müsste aussteigen, wenn sie noch keinen Krieg miterlebt hat?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 23.01.2020, 21:48

Mondmann hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 20:19 Der Patient unterwirft sich - gemeinsam mit dem Therapeuten - bereits in dem Moment, in dem der Antrag geschrieben wird. Das wird auch von kaum jemandem ernsthaft geleugnet, wenn es denn mal angesprochen wird. Lässt sich in der Literatur auch nachlesen.
Sorry, aber das ist Blödsinn. Erstens sind die fachgerechte Durchführung von Psychotherapie und die Frage wer diese Therapie nach welchen Regeln finanziert zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe (vor allem weil wir hier in einem Forum schreiben, wo viele User gar nicht aus Deutschland kommen und daher mit dem deutschen Antragssystem gar nix zu tun haben). Du kannst ja auch Therapie selbst bezahlen, dann wird gar kein Antrag geschrieben. Es macht daher keinen Sinn, in einem Thread in dem es um die Folgen von nicht sachgerecht durchgeführter Therapie geht, auf einmal das deutsche Antragsverfahren zur kassenfinanzierten Psychotherapie zu diskutieren. Das ist sicherlich auch lohnend, sich über Sinn und Unsinn bei der Antragstellung auszutauschen, hat aber mit dem Thema hier rein gar nix zu tun.


Zweitens frage ich mich, wem sich der Patient gemeinsam mit dem Therapeuten da angeblich unterwerfen soll - dem System? Dem Gutachter? Den Regeln der Psychotherapie. So, wie du es schreibst, ist das eine inhaltsleere Floskel. Außerdem hast du ja in deinem vorhergehenden Beitrag geschrieben, der Patient würde sich der Autorität des Therapeuten unterwerfen.Plötzlich unterwerfen sich durch den Antrag beide - wem eigentlich? Was von beidem denn nun, da musst du dich schon entscheiden... :kopfschuettel:

Drittens ist auch die Tatsache, dass das von kaum jemanden geleugnet wird (was wird da überhaupt nicht geleugnet?) eine einfache, nicht belegte Behauptung. Und es würde mich mal brennend interessieren, auf was für eine "Literatur" du da Bezug nimmst, du hast sie ja vorsorglich nicht angegeben... :roll:
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spirit-cologne
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Beitrag Do., 23.01.2020, 22:15

Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31
Dieses Totschlagargument einer Diskussion geht mir auf die Nerven, ich lese das so oft im Forum.
In meinen Augen ist "Alle Therapeuten sind blöd, missbräuchlich und raffgierig" ein Totschlagargument. Wenn das nicht so oft kommen würde, sondern jeder sich um eine etwas differenziertere Sichtweise bemühen würde, müsste ich nicht so oft darauf hinweisen... :roll:
Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Nein ich denke nicht, dass hier pauschal verallgemeinert wird, auch wenn es sich vielleicht in den Ohren mancher so anhören mag.
Was ist das denn sonst, wenn nicht Verallgemeinerung, wenn man schreibt " die Therapeuten", "die Analytiker" , "der" Patient unterwirft sich "dem" Therapeuten ?
Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Manchen Usern scheint es eher schwer zu fallen, zu ABSTRAHIEREN!
Das ist ja genau das, was ich beklage... :lol:
Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Wie bitte, soll man diskutieren, wenn man in jeden Satz schreiben muss: "meiner Meinung nach", "in meiner Erfahrung", bei Herrn Müller und Frau Meier war das so, aber ich muss euch sagen, dass ich nicht jeden Psychotherapeuten auf der Welt kenne und es auch gute Therapeuten gibt, ect.
Man muss nicht in jedem Satz sowas schreiben, aber wenn man nicht aneinander vorbei diskutieren will, sollte man schon kenntlich machen, auf welcher Ebene man gerade unterwegs ist: Auf der Ebene der eigenen Erfahrungen - die kann man allerhöchstens anzweifeln aber keinesfalls widerlegen, weil ja keiner dabei war und keiner den User oder den Therapeuten kennt - oder ob man den Anspruch erhebt, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Die sollte man dann aber durch mehr untermauern können, als durch die eigene Erfahrung und das, was man hier im Forum gelesen hat, ansonsten sollte man bei der Schilderung der eigenen Erfahrungen bleiben...
Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Und Zweitens, was ich von manchen Usern nicht fair finde: wenn man eine Erfahrung nicht gemacht hat und nicht nachvollziehen kann, von was andere sprechen, dann sollte man doch einfach an der Diskussion NICHT TEILNEHMEN.
Woher willst du denn wissen, welcher User selbst welche Erfahrungen gemacht hat? Und wer soll entscheiden, wann ein User "genug" Erfahrungen hat, um sich zum Thema äußern zu dürfen? :kopfschuettel: Noch leben wir nicht in Russland oder China, noch entscheidet jeder selbst, zu welchen Themen er sich äußert oder nicht. Nur sollte man halt keine eigenen Einzelerfahrungen als allgemeingültige Fakten verbreiten. Ein Tipp: wenn dir ein Beitrag nicht passt oder du der Meinung bist, einzelne User sollten sich nicht äußern dürfen, gibt's genau dafür die "Ignore" Funktion, dann bekommst du die unliebsamen Beiträge nicht mehr angezeigt und brauchst sie nicht mehr lesen.
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Friedoline
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 00:27

spirit-cologne hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 22:15 In meinen Augen ist "Alle Therapeuten sind blöd, missbräuchlich und raffgierig" ein Totschlagargument.
Lese das hier überhaupt nicht. Dein Beitrag ist off topic.
spirit-cologne hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 22:15
Kein Nick hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 19:31 Manchen Usern scheint es eher schwer zu fallen, zu ABSTRAHIEREN!
Das ist ja genau das, was ich beklage... :lol:
Mitnichten ist "Verallgemeinern" und "Abstrahieren" das Gleiche.

Mal im Netz ein paar Erklärungen gesucht, Abstraktion ist das wissenschaftliche Instrument, es ermöglicht Modelle zu bilden. Dabei ist es wichtig, logisches Denken anzuwenden und eben nicht das von dir oben genannte Zitat. Ich behaupte, dass ich das in der Form noch nie hier im Forum gelesen habe, dagegen aber oft als Unterstellung von Usern, die scheinbar Schwierigkeiten mit Abstraktion haben. Das also, was Deine viel zitierten Autoren psychologisch wissenschaftlicher Theorien konnten und anwandten.
Unter Wikipedia findet sich folgendes:
Abstraktionsfähigkeit ist außerdem eine wichtige Voraussetzung für effektives und effizientes Lernen. In der Lernpsychologie gibt es daher den Begriff der „progressiven Abstraktion“, d. h. die Fähigkeit, gleichartige Informationen mehr und mehr unter bestimmten Oberbegriffen zusammenfassen zu können und somit sein Wissen immer engmaschiger zu vernetzen.

Die Abstraktionsfähigkeit als psychische Leistung kann auch gestört sein: So können Personen mit verschiedenen Formen der Schizophrenie, mit schweren Neurosen oder mit einer Intelligenz­minderung Probleme haben, Begriffe zu verstehen oder auseinanderzuhalten. Sie haben oft Defizite in sozialen Interaktionen.
spirit-cologne hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 22:15 Noch leben wir nicht in Russland oder China, noch entscheidet jeder selbst, zu welchen Themen er sich äußert oder nicht.
Schön dass du das sagst, das nehme ich auch für mich in Anspruch.

Und zurück zum Thema: es ist so wichtig, dass User hier ihre Erfahrungen teilen, wenn es um das Thema "Schaden durch Psychotherapie" geht. Das muss in diesem Forum angemessen Platz bekommen, ansonsten würde ich bald dem Forum "Russland und China" unterstellen, so wie du es hier unterstellt hast. Zum Beispiel, dass man wegen diesen Meinungen aus dem Forum ausgesperrt werden würde.

Dem TE und sich produktiv hierzu äußernden Usern gilt meine Anerkennung.

Wo Modelle auf Individuen angewandt werden, sind die Individuen meiner Meinung nach aus ethischen Gründen berechtigt, selbst Modelle ihrer Situation zu entwickeln und zu benennen. Denn diese sind diskutierbar! Gerade bei Psychologie, einer nicht-exakten Wissenschaft, bzw. einer Geisteswissenschaft! Im Gegensatz zu Medizin sind Psychologie und Psychotherapie keine Naturwissenschaft. Im Sinne der Evidenz sind hierbei Worte/Begriffe aus der Wortfamilie "Heilmittel"o. ä. im Grunde irreführend.

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 03:15

Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27
Lese das hier überhaupt nicht. Dein Beitrag ist off topic.
Äh, und was ist dann das, was du hier schreibst? Der Satz von mir war eine überspitzte Formulierung, die dazu dient, die unzulässigen Verallgemeinerungen hervorzuheben. Muss nicht jeder verstehen.
Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27 Mitnichten ist "Verallgemeinern" und "Abstrahieren" das Gleiche.
Habe ich auch so nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass ich auch beklage, dass es den Leuten schwer fällt zu abstrahieren (ganz offensichtlich, weil sie es ja falsch tun)
Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27 Das also, was Deine viel zitierten Autoren psychologisch wissenschaftlicher Theorien konnten und anwandten.
Habe ich hier etwas verpasst? Ich kann mich nicht entsinnen hier irgendwelche Autoren viel zitiert zu haben...
Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27
Unter Wikipedia findet sich folgendes: Abstraktionsfähigkeit ist außerdem eine wichtige Voraussetzung für effektives und effizientes Lernen. In der Lernpsychologie gibt es daher den Begriff der „progressiven Abstraktion“, d. h. die Fähigkeit, gleichartige Informationen mehr und mehr unter bestimmten Oberbegriffen zusammenfassen zu können und somit sein Wissen immer engmaschiger zu vernetzen.
Ist ja schön, dass du in der Lage bist, aus Wikipedia zu zitieren, aber wenn du das auch anwenden würdest, könntest du auch erkennen, was das mit dem Thema der von mir benannten unzulässigen Verallgemeinerung zu tun hat: Bei der Abstraktion geht es eben, wie du selbst schreibst, um viele, gleichartige Informationen, aus denen du nach bestimmten systematischen Kriterien übergeordnete Informationen gewinnst. Das beschreibt genau das, was z.B. in wissenschaftlichen Studien passiert. Wenn ich von 2 oder 3 völlig unterschiedlichen Einzelberichten auf ein so allgemeines Konstrukt wie "Therapie" und deren Sinn oder Qualität schließe, dann ist das eben keine Abstraktion sondern Spekulation bzw. unzulässige Verallgemeinerung.
Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27 Schön dass du das sagst, das nehme ich auch für mich in Anspruch.
Natürlich, ich kann mich nicht entsinnen etwas dem entgegen stehendes geäußert zu haben. Ich war es nicht, die geschrieben hat, bestimmte User sollten sich nicht äußern. Von mir aus kann hier jeder so viel schreiben wie er will. Ich muss ihm nur nicht Recht geben...
Friedoline hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 00:27 Und zurück zum Thema: es ist so wichtig, dass User hier ihre Erfahrungen teilen, wenn es um das Thema "Schaden durch Psychotherapie" geht. Das muss in diesem Forum angemessen Platz bekommen, ansonsten würde ich bald dem Forum "Russland und China" unterstellen, so wie du es hier unterstellt hast. Zum Beispiel, dass man wegen diesen Meinungen aus dem Forum ausgesperrt werden würde.
Auch das habe ich nie in Frage gestellt. Mich würde mal interessieren, wo du das zu lesen geglaubt hast. Natürlich ist es wichtig, dass Therapiegeschädigte hier einen Raum haben, über ihre Erfahrungen zu berichten. Ich sage ja nur, dass man als Therapiegeschädigter vielleicht nicht gerade objektiv ist, wenn es um die allgemeine Beurteilung von Funktionsweise und Nutzen fachgerecht durchgeführter Therapie geht. Erstens weil man ja als Therapiegeschädigter meist gar keine eigenen Erfahrungen zu korrekt durchgeführter Therapie hat und zweitens aufgrund der selektiven Wahrnehmung die aus derart negativen Erfahrungen entsteht.
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Friedoline
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 07:41

@ Spirit

Es liegt auch am Empfänger, wie er etwas verstehen und interpretieren will. Ich habe hier viele Sachargumente angebracht, die sehr konkret benennen, was ich meine.

Manchmal muss und kann man einfach auch "die Bäume" sagen, auch wenn es konkret die Fichte an der Lichtung links bei dem Grüppchen Tannen ist, oder der Ahorn mit der doppelten Krone oder die Eibe im Garten oder die Kiefer, die einzeln am Feldrand steht.

Tatsächlich kann man nie ausschließen, dass Menschen etwas auch "überspitzt" lesen, wo es ursprünglich nicht überspitzt formuliert war (siehe Politik), weil sie eine Abstrahierung nochmal verallgemeinern, da ist meine Verantwortung gegenüber den Lesern aber begrenzt.

Vielmehr muss man sich doch fragen, warum dritte fremde Beiträge nachträglich polemisieren wollen, was du meiner Meinung nach hier versuchst.

Du versuchst, die Erfahrung von Mondmann und dem TE und anderen Mitsprechern zu bagatellisieren. Und da hast du dich nun selbst widersprochen. Von Mondmann erwartest du Autoren und Belege, selbst nennst du deine Quellen nicht, außer du würdest entfernt diese Tätigkeit ausüben und setzt dich selbst in Recht, hier User zu belehren ohne selbst Autoren zu nennen.

Lass doch den Menschen, die negative Erfahrungen gemacht haben irgendwo hierim Forum einen Platz, ohne dass du in langen Beiträgen die Argumente und persönlichen Erfahrungen auf ein allgemeines "so soll das aber nicht sein" plättest.

Es gibt Nebenwirkungen in Therapie, sagst du selbst. Unterschätze doch bitte die Leute nicht, die mit Abstraktion umgehen können, auch wenn manche Formulierungen vllt nicht feinst geschliffen sind.

Und die, die so etwas wie "alle und jene, raffgierig ect" überall herauslesen, sind auch so gefährdet, einer bestimmten Denkweise auf zu sitzen, man kann nicht alle in einer Diskussion auf den selben Stand bringen und garantieren, dass keine Polemiker dabei sind. Die haben ein ganz anderes Problem, als durch Therapie negative Erfahrung gemacht zu haben.
Zuletzt geändert von Friedoline am Fr., 24.01.2020, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Friedoline
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 07:47

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 23.01.2020, 21:15 Dann darf also ein Vegetarier der nie ein Stück Fleisch gegessen hat, nicht über den Fleischkonsum diskutieren?

Und die Demonstrantin für den Frieden müsste aussteigen, wenn sie noch keinen Krieg miterlebt hat?
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Die Demonstrantin für Frieden geht aber ZUSAMMEN mit demjenigen, der im Krieg negative Erfahrungen gemacht hat, aus pazifistischen Gründen auf die Strasse. Und nicht als sein Gegner. Die wird es zwar geben, aber die Kriegsbefürworter werden ihre eigene Demo haben.

Leider ist das Beispiel schon wieder schwierig, weil es zum Inhalt Krieg und Frieden hat und wieder etwas impliziert, was manche User hier falsch auf den Thread bezogen verstehen könnten.

Also lieber das Beispiel mit dem Fleisch: sicher werden Vegetarier mit den Tierschützern eine gemeinsame Diskussionsgrundlage finden. Es kommt aber auf das Gesprächsthema an: wenn Veganer und Fleischesser darüber diskutieren, ob Fleisch der Gesundheit gut tut oder nicht, wird das vllt mehr ein Wetteifern der Argumente werden, die sich auf mehr oder weniger fremde Quellen beziehen, wie Fleischkonsum für den Körper ist.
Wenn aber Tierschützer und Veganer zusammen diskutieren, werden die sich auch in manchen Punkten nicht einig sein, die Diskussion wird aber sehr viel konstruktiver sein, als mit den Metzgern. Also zum Beispiel wie könnte man Tierhaltung so gestalten, dass man Fleischkonsum tolerieren kann.

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Noenergetik
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 09:16

Leider kann sich auch eine zunächst gute Therapie ins Gegenteil umkehren und so hat man dann beides, eine positive Therapieerfahrung und auch negative Gegenerfahrungen.

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Tristezza
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 09:23

Friedoline alias Kein Nick alias rainydays sind dauerhaft gesperrt, bitte nicht mehr auf ihre Beiträge eingehen und weitere "Wiederauferstehungen" melden.

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Mondmann
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 09:26

@ spirit -cologne:

Mit deiner Antwort zeigst du, dass du dich mit der Thematik nicht befasst hast und auch nicht befassen möchtest. Dennoch erkläre ich es dir gerne etwas ausführlicher:

Hier geht es nicht um Psychotherapie allgemein oder um einzelne Therapieverläufe, hier geht es um eine höhere Ebene, nämlich um die, in der man (Gutachter, Gerichte, Kollegen, Patienten, Supervisoren, usw.) sich damit auseinandersetzen muss, was passiert, wenn eine Therapie, die von der Kasse finanziert wurde, nicht gut läuft, sondern sogar schadet und im schlimmsten Fall der Patient dabei missbraucht wurde.

Ein "dann geh ich zum nächsten Therapeuten" ist eine Möglichkeit, wenn es danach bei diesem reibungslos verläuft und Therapeut und Patient sich einig darin sind, das Ganze als bedauerlichen Einzelfall zu betrachten, den man aufarbeitet und fertig.

Damit hat man die Systemfrage aber nicht gestellt, und das muss auch niemand tun - nur: Es funktioniert nicht, dass quasi von dir verboten werden soll, diese Frage zu stellen, wie einzelne missbrauchende Therapeuten von der Institution "Therapie" und vom Gesundheitswesen und von der Justiz behandelt bzw. gedeckt werden. Diese Frage wiederum kann nicht losgelöst betrachtet werden davon, was das System überhaupt vorsieht an Abläufen. Dazu gehören z. B. auch die genehmigten Verfahren. Viele Therapeuten, die selbst in den anerkannten Verfahren tätig sind, kritisieren die Willkür dieser Genehmigungen.

Weiterhin - du kannst es mir glauben oder nicht, aber an der Realität ändert das gar nichts; ich habe das recherchiert - kritisieren Therapeuten die Willkür der Kontingente: Niemand würde ernsthaft bezweifeln, dass 300 Stunden eine vollkommen zufällige und willkürliche Festlegung ist (aber solange es keine Probleme gibt, weil man sich unterordnet, sagt auch niemand was laut dagegen). Die Therapeuten müssen sich nun insofern unterordnen, als sie die Anträge so schreiben müssen, dass sie bewilligt werden und sich in die Kontingente quetschen lassen: Der Patient muss so sehr gestört sein, dass nur Verfahren XY hilft; aber er muss so gesund sein, dass er auf jeden Fall davon profitiert. Er muss im Fall eines Verlängerungsantrags so große Fortschritte gemacht haben, dass alles super ist, aber er muss noch so viel Therapiebedarf haben, dass die Verlängerung durchgeht. Und am Ende muss nach 300 Stunden ein toller Mensch rausgekommen sein, der nun sein Leben genießen kann.

Wenn man das ernsthaft genauso betreibt, bleibt das Analytische auf der Strecke; man ordnet sich den vorgesehenen Schritten unter, was mit "Analyse" kaum was zu tun hat. Aber Patient und Therapeut müssen sich selbst betrügen, weil sie sonst gar nicht erst arbeiten könnten. Sieht man eine Weiterfinanzierung als Selbstzahler vor, ist das, wie die Therapeuten selbst feststellen, strenggenommen ein Betrug am System, denn man hat die Kasse ja belogen. Dasselbe mit den Akutstunden, die an die abgeschlossene Therapie rangehängt werden.

Solange niemand das reflektiert, macht man das so. Wenn man aber anfängt, Therapeuten zu befragen (den eigenen oder fremde), dann wird ganz anders geredet, und man versteckt sich gerne hinter dem System, mit exakt den Worten: "Ich hab die Regeln nicht aufgestellt, ich lehne sie ab, aber ich muss mich ihnen fügen". Das ist alles, nur keine Analyse.

Und wenn der Patient nicht ganz naiv ist und das hinterfragt, dann wird ihm klar: Analyse, über die Kasse finanziert, ist zwar durchaus hilfreich, aber nur, indem sie belügt. Und damit ist sie keine. Und wenn man sich das bewusst macht, wird klar: Man braucht das nicht. Jedenfalls nicht, wenn man um der Aufrichtigkeit willen "angetreten" ist. Man muss sich also entscheiden, ob man sich befreit oder mitspielt.

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Solage
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 22:36

LSeneca hat geschrieben: Mi., 22.01.2020, 19:08

Ich werde hier weiter berichten, vermutlich aber mit etwas Verzögerung, um das Verfahren nicht zu gefährden.
Neben den vielen informativen Beiträgen, wie man sich gegen missbrauchende Therapeuten auf formaler Ebene zur Wehr setzen kann, wäre ich auch für jeden Erfahrungsaustausch dankbar, der auf die seelische Verarbeitung eingeht.

Unmittelbar nachdem Therapieabbruch las ich in dem Buch "Blumen auf Granit- Eine Irr- und Lehrfahrt durch die deutsche Psychoanalyse" von Dörte von Drigalski folgenden Abschnitt: "Die Kardinalfrage, die mir immer wieder gestellt wird, lautet: Wie kann ich traumatische Erfahrungen einer schädigenden, lebensuntüchtig machenden Analyse verarbeiten? Wie werde ich damit fertig? Wie kann ich mich lösen? Ich meine, die beste Antwort liegt in einer entschiedenen Hinwendung zu neuen Lebensfeldern."

Als ich diese Worte damals las, war ich so verzweifelt, dass ich nicht wusste, wie das gehen soll: Mich neuen Lebensfeldern entschieden hinzuwenden. Mein Leben hatte für 1 1/2 Jahre aus meiner Psychoanalyse bestanden; der plötzliche Abbruch ließ mich ins bodenlose abstürzen. Heute kann ich die Worte von Dörte von Drigalski bestätigen, die ich allerdings erst nach langer Krisenintervention und kritischer Selbstanalyse umsetzen konnte.

Liebe Grüße

LSeneca
Ich habe die Erfahrung von Drigalski auch gelesen. Meine Erfahrung war anders, gegenteilig sogar und dabei für mich dabei noch schlechter. Ich bin in der analytischen Therapie nicht abgesoffen, sondern mir wurde sehr intensiver Körperkontakt angeboten. Ja was ist jetzt besser? Ich spürte den Körper des Therapeuten hautnah und konnte mich wie so oft dadurch selbst nicht spüren. Nicht spüren, was ICH brauche, will!
Irritierend und verwirrend war das. Will ich das wirklich? Oder mache ich das für den Therapeuten?

Ich verarbeite dies mit meinen transgenerationalen Traumatisierungen laaaangsam. Ich gebe mir die Zeit, die für mich notwendig ist in dem Bewusstsein, dass es gut werden kann.

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Solage
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 23:01

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 24.01.2020, 03:15
Auch das habe ich nie in Frage gestellt. Mich würde mal interessieren, wo du das zu lesen geglaubt hast. Natürlich ist es wichtig, dass Therapiegeschädigte hier einen Raum haben, über ihre Erfahrungen zu berichten. Ich sage ja nur, dass man als Therapiegeschädigter vielleicht nicht gerade objektiv ist, wenn es um die allgemeine Beurteilung von Funktionsweise und Nutzen fachgerecht durchgeführter Therapie geht. Erstens weil man ja als Therapiegeschädigter meist gar keine eigenen Erfahrungen zu korrekt durchgeführter Therapie hat und zweitens aufgrund der selektiven Wahrnehmung die aus derart negativen Erfahrungen entsteht.
Hallo spirit-cologne, ich lese Dich ernsthaft sehr bemüht und auch immer wieder mit Verständnis.

Aber wenn du schreibst, dass man als Therapiegeschädigter nicht objektiv ist, dann zieht es mir die Schuhe aus!
Weil, der Schaden ist da und Du schreibst, dass der Schaden da ist, obwohl der Therapeut fachgerecht gearbeitet hat?
Das erinnert mich an Frauen, die vergewaltigt wurden und vor Gericht dann selbst angeklagt wurden, weil sie evtl. einen zu kurzen Rock getragen haben, zu verführerisch waren.

Wenn ein Therapiegeschädigter keine eigenen Erfahrungen zu korrekt geführter Therapie in Deinen Augen hat, dann ist er nicht geschädigt?

Und nein, da entsteht keine selektive Wahrnehmung, sondern eine konkrete, realistische Wahrnehmung, eben aus der realen negativen Erfahrung!

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Solage
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Beitrag Fr., 24.01.2020, 23:25

Und es gibt einen Widerspruch: Eine fachgerechte Therapie kann ja nicht schaden, weil...
Wer entscheidet, was eine fachgerechte Psychotherapie ist?
Wo kein Kläger, keine Not, da alles gut. Kein Richter!

Wo aber Schaden entsteht, weil der Therapeut sich in einem Größenwahn sonnt, sich ganz sicher ist, dass die Abweichung der Abstinenz in diesem Falle hilfreich ist, vielleicht es so verpackt, dass der Patient das so doch will, braucht.. Alles gut, wenn alle glücklich und zufrieden...
Wenn dieses Verhalten aber schadet, auch wenn es gut gemeint sein sollte, dann ist wichtig, wie der Patient es empfindet, wird er dadurch retraumatisiert? Da muss der Therapeut fürsorglich darauf achten und kann nicht wild kreativ sein.

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