Gesetzentwurf: 'Zuweisung' von Therapieform und Therapeut geplant

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...

Jenny Doe
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Beitrag Di., 27.11.2018, 13:31

Ich befürchte, dass viele sich dort hineindrängen lassen würden.
Das kann durchaus passieren. Das passiert jedoch jetzt auch schon, dass sich Klienten für den falschen Therapieplatz entscheiden, z.B. weil sie schnelle Hilfe suchen und auch bekommen würden, wenn sie bereits sind zu einem Therapeuten zu gehen, der nicht so wirklich passt.
Tatsache war jedoch, dass ihnen vermittelt wurde, dass sie mit der Therapiegruppe deutlich besser bedient wären.
Auch das halte ich durchaus für möglich. Meine Erfahrung mit Gruppentherapie ist, dass sie helfen kann, aber auch schaden kann. Eine Gruppe steht und fällt mit dessen Mitlgieder. Da muss nur ein Querschießer drin sein, der alles versaut und schon ist die Gruppe hinüber.
Nicht wenige wussten nach der späteren Einzeltherapie, dass es besser gewesen wäre sich die Gruppe zu ersparen
Gruppentherapie ist mit Sicherheit nicht für jeden was. Das wäre meine Erwartung und Hoffnung an diese Vortherapieberatung, dass Klienten solche Irrfahrten ersparrt bleiben, indem genau geguckt wird, wer was braucht.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Eremit
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Beitrag Di., 27.11.2018, 15:33

Jenny Doe hat geschrieben:Das passiert jedoch jetzt auch schon, dass sich Klienten für den falschen Therapieplatz entscheiden, z.B. weil sie schnelle Hilfe suchen und auch bekommen würden, wenn sie bereits sind zu einem Therapeuten zu gehen, der nicht so wirklich passt.
Genau so sehen die meisten, wenn nicht fast alle Therapien heutztage aus. Das System funktioniert nach dem Prinzip "Friss oder stirb". Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Hat aber auch seine Vorteile.

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stern
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Beitrag Di., 27.11.2018, 15:34

"Vortherapieberatung" und "genau gucken, was jemand braucht" ist Wunschdenken, wenn man es nicht schafft, die angedachte Regelung zu kippen. Davon abgesehen GIBT es doch Sprechstunden, wo der Bedarf überprüft wird und der übernehmende Therapeut muss auch die Indikation prüfen. Ferner gibt es (mittlerweile sogar) gesetzliche Aufklärungspflichten. Die gab es auch vorher schon, aber nicht auf Gesetzesebene.

Wenn man wirklich gucken wollte, was gebraucht wird, müsste man zunächst die Bedarfsplanung reformieren... und zwar so, dass sie den Bedarf realitätsnäher abbildet. Ich verstehe das so, dass hierbei uralte Verhältniszahlen als kritisch angesehen werden. Siehe dazu auch mein Link oben: Auf dem Papier gibt es angeblich eine Überversorgung, praktisch aber sehr wohl eine Unterversorgung. Man müsste also Sitze zusätzlich vorsehen. Nicht nur für PT, sondern auch für eine Reihe weiterer Ärzte. Das will man natürlich so weit wie möglich vermeiden.

Hinzu kommt das Problem, dass dass größere Städe besser versorgt sind als ländliche Regionen. Man wird also versuchen die behauptete Übervorsorgung der Städte abzubauen und dorthin zu verteilen, wo noch größere Versorgungslücken bestehen. Umverteilung. Und den Patienten wird der direkte Erstzugang zum Therapeuten verbaut, um den Zulauf in andere Wege umzulenken. Rationierung also. So spart man sich weiterhin, angemessene Kapazitäten bereitzustellen.

Und was die Kassensitze angeht: Ein Problem wäre eher, wenn ein Inhaber eines ganzen Sitzes diesen nicht auslasten würde. Zwei halbe Sitze leisten in der Summe idR mehr als einer allein, wie spirit ausführte und der Link von Jenny auch aufzeigt:
Zwei halbe psycho‐
therapeutische Praxen erbringen jedoch mehr Behandlungsstunden als eine Praxis mit ei‐
nem vollen Versorgungsauftrag. Eine volle Praxis leistet durchschnittlich zwischen 20 und 
30 Behandlungsstunden je Woche.
Ich habe es nachgelesen: Und in der Bedarfsplanung wird ein halber Sitz auch nur mit dem Faktor 0,5 berücksichtigt.
Zuletzt geändert von stern am Di., 27.11.2018, 15:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Eremit
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Beitrag Di., 27.11.2018, 15:39

Jenny Doe hat geschrieben:Das wäre meine Erwartung und Hoffnung an diese Vortherapieberatung, dass Klienten solche Irrfahrten ersparrt bleiben, indem genau geguckt wird, wer was braucht.
Meiner Ansicht nach sollten das (ehemalige) Patienten übernehmen. Auf keinen Fall Psychologen oder Therapeuten, denn die wissen (in der Regel) am wenigsten darüber, was es heißt, "nur" Patient zu sein.

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stern
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Beitrag Di., 27.11.2018, 15:49

Es geht nicht um eine Vortherapieberatung (was für ein Euphemismus), es geht um Steuerung... wenn die Regelung nicht gekippt wird. Um ein Versperren des direkte Erstzugangs zum Therapeuten. Wenn ich Zahnschmerzen habe, muss ich mir auch nicht ersten einen Berechtigungsschein abholen, ob ich wirklich Schmerzen habe und dami zum Zahnarzt darf. Aber mit psychisch kranken Menschen kann man da ja so machen...
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 27.11.2018, 17:44

Hallo Stern
Wenn ich Zahnschmerzen habe, muss ich mir auch nicht ersten einen Berechtigungsschein abholen, ob ich wirklich Schmerzen habe und dami zum Zahnarzt darf.
Du kannst auch jetzt nicht einfach zum Therapeuten gehen und dich 300 Stunden aufs Sofa legen. Auch jetzt entscheidet ein Gutachter, ob Du Therapie machen darfst oder nicht.
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Beitrag Di., 27.11.2018, 18:00

Jenny Doe hat geschrieben:Auch jetzt entscheidet ein Gutachter, ob Du Therapie machen darfst oder nicht.
Ich finde das gut. Weil es einfach zu viel Wildwuchs gibt im Therapiewesen, zu viele Patienten, die gar keine Therapie brauchen, absolvieren eine, während zu viele Patienten, die eine brauchen, gar keine bekommen, weil es keine freien Plätze gibt. Wenn die "Problemchen-Patienten" vermehrt ausgesiebt werden, bleiben mehr Plätze für wirklich bedürftige Patienten übrig. Die "Problemchen-Patienten" sollten sich besser an Heilpraktiker wenden.

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stern
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Beitrag Di., 27.11.2018, 18:08

Die Möglichkeit des ERSTzugang zum Therapeuten des Vertrauens und die freie Arztwahl soll ausgehölt werden... das passt schon, wie ich das schrieb. Hier die Kritikpunkte der deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie:
Unsere Kritikpunkte möchten wir gerne im Einzelnen darstellen:

- Die gestufte Versorgung stellt aus Sicht unseres Verbands Patient*innenrechte in Frage, d.h. das Recht auf
partizipative Entscheidungsfindung in Bezug auf die erforderliche Behandlungsform.

- Durch ein gestuftes Vorgehen müssten sich Patient*innen ggf. mehreren Diagnostikphasen und verschie-
denen Gutachter*innen bzw. Behandler*innen vorstellen. Versorgungswege würden hierdurch teils sogar
verlängert werden. Ein niedrigschwelliger Zugang zur Behandlung, wie vom Gesetzgeber erhofft, sieht an-
ders aus.

- Unklar ist, welche Funktion die psychotherapeutische Sprechstunde zukünftig haben soll, wenn weitere
Behandler*innen (Psychologische Psychotherapeut*innen und Ärzt*innen, die besondere Kriterien erfüllen)
beteiligt werden.

- Das Erstzugangsrecht zum/zur Psychologischen Psychotherapeut*in und zum/zur Kinder- und Jugendli-
chenpsychotherapeut*in steht mit den geplanten Änderungen massiv in Frage.

- Lange Wartezeiten könnten mit dem neuen System nur dann verbessert werden, sofern keine ausreichen-
den neuen Behandlungskapazitäten vorgesehen werden. Durch die geplanten zusätzlichen Steuerungsauf-
gaben werden weitere Kapazitäten benötigt, die dann nicht mehr für die eigentliche Richtlinientherapie zur
Verfügung stehen.
https://www.google.com/url?q=https://ww ... E7R3cai5kf

Da helfen alle Relativierungen nichts, so klar ist, worum es geht.

Die entsprechende Bundestagspetition habe ich verlinkt.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 27.11.2018, 18:20

Hier die Kritikpunkte der deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie:
Ich kenne die Kritikpunkte, teile sie zum Teil. Trotzdem, meine Welt ist nur so schwarz wie die der Psychotherapeuten. Ich sehe auch Vorteile, nicht nur Nachteile. Die Vorteile die ich sehe habe ich eingangs aufgelistet. D.h. nicht, dass es nicht auch Nachteile gibt. Kein Gesetzesentwurf wird es allen Klienten gleichermaßen recht machen können. Aber mir ist diese einseitige Schwarzmalerrei der Psychotherapeuten zuwider. Ich sehe, wie gesagt, auch Vorteile.
Du musst meine Meinung ja nicht teilen. ;)
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stern
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Beitrag Di., 27.11.2018, 18:33

Auch jetzt entscheidet ein Gutachter, ob Du Therapie machen darfst oder nicht.
Eben. Es WIRD ja geprüft... MEHRFACH.

Aber es geht ja nun noch darüber hinaus: Es sollen zentrale Patientenrechte beschnitten werden: Siehe dazu oben.

Wenn man das auch noch verteidigt, gerade wenn man selbst schon Therapie(n) machen durfte, bei deren Entscheidung man partizipieren durfte, das muss ich wirklich nicht verstehen.

Das sind wesentliche Einschnitte... und nichts, was man damit relativieren kann, dass das ja jetzt auch schon der Fall sei. "Vortherapieberatung" trifft es halt nicht wirklich, was geplant ist.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 27.11.2018, 18:55

Stern, es ist doch okay wenn du das so siehst. Ich sehe es anders. Ich wäre damals dankbar gewesen, wenn es eine solche Einrichtung gegeben hätte. Dann wäre ich nicht im für mich falschen Therapieverfahren gelandet.
Was die Gutachter angeht so ist meine Erfahrung, dass Therapeuten nicht immer nur die Wahrheit schreiben. Sie dürfen den Klienten nicht zu schlecht (sonst ist er für eine ambulante Therapie nicht tauglich), aber auch nicht zu gut darstellen, sonst wird die Therapie abgelehnt, mit der Begründung, der Klient bräuchte keine, eine Beratung würde reichen usw. Auch Diagnosen stimmen nicht immer mit der tatsächlichen Problematik des Klienten überein. Zuweilen wird auch einfach eine erfunden, damit eine Psychotherapie bewilligt wird. Kann man sehen wie man will, gut oder schlecht, das ist jedem selbst überlassen. Ich halte davon inzwischen nichts mehr, da Diagnosen der Therapeuten zum einen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen können und zum Verhängnis werden können, z.B. beruflich. Und zum anderen wird dadurch der Zugang zu einer anderen Behandlung erschwert, die effektiver wäre.
Wenn man das auch noch verteidigt, gerade wenn man selbst schon Therapie(n) machen durfte, bei deren Entscheidung man partizipieren durfte, das muss ich wirklich nicht verstehen.
Du musst es auch nicht verstehen, das erwarte ich auch nicht von dir. Du kannst meine Meinung auch einfach akzeptieren und mal stehenlassen, so wie dir deine lasse.
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stern
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Beitrag Di., 27.11.2018, 19:49

Allgemein wäre zu unterscheiden: Fehlende Passung (Therapeut/Verfahren) und fehlerhafte Behandlung. Gegen letzteres ist jeder Gutachter machtlos. Ich habe das Gefühl, dass das teilweise vermengt wird. Ich sehe es so, dass die Passung um so eher gewährleistet ist, wenn Patient und Therapeut sich abstimmen können und man abgleicht, ob es passt. Und nicht wenn ein Gutachterguru etwas zuweist, von dessen Person und Urteil man damit von Anfang an abhängig ist (da/wenn man behandlungsbedürftig ist). Beispiel: Ich stelle mir schon die ganze Zeit vor, dass Anna-Luisa eine Gruppentherapie zugewiesen wird. Würde das wohl passen und von Erfolg gekrönt sein?

Ich halte es für Idealisierung, dass ausgerechnet ein externer Dritter die passendeste Entscheidung treffen können soll. Auch bei einer Körperbehandlung könnte ich mir notfalls eine zweite Meinung direkt einholen, welche Therapie dieser Arzt vorzieht... und ich würde dann das wählen, was mich am meisten überzeugt, bei der Person, bei der ich mich aufgehoben fühle. Während ich vllt. nicht damit zufrieden wäre, wenn ein Gutachterguru sagt: Für sie ist eine Brücke auf den Zähnen xy das Beste. Das verordne ich Ihnen daher. Das ist dann letztlich auch nur eine Meinung und keine ultimative Wahrheit. Auchnin der Körpertherapie ist es oft so, dass es nicht DIE ultimative Therapie gibt (und alles andere unpassend ist).

Oder was wenn man mit dem Gutachteguru nicht kann, aber von ihm abhängig ist? Besonders im Arzt-Patientenverhältnis ist das Abhängigkeitsgefälle eh schon sehr hoch. ICH finde es daher bedenklich, wenn die Mitentscheidung weiter ausgehebelt oder begrenzt wird. Es ist noch immer mein Körper und meine Seele. Ich halte es jedenfalls für Wunschdenke, das Gutachter die besten Entscheidungen treffen. Insbes. je ökonomiegetriebener die Entscheidung ausfallen muss... und die Ökonomisierung nimmt im Gesundheitsweisen seit 20 Jahren kontinuierlich zu. Warum weiter unterstützen.

Wenn man eine Vortherapieberatung wollte, hätte man Umfang bzw. Inhalt der Sprechstunden entsprechend ausgestalten können. Dort ist es ja eh schon vorgesehen. Aber darum geht es nicht, sondern um die Einführung eine Steuerung.

Dass Therapeuten bei der Antragsstellung betrügen sollen, ist eine gewagte Aussage. Auch das ist mW kein Kritikpunkt von Spahn, sondern Abrechnungsbetrug.

Effektiv sind alle anerkannten Therapiemethoden (sonst wären sie nicht anerkannt)... und Studien zur Effizienz gibt es sicherlich auch. Die Effektivität steht aber aktuell gar nicht zur Debatte.

Spahn kritisierte mW auch nicht, dass Therapeuten nicht-indizierte Therapien zur Anwendung bringen. Er will kein Geld in die Hand nehmen, um Sitze aufzustocken, was am ehstens effektiv wäre, um Wartezeiten zu verringern. Daher will er Patientenrechte aushölen. Das durchschaut man sehr schnell.
Die sinkenden Wartezeiten auf einen psychotherapeutischen Behandlungsplatz sind auf 
eine Zunahme der Behandlungsplätze zurückzuführen.
Steht in deinem Link...
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Eremit
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Beitrag Mi., 28.11.2018, 16:36

Jenny Doe hat geschrieben:Ich sehe es anders. Ich wäre damals dankbar gewesen, wenn es eine solche Einrichtung gegeben hätte. Dann wäre ich nicht im für mich falschen Therapieverfahren gelandet.
Dem schließe ich mich an. Hätte es damals vorher so ein Screening durch eine unabhängige Person gegeben, wäre mir eine siebenjährige Schlafentzugstherapie erspart geblieben und damit eine Reihe an Folgeerkrankungen.
Jenny Doe hat geschrieben:Was die Gutachter angeht so ist meine Erfahrung, dass Therapeuten nicht immer nur die Wahrheit schreiben.
Psychotherapeuten sollten eigentlich gar keine Diagnosen stellen dürfen, das sollte ausschließlich Psychologen und Psychiatern vorbehalten sein.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 28.11.2018, 16:43

Hallo Eremit
Psychotherapeuten sollten eigentlich gar keine Diagnosen stellen dürfen, das sollte ausschließlich Psychologen und Psychiatern vorbehalten sein.
Das verstehe ich nicht ;) Psychotherapeuten sind doch Psychologen mit einer Ausbildung zum Psychotherapeuten bzw. Mediziner mit einer Therapieausbildung.
Was meinste du damit?
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Beitrag Do., 29.11.2018, 20:17

In D gibt es aktuell ein Gutachterverfahren. :) Dort ist auch darzulegen, welche Behandlung geplant ist (auch in der Körpermedizin müssen manche Leistungen begutachtet werden). Wenn Therapeuten stattdessen etwas fingieren oder andere Leistungen beantragen als sie durchführen wollen, dann ist das Betrug. Darum geht es aktuell jedoch nicht. Auch vorgeschalteter Gutachterguru könnte Betrug nicht verhindern. Wenn jemand betrügen will, kann derjenige danach genauso an Standards vorbei arbeiten. Und wer als Patient wissend mitwirkt, dass Fakegutachten oder Fakedokumentationen ertstellt werden, braucht sich dann nicht wundern, wenn es im Fall von Behandlungsfehlern mau aussehen könnte, wenn die Aktenlage herangezogen wird. Ansonsten schaut auch nochmals ein Gutachter darüber, was geplant ist... und ob das den Standards entspricht. Ich würde solchen Gutachtern nicht zu viel Macht einräumen, sondern lieber selbst nach einem passenden Therapeuten schauen.

Heute hat sich zufällig ein kurzes Gespräch über dieses Gesetz ergeben (aufgrund einer Bemrkung von mir). Sie meinte ua als Patient würde sie auf die Barrikaden gehen.

Zwar gibt es jetzt zeitnah ein Erstgespräch, aber danach ist ja noch lange kein Platz frei. Es müssen Stunden freigehalten werden für Sprechstunden, aber ob man von "passender Konstellation" sprechen kann, wenn Therapeut und Patient zwangsbeglückt werden, hmm. :lol:

Ich habe nirgendwo gelesen, dass danach das Gutachterverfahren ganz abgeschafft werden soll. Im Moment stellt es sich eher als zusätzlich Hürde dar. Details sind noch offen genauso wie die Frage, ob das überhaupt so durchgeht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Gutachterguru dem Patienten auch noch einen Behandlungsplan mitgeben kann, wie zu arbeiten ist... denn noch arbeitet jeder Arzt eigenverantwortlich.

Es ist im Moment Augenwischerei, was Spahn bzw. die Politik betreibt. Schon allein die Formulierung "Wartezeit". Das klingt wie "schlechte Praxisorganisation"... und so soll es auch in der Außenwirkung klingen. In Wirklichkeit geht es um eine Unterversorgung. Oder "Wartezeiten verkürzen" statt "Patientrechte aushöhlen", usw.
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