Erfahrung mit Beratungsstelle
Wovon ich abraten würden: Über etwas zu reden, wenn niemand da ist, der das etwas abfangen kann. Dass das Umfeld das nicht leisten kann, ist vollkommen klar. Auch bei einer Beratungsstelle bin ich mehr als skeptisch. Ist eben Beratung und keine Therapie. Vllt. können sie Anlaufstellen nennen (wobei es auch legitim ist, sich nicht helfen zu lassen). Aber dort würde ich keinesfalls vertiefter einsteigen. Ergeht dir dann vllt. genauso wie mit dem Bekannten, dass man dich anderweitig abgegeben will, da überfordert. Also wenn Hilfe, dann Therapie... amb. oder stationär. Alkohol ist natürlichnauch keine Lösung. Ich denke auch manchmal an pivello (eine Userin), wohin eine aufdeckende Therapie bei unzureichender Stabilität führen kann. Ich hoffe, sie machte keine Dummheiten. Einfach zu erzähken (ohne das begrenzen zu können) würde ich keinesfalls, wenn das nicht als entlastend erlebt wird. Und Medikamente gibt es auch noch. Wenn Alk ein Thema ist, evtl. Fokus auf Stabilisierung, nicht dass Folgeprobleme geschaffen werden. Es gibt auch Verfahren, die sogar ganz ohne Aufdecken auskommen wollen (SE zB)... passt aber evtl. auch nicht für jeden. Den Königsweg gibt es auch nicht. Wenn du professionelle Hilfe ablehnst, ist es wohl realistisch, dass das Umfeld das nicht auffangen kann... und es wäre logisch, wenn sie dir dann prof. Hilfe nahe legen. Also dann besser nicht erwarten, dass das Umfeld dann großartig viel aurichten kann.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Seerose, ich kann dir nur das Gleiche schreiben, wie in deinen anderen threads: Natürlich ist es o.k. zu Verdrängen, wenn es einem damit gut oder besser geht, aber wenn du deine jetzige Lebenssituation nur mit Alk und SvV aushalten kannst, dann geht es dir ja offensichtlich nicht gut damit. Dein Problem ist m.E., dass du die Realität nicht sehen willst: du kannst das Rad der Zeit nicht zurückdrehen und zu der Zeit zurückkehren, wo das alles verdrängt war und dich nicht belastet hat. Die Büchse der Pandora ist geöffnet und du musst lernen, damit umzugehen.
Wenn du meinst, Suff und Schneiden ist dein Weg, dann tue das, aber erwarte nicht von Anderen, dass sie dir dabei zusehen und applaudieren. Ich würde einer Freundin auch nicht dabei zusehen wollen, wie sie sich kaputt macht. Die Tatsache allein, dass Therapie schwer oder schmerzhaft ist, sagt noch nicht aus, dass sie nicht wirkt. Wenn du 'nen vereiterten Zahn hast, tut es auch erst mal noch ein bisschen doller weh, wenn du zum Zahnarzt geht und er das behandelt, aber danach wird es auch wieder besser. Du hast mit Therapie zwar keine Erfolgsgarantie, aber wenigstens eine Chance. Und du kannst selbst wählen, welche Art von Therapie. Eine, bei der man dich zwingen will, über dein Trauma zu reden ist schon mal garantiert keine gute. Aber du hast auch außerhalb deines Traumas eine ganze Reihe fetter Probleme, die es auch lohnen würde zu bearbeiten, zu allererst mal deine Abgrenzungsfähigkeit und deine Tendenz zu abhängigem Verhalten.
Saufen und schneiden wird deine Probleme dagegen garantiert nie lösen. Wenn du dich kaputt machen willst, dann kann dich keiner daran hindern, aber dann tue es für dich und lass die Anderen da raus.
Wenn du meinst, Suff und Schneiden ist dein Weg, dann tue das, aber erwarte nicht von Anderen, dass sie dir dabei zusehen und applaudieren. Ich würde einer Freundin auch nicht dabei zusehen wollen, wie sie sich kaputt macht. Die Tatsache allein, dass Therapie schwer oder schmerzhaft ist, sagt noch nicht aus, dass sie nicht wirkt. Wenn du 'nen vereiterten Zahn hast, tut es auch erst mal noch ein bisschen doller weh, wenn du zum Zahnarzt geht und er das behandelt, aber danach wird es auch wieder besser. Du hast mit Therapie zwar keine Erfolgsgarantie, aber wenigstens eine Chance. Und du kannst selbst wählen, welche Art von Therapie. Eine, bei der man dich zwingen will, über dein Trauma zu reden ist schon mal garantiert keine gute. Aber du hast auch außerhalb deines Traumas eine ganze Reihe fetter Probleme, die es auch lohnen würde zu bearbeiten, zu allererst mal deine Abgrenzungsfähigkeit und deine Tendenz zu abhängigem Verhalten.
Saufen und schneiden wird deine Probleme dagegen garantiert nie lösen. Wenn du dich kaputt machen willst, dann kann dich keiner daran hindern, aber dann tue es für dich und lass die Anderen da raus.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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nun, mir hilft es darüber zu sprechen, es gibt also auch das Gegenteil, und da ich genügend Skills habe, kann ich das auch.
Insbesondere da ich die Verantwortung für mich übernehme.
Mir hilft bsp. Verdrängung ganz und gar nicht, weil es immer wieder aufploppt und immer wieder und immer wieder,
und jedes Mal bräuchte ich wie verrückt Kräfte um es zu verdrängen, die ich grad so gut für die Verarbeitung direkt benutzen kann.
Was Du tun willst ist Deine Entscheidung
Insbesondere da ich die Verantwortung für mich übernehme.
Mir hilft bsp. Verdrängung ganz und gar nicht, weil es immer wieder aufploppt und immer wieder und immer wieder,
und jedes Mal bräuchte ich wie verrückt Kräfte um es zu verdrängen, die ich grad so gut für die Verarbeitung direkt benutzen kann.
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Ja, es ist nur ziemlich schwer. Vor allem wenn man eigentlich keine Chance hatte anders zu werden als man geworden ist, und die eigene Mutter immer noch das macht was sie früher gemacht hat, und keine Verantwortung übernehmen muss. Denn zu ihr sagt das keiner. Das sind die Gründe was es mir schwer macht.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 25.02.2019, 11:22 Wie mans auch dreht und wendet, es geht darum, dass du lernst, für dich die Verantwortung zu übernehmen, Seerose.
Aber hab ich denn nicht das Recht zu sagen ich ertrag es nicht drüber zu reden, auch wenn es für die Mitmenschen belastend ist? Denn man darf und sollte nicht vergessen dass Mitmenschen sich abgrenzen können, sich ablenken können. Der betroffene traumatisierte Mensch muss damit leben und kann nicht einfach mal "da raus." Der betroffene Mensch ist das Opfer, auch wenn sich das Mitleid haben wollend liest. Das ist meine generelle Meinung. Das heißt nicht dass es für die Mitmenschen nicht belastend ist. Aber die machen das nicht durch und müssen nicht damit leben.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 25.02.2019, 11:22 dass andere deinen Weg nicht mit dir gehen wollen. Denn auch sie dürfen gucken, was ihnen gut tut.
Finde ich ziemlich heftig formuliert... Er besteht drauf dass ich ihm alles erzähle, und auch die Mitmenschen haben eigene Verantwortung für sich...
Liest sich für mich eher abwertend, etwas von oben herab und vielleicht auch ein bisschen provokant.
Also habe ich den Eindruck erweckt ich wäre bereit zu reden?Jenny Doe hat geschrieben: ↑Mo., 25.02.2019, 15:39 Hier schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Wenn du nicht reden möchtest und keine Therapie machen möchtest, dann ist das dein gutes Recht. Aber dann rede auch wirklich nicht drüber. Dass dein Freundeskreis zu dir sagt "Geh damit in Therapie, du überforderst mich" ist für mich absolut nachvollziehbar. Alles hat halt seine Grenzen. Da passt was in deinem Verhalten nicht zusammen. Auf der einen Seite willste nicht reden, auf der anderen Seite tust du es doch
Seh ich auch so.
Stern, wenn es ok ist schreib ich dir mal privat.
Wie funktioniert das denn? Skills helfen dir dass du drüber reden kannst?Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mo., 25.02.2019, 20:20 und da ich genügend Skills habe, kann ich das auch.
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Ja, natürlich, Seerose... es ist sauschwer! Keine Frage. Ich kann auch verstehen, dass du wütend auf deine Mutter bist, weil sie keine Verantwortung übernimmt. Aber du bist auf dem besten Wege, es ihr nachzumachen, wenn du es selbst nicht tust. Es ist schwer. Es ist ätzend. Es ist ungerecht. Meine Mutter ist kein Stück besser als deine. Ich weiß haargenau wie das ist. Deswegen bin ich weit weg gezogen und sie darf keinen Kontakt mehr zu mir haben, weil sie pures Gift für mich ist. Mit 22 hatte ich allerdings noch Telefonkontakt, weil ich Angst hatte, mich zu lösen. Immer hab ich über meine Mutter geschimpft - aber nie wirklich für mich die Konsequenzen gezogen. Das hat noch ein paar Jahre gedauert. Aber ich hatte die Wahl: Mit ihr im Kontakt zu bleiben und nie frei zu sein. Oder mich zu lösen, allein auf mich gestellt ohne gute Starthilfe, ohne viel Kraft - aber frei. Ich entschied mich für letzteres. Auch deswegen, weil ich nicht auch mal so giftig werden wollte, indem ich immer nur die Verantwortung auf andere abwälze.Seerose47 hat geschrieben: ↑Di., 26.02.2019, 00:18 Ja, es ist nur ziemlich schwer. Vor allem wenn man eigentlich keine Chance hatte anders zu werden als man geworden ist, und die eigene Mutter immer noch das macht was sie früher gemacht hat, und keine Verantwortung übernehmen muss. Denn zu ihr sagt das keiner. Das sind die Gründe was es mir schwer macht.
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Du darfst deine Mitmenschen mit Traumamaterial belasten so viel zu möchtest, indem du redest oder eben nicht redest, sondern andertweitig demonstrierst, wie mies es dir geht (denn ansonsten würden sie dich ja nicht zum Reden nötigen wollen). Und sie dürfen dir dann irgendwann früher oder später mitteilen, dass sie davon genug haben. Das heißt, um für sich zu sorgen, müssen sie sich nicht nur ablenken, sondern können dir auch hübsch dir rote Karte zeigen. Du bist im Unrecht, wenn du dein eigenes Leid so über das anderer Menschen stellst! Ich könnte jetzt mit den Kindern im Jemen kommen, aber lassen wir das. Das Leid ist immer subjektiv. Ich glaube dir, dass deine Vergangenheit furchtbar war. Ich glaube dir, dass es schlimm ist, mit den Folgen zu leben! Aber zu sagen, dass andere das nicht durchmachen, das klingt mehr als arrogant. Natürlich machen sie nicht haargenau das durch wie du - keiner tut das. Genausowenig wie du das Leid von anderen verstehst! Hör auf, dich mit deinem Leid auf nen Sockel zu heben.Seerose47 hat geschrieben: ↑Di., 26.02.2019, 00:18 Aber hab ich denn nicht das Recht zu sagen ich ertrag es nicht drüber zu reden, auch wenn es für die Mitmenschen belastend ist? Denn man darf und sollte nicht vergessen dass Mitmenschen sich abgrenzen können, sich ablenken können. Der betroffene traumatisierte Mensch muss damit leben und kann nicht einfach mal "da raus." Der betroffene Mensch ist das Opfer, auch wenn sich das Mitleid haben wollend liest. Das ist meine generelle Meinung. Das heißt nicht dass es für die Mitmenschen nicht belastend ist. Aber die machen das nicht durch und müssen nicht damit leben.
Seerose, du denkst wirklich ernsthaft, dass du die einzige auf der Welt bist, der so etwas Schlimmes passiert ist, oder? Du denkst wirklich, du bist ein Opfer. Reintheoretisch ist es aber so, dass du ein Opfer warst (Vergangenheit), aber jetzt bist du nur noch ein Opfer (Gegenwart), weil du es weiterführst. Es ist auch in Ordnung, wenn du das so siehst und so weiterleben möchtest - nur, dann wundere dich nicht, wenn du wie ein Opfer behandelt wirst und wenn dir ggf. weiterhin schlimme Dinge passieren, weil Opfer mit Vorliebe von anderen benutzt werden, da sie sich einfach verwenden lassen. Dann brauchst du aber auch nicht andere vollzujammern, weil du selbst dich für diesen Weg entschieden hast. Ob traumatisiert oder nicht, jeder muss die Verantwortung für sich übernehmen lernen - da gibts keine Ausnahme, keinen Traumatisiertenbonus. Für uns Traumatisierte ist das viel schwerer (ich schreib mal mit Absicht 'für uns'), ja.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Der Suff und das Schneiden kamen Seerose zufolge NACH Psychotherapien hinzu, weil es ihr durch Therapie immer schlechter ging:spirit-cologne: Wenn du meinst, Suff und Schneiden ist dein Weg, dann tue das, aber erwarte nicht von Anderen, dass sie dir dabei zusehen und applaudieren. Ich würde einer Freundin auch nicht dabei zusehen wollen, wie sie sich kaputt macht.
Ich habe viel "stabilisierende Therapie" gemacht, danach ging es mir immer noch schlechter und es kamen Dinge wie Alkohol dazu.
Sie hat die Chance Psychotherapie längst genutzt. Sie schreibt klar, dass ihr Psychotherapie nicht gut tut.spirit-cologne: Du hast mit Therapie zwar keine Erfolgsgarantie, aber wenigstens eine Chance.
Hallo Seerose
Ich möchte mich korrigieren. Ich habe hier im Thread von den anderen Usern so oft das Wort "Überforderung" gelesen, so dass ich dachte, der Freund hätte gesagt, dass du ihn überforderst. Ich habe mir dein Eingangsposting noch mal durchgelesen. Es geht offensichtlich nicht darum, dass du ihn überforderst, sondern darum, dass er denkt, dass Du über deine Erfahrungen reden musst, obwohl du nicht reden möchtest. Also genau das Gegenteil von dem, was dir geantwortet wird. Wenn du nicht darüber redest, dann kannst du ihn auch nicht überfordern.Also habe ich den Eindruck erweckt ich wäre bereit zu reden?
Dein Bekannter hat nicht das Recht dich dazu zu zwingen über deine Erfahrungen zu reden! Und er hat schon gar nicht das Recht für dich einen Termin zu vereinbaren, gegen deinen Willen. Setz ihm klare Grenzen und geh in dem Tempo in dem du gehen möchtest. Wenn es dir ohne Pschotherapie besser geht (was ich verstehen kann), dann ist das so, auch wenn in unserer Gesellschaft die Vorstellung vorherrscht, dass man zum Psychotherapeuten gehen muss und reden muss, wenn man etwas Belastendes erlebt hat.Der Bekannte hat dann einen Telefontermin bekommen, weil ich nicht "reden wollte." (...) Der Bekannte sagte zu mir dass es nicht darum geht ob ich soweit bin oder nicht, sondern dass was gemacht werden muss.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Seerose,
noch eine Ergänzung. Zu schreibst "Stabilisierungstherapie". D.h., es wurde keine Traumakonfrontation gemacht?
Die Stabilisierungstherapie ist nicht umunstritten. Es gibt Klienten, denen das hilft. Andere Klienten hingegen erleiden durch diese Methode Schaden.
Es gab mal zwei Threads hier im Forum, in denen User (auch ich) berichteten, wie ihnen die Stabilisierungstherapie geschadet hat. Ich finde nur noch einen Thread:
viewtopic.php?f=20&t=32341&hilit=Stabil ... ead#unread
Sollte diese Methode die Ursache dafür sein, dass du durch Therapie so abgestürzt bist, dann könntest du in Erwägung ziehen dir beim nächsten Therapieversuch einen Therapeuten zu suchen, der Traumakonfrontation anbietet.
noch eine Ergänzung. Zu schreibst "Stabilisierungstherapie". D.h., es wurde keine Traumakonfrontation gemacht?
Die Stabilisierungstherapie ist nicht umunstritten. Es gibt Klienten, denen das hilft. Andere Klienten hingegen erleiden durch diese Methode Schaden.
Es gab mal zwei Threads hier im Forum, in denen User (auch ich) berichteten, wie ihnen die Stabilisierungstherapie geschadet hat. Ich finde nur noch einen Thread:
viewtopic.php?f=20&t=32341&hilit=Stabil ... ead#unread
Sollte diese Methode die Ursache dafür sein, dass du durch Therapie so abgestürzt bist, dann könntest du in Erwägung ziehen dir beim nächsten Therapieversuch einen Therapeuten zu suchen, der Traumakonfrontation anbietet.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Doch, natürlich hast du das Recht. Niemand kann es dir absprechen.Seerose47 hat geschrieben: ↑Di., 26.02.2019, 00:18 Aber hab ich denn nicht das Recht zu sagen ich ertrag es nicht drüber zu reden, auch wenn es für die Mitmenschen belastend ist? Denn man darf und sollte nicht vergessen dass Mitmenschen sich abgrenzen können, sich ablenken können. Der betroffene traumatisierte Mensch muss damit leben und kann nicht einfach mal "da raus." Der betroffene Mensch ist das Opfer, auch wenn sich das Mitleid haben wollend liest. Das ist meine generelle Meinung. Das heißt nicht dass es für die Mitmenschen nicht belastend ist. Aber die machen das nicht durch und müssen nicht damit leben.
Aber ich würde Menschen nicht in "Traumatisierte Opfer" und sonstige "Mitmenschen" einteilen.
Für mich klingt es so, als sollen die Nicht-Traumatisierten sich mal nicht so haben, sie müssen die Situation eben nicht durchmachen. Sie können sich halt abgrenzen oder distanzieren.
Aber sie müssen auch keine Kontakte halten, die zu belastend für sie sind/ werden.
Der betroffene Mensch IST keinesfalls immer ein Opfer, oft WAR er es.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Ja klar, ich kann mit meinen Skills bei mir im Hier und Jetzt bleiben.
Ich kann nach belastenden Situationen meine Skills nutzen, um wieder ins Hier und jetzt zu kommen,
falls es mich rausgehauen hat.
p.s. wie waren Opfer, heute sind wir Überlebende, wir HABEN überlebt,
und sind keine Opfer mehr. Verhalten wir uns aber nach wie vor so, kann es gut sein, dass wir wieder so behandelt werden.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Philosophia hat geschrieben: ↑Di., 26.02.2019, 06:38 Seerose, du denkst wirklich ernsthaft, dass du die einzige auf der Welt bist, der so etwas Schlimmes passiert ist, oder?
Nein, mir ist ja durch Medienberichte bewusst dass es leider sehr sehr viele gibt denen das auch angetan wurde. Das ist ja ein Grund warum ich es nicht schaffe in Therapie zu gehen. Ich finde die Menschen sollen sich drum kümmern dass kein einziges Kind mehr missbraucht wird. Und Therapeuten sind da für mich nicht anders als die anderen Menschen, sie schauen genauso weg. Aber die verdienen ja auch an den traumatisierten Menschen. Also haben die gar kein Interesse was zu ändern.
Für mich sind Therapeuten Trigger, durch die Abgrenzung und deren Professionalität. Ich hab schon viele Gespräche mit Therapeutinnen gehabt und jedes mal hab ich mich so allein gefühlt. Und nicht verstanden. Oder akzeptiert. Ich hatte immer nach Gesprächen totale Zusammenbrüche, und brauchte Selbstverletzung und Alkohol um das zu ertragen. Selbst bei Gesprächsthemen die im Vergleich zu anderen oberflächlich waren. Themen die noch nicht mal am Kern waren.
Aber um weiter auf deinen Post zu antworten: Die Menschen die ich meine wenn ich schreib dass die nicht betroffen sind, sind nicht andere Betroffene denen sexuelle Gewalt angetan wurde. Sondern Menschen aus meinem Umfeld die nicht traumatisiert sind und auch sonst nichts haben, also unbeschwert leben. Denen es gut geht. Man hört und liest ja oft wie schwer das doch für Mitmenschen ist, für Familie, Freunde, Bekannte etc.
Aber es ist doch der betroffene Mensch der damit leben muss. Ich merke das total aufgrund der Situation in der ich momentan bin. Der Bekannte muss mich seid Wochen abends nach Hause bringen damit ich sicher da ankomme weil es gegenwärtig jemanden gibt der mir böses will, und es ist auch nicht einfach für diese Person.
Aber diese Person hat vieles wodurch sie abgelenkt ist, ist beliebt und hat viele Kontakte. Kann sich abgrenzen. Fährt mich nach Hause und trifft sich dann mit anderen, geht essen etc, während ich allein zu Hausse bleiben muss. Ich muss damit leben und es ertragen. Obwohl ich nicht weiß, wie.
Auf die anderen Antworten werde ich noch eingehen.
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Ja Seerose, das ist so, dass es manch anderen vielleicht "besser" geht,
ich habe jedoch auch da komplett andere Erfahrungen als Du gemacht.
Meine Freunde tun es gerne, sie bleiben auch gerne einfach mal mit mir zuhause.
Und doch sie verstehen, und schauen nicht weg.
Und auch meine Therapeuten welche ich hatten, schauen nicht weg. Sie sind da.
Was würdest Du von ihnen konkret erwarten?
Sie können Dein Leben nicht leben, und solange nichts aktiv von den Tätern geschieht haben Sie keine Handhabe,
das ist unser Gesetz. Nochmal was konkret erwartest Du?
Mein bietet mir die Sicherheit dass ich in eine Klinik kann, wenn es akut wird.
Sie unterstützt mich mit Ihren Worten. wenn ich etwas brauche, schaut sie was möglich ist.
Und im Prinzip ist jeder Mensch mit sich allein. Auch jeder noch so "normale" Mensch muss vieles mit sich selber ausmachen.
Du sagst sie leben unbeschwert? Kennst Du all Ihre Gedanken? Ich dachte auch meine Schwester lebt unbeschwert, weil sie nicht erlebt hat, was ich erlebt habe. Aber auch Sie hat Probleme, Andere ja, aber auch. Einer Freundin ihr Vater hatte einen Schlaganfall und ist mit seiner Frau zurück in seine Heimat nach Spanien in eine Pflegeheim. Sie lebt das 1. Mal in ihrem Leben alleine in einer riesen Wohnung und findet sich gerade nicht zurecht.
Frage, warum denkst Du, du seist unbeliebt? Ich glaube nicht dass ich wegen meiner Geschichte und meinen Problemen damit unbeliebt bin. Ich denke ich habe genau den gleichen Wert wie andere Menschen in meinem Umfeld. Ich habe andere Qualitäten. Kann gut zuhören, kann einiges besser als andere. Stelle Schmuck und Bilder her, welche meine anderen Freunde im Umfeld nur davon träumen können und bei mir bestellen. USW. Was siehst Du an Dir selber???
P.s. Schau dich auch mal um, wieviele Menschen sich mittlerweile darum kümmern, dass weniger solche Dinge geschehen, hast Du mal danach geschaut? Mittlerweile gibt es so viele Gruppen und Frauenhäuser usw.
Aber ja leider wird es das immer wieder geben. Es gab es immer und wird es in Zukunft auch immer geben, genau wie Raub, Mord, Prostitution und andere Dinge. Leider ja, aber versuche mal eine andere Sichtposition einzunehmen.
Noch eine Frage, wieso triggert dich die Professionalität? Würdest Du dich nicht auch irgendwie abgrenzen müssen, wenn Du diesen Beruf hast? Möchtest Du nicht, dass die Therapeuten auch gesundheitlich ausgeglichen sind, und sich immer wieder um uns kümmern können? Möchtest Du dass sie innerhalb von Monaten ausgebrannt sind, weil sie sich zu sehr mit Dir indentifizieren?
Und ja, es ist auch für die Menschen im Umfeld sehr schwer. Was denkst Du wie Du dich fühlen würdest, wenn Dein Kind Opfer werden würde, oder Deine beste Freundin oder Deine Schwester? Wärst Du nicht auch froh, wenn Du dich mit anderen Treffen könntest, und was anderes hören darfst? Möchtest Du zu 100% nur von Leid hören?
Ich glaube nicht.
ich habe jedoch auch da komplett andere Erfahrungen als Du gemacht.
Meine Freunde tun es gerne, sie bleiben auch gerne einfach mal mit mir zuhause.
Und doch sie verstehen, und schauen nicht weg.
Und auch meine Therapeuten welche ich hatten, schauen nicht weg. Sie sind da.
Was würdest Du von ihnen konkret erwarten?
Sie können Dein Leben nicht leben, und solange nichts aktiv von den Tätern geschieht haben Sie keine Handhabe,
das ist unser Gesetz. Nochmal was konkret erwartest Du?
Mein bietet mir die Sicherheit dass ich in eine Klinik kann, wenn es akut wird.
Sie unterstützt mich mit Ihren Worten. wenn ich etwas brauche, schaut sie was möglich ist.
Und im Prinzip ist jeder Mensch mit sich allein. Auch jeder noch so "normale" Mensch muss vieles mit sich selber ausmachen.
Du sagst sie leben unbeschwert? Kennst Du all Ihre Gedanken? Ich dachte auch meine Schwester lebt unbeschwert, weil sie nicht erlebt hat, was ich erlebt habe. Aber auch Sie hat Probleme, Andere ja, aber auch. Einer Freundin ihr Vater hatte einen Schlaganfall und ist mit seiner Frau zurück in seine Heimat nach Spanien in eine Pflegeheim. Sie lebt das 1. Mal in ihrem Leben alleine in einer riesen Wohnung und findet sich gerade nicht zurecht.
Frage, warum denkst Du, du seist unbeliebt? Ich glaube nicht dass ich wegen meiner Geschichte und meinen Problemen damit unbeliebt bin. Ich denke ich habe genau den gleichen Wert wie andere Menschen in meinem Umfeld. Ich habe andere Qualitäten. Kann gut zuhören, kann einiges besser als andere. Stelle Schmuck und Bilder her, welche meine anderen Freunde im Umfeld nur davon träumen können und bei mir bestellen. USW. Was siehst Du an Dir selber???
P.s. Schau dich auch mal um, wieviele Menschen sich mittlerweile darum kümmern, dass weniger solche Dinge geschehen, hast Du mal danach geschaut? Mittlerweile gibt es so viele Gruppen und Frauenhäuser usw.
Aber ja leider wird es das immer wieder geben. Es gab es immer und wird es in Zukunft auch immer geben, genau wie Raub, Mord, Prostitution und andere Dinge. Leider ja, aber versuche mal eine andere Sichtposition einzunehmen.
Noch eine Frage, wieso triggert dich die Professionalität? Würdest Du dich nicht auch irgendwie abgrenzen müssen, wenn Du diesen Beruf hast? Möchtest Du nicht, dass die Therapeuten auch gesundheitlich ausgeglichen sind, und sich immer wieder um uns kümmern können? Möchtest Du dass sie innerhalb von Monaten ausgebrannt sind, weil sie sich zu sehr mit Dir indentifizieren?
Und ja, es ist auch für die Menschen im Umfeld sehr schwer. Was denkst Du wie Du dich fühlen würdest, wenn Dein Kind Opfer werden würde, oder Deine beste Freundin oder Deine Schwester? Wärst Du nicht auch froh, wenn Du dich mit anderen Treffen könntest, und was anderes hören darfst? Möchtest Du zu 100% nur von Leid hören?
Ich glaube nicht.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Hallo Seerose
Ein Therapeut, der dir gegenübersitzen würde und selber vor lauter Mitgefühl und Leid in Tränen ausbrechen würde, wäre dir sicherlich nicht sehr hilfreich. Ich habe das in einer Therapie mal erlebt. Ich war die letzte Klientin dieser Therapeutin, danach hat sie ihren Job geschmissen. Sie hat sich so reingefühlt, dass sie selber da saß und nur am heulen war. Sie hat den Job unmittelbar nach ihrer Ausbildung geschmissen, weil sie selber völlig am Ende war.
So eine Therapie bringts auch nicht. Ich saß nur da und traute mich nicht mehr überhaupt noch was zu erzählen, aus Angst, dass es ihr dann wieder schlecht geht. Hilfreich ist so eine Therapie absolut nicht. Ohne Abgrenzung und Professionalität enden solche Therapeutin wie meine, nämlich als Menschen, die selbst eine Therapie machen müssen, weil sie sekundär traumatsiert sind.
Wer das, was du erleben musstest, nicht selbst erlebt hat, kann nicht wirklich nachempfinden wie es dir mit deinen Erfahrungen geht. Man kann versuchen es sich vorzustellen, aber andere haben es nicht erlebt, wissen nicht, wie sich das anfühlt. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe was für dich? Da sitzen Menschen, die es selbst erlebt haben und genau wissen, was du fühlst.
Ja, sie verdienen daran. Aber in der Regel sind Psychotherapeuten Menschen, die den Beruf ergriffen haben, weil sie anderen Menschen helfen wollen. Sie sehen das Leid anderer, deshalb sind sie Psychotherapeuten geworden. Aber Psychotherapeut zu sein setzt auch die Fähigkeit voraus, sich selber abgrenzen zu können. Überleg mal wieviel Leid sich Psychotherapeuten tatgtäglich anhören müssen und wieviel gehörtes Leid sich im Lauf ihrer Berufsjahre aufsummiert. Um nicht selber eine Sekundäre Traumatisierung zu erleiden, um nicht bereits nach einem Jahr selber ein völliges Burnout zu kriegen, ... müssen sie sich abgrenzen. Sie würden sonst selbst vor die Hunde gehen und in Psychotherapie landen. So einen Job kann man nur durch eigene Abgrenzung und Professionalität durchhalten.Aber die verdienen ja auch an den traumatisierten Menschen. (...) Für mich sind Therapeuten Trigger, durch die Abgrenzung und deren Professionalität.
Ein Therapeut, der dir gegenübersitzen würde und selber vor lauter Mitgefühl und Leid in Tränen ausbrechen würde, wäre dir sicherlich nicht sehr hilfreich. Ich habe das in einer Therapie mal erlebt. Ich war die letzte Klientin dieser Therapeutin, danach hat sie ihren Job geschmissen. Sie hat sich so reingefühlt, dass sie selber da saß und nur am heulen war. Sie hat den Job unmittelbar nach ihrer Ausbildung geschmissen, weil sie selber völlig am Ende war.
So eine Therapie bringts auch nicht. Ich saß nur da und traute mich nicht mehr überhaupt noch was zu erzählen, aus Angst, dass es ihr dann wieder schlecht geht. Hilfreich ist so eine Therapie absolut nicht. Ohne Abgrenzung und Professionalität enden solche Therapeutin wie meine, nämlich als Menschen, die selbst eine Therapie machen müssen, weil sie sekundär traumatsiert sind.
Der andere Gedanke, der mir beim Lesen kam war, dass du es auch als Ziel anstreben könntest, nicht mehr so sehr von Bestätigung von Außen abhängig zu sein. Andere müssen dich nicht verstehen; wichtig ist nur, dass du dich selbst verstehst und lernst mit deinen Problemen umzugehen.Ich hab schon viele Gespräche mit Therapeutinnen gehabt und jedes mal hab ich mich so allein gefühlt. Und nicht verstanden. Oder akzeptiert.
Wer das, was du erleben musstest, nicht selbst erlebt hat, kann nicht wirklich nachempfinden wie es dir mit deinen Erfahrungen geht. Man kann versuchen es sich vorzustellen, aber andere haben es nicht erlebt, wissen nicht, wie sich das anfühlt. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe was für dich? Da sitzen Menschen, die es selbst erlebt haben und genau wissen, was du fühlst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Seerose, wie soll das denn praktisch vonstatten gehen? Es ist unmöglich. Was niemanden daran hindern sollte, die Augen offenzuhalten, und ggf. Polizei oder Jugendamt zu alarmieren.Seerose47 hat geschrieben: ↑Fr., 01.03.2019, 16:53 Ich finde die Menschen sollen sich drum kümmern dass kein einziges Kind mehr missbraucht wird. Und Therapeuten sind da für mich nicht anders als die anderen Menschen, sie schauen genauso weg. Aber die verdienen ja auch an den traumatisierten Menschen. Also haben die gar kein Interesse was zu ändern.
Du bist noch sehr jung, weißt du was Anfang der Neunziger passierte? In wohlmeinender Absicht wurden Pädagogen dazu angehalten auf Signale der Kinder zu achten, die auf Missbrauch hindeuten. - Es kam zu verheerenden Missverständnissen, da die Betreuer der Kinder, in jedem Turm den die Kinder zeichneten ein Phallussymbol sahen. Und auch in viele anderen Situationen Anzeichen für Missbrauch sahen, wo keine waren.
Man kann Kinder nicht in einem komplett überwachten Haus unterbringen. Und wenn man es könnte, würde es viele Kinder traumatisieren....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Mit der Etrfahrung steh ich ja auch nicht allein da.
Ja, leider. Er ist der Meinung die Beratungsstelle wird mir dabei helfen durch dieses eine Gespräch zu erkennen dass mir "Unrecht geschehen ist" durch die Gewalt als Kind (was ich so nicht sehe, nicht sehen kann) , die Scham komplett loszuwerden und zu verarbeiten was gewesen ist. Dass ich momentan einfach zu instabil und nicht bereit bin, und seid dem kurzen Versuch letztens in der Beratungsstelle auf einmal wieder nicht essen kann und wieder abnehmen will weil das für mich die einzige Möglichkeit ist Kontrolle zu haben wird übergangen.
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