Therapie und Antidepressiva?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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RoboCat
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 07:01

Eremit hat geschrieben: So., 21.10.2018, 14:30 Du hattest garantiert keine schwere Depression und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal eine mittlere, denn bei mittelgradigen Depressionen kommt man schon ohne potente Psychopharmaka in der Regel keinen Schritt mehr weiter.


Ach Mist, jetzt hast du mich ertappt! In Wahrheit hatte ich natürlich nur ein Aufmerksamkeitsdefizit. Den Tipp mit dem Einkoten habe ich mir aber definitiv fürs nächste Mal gemerkt, denkst du damit schaffe ich den Durchbruch? Wäre es unter Umständen ratsam, zusätzlich die Wände meines Zimmers damit einzuschmieren.?

Da du vom fach zu sein scheinst und sogar lupenreine ferndiagnosen stellen kannst: hast du noch mehr Tipps, wie ich mich angemessen mittelgradig depressiv verhalte? Das scheint mir für den moment angemessen zu sein. Wenn ich das geschafft habe, komme ich noch mal auf dich zurück bezgl schweren depressionen.

Bussi und ganz lieben dank noch mal <3
:axt:

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 07:26

stern hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 00:06Auch wurde ich manchmal von Laien belehrt, dass AD erst nach einer Weile der Einnahme wirken sollen. Für meinen Teil merkte ich jedoch oft eine stimmungsaufhellende Wirkung schon nach der ersten Pille
Ich dachte, das ist nur bei Opipram so, weil das eine andere Wirkungsweise hat.
Opipram finde ich toll, aber ich will es wegen der Gewichtszunahme nicht täglich nehmen.

Ich bräuchte, wenn, dann ein AD, welches sich nicht auf das Gewicht auswirkt und eher antriebssteigernd wirkt, ohne dabei nervös zu machen. Ich weiß nicht, ob es das gibt.

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RoboCat
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 07:27

stern hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 02:05 Therapie kann ich mir so jedoch genauso wenig vorstellen wie wenn man vorwiegend damit beschäftigt ist, nicht abzusaufen. Nach einigen Tagen wirkte das dermaßen stark dämpfend, dass ich mich wie ein Zombi bzw. Roboter fühlte... und habe die Umwelt so erlebt als nehme ich wie in Watte gepackt daran teil, ohne lebendige Emotionen (schwer zu beschreiben).
Es ist eben ein Experiment, auch wenn viele das nicht so gern hören ;-)

Hier einen Vergleich zu Krebsmedikamenten zu ziehen, wie dieser Tobi Katze es macht., das ist jedenfalls ausgemachter Blödsinn. Wer so was aufstellt zeigt, dass er recht oberflächlich bis gar nicht informiert über die Wirkung von ADs ist. Aber ja, wenn man sich zu sehr darüber aufklärt, kann man auch schnell die Bereitschaft verlieren, es zumindest mal zu probieren ;-)

... Und manchmal wirken sie ja doch ...

Tja, die Dinge sind nun einmal kompliziert in der Psychowelt. Das wichtigste in einer therapie bleibt die motivation, wirklich etwas ändern zu wollen. Wenn einem ADs dabei kurzfristig helfen, warum nicht? Jeder muss es selbst wissen. Gott sei dank kann sich jeder über die vor und Nachteile heutzutage im netz belesen. Vorhandensein von min. 3 Gehirnzellen vorausgesetzt.
:axt:

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RoboCat
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 07:38

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 07:26

Ich bräuchte, wenn, dann ein AD, welches sich nicht auf das Gewicht auswirkt
Jetzt bin ich aber platt: gerade habe ich gelernt, dass einem Depressiven sein AD zu untersagen sei, wie einem Krebspatienten die Chemotherapie zu nehmen. Und du machst dir sorgen um dein gewicht?

Lass dir mal lieber schnell von unserem Ferndiagnostiker hier im thema eine zutreffende Diagnose stellen. Das macht er gerne und wenn du Glück hast, sogar ungefragt.

;-)
:axt:

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 07:40

Ich bin schon bei BMI 42, da kann ich mir eine Gewichtszunahme einfach gar nicht leisten. ;-)
Ärzte verstehen das aber auch nicht, wobei ich wirklich finde, dass starkes Übergewicht bei Depressionen nicht gerade hilfreich ist, denn dann kann man noch nicht einmal den viel gelobten Sport richtig machen.... ganz zu schweigen davon, dass es einen (wörtlich und übertragen) runterzieht.

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stern
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 09:50

RoboCat hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 07:27
Hier einen Vergleich zu Krebsmedikamenten zu ziehen, wie dieser Tobi Katze es macht., das ist jedenfalls ausgemachter Blödsinn.
Tobi Katzes Ergüsse kenne ich nicht. Aber bei psychischen Störungen gibt es evtl. Alternativen, die man beachten könnte, zB besagte Psychotherapie. Oder die antidepressive Wirkung von Sport ist durch Studien belegt. Auf die Schnelle:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... sivum.html

Sicher ist, dass Antidepressiva auch in der Fachwelt kontrovers diskutiert werden, also nicht unumstritten sind... aber zunehmend verordnet werden. Auch der Einsatz off label soll nicht unbeachtlich sein (auch das ist umstritten). Wenn man sich das erlauben kann, habe ich daher nahegelegt, das abzuwägen und den Schweregrad zu berücksichtigen. Ein Versuch bleibt es allemal (sehe ich also auch so). Kann helfen, muss nicht... wenn man noch mehr Pech hat, fallen Nebenwirkungen mehr ins Gewicht als die gewünschte Wirkung. Also wenn man dann zB nicht mehr schlafen kann (der Schlaf aber vorher ok war), ist evtl. auch nicht viel gewonnen.

----------------------

Bei SSRI wunderte ich mich die schnelle Stimmungsaufhellung immer, weil ich auch meist lese, dass die Wirkung nicht sofort eintreten soll... ich kann es auch nicht erklären. Aber es gibt zumindest Studien, dass Veränderungen sofort nachweisbar sind. Keine Studie ohne eine, die das Gegenteil besagt. Vllt. gehöre ich auch zu den Leuten, die stärker auf AD ansprechen... im positiven wie im negativen. Dafür hatte ich auch schon ordentliche Schwierigkeiten beim Einschleichen. Ich erlebte es jedoch auch schon, dass bei regelmäßiger Einnahme (SSRI) auch die erwünschte Wirkung irgendwann nicht mehr vorhanden war.
Liebe Grüße
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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 14:44

RoboCat hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 07:38 Jetzt bin ich aber platt: gerade habe ich gelernt, dass einem Depressiven sein AD zu untersagen sei, wie einem Krebspatienten die Chemotherapie zu nehmen. Und du machst dir sorgen um dein gewicht?
Naja, extremes Übergewicht kann das metabolische Syndrom begünstigen, ebenso weitere Krankheiten. Insofern finde ich, dass auch hier mit Fachärzten überlegt werden sollte, wie man dieses Problem am besten löst. Da würde ich das Gewicht nicht vernachlässigen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


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Beitrag Mo., 22.10.2018, 15:36

Hallo


also was mich wirklich zusätzlich aggressiv ist. Wenn ich Familie ; Umfeld erzähle was ich habe. Und ich den Eindruck hatte man hat mich verstanden. Dann werde ich immer in irgendwelche Verpflichtungen mitreingezogen. Und dann vermassel ich es auch gerne mal. Und dann geht das gestresse los. Sodass ich mir denke an eine psychisch labilen Person in dieser Zeit irgendwelche Verpflichtungen einzufordern macht nur zusätzlich Theater. Und das meine ich auch wenn man aneinander vorbei quatscht.

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RoboCat
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 17:20

Stern, ich kenne das auch, dieses extreme schnelle ansprechen auf AD. Bei mir waren es Sertralin und Venlafaxin. Das eine habe ich dreimal genommen, das andere nur ein einziges mal. Sofort nach der einnahme hatte ich ein total seltsames körpergefühl, wie total unter strom. Mit euphorie hatte das leider, in meinem fall, nichts zu tun. Hat mir eher angst gemacht,deshalb hab ich recht schnell wieder abstand davon genommen.
:axt:


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Beitrag Mo., 22.10.2018, 20:24

Hallo


ein türkischer Psychotherapeut der selber aber nicht therapiert hatte mir auch schon gesagt er könne mir Psychopharmaka aufschreiben. Ich selber habe auch Angst vor diesen Medikamenten. Aber wenn ich meine Stimmungsschwankungen und mein Selbstwertgefühl sehe. Weiss ich manchmal nicht mehr was ich denken soll. Also das ich wie ein Roboter rüberkomme oder so ähnlich das will ich ganz sicher nicht. Also wenn ich mich das Zeug total verändert dann kann das nicht mein Wunsch sein. Vielleicht muss man auch durch hässliche Zeiten gehen. Und sich von der Umwelt belächeln lassen.

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 20:46

ADs verändern einen eigentlich nicht, soviel ich weiß. Die 2, die ich probiert habe, haben mich auch nicht verändert.
Also das ist kein Grund, keine zu nehmen.

Und Psychotherapeuten können keine Medikamente verschreiben, aber deine Ärztin/Arzt kann es.


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Beitrag Mo., 22.10.2018, 20:52

Hallo


tut mir leid habe mich vertan. Ist ein Psychiater. Ich war anfangs begeistert von ihm. Aber ich habe gerade in seinen Bewertungen gelesen das er gerne Medis verschreibt sich aber nicht für die Patienten interessiert. Sowas macht mir Angst.
Ich hätte gerne was wo gut hilft aber die Nebenwirkungen nicht so hoch sind. Ich habe zuhause Johanniskraut von Klosterfrau aber es hilft glaub nicht wirklich.

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stern
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 20:58

Verordnen lassen würde ich mir Medikamente vorzugsweise auch vom Facharzt, auch wenn Hausärzte das theoretisch ebenfalls können. In der Wirkungsweise gibt es Unterschiede. Das eine, das mir das Zombigefühl bescherte, soll stärker sedierend sein... ich erhielt das für den off label use (bei einem anderen, das für die regelmäßige Einnahme vorgesehen war und stärker sedieren sollte, schlief ich dafür utopisch lange, was mit den Alltag nicht verträglich war). Bei anderen erlebte ich das so nicht. Es gibt auch aktivierende, aber wenn man eh ein hibbeliger Typ, jubelt ein Therapeut evtl. auch nicht, wenn Medikamente das weiter verschärft (so zumindest meine Erfahrung). Oder es können dann Schlafstörungen hinzukommen. Hat halt jeder andere Themen, so dass man das man individuell schauen muss. Als ich aus dem letzten Loch pfiff, nahm ich manche Nebwenwirkungen als das kleinere Übel hin... aber ansonsten erlebte ich manche schon einschränkend. Eine einzige kann dann schon langen, halt je nach dem.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 22.10.2018, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 22.10.2018, 21:04

Hallo


danke für deine Einschätzung. Ich habe Schlafstörungen willkürlich. Und schlafe auch wenn dann lange . Also man müsste da schon wissen was man mir verordnet. Ich bin dauer genervt. Und unzufrieden.


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Beitrag Di., 23.10.2018, 15:41

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 22.10.2018, 07:40 Ich bin schon bei BMI 42, da kann ich mir eine Gewichtszunahme einfach gar nicht leisten. ;-)
Ärzte verstehen das aber auch nicht, wobei ich wirklich finde, dass starkes Übergewicht bei Depressionen nicht gerade hilfreich ist, denn dann kann man noch nicht einmal den viel gelobten Sport richtig machen.... ganz zu schweigen davon, dass es einen (wörtlich und übertragen) runterzieht.


Hallo


ich finde alles seltsam inzwischen. Ich war beim ersten Fitness Studio schon blöd dran weil sie mich nicht aus dem Vertrag lassen wollten und ich ein Jahr lang für umme Beiträge gezahlt habe. Jetzt war ich wieder lange inaktiv wegen Krankheit, keine Zeit, Sachen erledigen. Jetzt bekomme ich heute einen Brief da steht wir schliessen am 30.11.18 wegen beruflicher Umorientierung. Ich sag ja ich komme mir vor wie im falschen Film. Ich denke ich lasse es erstmal mit dem Studio. Denn sobald mir irgendwie was dazischen kommt zahle ich wieder für nix. Ich hab des satt langsam. Versuche dann lieber spazieren zu gehen.

Habe auch meine Ärztin angerufen was denn jetzt mit dem Anruf in der psychatrischen Klinik sei. Sie komme nicht durch , sie will jetzt was faxen. Ich kam da immer durch. Ich denke inzwischen schon immer , man denkt ich sei gar nicht krank. Es kommt mir so vor als will man mich hinhalten und ich frag mich immer weswegen ? Ich hab manchmal den Eindruck das die Welt an mir vorbei zieht.

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