Ich weiß ja was sie will: dass ich meine Angst überwinde, meine Gefühle zu zeigen. Komischerweise klappt das manchmal, so in der Hälfte der Fälle, und dann hilft mir das ja auch tatsächlich. Nur weiß ich vorher nie, ob ich es hinkriege. Und da die Therapie ja auch kleine Erfolge zeigt (ich trau mich, wo anzurufen, ich hab die Positivliste geschrieben, ich komm besser mit den Attacken klar), mag ich eigentlich nicht bei ihr abbrechen. Sie hat mir auch oft schon aha-Erlebnisse beschert, dass man etwas auch anders sehen kann. Perspektivwechsel und so. Ich kann mir echt nicht vorstellen, woanders nochmal diese ganzen Geschichten zu erzählen. Und ist es nicht so, dass Therapie nun einfach mal, wenns ans Eingemachte geht, knüppelhart ist? Ich hab immer das Gefühl, ich steh kurz davor, dass ich mich fallen lassen kann. Auch wenn ich zwischendurch auch manchmal meine leisen Zweifel hab, ob ich weitermachen soll bei ihr. Ist auch schon mal vorgekommen, dass sie meinen Namen verwchselt hat oder nicht auf meinen Namen gekommen ist. Das registrier ich durchaus. Ich nehme mal an, das fällt ihr mit mir genauso schwer wie mir, aber bei meiner Geschichte hätte jeder Therapeut so seine Probleme, das ist ziemlich komplex und verworren. Woran merkt man schon, ob was untherapierbar ist? Muss man dafür mehrere Therapeuten verschleißen? Ich hab für sowas nicht die Kraft. Solange sie mir immer wieder sagt, sie hat eine Vision, dass wir das hinkriegen, glaub ich ihr. Sie ist nicht so schlecht, glaubt mir.
Aufregung vor der 1. Stunde der Gruppentherapie
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Ich glaub, du hast mich nicht ganz verstanden. Ich meine das in einem absolut destruktiven Sinne. Ich wäre wie eine Art Wachs. Formbar wie sie möchte. So war ich immer. Angepasst bis zur Unkenntlichkeit. Das ist mein System um zu überleben.
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D.h. sie macht in der Gruppe tatsächlich wie im Einzel auch istdp? ..wobei, die Antwort ist angesichts der Sätze, die da rausgehauen werden eh klar.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 10:49 Aber ich weiß ja, dass sie die scharfe Methode vollzieht und mir eigentlich helfen will. Ich sag mir dann immer, boah, Therapie ist halt hart. Und sie wählt bewusst diese Worte, um mich aus der Reserve zu locken. Sonst würde ich mich nicht bewegen. Mit mir kann man ziemlich viel machen, ich wehr mich nicht. Daher der raue Ton und der Druck.
Es gibts durchaus Therapeuten, die nicht vertreten, dass Therapie hart sein muss. Dass es zwar mal hart sein kann, schwierig oder Tiefs gibt. Dass die aber kurz sein sollen. Mit deutlicher Tendenz nach oben. Und dass es keinesfalls gegen eine Therapie spricht, wenn man da gern hingeht und es ohne große Katastrophen abläuft. Man kann ja auch Gefühle erleben, ohne dass es einem alles wegreißt.
Hat die Therapeutin als erstes "Kuscheltherapie" gesagt oder kommt das von dir? Fiel bei mir auch wiederholte Male.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 10:49 und ja, es ist einfach die Kühle und Härte in der Atmosphäre. Aber nur mit Kuschelkurs würde ich wahrscheinlich nicht vorwärtskommen.
Würde mich auch interessieren, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann, dass sie dir den Gefallen tut. Das wäre ja entgegen ihrer Methode.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 10:49 Mal sehen, ob sie nach unserer letzten Einzelsitzung jetzt auch mal probiert, was Sanftheit mit mir macht und bei mir bewirkt. Dürfte ganz interessant für sie werden, wenn sie das mal testet. Mehr als darum bitten kann ich nicht.
Und falls sie es täte: das wären dann ja krasse Wechsel zwischen istdp und sanft. Puh... das stelle ich mir dann richtig heftig vor. Da kannst ja gar nichts mehr einschätzen
Sofern das tatsächlich bald eintritt und es dir auch etwas bringt, wäre es ja gut.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 18:03 Ich hab immer das Gefühl, ich steh kurz davor, dass ich mich fallen lassen kann. Auch wenn ich zwischendurch auch manchmal meine leisen Zweifel hab, ob ich weitermachen soll bei ihr.
Ich würde nur aufpassen, dass du nicht zu lange wartest und dauerhaft vorm "es fühlt sich wie kurz davor" hängen bleibst.
Mir wurden gern so Sachen gesagt, wie dass man ja schließlich in einer Std alles verändern könnte und dass immer noch Chancen bestehen.... und und und....
Und ebenso wie bei dir: Wenn ich jetzt nicht sofort xy mache oder nicht sofort mit xy aufhöre, dann Therapiestopp.
Wie das mit wirklichem Vertrauen vereinbar ist, erschließt sich mir auch nicht.
Sie redet dir hoffentlich nicht ein, dass du untherapierbar bist.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 18:03 Woran merkt man schon, ob was untherapierbar ist?
Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man das Erpressung. Es gibt das auch als Erziehungsmethode, wobei das Kind mit Liebesentzug bestraft wird. Das funktioniert wie Beugehaft: der Zustand wird aufrechterhalten bis das Kind aufgibt (oder flieht).Wenn ich jetzt nicht sofort xy mache oder nicht sofort mit xy aufhöre, dann Therapiestopp.
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Lustig, dass du das gerade sagst. Hatte die letzten Tage ganz viel über gewaltfreie Kommunikation gelesen (aus Interesse bezüglich Kindererziehung). Habe da auch immer wieder Vergleiche gezogen.
Bei mir wurde das angewendet und ich habe nicht nachgegeben. Es wurde verlangt, ich solle den Kontakt zu meinem Vater abbrechen und sagen, dass ich ihn nie wieder sehen will. Egal, was kam, ich konnte dem nicht nachgeben. Dieser Kontakt war mein letzter Strohhalm.
Die Methode setzt so lange einen drauf, bis das Fass entweder überläuft oder explodiert.
PS: anderen Forderungen habe ich nachgegeben, aber dieser einen nie.
Die Methode setzt so lange einen drauf, bis das Fass entweder überläuft oder explodiert.
PS: anderen Forderungen habe ich nachgegeben, aber dieser einen nie.
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Sie passt in der Gruppe die Methode an, wählt also je nach dem, was auf dem Tisch liegt, eine andere Intervention. ISTDP kommt vielleicht 50% dran.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 20:17 D.h. sie macht in der Gruppe tatsächlich wie im Einzel auch istdp? ..wobei, die Antwort ist angesichts der Sätze, die da rausgehauen werden eh klar.
Und solches Gefühlserleben habe ich ja auch mal zwischendurch. Es ist ja beileibe und zum Glück nicht so, dass ich jedes Mal am Boden bin, wenn sie mir was sagt.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 20:17 Man kann ja auch Gefühle erleben, ohne dass es einem alles wegreißt.
Ist meine Wortwahl. Aber sie erwartet schon, dass wir mindestens alle 14 Tage jeder mal dran sind, will heißen 30min was durcharbeiten. So schafft sie pro Woche 2-3 Fälle intensiv, und die anderen sagen dann eher kurz was und sind dafür dann die nächste Woche dran.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 20:17 Hat die Therapeutin als erstes "Kuscheltherapie" gesagt oder kommt das von dir?
Nee, war mal sehr provokativ gemeint, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Fand ich trotzdem sehr daneben. Beim nächsten Mal werde ich diesen Punkt nicht schlucken, sondern aufstehen und den Schlussstrich ziehen. Und insgesamt muss bis Ostern was passieren, dass ich mich fallen lassen kann, das hab ich mir als Deadline gesetzt. Wenn ich bis dahin qualitativ keinen Sprung mache, hör ich auf.diesoderdas hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 20:17 Sie redet dir hoffentlich nicht ein, dass du untherapierbar bist.
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Heisst das Nervenzusammenbruch oder was? Oder ist das dann der Moment, den ich so fürchte, dass man sich quasi ergibt und fallen lässt?
Bei mir braucht es eigentlich keinen Druck, um mich zum Knall zu bringen. Reicht wie gesagt authentische menschliche Wärme. Dass ich das nicht aushalten kann, darüber müsste ich wohl mal sprechen. Aber das ist so wahnsinnig schwer, damit anzufangen. Ich komm ja nie in Verlegenheit, das Gefühl mal an mich ranzulassen, weil ich alle auf 20 km Abstand vor meiner Außenmauer halte und den Alltag so runter funktioniere. Ich weiß gar nicht, ob ich einen solchen Blick überleben kann....
Ich spreche doch von der Erziehungsmethode. Wie das als Therapie funktionieren soll, das erschließt sich mir nicht. Denn ich empfinde das als sehr gewalttätig. Das Ziel war bei mir, dass ich das Gewünschte tue (das meine ich mit Überlaufen des Fasses). Passiert ist die totale Eskalation in Form einer Flucht ohne Rückkehr (die Explosion). Das war nicht beabsichtigt, aber mit so etwas muss man wohl rechnen, wenn man den Druck immer weiter erhöht. Irgendwann ist dann der endgültige Verlust der Beziehung weniger schlimm als das, was angedroht wird. Ist dieser Punkt erreicht, dann ist Ende.
Mir kommt grad eine Idee. Kennst du den Film "Der Pferdeflüsterer"? Ist es das, was du erwartest, wie das am Boden liegende Pferd in völliger Hilflosigkeit letztendlich zu erkennen, dass gar keine Gefahr besteht?
Das funktioniert nicht. Auf die Art wird ein Pferd gebrochen. Es kann folgsam werden und einen entspannten Eindruck machen. Aber es wird nie mehr den gleichen Ausdruck haben.
Das funktioniert nicht. Auf die Art wird ein Pferd gebrochen. Es kann folgsam werden und einen entspannten Eindruck machen. Aber es wird nie mehr den gleichen Ausdruck haben.
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Filousmere, angenommen du hättest eine gute Freundin, deren Schwierigkeiten ähnlich gelagert wären wie deine eigenen, würdest du ihr dann zu so einer Therapie raten? Oder eher abraten? Oder unter Vorbehalt zum ausprobieren raten?
Oder würdest du dein Kind sowas machen lassen?
Das interessiert mich wirklich, du machst es nun ja schon eine ganze Weile.
Und für mich klingst du ähnlich hin und her gerissen, wie ich mich oft gefühlt habe. Sogar manche Sätze von dir habe ich früher fast original auch so gesagt.
Und was mir noch wichtig ist, obwohl ich es schonmal gesagt habe: Meine Meinung kommt ja doch sehr zum Ausdruck. Falls dir das hier in deinem Thread zu heftig ist, oder dich durcheinanderbringt wie du es nicht willst, dann sag es bitte. Sag, ich soll mein Klappe halten und ich werde es tun. Ohne sauer zu sein oder sonstirgendwas.
Oder würdest du dein Kind sowas machen lassen?
Das interessiert mich wirklich, du machst es nun ja schon eine ganze Weile.
Und für mich klingst du ähnlich hin und her gerissen, wie ich mich oft gefühlt habe. Sogar manche Sätze von dir habe ich früher fast original auch so gesagt.
Und was mir noch wichtig ist, obwohl ich es schonmal gesagt habe: Meine Meinung kommt ja doch sehr zum Ausdruck. Falls dir das hier in deinem Thread zu heftig ist, oder dich durcheinanderbringt wie du es nicht willst, dann sag es bitte. Sag, ich soll mein Klappe halten und ich werde es tun. Ohne sauer zu sein oder sonstirgendwas.
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Falls du beendest, hätte das nichts mit Versagen deinerseits zu tun! Das ist meine Meinung. Wünsche dir, dass du das dann auch so sehen kannst (sofern es eintritt).Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 22:43 Nee, war mal sehr provokativ gemeint, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Fand ich trotzdem sehr daneben. Beim nächsten Mal werde ich diesen Punkt nicht schlucken, sondern aufstehen und den Schlussstrich ziehen. Und insgesamt muss bis Ostern was passieren, dass ich mich fallen lassen kann, das hab ich mir als Deadline gesetzt. Wenn ich bis dahin qualitativ keinen Sprung mache, hör ich auf.
Das heißt, das wechselt ständig nach ihrem Gutdünken und ihr wisst nie, welchen Hut die Therapeutin grade auf hat, den ISTDP- oder den "Kuschel"-Hut? Das würde mich völlig verrückt machen, das ist doch komplett unberechenbar. Und wenn du emotionale Misshandlung durch deine Mutter erlebt hast - dann ist das in meinen Augen eine Wiederholung dieser früheren Situation. Vielleicht fühlt sich daran auch irgendwas "gut" für dich an, weil es eben "vertraut" und bekannt ist...Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 22:43 Sie passt in der Gruppe die Methode an, wählt also je nach dem, was auf dem Tisch liegt, eine andere Intervention. ISTDP kommt vielleicht 50% dran.
Ganz ehrlich, in so einer unberechenbaren und willkürlichen Situation (s.o.) finde ich es "normal" und "gesund", sich zu schützen.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 22:43 Und insgesamt muss bis Ostern was passieren, dass ich mich fallen lassen kann, das hab ich mir als Deadline gesetzt. Wenn ich bis dahin qualitativ keinen Sprung mache, hör ich auf.
Meine persönliche Erfahrung: Mit Druck erreicht man gar nichts, weder "fallen lassen" noch an Gefühle herankommen oder diese Gefühle zeigen. Wenn sie da so mit Druck rangeht, hat das für mich was von Dressur. Aber solche Dinge gehen eben nicht auf Knopfdruck, so gar nicht.Filousmere hat geschrieben: ↑Mi., 29.01.2020, 15:08 [...] weil meine Thera mich gern (nun schon zum 3. Mal) damit unter Druck setzt, dass eine weitere Therapeie keinen Sinn macht, wenn ich nicht jetzt (!) an meine Gefühle rankomme oder mich überwinde, etwas rauszulassen. O Ton: Sie guckt sich das noch 2-3 Sitzungen an. Und dann sich wundern, dass ich mich nicht fallen lassen kann. Sie gibt aber zu, dass es kompliziert ist. Manchmal weiß ich nicht, ob es unmöglich ist.
Mir dreht sich ehrlich gesagt der Magen um, wenn ich lese, wie sie mit dir/mit der Gruppe umgeht und wie du das dann auch noch so halb in Schutz nimmst und sagst: "Aber sie meint es doch nur gut mit mir". Das sagen manche Kinder von prügelnden und misshandelnden Eltern auch. Oder sie reden sich ein, dass sie es "verdient hätten", bestraft zu werden. Nennt sich Stockholm-Syndrom.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Liebe Filousmere, du musst wissen, ob dir die Gruppentherapie etwas bringt oder nicht, die Entscheidung, ob du bleibst oder gehst, hast du in der Hand. Ich finde das schön, dass du dort Erkenntnisse gemacht hast und gewisse Verhaltensweisen ablegen konntest. Dass es den paar Beiträgen nach, welche ich von dir las, scheinbar gut geht, auch den Aggressionen in der Gruppe Platz zu geben, dass dort genug Vertrauen ist, dass sich auch Patienten zutrauen, ihre Meinung dort in der Sitzung zu äußern. Das hast du am Anfang auch gemacht, du warst kritisch und andere haben dir nach ein paar Sitzungen ein Feedback gegeben, wie das bei ihnen ankommt. Und, dass es deutlich und klar ist, welche Methoden sie anwendet, finde ich ist ein Plus.. dass sie auch offen mit dir über die Situationen spricht und ihr Bedenken äußert, finde ich auch gut, denn das ist das Angebot, welches sie macht und was sie glaubt, dass sie noch tun kann, so mein Eindruck - wie sie das auch aus der Sicht ihres Könnens einschätzt. Ihr als Patienten entscheidet dann, ob ihr das annimmt und von euch hängt das auch zum Teil ab, ob sie helfen kann, oder nicht.
Ich an deiner Stelle würde schauen, wie du dich fühlst und wie die Tendenz ist oder sein wird. Falls du keine Besserungen mehr merken würdest und es ohne Ergebnisse würde, oder dann dazu eher weh tun würde und schwer aushaltbar sein sollte, würde ich an deiner Stelle auch gehen.
Ich an deiner Stelle würde schauen, wie du dich fühlst und wie die Tendenz ist oder sein wird. Falls du keine Besserungen mehr merken würdest und es ohne Ergebnisse würde, oder dann dazu eher weh tun würde und schwer aushaltbar sein sollte, würde ich an deiner Stelle auch gehen.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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Hallo zusammen,
gibt von meiner Gruppentherapie mal wieder was Neues zu berichten: Fortschritte meinerseits.
Letzte Stunde hat mir meine Therapeutin signalisiert, dass sie nichts tun kann, wenn ich es nicht schaffe, die Mauer zwischen uns abzureißen. Ich lass sie einfach nicht an mich heran, ich weiß gar nicht, wie das geht. Sie sprach indirekt wieder mal von Therapieende, aber das hat mich nicht mehr so getroffen wie früher. Ich fühlte mich sehr ratlos und allein in diesem Moment, sagte das auch und wurde darüber ziemlich traurig. Und eine Gruppenteilnehmerin hat danach unter Tränen gesagt, wie sie das schmerzt, dass sie mich auch nicht erreicht, obwohl sie sich so sehr bemüht gesehen zu werden. Und sie weinte so sehr darum, dass sie es nicht schafft, mit mir in Beziehung zu treten, dass mich das sehr betroffen gemacht hat. Ich hab ihr später mitgeteilt, dass dieses emotionale Feedback für mich sehr heilsam war und dass ich keinesfalls will, dass ich anderen so zugemauert begegne. Wir haben jetzt ein Date zum Kaffetrinken Und ich merkte auch, dass ich einige knallharte Sätze rausgehauen hab, die auf andere ziemlich unfreundlich wirken müssen. Ist immer das Muster: ich schieß dich ab, bevor du mir zu nahe kommen kannst. Das war ein Aha-Erlebnis.
Und dass ich mir über Verlassenheit erst Gedanken machen muss, wenn ich erstmal jemanden bei mir sein lasse, dass das Thema Trennung/Verlassenheit der 3. Schritt vor dem 1. Schritt ist. Da ist mir echt ein Kronenleuchter aufgegangen: erst geb ich Vertrauensvorschuss, dass die anderen mir nichts Böses wollen und mich kennenlernen wollen, dann gibt es eine Miteinander sein und dann vielleicht auch mal eine Trennung.
Und in dieser Stimmung wurde mir auch bewusst, wie frustrierend das auch für meine Therapeutin sein muss, dass sie sich so bemüht, mich zu erreichen, ich aber einfach die Tür keinen Spalt aufmache. Und dann hab ich mich tatsächlich überwunden und sie angerufen. Das Telefonat dauerte nur 1:40 min, aber es war so wertvoll!
Ich: Danke für die lehrreiche Stunde heute. Ich hab gespürt, was ich mit meinem Verhalten anrichte. Und damit Sie merken, dass ich's ernst meine, rufe ich an und schreibe mal keine Mail.
Sie: (hat still zugehört) lacht ganz herzlich, so dass ich merkte, wie sie sich freut.
Ich: Und ich hab auch wieder gemerkt, was ich mit Ihnen abziehe, wie frustrierend und verletzend das für Sie sein muss. Das tut mir sehr leid.
Sie: Dafür bin ich da! Dass Sie das merken und abstellen können. Dafür bin ich doch da.
...danach haben wir noch 2-3 Sätze geredet über mein Aha-Erlebnis. Und sie sagte: Da müssen wir noch ein bissel dranbleiben, aber dafür bin ich da.
Nach dem Telefonat fühlte ich mich wie ein Weltmeister.
Erstens war ich so stolz, dass ich angerufen habe, zweitens so glücklich über ihre positive Reaktion und die zurückgewonnene Sicherheit.
Ich hab gerade durch die Rückmeldung aus der Gruppe was Wichtiges kapiert. Und durch meine Überwindung hab ich jetzt ein viel besseres Vertrauensgefühl der Therapeutin gegenüber.
Natürlich muss ich aufpassen, dass ich jetzt nicht auf der andren Seite vom Pferd runterfalle. Aber ich kann den Moment erstmal genießen. Und die Winterferien überstehen.
Liebe Grüße Filousmere
gibt von meiner Gruppentherapie mal wieder was Neues zu berichten: Fortschritte meinerseits.
Letzte Stunde hat mir meine Therapeutin signalisiert, dass sie nichts tun kann, wenn ich es nicht schaffe, die Mauer zwischen uns abzureißen. Ich lass sie einfach nicht an mich heran, ich weiß gar nicht, wie das geht. Sie sprach indirekt wieder mal von Therapieende, aber das hat mich nicht mehr so getroffen wie früher. Ich fühlte mich sehr ratlos und allein in diesem Moment, sagte das auch und wurde darüber ziemlich traurig. Und eine Gruppenteilnehmerin hat danach unter Tränen gesagt, wie sie das schmerzt, dass sie mich auch nicht erreicht, obwohl sie sich so sehr bemüht gesehen zu werden. Und sie weinte so sehr darum, dass sie es nicht schafft, mit mir in Beziehung zu treten, dass mich das sehr betroffen gemacht hat. Ich hab ihr später mitgeteilt, dass dieses emotionale Feedback für mich sehr heilsam war und dass ich keinesfalls will, dass ich anderen so zugemauert begegne. Wir haben jetzt ein Date zum Kaffetrinken Und ich merkte auch, dass ich einige knallharte Sätze rausgehauen hab, die auf andere ziemlich unfreundlich wirken müssen. Ist immer das Muster: ich schieß dich ab, bevor du mir zu nahe kommen kannst. Das war ein Aha-Erlebnis.
Und dass ich mir über Verlassenheit erst Gedanken machen muss, wenn ich erstmal jemanden bei mir sein lasse, dass das Thema Trennung/Verlassenheit der 3. Schritt vor dem 1. Schritt ist. Da ist mir echt ein Kronenleuchter aufgegangen: erst geb ich Vertrauensvorschuss, dass die anderen mir nichts Böses wollen und mich kennenlernen wollen, dann gibt es eine Miteinander sein und dann vielleicht auch mal eine Trennung.
Und in dieser Stimmung wurde mir auch bewusst, wie frustrierend das auch für meine Therapeutin sein muss, dass sie sich so bemüht, mich zu erreichen, ich aber einfach die Tür keinen Spalt aufmache. Und dann hab ich mich tatsächlich überwunden und sie angerufen. Das Telefonat dauerte nur 1:40 min, aber es war so wertvoll!
Ich: Danke für die lehrreiche Stunde heute. Ich hab gespürt, was ich mit meinem Verhalten anrichte. Und damit Sie merken, dass ich's ernst meine, rufe ich an und schreibe mal keine Mail.
Sie: (hat still zugehört) lacht ganz herzlich, so dass ich merkte, wie sie sich freut.
Ich: Und ich hab auch wieder gemerkt, was ich mit Ihnen abziehe, wie frustrierend und verletzend das für Sie sein muss. Das tut mir sehr leid.
Sie: Dafür bin ich da! Dass Sie das merken und abstellen können. Dafür bin ich doch da.
...danach haben wir noch 2-3 Sätze geredet über mein Aha-Erlebnis. Und sie sagte: Da müssen wir noch ein bissel dranbleiben, aber dafür bin ich da.
Nach dem Telefonat fühlte ich mich wie ein Weltmeister.
Erstens war ich so stolz, dass ich angerufen habe, zweitens so glücklich über ihre positive Reaktion und die zurückgewonnene Sicherheit.
Ich hab gerade durch die Rückmeldung aus der Gruppe was Wichtiges kapiert. Und durch meine Überwindung hab ich jetzt ein viel besseres Vertrauensgefühl der Therapeutin gegenüber.
Natürlich muss ich aufpassen, dass ich jetzt nicht auf der andren Seite vom Pferd runterfalle. Aber ich kann den Moment erstmal genießen. Und die Winterferien überstehen.
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