Neue Leitlinie zur Gesundheits­versorgung von transsexuellen Menschen

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...
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stern
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 17:14

Mir schon, aber dir? Die Normalverteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, eine stetige.

Wenn jemand sehr groß bzw. sehr klein ist kann das genauso gut eine normale Variante sein (zB familiärer Hochwuchs). Und trotzdem kann btw evtl. eine Hormontherapie durchgeführt werden. Oder soll ausgesagt werden, dass alles als krank zu klassifizieren ist, was selten(er) auftritt? Dagegen. :stop:

Und genauso kann Transsexualität aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen als normale Variante klassifiziert werden, wie das die WHO auch vorsieht. Krankheitsdefintionen waren schon immer eine man-made Definition.

Nicht jeder Trans* wünscht btw eine angleichende OP. Die Fortpflanzungsfähigkeit ist nicht unbedingt tangiert... weil das ja oben auch ein Argument war. Die rechtliche Elternrolle hängt (zumindest in D) dabei auch nicht vom Geschlecht des Elternteils ab, sondern davon, welchen Beitrag es zur Fortpflanzung geleistet hat. Also zB Samenspende.

Was das Zitat zur sozialkonstruktivistische Theorie angeht, so war das nicht meine Aussage, sondern ein Zitat aus einem Erlaß, den die rechte Regierung in Ö auf den Weg brachte.
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Eremit
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 18:08

stern hat geschrieben:Mir schon, aber dir? Die Normalverteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, eine stetige.
Yup. Und Transsexualität wie Intersexualität sind weit unwahrscheinlicher als Nicht-Transsexualität und Nicht-Intersexualität. Was Transsexualität wie Intersexualität anormal bzw. abnormal macht.
stern hat geschrieben:Und genauso kann Transsexualität aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen als normale Variante klassifiziert werden (…)
Nur, wenn wissenschaftliche Daten außer Acht gelassen werden und eine radikale Ideologie den Vorzug erhält gegenüber Fakten. Und wohin das führt, habe ich ja schon geschrieben. Wenn radikale Minderheiten mit faschistoiden Ideologien (Zur feministischen Liebäugelei mit dem Inhalt von "Mein Kampf" habe ich ja bereits etwas geschrieben) die komplette Gesellschaft umbauen wollen, kommt prinzipiell nichts Gutes dabei raus. Üblicherweise gibt es dann sehr viele Tote.
stern hat geschrieben:Die Fortpflanzungsfähigkeit ist nicht unbedingt tangiert...
Du findest es also gut, wenn reproduktionsmedizinische Verfahren nicht mehr durchgeführt werden, weil die biologische Definition von Geschlecht verboten wird? Übrigens finanzieren dann auch die Kassen keine geschlechtsangleichenden Operationen und Behandlungen mehr, denn es gibt dann keine rechtliche Grundlage dafür. Also, wenn Geschlecht einzig und allein etwas ist, das man sich spontan und frei von biologischen Gegebenheiten zusammenreimt.

Du musst dann ja auch der Überzeugung sein, dass alle Frauenärzte Betrüger, Scharlatane sein müssen, wenn es kein biologisches Geschlecht gibt. Ich stelle mir das auch gruselig vor, wenn Du Kinder hättest, z.B. einen Sohn, und dieser braucht eine Operation, weil er z.B. eine Vorhautverengung hat. Sagst Du dem dann auch, dass er sich nur wie eine Frau fühlen muss, damit die Vorhautverengung weggeht? Ich schätze, wenn Du eine Tochter mit Turner-Syndrom hättest, würdest Du es auch nicht behandeln lassen.
stern hat geschrieben:Die rechtliche Elternrolle (…)
… von der wieder niemand geschrieben hat.
stern hat geschrieben:Also zB Samenspende.
Wenn es keine biologischen Geschlechter gibt, gibt es auch keine Samenspenden, weil es keine Samen gibt. Samen gibt es nur bei geschlechtlichen Lebensformen.

Wenn es keine biologischen Geschlechter gibt, hat es übrigens auch nie geschlechtssepzifische Diskriminierung gegeben. Somit auch nie ein Patriarchat oder auch nur patriarchale Strukturen, ist ein reines Phatasiekonstrukt. Was dann wiederum die Frage aufwirft, wozu es so etwas wie Feminismus gibt und was Feministinnen überhaupt machen.

Wenn es keine biologischen Geschlechter gibt, dann gibt es übrigens auch so etwas wie Trans- oder Intersexualität nicht. Ist dann alles nur reine Phantasie.

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stern
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 18:33

Mache auch du bitte nix anders aus dem, was ich schrieb. Ich schrieb, Biologie ist nicht alles. Und was die sozialkonstruktivistische Theorie angeht, so frage eure rechte Regierung, die das als eine Referenz in den Erlaß nahm. Und was die Normalverteilung angeht, so kannst du deren Aussagegehalt selbst nochmals ansehen, die Breite der Varianten. Schönen Abend!
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Eremit
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 19:48

stern hat geschrieben:Mache auch du bitte nix anders aus dem, was ich schrieb.
Mache ich nicht, kann ich gar nicht. Deine Texte sprechen für sich.
stern hat geschrieben:Ich schrieb, Biologie ist nicht alles.
… postest allerdings immer wieder Links zur Abschaffung der Geschlechter.
stern hat geschrieben:Und was die sozialkonstruktivistische Theorie angeht, so frage eure rechte Regierung, die das als eine Referenz in den Erlaß nahm.
Brauche ich nicht. Ist die übliche Bauernfängerei und Nebelkerze, um von anderen Dingen abzulenken. Nicht nur Liederbuchaffären, sondern auch dem Abbau des Sozialstaats. So ein paar Token-Gesetze machen sich immer gut, um zu zeigen: Schaut her, wir machen ja eh was. Machen alle Regierungen so, nicht nur die rechten.

Ich finde es auch bezeichnend, dass Du auf keinen einzigen meiner Einwände Bezug nimmst. Nicht einmal darauf, dass durch die Streichung der Definition des biologischen Geschlechts Trans- und Intersexuelle Menschen unsichtbar gemacht werden und damit auch die Krankenkassen eine Rechtsgrundlage haben, wonach sie die Finanzierung von geschlechtsangleichenden Behandlungsformen nicht mehr finanzieren müssen. Für Psychotherapien solcher Menschen müssen sie dann auch nicht mehr aufkommen, wenn Transsexualität ist ja dann auch keine Störung mehr.

Wesentlich besser gefiele mir da der Vorschlag einer New Yorker Philosophin (deren Name ich gerade vergessen habe, irgendwo habe ich aber noch einen Link), die vorschlägt, sich Geschlecht und Geschlechtsidentität als Spektrum zwischen zwei idealen Polen vorzustellen, auf der einen Seite perfekt männlich, auf der anderen perfekt weiblich, dazwischen unendlich viele Abstufungen (von denen es manche mehr, manche weniger gibt). Somit könnte man sagen, dass alle Menschen mehr- oder weniger trans- bzw. intersexuell sind und Trans- als auch Intersexualität sogar prozentuell messbar machen. Nicht nur jene Menschen, die man nach alter Definition trans- oder intersexuell bezeichnet hat, hätten ihren Platz und Anrecht auf Unterstützung, sondern auch solche, die laut alter Definition nicht darunter fallen würden (z.B. schmächtige Männer, die mehr Muskelmasse brauchen, um sich wie ein Mann fühlen zu können – denen würde dann die Kasse das Fitnessstudio genauso zahlen wie Intersexuellen die operative Angleichung der Genitalien). Diese Sichtweise wäre sogar kompatibel mit bereits bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Nur müssen dafür eine Menge erfundener Geschlechtsbilder entsorgt werden, vor allem jene, die in der radikalen LGBT+-Aktivistenszene besonders beliebt sind. Dann ist eben nichts mehr mit Geschlechtsdefinitionen wie Nonbinary, Thirdgender, Demigender oder Apache Longbow. Sowas bliebe dann offiziell gestört. Das wäre der Preis, der gezahlt werden müsste.

Oder man verfolgt den heutigen radikalen Kurs weiter und stärkt dadurch den Backlash (der bereits in einigen Ländern zu verzeichnen ist).

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stern
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Beitrag So., 04.11.2018, 22:05


Streichung der Defintion des biologischen Geschlechts (welcher denn genau?)? :-o Mir geht es u.a. um Identität und Selbstbestimmung. Das (Identität) ist eine weitere Kategorie (mit anderer Definition, siehe Thread).
https://www.wien.gv.at/menschen/queer/t ... itaet.html
Solltest du wirklich inhaltlich interessiert sein: Auf entsprechende Einwände bin ich bereits eingegangen, an verschiedenen Stellen im Forum (bzw. diverse Quellen geben auch einiges her). Bitte dort nachlesen. Auch das man heutzutage in der Tat zunehmend von einem Spektrum Zwischenstufen) ausgeht, wurde schon thematisiert. Aber bitte:
[quote]Wir gehen heute von einem Geschlechtskontinuum zwischen den beiden Polen "weiblich" und "männlich" aus, also von einer großen Vielfalt möglicher Geschlechtspositionen und Trans*Identitäten.
[/quote]https://www.wien.gv.at/menschen/queer/t ... tswechsel/
Man-made juristische Kategorien sind wiederum eine eigene Kategorie!
Schmächtige Menschen können sich untersuchen lassen, zB Muskelatrophie, psychische Störung, normale Variante, whatever und über Möglichkeiten der Therapie/Abhilfe informieren. Ich hoffe, etwas Klarheit geschaffen zu haben. Ich sehe ansonsten keine Diskussionsgrundlage mit dir, da du mit meinen Beiträgen meist genauso wenig anfangen kannst, wie ich mit deinen.

-----------------------------------------------------------

Doku zur Intersexualität:
https://www1.wdr.de/video-intersexualit ... t-100.html

U.a. zu biologischen Grundlagen. Bis zu 6. Woche ist der Embryo sozusagen eh "intersexuell" (geschlechtlich undifferenziert). Ein Betroffener berichtet darüber, wie es ihm mit einer fremdbestimmten Entfernung von Geschlechtsteilen erging, usw.
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changnoi
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 00:08

Es verschlägt einem die Sprache, wie hier im gequälten Bemühen, "liberal" zu wirken, von UNIVERSITÄTSSTUDENTEN (!! - das sind die, die die nächste Generation von Chirurgen, Forschern, Pädagogen, Politikern usw. sein wird!) die Realität unter größtmöglicher Sprachakrobatik ausgeblendet, verdreht und negiert wird - Hauptsache es kommt dabei raus, was aus ideologischen Gründen so sein MUSS. Solche Universitäten sind sukzessive zu neomarxistischen Ideologieschmieden geworden, an denen die Naturwissenschaft nur mehr so weit Platz hat, als es die Ideologie erlaubt.





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Beitrag Mo., 05.11.2018, 00:34

changnoi hat geschrieben:Solche Universitäten sind sukzessive zu neomarxistischen Ideologieschmieden geworden, an denen die Naturwissenschaft nur mehr so weit Platz hat, als es die Ideologie erlaubt.
Naturwissenschaften haben genau genommen gar keinen Platz mehr an solchen Universitäten ("Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus") …

https://www.cuncti.net/wissenschaft/971 ... r-biologen


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stern
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Beitrag Do., 08.11.2018, 00:22

Ein Omen:


Quelle: https://m.youtube.com/watch?v=R39jVkZjq6c

Rainbow appears behind Capitol Hill on Election Night
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Beitrag Do., 08.11.2018, 07:56

Schweiz 🇨🇭

"Die Diskriminierung von LGBTI-Menschen soll strafbar werden"

https://www.nzz.ch/schweiz/die-diskrimi ... ld.1434593
Neu soll Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität explizit verboten werden. Nach dem Nationalrat hat sich auch die Ständeratskommission dafür ausgesprochen.
Die Geschlechtsidentität entspringe einem individuellen und zutiefst privaten Gefühl, das unabhängig vom biologischen Geschlecht und der sexuellen Orientierung bestehe.
Die neue Regelung würde jedoch weiter gehen und auch Äusserungen erfassen, mit denen eine grosse Gruppe als Ganze aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität herabgewürdigt wird.
Eine mögliche Referenz auf die Geschlechtsidentität wäre zu begrüßen. Ich weiß jedoch nicht, welche Schritte in der Schweiz im Zuge des Gesetzgebungsverfahren noch zu durchlaufen sind.

Alternativ: https://www.blick.ch/news/politik/kampf ... 04603.html

-------------

Liberale und differenzierte Menschen sind mir allemal lieber als Leute, die Wert darauf legen andere Menschen als krank und gestört zu bezeichnen und ausgesprochene LGBTI-Hater wie das Family Policy Institute of Washington, die sogar Videos so zurechtschneiden, dass es der eigenen Ideologie entspricht. Feindseligkeit belegt, wieso Schritte wie u.a. in der Schweiz nötig sind.
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changnoi
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Beitrag Do., 08.11.2018, 12:48

Arg, zu lesen, wie verbissen du bist, stern. Worum geht es Dir da wirklich bei diesem merkwürdigen "Kampf", den du in dieser Sache führst? Um "Gerechtigkeit", "das Gute", das Edle?

Ich lege überhaupt keinen "Wert darauf", "andere Menschen als krank und gestört zu bezeichnen", sondern lege Wert darauf, Sprache korrekt zu verwenden.

Wenn ein Mensch unübersehbar (damit meine ich jetzt biologisch, also Chromosomen, Hormone, Geschlechtsorgane usw.) mit einem bestimmten Geschlecht geboren ist, aber sich nicht diesem Geschlecht zugehörig empfindet, sondern dem "Gegenteil", dann ist das laut allgemeiner Definition psychischer Störungen eine psychische Störung, ob Dir das passt oder nicht, und ob die WHO den ganzen linksextremen Lobbygruppen (ähnlich fanatisch wie Du) nachgibt oder nicht.

Michael Gazzaniga u. a. in Psychologie. 1. deutsche Auflage. Weinheim 2018:

"Eine psychische oder seelische Störung ist ein Zustandsbild, das durch krankheitswertige Veränderungen des Erlebens und Verhaltens gekennzeichnet ist. Es kann mit Abweichungen der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens oder auch des Selbstbildes (Selbstwahrnehmung) einhergehen. Psychische Störungen sind typischerweise mit deutlichem persönlichem Leidensdruck oder Belastungen und Problemen in mehreren Lebensbereichen verbunden."

oder auch:

"Unter einer psychischen Störung versteht man eine deutliche Abweichung von der gesellschaftlichen oder medizinischen Normvorstellung psychischer Funktionen. Betroffen sind das Denken, das Fühlen und die Wahrnehmung, sowie potentiell auch das Verhalten. Sowohl die betroffene Person selbst, als auch die Umwelt können unter der Symptomatik leiden."

Am liebsten wäre Dir wohl, wenn diese allgemeingültige Definition hinkünftig mit dem Zusatz versehen wird: "*) Ausgenommen ist hiervon jedoch die Empfindung gegenteiliger Geschlechtsidentität!!" :anonym: :anonym: :anonym: :->

"LGBTI-Hater wie das Family Policy Institute of Washington, die sogar Videos so zurechtschneiden"

Ja was soll in einem solchen Video, in dem demonstriert wird, welche absurden Vorstellungen und sprachlichen Verrenkungen "gut meinende" Studenten anstrengen, um diese ideologisch getriebene Begriffsverwirrung durchzudrücken, denn sonst getan werden?
Gerade du würdest doch sicher nicht 2 Stunden Video ansehen wollen, bei denen all die Szenen, in denen die Studenten den Reporter berechtigterweise fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat, noch vorhanden sind... :lol:

"Feindseligkeit belegt"

Und, offenbar muss man das immer wieder wiederholen, weil es immer noch nicht bei dir angekommen ist: niemand (zumindest ich) ist FEINDSELIG. Es geht um korrekten Sprachgebrauch und um passende Diagnostik, die ja auch im Interesse der Betroffenen sein sollte - in therapeutischer und medizinischer, NICHT IDEOLOGISCHER (schon klar :roll: ) Sicht.

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stern
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Beitrag Do., 08.11.2018, 18:30

Worum es mir geht? Um LGBTI* ?!! Was somit wieder die Frage aufwirfst, wieso du dich so reinhängst, den das gar nicht betrifft.
Am liebsten wäre Dir wohl, wenn diese allgemeingültige Definition hinkünftig mit dem Zusatz versehen wird: "*) Ausgenommen ist hiervon jedoch die Empfindung gegenteiliger Geschlechtsidentität!!" :anonym: :anonym: :anonym: :->
Ich brauche mir gar nichts wünschen. Was im ICD angedacht ist, ist transparent. :dunno:

Und was das Family Policy Institute of Washington angeht:
FPIW, based in Washington state, is an established anti-LGBT group with ties to one of the country's most notorious anti-LGBT hate groups -- the Family Research Council. (...)

FPIW has spent have spent the last month disseminating misinformation and employing anti-trans rhetoric, including:

claiming that allowing transgender people equal access to locker rooms and bathrooms is part of the real "war on women";
describing LGBT non-discrimination protections as "a big welcome mat" for sexual predators; and
releasing a video that suggests trans people "don't want to deal with reality" and that the "compassionate" thing to do is to help people see themselves "in a way that conforms to reality."
https://www.mediamatters.org/people/fam ... washington

Erzähle du also noch etwas von Ideologie. Die Manipulation der Videos ist übrigens ziemlich schlecht gemacht.
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Kaonashi
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 09:47

changnoi hat geschrieben: Do., 08.11.2018, 12:48Wenn ein Mensch unübersehbar (damit meine ich jetzt biologisch, also Chromosomen, Hormone, Geschlechtsorgane usw.) mit einem bestimmten Geschlecht geboren ist, aber sich nicht diesem Geschlecht zugehörig empfindet, sondern dem "Gegenteil", dann ist das laut allgemeiner Definition psychischer Störungen eine psychische Störung
Also da wäre ich mir nicht so sicher.
Vielleicht ist es möglich, dass das Gehirn anders gepolt ist als der Körper.
Die Funktion und Wahrnehmung des Gehirns kann aber gesund sein, nur der Körper passt nicht dazu.
Sodass man sagen könnte, es ist eher der Körper, der hier das Problem darstellt. Und das kann man ja beheben.
Es ist doch gar nicht gesagt, dass die reine anatomische Beschaffenheit des Körpers irgendeinen Einfluss auf die Geschlechtswahrnehmung hat. Vielleicht entsteht diese ganz woanders.
Ein Teil der Geschlechtswahrnehmung ist ja sogar nur erlernt, von Rollenvorbildern in der Umwelt und Gesellschaft insgesamt.

Deine Ansicht ist hier sehr konservativ, aber benutz doch mal deine Fantasie. Es ist vieles möglich, wofür man nur einen Schritt aus den gewohnten Denkkreisen herausgehen muss.

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stern
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 11:38

Schon allein, dass das Geschlecht "unübersehbar" sein soll, geht an der praktischen medizinischen Realität vorbei, wenn zum Bleistift bei einem 70 jährigen Mann bei einer OP als Zufallsfund auf einmal eine Gebärmutter entdeckt wird...

https://www.spektrum.de/news/die-neudef ... ts/1335086

Und die hormonelle und chromosomale Situation kann sowieso leicht übersehen werden, weil das oft gar nicht gemessen wird (bei Neugeborenen sowieso nicht routinemäßig). Und selbst wenn man messen würde: Synchronität auf allen Ebenen ist nicht immer gegeben.

Geschlechtsteile können nach innen wachsen und sind somit übersehbar. Wenn die Mens ausbleibt kann das (erst viel) SPÄTER ein Anhaltspunkt sein, manches näher zu untersuchen, was man evtl. übersehen hat.

Oft genug stellte es sich später heraus, dass Mediziner irrten, wenn sie jemanden auf ein eindeutiges Geschlecht festlegen wollten und dabei Körperteile entfernen. Oder es wurden Einbriffe ohne medizinische Notwenigkeit vorgenommen, usw.

Für Betroffene ist das sicherlich keine ideologische Frage, sondern eine, die das Innerste betrifft.

Aber was das Geschlecht angeht, verhält es sich vermutlich wie bei der Sexualität: Für manche ist das entscheidend, was zwischen den Beinen stattfindet... andere halten vielmehr das Gehirn für das zentrale Organ bzw. das größte Sexualorgan des Menschen... Tja, auch das gibt's. Oder andere haben eine auf die Biologie reduzierte Sichtweise... andere eine umfassendere...
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cinikus
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Beitrag So., 11.11.2018, 12:30

Sie verdeutlicht damit die sozialkonstruktivistische Theorie, wonach Geschlecht nicht biologisch vorprogrammiert oder kulturell erzwungen ist, sondern ein Produkt von kontinuierlicher – bewusster wie unbewusster – Interaktionsarbeit. Dabei greifen wir auf gelernte gesellschaftliche Muster von Weiblichkeit und Männlichkeit – auf Geschlechterstereotype – zurück.
Wäre es so, dürfte es gar keine Transgender-Leute geben. Denn sie werden ihrem sichtbaren Geschlecht entsprechend behandelt und erzogen und damit auf die Art beeinflusst, sich gar nicht anders fühlen zu können, als ihrem biologischen Geschlecht entsprechend.
Ebenso müsste es dann reichen, etwa eine Frau kontinuierlich männlich zu behandeln, damit sie sich als Mann in einem Frauenkörper fühlt. Auch das trifft nicht zu.
Mir wurde schon gesagt, ich würde männlich denken und funktionieren, obgleich ich körperlich eindeutig weiblich bin, ehe mir das selbst bewusst wurde. Aber wie ist das möglich? Ich wurde so erzogen wie meine Schwestern, die sich wiederum extrem weiblich verhalten und weiblich denken. Sozialkonstrukt hin oder her, diese Unterschiede dürfte es gar nicht geben, wenn Geschlecht nur durch Interaktionsarbeit erfolgt. Überhaupt frage ich mich, wie es zu mitunter extrem unterschiedlichen Persönlichkeiten in Geschwisterkonstellationen kommt, wenn alles nur Einfluss ist?

Abgesehen davon: Ja klar, das biologische Geschlecht hat durchaus einen Rückkopplungseffekt auf die Psyche. Jemand, der beim Pinkeln sein Geschlechtsorgan anfassen muss, um zu zielen, entwickelt sich anders. (Hierzu hat Camille Paglia interessante Sichtweisen.)
Die Biologie hat einen enormen Einfluss. Vieles in unserem Verhalten und sogar der Persönlichkeit beruht auf Hormonen. Dazu habe ich interessante Erfahrungsberichte von Transgender-Leuten gehört. Alleine durch die Gabe von Hormonen hat sich ihre Gefühlslage und ihr Verhalten bis hin zu Teilen ihrer Persönlichkeit geändert. Nicht durch Interaktionsarbeit oder soziokulturelle Einflüsse, sondern die schlichte Gabe von Hormonen verändert ihre Erlebnis- und Verhaltenswelt. Dagegen können ein paar Kästchen in Formularen oder eine WHO-Definition nichts ausrichten.
Des weiteren bestehen gerade Transgender sehr darauf, einem festen Geschlecht anzugehören (dem anderen eben). Da geht nicht gerade wenig Energie drauf, sich optisch dem gewünschten Geschlecht anzupassen, oft sogar mehr, als "normale" Vertreter des Geschlechts.
Kaonashi hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 09:47 Die Funktion und Wahrnehmung des Gehirns kann aber gesund sein, nur der Körper passt nicht dazu.
Sodass man sagen könnte, es ist eher der Körper, der hier das Problem darstellt. Und das kann man ja beheben.
Nun, dann ist halt der Körper "krank". Eigentlich eher unerheblich für die Thematik, würde ich sagen.
Es wird gemeinhin auch der Körper verändert, nicht das Hirn. Zumal das bislang einfacher ist. Wobei wiederum die Gabe von Hormonen den Geist durchaus drastisch ändern. (Könnte das ein Grund sein, warum bei solchen Menschen mehrmals Geschlechtswechsel möglich sind?) Welchen Einfluss Hormone auf die Persönlichkeit haben, erleben wohl so gut wie alle Frauen jeden Monat, mehr oder weniger ausgeprägt. Sogar die sexuelle Präferenz ändert sich durch die Hormonlage. Aber selbst Hormone wie Insulin oder Cortisol können Persönlichkeitsstrukturen ändern.
stern hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 11:38 Schon allein, dass das Geschlecht "unübersehbar" sein soll, geht an der praktischen medizinischen Realität vorbei, wenn zum Bleistift bei einem 70 jährigen Mann bei einer OP als Zufallsfund auf einmal eine Gebärmutter entdeckt wird...
Nun, heißt das, weil dieser eine Mann eine Gebärmutter hatte, dass nun alle Menschen entsprechende Mutationen aufweisen? Nach wie vor definiert sich der absolute Großteil der Menschen mit ihrem biologischen Geschlecht. Und das auf eine Weise, dass er es sogar durch Kleidung und Verhalten forciert. Da werden Muskeln antrainiert, da wird Schminke aufgetragen, da wird viel Wert darauf gelegt, als weiblich und männlich gesehen zu werden. Ja, es gibt Frauen, die tragen keine Stöckelschuhe und Männer, die sich die Augenbrauen zupfen (sich dennoch aber deutlich als weiblich oder männlich definieren). Es gibt aber keinen Zwang dazu. Ich kenne auch einige androgyne Menschen. Die sind aber enorm selten und sind eben nicht repräsentativ.
Am Ende aber ist diese Geschlechtersache doch eigentlich "nur" für die Fortpflanzung relevant, wenn man es auf die Funktion runterbricht. Und damit relevant für die Partnersuche und die Personen, von denen man geliebt werden möchte. Na ja, und medizinisch ist es natürlich dann relevant, wenn es gesundheitliche Probleme gibt. Nur, weil ich ein ziemlich männliches Gehirn habe, wird man an mir keine Vorhautverengung operieren können.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein! Niccolò Tommaseo

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