Therapeut denkt auf einmal ich manipuliere

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Schneerose
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 09:48

Kristina,
ich kann dich sicher nicht so gut verstehen, weil ich noch nie wirklich eine schwere Depression hatte, wo man so "handlungsunfägig" ist, dass eben alles schwer fällt,
aber vielleicht kann ich es einbißchen mit Empathie nachfühlen, da ich auch immer wieder schwierige Lebensphasen habe.

Vielleicht stellst du dir auch zuviele Aufgaben aufeinmal...?
Wie wäre es mit einem ersten kleinen Schritt?
Nicht gleich einkaufen um den Haushalt aufzüllen, sondern vielleicht einfach nur FÜR DICH was zum Essen besorgen, so dass eben der Magen nicht mehr Dauerschleife knurrt,
am Weg dahin die Sonnenstrahlen einfangen, vielleicht mal horchen ob du das erste Vogelgezwitscher hörst...

Und dann stolz auf dich sein, dass du das HEUTE geschafft hast!
Da hast du dir dann das Faulenzen wieder ein Stück weit "verdient" und du brauchst dich nicht weiter selber runtermachen.

Mach einen Schritt nach dem Anderen. Wenn man sich mies fühlt ist jeder Schritt schwer, aber mit jedem Schritt bekommt man etwas Enerige.
Also, versuche den ersten Schritt...

wünsche dir ein gutes Wochenende,
und nächste Woche trägst deine Sorgen zur Psychiaterin, und dann zur Therapeutin, ...

LG Schneerose :flower:
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 10:04

Lisbeth, ja ich gebe dir da recht. Wie ich anfangs schon mal sagte, ist mir bewusst, dass mein Verhalten zu hyperaktiv war. Ich wehre mich überhaupt nicht dagegen diesen Part auf mich zu nehmen und auch mich dafür zu entschuldigen. Aber diese Grenze haette man mir auch anders zeigen können. Ohne mich komplett anzuzweifeln. Ohne mir das alles zu unterstellen. Ohne das das Vetrauensband komplett zerrissene ist.

Dennoch ja, dein letzter Satz ist schon richtig. Absolut richtig. Das ist ein Lernpunkt für mich.
Aber nur zum besseren Verständnis. Ich gehörte nicht zu denen, die bei Schwierigkeiten zu anderen Menschen rennen und die Lösung erwarten. Ich war diejenige die sich durchboxte, eine Lösung fand, der Feuerlöscher war, wenn es bei anderen schief lief oder ihnen die Kraft ausging. Ich war ein Macher, kein Laberer. Während andere noch diskutierten hatte ich das Problem gelöst. Das alles aber nur beruflich. Fuer andere. Für mich hab ich selten was auf die Reihe bekommen. Gut für mich gehandelt. Ich hab mit achtzehn geholfen einen Laden aufzuziehen, ich hab jahrelang die Praxis meines Exmannes verwaltet. Sie organisiert, gestrichen, Fußböden eingelassen etc. Nachdem ich mich von ihm getrennt hatte noch zwei Jahre bei der ihm gearbeitet. Nebenbei noch Minijob. Dann neue Wohnung grundrenoviert. Zusammengeklappt, Dauerschwindel, privates Drama, immer weiter gearbeitet, nie mich hab krankschreiben lassen. Dann bei Null angefangen. Als eigentlich Teilnehmer einer Arbeitsamtmassnahme bei der Firma einen Job bekommen. Etc etc. Ich war niemand der anderen meine Verantwortung übertragen hat. Im Gegenteil zum Schluss war es so, dass ich mich für alles und jeden Verantwortlich fühlte und entsprechend gehandelt habe. Mein Privatleben schon lange nicht mehr vorhanden, aber in der Arbeit alles gegeben. Bis zum Infarkt. Und danach ging nichts mehr. Gar nichts mehr. Mein Hirn setzte immer mehr und öfter aus. Mir ist die Kraft und Energie weggeflossen. Es wurde alles immer anstrengender, quaelender, ihre wurde dumpf und bewegungslos. Viele viele Monate. Seit November geht es aufwärts. Aber dennoch, ja verdammt ich hab noch so viele Momente an denen nichts mehr geht. Mutlos, verzweifelt, panisch, überfordert. Warum verdammt nochmal wird mir das alles vorgeworfen und unterstellt??? Was erwartet man denn von mir. Ja verdammt ich bin noch manchmal unfähig. Aber ich kaempfe echt darum da rauszukommen. Aber das wird jetzt als Zeichen genommen, dass ich falsch bin und manipuliere. ;-(

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 10:09

Sorry, falls ich jetzt mit diesem Ausbruch anderen zu nahe kam oder was auch immer. Ich leg das Handy jetzt mal weg.
Ich möchte mich aber bei allen, allen bedanken, dass ich hier mich mitteilen und austauschen darf. Ich bedanke mich für das Verständnis, die Empathie, den Sarkasmus, die Kritik, und Hinweise und andere Ansichten. Das ist mir viel wert.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 10:30

Kristina1974 hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 09:04 Anna-Luisa, Oh doch. Du hast keine Ahnung wie sehr die Seele den Körper belastet. Ich bekam während der Zeit in der Firma Bluthochdruck und Haarausfall..Und hab trotz Medikamente den Infarkt bekommen. Und "reinsteigern" ist halt ein saloppes Wort für "sich nicht mehr regulieren" zu koennen. Und ja, natürlich ist diese Angst und Panik für einen Nichtbetroffenen schwerverstaendlich.
Ach so. Diejenigen, die dir nicht zustimmen, sind automatisch nicht betroffen. Und ahnungslos.

Aber es gibt doch viele Menschen, die sich hineinsteigern (oder nicht mehr regulieren können) wenn sie eine Mieterhöhung bekommen. Oder sich über die Ungerechtigkeit darüber hineinsteigern, dass die wohlhabende Nachbarin eine Million geerbt hat. Oder darüber, dass der Nachbar innerhalb eines Jahres zum Chef der Firma befördert wurde - während man in der selben Firma nur die Routinearbeiten erledigen darf.

Alle schuldig, wenn die sich hier Hereinsteigernden krank werden?

Wobei ich es als alleiniges Problem der Therapeutin sehe, wenn sie sich am WE mit WhatsApp Nachrichten beschäftigt. :lol:
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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lisbeth
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 11:06

Kristina,

Machen, Handeln, Durchboxen ist nicht automatisch gleich Verantwortung übernehmen. Du kannst auch 1000 Sachen machen, zB um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Was soll zb "gut" daran sein, dass du nach der Trennung noch mehrere Jahre für deinen Ex-Mann gearbeitet hast? (Nur mal so zum Nachdenken, brauchst dich hier nicht dafür rechtfertigen). Das könnte in meiner Wahrnehmung auch darauf hinweisen, dass du dich von ihm hast ausnutzen lassen, anstatt dich um dich selbst, dein Leben und deine Bedürfnisse zu kümmern. Und sowas ist dann purer Aktionismus, der den inneren Druck nur vergrößert, anstatt irgendwas für dich, für dein Leben zu ändern. Du kannst mit dem Hinweis auf dieses "Handeln" dann auch den unbequemen Hinweisen der Therapeutin oder anderer Leute prima aus dem Weg gehen. Denn du machst ja ganz viel. Aber vielleicht an der falschen Stelle?

Und um bei der Überschrift "Manipulation" zu bleiben: solche Leistungen sind dann ja oft mit einer inneren Erwartung verknüpft. Was hast du dir von deinem Ex-Mann dann im Gegenzug erhofft? Und ist das eingetreten? (Ich vermute mal: Nein)

Und dann führt das oft dazu, dass dieser "Aktionismus" den inneren Druck nur noch weiter erhöht, weil du ja gefühlt ganz furchtbar viel machst, aber keiner erkennt das an, und es ändert nichts an deiner Situation, im Gegenteil. Das liegt aber daran, dass du möglicherweise an den falschen Punkten ansetzt.
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diesoderdas
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 13:56

Geht ja eigentlich drum, dass Kristina Manipulation vorgeworfen wurde,oder?
Und weniger darum, ob andere hier finden, sie "solle sich nicht so anstellen" oder "sie solle mehr machen" oder "sie solle anders handeln"?

War doch gar nicht ihr Anliegen?


mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 14:43

Na ja, die Frage ist ja auch ein bisschen woher der Vorwurf kommen könnte?

Und ich erlebe das starke unter Druck setzen der Therapeutin bezüglich des Attests zB. schon als Manipulationsversuch. Es soll ja auf die Art und Weise der eigene Wunsch gegen den Willen des Anderen durchgedrückt werden.

Was ich in dem Zuge auffällig finde ist, dass selbst scheinbar nie NEIN gesagt wurde wenn jemand anders solche überzogenen Forderungen gestellt hat, dh. da selbst keine gute Abgrenzungsfähigkeit da war. Könnte Hand in Hand miteinander gehen und ich finde es richtig, wenn die Therapeutin diese Vorgänge dann benennt und sich auch entsprechend "anders" positioniert.

Es geht dann ja unter anderem darum dass sich Kristina selbst besser abgrenzen lernen muss weshalb die Therapeutin natürlich erst Recht nicht auf das "unter Druck setzen" reagieren darf wenn Kristina es nun ihrerseits bei ihr versucht.

Menschen die kein Gefühl für die eigenen Grenzen haben haben ja oftmals auch keines für die Grenzen anderer Menschen und können diese nicht gut akzeptieren. Unter Umständer war der Therapeutin dieser Zusammenhang bei Kristina bisher nicht aufgefallen, weil sie zu sehr auf das (angeblich) manipulative Verhalten der Ex-Chefin als Auslöser für den Zusammenbruch fixiert war?

Wenn sich jemand im Beruf so sehr ausnutzen lässt, dann kann das ja mehrere Gründe haben.

Es kann daran liegen dass der Chef tatsächlich extremen Druck aufbaut und der Arbeitnehmer aus Angst "mitspielt" (es hängt ja der Job dran und damit die Existenz), es kann aber auch sein dass es dem Arbeitnehmer einen "Gewinn" bringt im Sinne einer Selbstaufwertung ("Ich bin die beste Mitarbeiterin die es gibt wenn ich immer alles mache!") und das wären ja zB. zwei völlig unterschiedliche Motivlagen.

Einmal wäre das Motiv zu große Angst vor einer Bestrafung/den Konsequenzen auch weil es vielleicht gezielte Einschüchterungsversuche gab seitens der Vorgesetzten, einmal wäre das Motiv ein mangelndes Selbstwertgefühl - das auch mit einem mangelnden Gefühl für Grenzen einhergehen kann - das durch Leistung/für andere funktionieren kompensiert wurde.

Wenn man sich jetzt ansieht, dass das ein "Muster" zu sein scheint was sich schon immer an verschiedenen Stellen gezeigt hat dann kann im Grunde ausgeschlossen werden, dass es nur aufgrund eines Machtmissbrauchs durch die Vorgesetzten zu einer Überforderung kam. Denn Kristina hat sich ja auch schon überfordert als sie diese Stelle noch nicht hatte. Und versucht jetzt ihrerseits ihre Therapeutin zu "überfordern", also ihre Grenzen zu missachten weil Kristina das "bräuchte".

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 15:33

Mio, all das was du über Abgrenzung sagst ist schon richtig. Auch Lisbeth hat damit recht. Aber wieso habe ich manipuliert? Warum beschuldigt nicht depressiv gewesen zu sein oder noch bin?
Warum geht man an dieses Thema nicht normal ran. So nach dem Motto, hey jetzt ist mir was aufgefallen, das ihr helfen kann. Warum anzweifeln, dass meine damalige Chefin so war? Wärme mich so kalt behandeln und mir den Boden wegreissen. Wegen Whats app Nachrichten? Das ist doch Unsinn. Ich straeube mich ja gat nicht dagegen diese Themen anzugehen. Im Gegenteil. Ist ja schlüssig. Aber warum mir alles absprechen? Es sind definitiv so viele Angestellte gegangen oder worden. Es wurden definitiv viele rausgequaelt. So viele Gespräche untereinander darüber. Soviel gemeinsamer Frust.

Nein das habe ich nicht erfunden oder übertrieben. Im Gegenteil ich hab nur die Spitze davon erzählt. Warum darf diese Tatsache nicht existieren? Warum ein entweder oder. Warum kann ich so sein wie ihr es beschreibt, denn diese Problem habe ich tatsächlich und trotzdem alle Dinge die ich erzähle wahr sein. Warum darf ich nicht zutiefst depressiv und erschöpft sein? Warum darf ich nicht gequält worden sein? Ich verstehe euer entweder oder nicht. Ich verstehe, dass es aus therapeutischer Sicht vielleicht einen Unterschied gibt daran zu arbeiten.
Mag sein, dass es jetzt soweit ist das anzugehen. Die Depression weicht immer mehr jetzt kann man an das eigentliche Übel ran. Bin einverstanden. Gerne. Ich möchte ja meine Probleme lösen. Aber warum werde ich durch Unglauben und Kälte etc bestraft? Was kann ich dafür, dass die Therapeutin die Wurzel erst jetzt in diesem Ausmaß erkannt hat. Ich glaube sie gibt mir gerade sowas wie Schuld weil sie nicht noch tiefer hingesehen hat. Was ich wiederum nicht verstehen kann. Denn vorrangig ging es darum dass ich in diese schwere Depression gefallen bin und zu nichts mehr fähig war.

Das ich jetzt immer mehr gesunde ist doch ihr Verdienst. Ohne ihre Art über eineinhalb Jahre hinweg wäre ich nicht dort wo ich bin. Warum das nicht anerkennen. Und nun den nächsten Schritt anzugehen. Warum alles in Frage stellen und jegliche Vertrauensbasis kaputt machen? Weil sie sich durch ein paar Nachrichten bedrängt gefühlt hatte? Das ist Quatsch.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 24.03.2019, 06:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze zur besseren Lesbarkeit eingefügt.Bitte an die Netiquette halten. Danke.

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 15:46

Lisbeth, ich bin da ganz bei dir. Aber das habe ich ja nie abgestritten. Im Gegenteil ich habe immer gesagt, ich kann für andere alles für mich nichts. Ich hab immer gesagt ich kann andere groß machen mich nicht. Im Gegenteil, ich hab mich völlig ins Aus gebracht und finanziell ruiniert (Kaufsucht) Ich habe aber auch schon kommuniziert, dass ich durch diesen Perfektionismus in der Arbeit meinen fehlenden Sebstwert kompensiere. Habe ich nie abgestritten. Und wieder meine Frage, was rechtfertigt das mich so darzustellen, mich beschuldigen, mich abzuschießen?


mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 15:46

Kristina1974 hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 15:33 Warum darf ich nicht zutiefst depressiv und erschöpft sein? Warum darf ich nicht gequält worden sein?
Ich würde diese Fragen anders stellen:

Warum bist Du überhaupt depressiv geworden? Was hat Dich so erschöpft? Warum wurdest Du gequält?

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lisbeth
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 15:51

Kristina, ich kann und will nicht anzweifeln, dass deine Chefin grenzüberschreitend ist bzw. war. Kann ich gar nicht beurteilen. Mir ist nur aufgefallen dass in deiner Geschichte, die du erzählst (und das ist jetzt nicht abwertend oder anzweifelnd gemeint, weil wir alle ständig eine "Geschichte" unserer selbst entwerfen...) immer die anderen die "Bösen" sind und du das "Opfer". Und so einseitig ist es meiner Meinung nach nie.

Und das macht auch was mit dem Gegenüber, damit wird auch etwas transportiert: Ein Anspruchsdenken, ein "Ich-will-jetzt-aber-auch-mal-Recht-haben", eine latente Aggressivität, der das Gegenüber schwer etwas entgegensetzen kann, weil es so diffus ist. Und ich weiß ganz gut wovon ich rede, weil dieses Verhalten in meiner Familie ziemlich "normal" ist und ich mich gut drüber aufregen kann und gleichzeitig mache ich das aber auch "gerne" mal mit meinem Gegenüber, egal ob das jetzt die Chefin oder die Therapeutin oder Partner/Partnerin ist. Erwachsenes Verhalten und Verantwortung übernehmen sieht anders aus.

Deine Chefin mag eine Narzisstin sein (ich hab übrigens auch so ein Exemplar...). Aber das alleine muss nicht im Herzinfarkt und in Depressionen enden. Erst wenn du dich nicht abgrenzt, sie über dich drüber latschen lässt, dort bleibst, obwohl es dir nicht gut geht (und ich predige jetzt auch zu mir selbst...) kommt es dann soweit. Du selbst "entscheidest" deine Bedürfnisse nicht ernst zu nehmen und die Chefin über dich drüber trampeln zu lassen. Das ist DEIN Anteil daran. Die Chefin trampelt über alles drüber, das ja. Und ich mag solche Leute auch nicht besonders. Aber du lässt es zu, dass es passiert. Und das ist deine Verantwortung, die du an niemand anderes delegieren kannst. Indem du alles nur der Chefin zuschiebst, siehst du überhaupt nicht, dass du Handlungsoptionen hast und dass du - auch in dieser Situation - mächtiger bist als du glauben magst.

Vielleicht kannst du die Anmerkungen als Anregung verstehen, deine "Geschichtserzählung" um den einen oder anderen Aspekt zu erweitern? Dann wird in meinen Augen eher ein Schuh (oder vielmehr ein Paar Schuhe) draus...

Um zurück zu deiner Therapeutin zu kommen: Was sie nun mit dem "Manipulationsvorwurf" gemeint haben mag, kann dir hier niemand auflösen. Wir können alle nur mutmaßen. Wenn du es genau wissen willst, wirst du sie fragen müssen. Wirst du dich mit ihr vielleicht auch streiten müssen oder dich zur Wehr setzen. Ist ganz sicher nicht kuschelig, sondern verdammt anstrengend. Aber dadurch kann sich dann auch etwas verändern.
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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 15:54

Mio nein ich brauche es nicht mich zu überfordern. Jedenfalls nicht zum aktuellen Zeitpunkt.lol
Ich hatte eine Deadline vom Amt, eine Schei... Angst im Arsch, Stand total unter Druck, habe die Wahl zwischen neuer Arbeitsstelle oder Harzt VI und Privatinsolvenz. Damit nicht souverän umgehen zu können,, ja durchaus den Druck weitergegeben zu haben.. das kann man mir vorwerfen. So what?
Warum wird die Therapeutin böse auf mich, warum mich entwerten und abschießen.

Mio, ja einverstanden gehen wir deine Frage an. Warum das alles. Gerne verdammt bin echt dabei das herauszufinden

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 16:08

Lisbeth, ja natürlich diesen Eigenanteil lasse ich natürlich zu. Genau deshalb bin ich ja in die Depression gefallen. Warum habe ich das mit mir machen lassen, warum hatte ich nicht die Kraft zu gehen, warum musste ich erst fast sterben um da rauazukommen. Das genau ist es doch worum es geht. Und eben die Wunden behandeln, die Ängste, die Panik, die Erschoepfung, die Depression

Ich habe Angst davor. Natürlich werde ich zu einem nächsten Gespräch hingehen. Aber ich habe eine Scheissangst davor. Ich kann mich so schwer schützen. Und wenn es dann doch gelingt, kostet es mich total viel Kraft, die ich ja eben noch nicht habe, sonst könnte ich ja wieder arbeiten. Und ich will diese Kälte von ihr nicht spüren, das tut mir weh, ich fühle mich zu Unrecht behandelt und will das nicht spüren. Mich zu verteidigen zu rechtfertigen..Auch habe ich eben Panik vor dieser Gehirnverwaschung wie beim letzten Mal

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lisbeth
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 16:12

Ja, aber wenn du nicht anfängst, dich dem zu stellen, dann wird sich auch nie etwas verändern.
Und, auch wenn dir die Knie schlottern (was ich gut verstehen kann), lieber mit der Therapeutin ausprobieren, wie das geht, als draußen in freier Wildbahn.
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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 16:15

Und wieder die Frage, ist es richtig mit ihr da weiter zu machen? Bei soviel Scherben und Vertrauensverlust. Mit Angst vor der Therapeutin? Oder wäre es besser mit jmd anderen? Andererseits mit wem und wann könnte es losgehen. Und kann und will ich wieder von Anfang an mit einem Fremden. Ich habe einfach Angst davor. Bin übrigens immer noch im Bett und hab Hunger lol.. Werde jetzt wohl müssen, meine Katzen wollen ihren Snack.

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