'Ich bin Sophia' Doku über Transgender-Kinder.

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stern
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Beitrag So., 30.09.2018, 19:02

Ich finde die Bezeichnung "Transidentität" ja viel treffender als "Transsexualität"... denn das bringt viel besser zum Ausdruck, dass es hierbei um die Identität (als Mann/Frau) geht... eben wie Sophie sagt: Eigentlich war ich schon immer ein Mädchen. D.h. Sie will als Mädchen anerkennt werden... aber der Körper passt dazu nicht und wird ergo abgelehnt. Die sexuelle Orientierung kann man nicht umpolen... und ich nehme an, bei Transexualität verhält es sich ähnlich, dass entwicklungstechnisch viel ineinandergreift (bei Transsexualität geht man häufiger davon aus, dass das sogar angeboren ist). Also kann man höchstens den Körper angleichen (bzw. die andere Geschlechterrolle leben), womit vielen dann wieder geholfen ist.

Und ich denke, es gibt hier verschiedene Abstufungen, zB transgender, die die ander Geschlechterrolle ausfüllen, aber auf körperliche Eingriffe verzichten, usw. Auch biologisch gesehen haben Männer und Frauen Adrogene und- Östrogene... also Mann und Frau sind nicht in jeder Hinsicht etwas ganz anderes. ZB Caster Semenya, die im 800m Lauf allen davon lief. Und der Leichtathletikverband stand nun vor der Frage: Handelte es sich (noch) um eine Frau und darf man mit hohen Androgenwerten ale Frau starten. Details bei Interesse:
Pierre Weiss, damaliger Generalsekretär des internationalen Leichtathletikverbandes IAAF, trug seinerzeit nicht zur Klärung der Frage bei, als er sagte, Semenya sei eine Frau, aber wohl keine einhundertprozentige. Danach wurde es richtig hässlich für Semenya.
Aha.
Dieses ewige Hin und Her ist auch ein Zeichen für die Hilflosigkeit der Sportorganisationen in dieser Frage“, sagt Clemens Prokop. Der scheidende deutsche Leichtathletikverbandspräsident hat die Diskussionen um Semenya in all den Jahren verfolgt. Prokop hat mitbekommen, wie einzelne Athleten lästerten über Semenya; wie Funktionäre und wie die Öffentlichkeit die junge Frau behandelten, teilweise wie eine Verbrecherin – das Mannsweib, das den Frauen die Titel klaut.
"Welche körperlichen Unterschiede kann man noch hinnehmen?"
https://m.tagesspiegel.de/sport/istaf-i ... 42852.html
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 14:24

ENA hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 22:48 Sie sieht ja auch nur das Jetzt und es ist schwer, sich vorzustellen, was man sein könnte
Sie ist auch erst 10. In dem Alter denkt kein Kind dass es zum Psychotherapeuten sollte. Zum Glück. Das alles kann ein Kind noch nicht verstehen.
ENA hat geschrieben: Fr., 28.09.2018, 22:48 (vielleicht ganz gut, wenn sie hier nicht mitliest. Das könnte das Gefühl von "da ist irgendwas anders, da sollte irgendwas anders sein" verstärken).
Durch meine Posts bestimmt nicht...

Ich finde deine Postings sind völlig gereizt. Vielleicht solltest du klären was (durch dieses Thema?) in dir ausgelöst wird, dass du so reagierst. Es zwingt dich doch keiner hier mitzuschreiben. Und angegriffen hat dich auch niemand.
CrazyChild hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 06:37 Und was soll ich jetzt mit fast Mitte 50, verheiratet, Job, etc. alles umschmeissen was mein ganzes Leben lang einigermassen gut funktioniert hat. Ich habe mich damit arrangiert

Deswegen hat es funktioniert. Weil du dich damit arrangiert hast.
CrazyChild hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 06:37 wie ich mich mit anderen Dingen, die nicht so gelaufen sind aber unveränderbar sind
Das könntest du doch verändern. Aber ganz klar, kann ich völlig nachvollziehen dass es natürlich ein richtig krasser Schritt ist, mit 50 Jahren, wenn man Familie hat.

stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 08:20 Und sie reagiert recht aggressiv darauf, wenn sie mit ihrem Jungennamen angesprochen wird, hat laut Aussage ihre Eltern Probleme mit ihrem Geschlechtsteil (das sie noch nicht einmal anfassen möchte
Kann ich beides absolut nachvollziehen von der kleinen. Dass sie ihren ehemaligen Jungennamen nicht hören mag und ihr Geschlechtsteil ablehnt.
stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 08:20 Die Therapie soll sie unterstützen... und wenn das eine wirklich Unterstützung auf dem Weg ist (und ihr nicht eingeredet wird, sie sei falsch

Was Therapie ja aber irgendwie immer vermittelt. Also so ganz generell, die Ursache, das Problem wird ja immer in dem Menschen gesehen der da als "Patient / in" vor dem Therapeuten sitzt. Wird ja sogar als Bedingung gesehen dass Therapie wirken kann, hab ich mal gelesen.
stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 08:20 Und so tolerant Eltern auch sein mögen: Ich denke als Eltern weiß man auch nicht unbedingt, damit umzugehen.
Am Anfang bestimmt nicht. Aber mittlerweile können ihre Eltern gut damit umgehen, ich finde das wird deutlich in der Doku.
stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 08:20 Das wäre die (in erster Linie von ihr) unerwünschte körperliche Entwicklung zum Mann. Aber ob das eine Hilfe wäre?
Dann würde die kleine Selbsthass entwickeln, sich und vor allem ihren Körper komplett ablehnen und wie es in der Doku schon angesprochen wurde, sich vielleicht sogar töten.

Der Vater hat ja auch in der Doku was dazu gesagt, dass es eine Qual und eine massive Belastung für Sophia wäre und man ihr das ersparen will. Und am Ende der Doku waren sie ja auch zusammen beim Arzt.


stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 15:48 Was die Homo-Ehe angeht, war (gemäß Umfragen zur Befürwortung) die Gesellschaft weiter als die Politik (wo das nur mittels Koalitionsbruch durchsetzbar war... und das insbes. auch aus wahltaktischen Erwägungen heraus).
Traurig und in meinen Augen eine ziemliche Schande für das Land, und die Politik. :kopfschuettel:




stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 15:48 Die Selbstverständlichkeit, mit der manche Leute glauben, es stehe ihnen zu, anderen vorzuhalten, wie sie zu sein haben (es geht hier ja nicht nur ums Händchenhalten, auch nicht um eine Laune, sondern ums Sosein, Transsexualität dito) befremdet mich.
Mich macht es wütend und widert mich an.
stern hat geschrieben: Sa., 29.09.2018, 15:48 Daher bin ich gerade was die eigene Identität, Partnerschaft und Sexualität sehr für Selbstbestimmung (klar, solange andere nicht zu Schaden kommen...
Stimme dir 100 Prozent zu.


ENA hat geschrieben: So., 30.09.2018, 12:17 Ich denke, es gibt Leute, die ihren Körper ablehnen, weil sie mit ihm etwas verbinden. Also wenn eine Frau ihren weiblichen Körper ablehnt, weil sie ihn mit etwas verbindet, was weniger mit dem Körper, sondern mit Erleben, Rollenzuteilungen, Erfahrungen zu tun hat.
So ist es bei mir, zum Beispiel. Und ist ja der Grund warum sehr sehr viele (eigentlich ja alle) Frauen ihren Körper ablehnen die als Kind missbraucht wurden.
ENA hat geschrieben: So., 30.09.2018, 12:17 (Ich schreib ja hier immer noch... .)
:lol:

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 15:08

Sind Frauen die missbraucht worden sind dann automatisch transident?
Oder ist es nicht eine Gefahr da etwas zu verwechseln, was u.U. weitreichende Konsequenzen hat?

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ENA
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 15:24

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 15:08 Sind Frauen die missbraucht worden sind dann automatisch transident?
Ich glaube nicht. Es bekommen ja auch nicht alle Borderline dadurch (was ja auch oft in Zusammenhang gebracht wird). Dass es krasse Folgen hat, die die Entwicklung beinträchtigen und bis ins Erwachsenenleben hineinwirken, ist klar.

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 15:44

Ja, das stimmt natürlich. Das es Schäden hinterlässt auch klar, leider.

Aber Missbrauch ist ja auch nicht immer bewusst und wenn dann etwas verwechselt wird, dann wäre das ja sehr dramatisch? !

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stern
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 16:33

Sind Frauen die missbraucht worden sind dann automatisch transident?
Oder ist es nicht eine Gefahr da etwas zu verwechseln, was u.U. weitreichende Konsequenzen hat?
Es wird ja auch begutachtet... so dass zB keine Verwechslung mit einer Psychose geschieht (oder einer anderen Störung). Insofern denke ich, wird man nicht ganz auf Untersuchungen/Gutachten verzichten können... aber die eigene Identität wird der Arzt kaum festlegen können (insbes. wenn das Empfinden nicht um-therapierbar ist nützt es ja wenig, wenn der Arzt das Geschlecht festlegt). Das kritisieren ja insbes. Intersexuelle: Dass früher der Arzt quasi den Eltern eine eindeutige Festlegung des Kindes angeraten hat. Nur passte das dann später dann nicht unbedingt zum Empfinden des Betroffenen. Aber wenn der Penis weg ist, ist er weg (oder jedes beliebige andere Köperteil, dass der Betroffene lieber behalten hätte). Und daher sollte kein Arzt Gott spielen. Oder auch (dazu gibt es auch Klagen): Intersexualität wurde verschwiegen und basierend auf unzureichender Aufklärung erhebliche Eingriffe durchgeführt.

Wenn man missbrauch wurde, kann man ja trotzdem eine Geschlechtsempfinden entsprechend der Biologie haben. Das Wesen der Transidentität würde ich darin sehen, dass man sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt (und folglich der Körper als falsch empfunden wird, also nicht passend zum Geschlechtsempfinden)... und das stabil. Also das ist ja keine bloße Ablehnung des Körpers.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 01.10.2018, 16:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 16:35

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 15:08 Sind Frauen die missbraucht worden sind dann automatisch transident?
Nein, definitiv nicht.

Es haben noch nicht mal alle betroffenen Frauen das Problem dass sie ihren Körper bewusst ablehnen, das kann sich auch ganz anders - zB. über vollkommen diffuse körperliche Beschwerden wie unerklärbare Schmerzen, Ohnmachtsattakten oder Ängste - zeigen, vor allem wenn es komplett verdrängt wurde. Bei einer Freundin von mir war das zB. so.

Auch kann das Verhalten der betroffenen Frauen sogar eher "übersexuallisiert" sein (also sehr früher Geschlechtsverkehr, häufig wechselnde Partner etc.).

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stern
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 17:41

Seerose47 hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 14:24 Was Therapie ja aber irgendwie immer vermittelt. Also so ganz generell, die Ursache, das Problem wird ja immer in dem Menschen gesehen der da als "Patient / in" vor dem Therapeuten sitzt. Wird ja sogar als Bedingung gesehen dass Therapie wirken kann, hab ich mal gelesen.
Hm, die Ursache von Transexualität weiß man nicht (von Hetero- oder Transsexualität btw. auch nicht), sondern es laufen viele Entwicklungsvorgänge zusammen. Gleichwohl gibt es Theorien. Und Transsexualität soll ja keine Krankheitsdiagnose mehr sein ab dem neuen ICD. Therapie sehe ich ambivalent: Einerseits denke ich, wenn es jemanden hilft zu bestärken: Warum nicht.

Wobei Transsexualität noch keine Kind-Störung ist, aber für Kinder gibt es ganz schön abenteuerliche Diagnosen. Zwar ist geschlechtsuntypisches Verhalten als Kind noch nicht per se krankhaft, aber wenn das auch Kriterien sind, frage ich mich schon: Ist nicht die Gesellschaft gestört, wenn sie ein Problen damit hat, wenn der Sohnemann lieber häkelt als sich mit der Autorennbann beschäftigt? Und was soll bitte ein typischer Junge und ein typisches Mädchen sein? Ich komme tatsächlich zum Schluß: Reinrassig und überschneidungsfrei kann man das oft nicht trennen, aber was das Rollenverhalten angeht, gibt es gesellschaftlich Vorstellungen, was erwartet wird. Und hier glaube ich, hat man es als Frau vielleicht einen Tick leichter als als Mann, etwas aus der Rolle auszubrechen. Schon was die Kleidung angeht. Und was an der Männlichkeit kratzt ist bei Männern nicht wirklich toleriert.

Gesellschaftliche Entwicklungen dauern... bis Anfang/Mitte der 90iger war auch Homosexualität eine Störung und Sex unter Männern eine Straftat. Mittlerweile ist immerhin das als Teil des normalen Spektrums anerkannt... und therapeutisches änderbar wäre das so oder so nicht.
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Beitrag So., 07.10.2018, 11:35

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 15:08 Sind Frauen die missbraucht worden sind dann automatisch transident?
Nein, absolut nicht. Aber sehr sehr viele Frauen (wenn nicht sogar alle) die missbraucht wurden lehnen ihren Körper ab, wollen aber nicht als Mann leben und leben als Frau und akzeptieren sich so.
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:33 Es wird ja auch begutachtet... so dass zB keine Verwechslung mit einer Psychose geschieht (oder einer anderen Störung). Insofern denke ich, wird man nicht ganz auf Untersuchungen/Gutachten verzichten können...
In dem Zusammenhang finde ich es dann auch sinnvoll... Obwohl ich finde dass die meisten die transident sind, sich schon sicher sind.

Ist zwar nicht dasselbe, aber als ich meiner Familie mitteilte dass ich mich in Frauen verliebe und nicht in Männer, gab es für mich keinen Zweifel, sonst hätte ich es für mich behalten.

Menschen merken selbst am besten was bei ihnen selbst los ist.
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:33 Das kritisieren ja insbes. Intersexuelle: Dass früher der Arzt quasi den Eltern eine eindeutige Festlegung des Kindes angeraten hat. Nur passte das dann später dann nicht unbedingt zum Empfinden des Betroffenen.
Das würde ich auch kritisieren... :kopfschuettel:
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:33 Wenn man missbrauch wurde, kann man ja trotzdem eine Geschlechtsempfinden entsprechend der Biologie haben.

Das meinte ich ja. Frauen die missbraucht wurden, lehnen ihren Körper ab, ohne das Empfinden einen männlichen Körper haben zu wollen. Das ist eine normale Reaktion und leider eine normale Empfindung auf den Missbrauch.

Menschen die sich dem anderen Geschlecht zugehörig empfinden lehnen ihren Körper ab weil sie im falschen Körper sind und einen anderen Körper wollen (als Frau einen männlichen Körper und umgekehrt.)
mio hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:35 Es haben noch nicht mal alle betroffenen Frauen das Problem dass sie ihren Körper bewusst ablehnen
Aber schon ein Großteil der betroffenen Frauen.
mio hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:35 zB. über vollkommen diffuse körperliche Beschwerden wie unerklärbare Schmerzen, Ohnmachtsattakten oder Ängste - zeigen, vor allem wenn es komplett verdrängt wurde.

Das stimmt. Obwohl Ängste, Ohnmachtsanfälle etc natürlich auch auftreten wenn der Missbrauch nicht verdrängt ist.
mio hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 16:35 Auch kann das Verhalten der betroffenen Frauen sogar eher "übersexuallisiert" sein (also sehr früher Geschlechtsverkehr, häufig wechselnde Partner etc.).
Auch das stimmt. Und es kann zusammen auftreten, zum Beispiel Ängste und wechselnde Sexualpartner, zum Beispiel als Selbstbestrafung.
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:41 Hm, die Ursache von Transexualität weiß man nicht (von Hetero- oder Transsexualität btw. auch nicht)
Vielleicht ein weiterer Grund warum man transidente Kinder zum Therapeuten schickt.
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:41 Wobei Transsexualität noch keine Kind-Störung ist, aber für Kinder gibt es ganz schön abenteuerliche Diagnosen.

Du schreibst es: NOCH. :kopfschuettel: Und die meisten Kinder die zum Therapeuten geschleppt werden sind überhaupt nicht psychisch krank oder gestört, und das Problem sind sie erst Recht nicht, sondern die Erwachsenen, am meisten die Eltern. Und das warum die Kinder zum Therapeuten sollen ist völlig normal.

Gab es auch mal eine Doku von 37 Grad drüber.
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:41 Zwar ist geschlechtsuntypisches Verhalten als Kind noch nicht per se krankhaft, aber wenn das auch Kriterien sind, frage ich mich schon: Ist nicht die Gesellschaft gestört, wenn sie ein Problen damit hat, wenn der Sohnemann lieber häkelt als sich mit der Autorennbann beschäftigt?
Doch, ganz klar... Ich finde sowieso dass die Gesellschaft gestört ist... Das ist nur ein weiterer Beweis. Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass die wirklich gestörten die sind die dafür sorgen dass Menschen auf Selbstverletzung, Dissoziation, etc zurückgreifen müssen, und nicht die, die sich selbst verletzen um zu versuchen damit fertig zu werden.

"Es ist kein Zeichen von Gesundheit sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anzupassen."

Dieses Zitat ist mir im Kopf geblieben. ;)
stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:41 aber was das Rollenverhalten angeht, gibt es gesellschaftlich Vorstellungen, was erwartet wird.
Und wer die Erwartungen nicht erfüllt, ist psychisch krank oder gestört. Dabei haben die die damit nicht zurecht kommen und irgendwelche Erwartungen vorgeben doch das Problem...

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Beitrag So., 07.10.2018, 11:38

stern hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:41 Gesellschaftliche Entwicklungen dauern... bis Anfang/Mitte der 90iger war auch Homosexualität eine Störung und Sex unter Männern eine Straftat. Mittlerweile ist immerhin das als Teil des normalen Spektrums anerkannt...
Aber richtig akzeptiert und angenommen und als natürlich gesehen wird es in der Gesellschaft in meinen Augen immer noch nicht... Und wird auch nie passieren, weil diese Gesellschaft viel zu intolerant und krank ist.

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ENA
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Beitrag So., 07.10.2018, 11:59

Ich hänge noch an dem "Als Kind zum Therapeuten geschleppt werden". Wurdest Du das oder wurde Dir gesagt, dass Du die "Gestörte" bist, aber nicht die Anderen (Eltern, etc.)?
MAnchmal kann so ein Therapeut auch rausbekommen, dass die Eltern "gestört" sind bzw. Hilfe brauchen, was sich dann auch positiv auf das Kind auswirken kann: gesehen zu werden, einen PLatz zu haben, wo man gehört wird, Hilfe zu bekommen. Zwar müssen die Eltern dann auch eine Änderung wollen (das das bei akuter Kindeswohlgefährdung anders ist und anders sein sollte, ist klar), aber es kann für das Kind auch Hilfe und Entlastung sein. Das es auch andere Varianten gibt, ist klar.
Ich denke nur, dass es nicht immer ein "Zum Therapeuten schleppen" ist, nicht immer gegen dem WIllen des Kindes und nicht immer zu seinem Nachteil. ...und im Fall von Sophia würde ich den Begriff "schleppen" auch nicht verwenden, da Sie später eh Unterstützung brauchen wird - auch in Bezug aud Geschlechtsumwandlung, Hormone, etc. .Wäre halt dann (für mich) eher die Frage, wann man dorthin geht: wenn es wirklich zum Problem wird (mit dem Außen, mit dem eigenen Körper) oder schon früher. Außerdem kann ich mir es auch gut für die Eltern vorstellen, eine Unterstützung zu haben, denn sie gehen ja auch mit der Situation und damit mit dem Kind um.
...und...das fällt mir noch grade ein: Es könnte ja auch sein, dass dieses "Ich will kein Junge sein" mit anderen Dingen zu tun hat, als mit der Ablehnung des Jungenkörpers, weil man sich innerlich als Mädchen fühlt.
Muss bei Sophia nicht sein, aber ich denke, das ist auch noch ein Hintergrund, warum es diese Psychiatertermine gibt (oder Therapeutentermine. Ein Psychiater ist ja erstmal "nur ein Arzt".).

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stern
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Beitrag So., 07.10.2018, 13:54

Seerose47 hat geschrieben: So., 07.10.2018, 11:35
Du schreibst es: NOCH. :kopfschuettel: Und die meisten Kinder die zum Therapeuten geschleppt werden sind überhaupt nicht psychisch krank oder gestört, und das Problem sind sie erst Recht nicht, sondern die Erwachsenen, am meisten die Eltern. Und das warum die Kinder zum Therapeuten sollen ist völlig normal.
Für Kinder gibt es im neuen ICD sogar eine neue Diagnose. Guckstdu hier:
Der Verband sieht aber auch einen "großen Haken" bei der ICD-11: "Neu eingeführt wird eine Diagnose für trans Kinder vor der Pubertät. Diese Pathologisierung wird durch die weltweite trans Community und auch von TGNS abgelehnt. Denn vor der Pubertät können und müssen noch keine medizinischen Maßnahmen ergriffen werden. Entsprechend sind diese gesunden Kinder weder mit einem diagnostischen Prozess zu belasten noch mit einer Diagnose zu behaften."
https://www.queer.de/detail.php?article_id=31380
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Beitrag So., 07.10.2018, 14:55

ENA hat geschrieben: So., 07.10.2018, 11:59 Ich hänge noch an dem "Als Kind zum Therapeuten geschleppt werden". Wurdest Du das oder wurde Dir gesagt, dass Du die "Gestörte" bist, aber nicht die Anderen (Eltern, etc.)?
Als Kind nicht, da meine Mutter ja wegen dem Alkohol nicht mitbekommen hat was mit mir los ist. Aber als Jugendliche. Nur auf mir lastete der ganze Druck, aber gegen die Situation zu Hause (Gewalt, Vater unter Alkoholeinfluss aggressiv, streitende Eltern, vernachlässigende Mutter) wurde nichts unternommen.

Ich sollte wöchentlich zu einer Therapeutin, und danach wieder in das Umfeld zurück und in einer Woche zum nächsten Gespräch. Besser ging es mir nicht und geholfen hat es kein bisschen.

Aber ich beschäftige mich viel mit der Psyche und mit Therapien etc, und weiß daher dass es oft so ist dass Kinder als Problem gesehen und zum Therapeuten geschickt werden, um "normal gemacht zu werden" , damit sie niemandem zur Last fallen und damit sie funktionieren.
ENA hat geschrieben: So., 07.10.2018, 11:59 und im Fall von Sophia würde ich den Begriff "schleppen" auch nicht verwenden, da Sie später eh Unterstützung brauchen wird

Sophia ist mit 10 ja etwas älter, viele Kinder werden im Kleinkindalter oder Grundschulalter zum Therapeuten geschickt, und verstehen gar nicht wo sie da hingehen und was da passiert. Und können noch keine eigene Entscheidung treffen. Oder werden, im Grundschulalter, nicht gefragt.

Aber Therapeuten vermitteln einem Kind natürlich auch das Gefühl verstanden und ernst genommen zu werden, damit das Kind sich öffnet.

Das ist ja deren Arbeitsweise. Und gerade bei Kindern ist es ja leider einfach deren Vertrauen zu gewinnen. Und ein Kind kann das noch nicht durchschauen, weiß nicht, versteht noch nicht, dass da jemand sitzt der sein Geld damit verdient Krankheiten und Störungen zu diagnostizieren und Menschen zu behandeln.
ENA hat geschrieben: So., 07.10.2018, 11:59 Es könnte ja auch sein, dass dieses "Ich will kein Junge sein" mit anderen Dingen zu tun hat, als mit der Ablehnung des Jungenkörpers, weil man sich innerlich als Mädchen fühlt.
Das stimmt natürlich. Wenn zum Beispiel etwas traumatisches dahintersteckt, sieht es natürlich anders aus. Obwohl man es dann noch ernster nehmen muss.
stern hat geschrieben: So., 07.10.2018, 13:54 Der Verband sieht aber auch einen "großen Haken" bei der ICD-11: "Neu eingeführt wird eine Diagnose für trans Kinder vor der Pubertät. Diese Pathologisierung wird durch die weltweite trans Community und auch von TGNS abgelehnt. Denn vor der Pubertät können und müssen noch keine medizinischen Maßnahmen ergriffen werden. Entsprechend sind diese gesunden Kinder weder mit einem diagnostischen Prozess zu belasten noch mit einer Diagnose zu behaften."

Korrekt! Ganz genau so ist es. Endlich hat das mal jemand erkannt und es auch ausgesprochen. Oder, öffentlich gemacht.

Ist zwar etwas OT, aber mich belastet es in der letzten Zeit mit diesen ganzen Diagnosen, oder eher, dass ich so diagnostiziert werde und den Stempel "psychisch krank / gestört" habe, und ich bin 22.

Ich frage mich, wie ein Kind das dann verkraften soll...

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Beitrag So., 07.10.2018, 19:05

Seerose47 hat geschrieben: So., 07.10.2018, 14:55 Aber Therapeuten vermitteln einem Kind natürlich auch das Gefühl verstanden und ernst genommen zu werden, damit das Kind sich öffnet.

Das ist ja deren Arbeitsweise. Und gerade bei Kindern ist es ja leider einfach deren Vertrauen zu gewinnen. Und ein Kind kann das noch nicht durchschauen, weiß nicht, versteht noch nicht, dass da jemand sitzt der sein Geld damit verdient Krankheiten und Störungen zu diagnostizieren und Menschen zu behandeln.
Hast Du schon mal positive Erfahrungen mit Therapeut/innen gemacht? Das klingt ein bisschen so, als wärest Du der Meinung, dass Therapeuten generell nur da sitzen, weil sie Geld dafür bekommen und Störungen diagnostizieren, um dieses zu bekommen.
Seerose47 hat geschrieben: So., 07.10.2018, 14:55 Ist zwar etwas OT, aber mich belastet es in der letzten Zeit mit diesen ganzen Diagnosen, oder eher, dass ich so diagnostiziert werde und den Stempel "psychisch krank / gestört" habe, und ich bin 22.
Ich weiß nicht, ob Du hier noch einen anderen Thread hast, aber vielleicht findest Du einen dazu, wo Du das mal thematisieren kannst. Mit der Doku. um Transgender-Kinder bzw. Sophia hat das ja wirklich nicht mehr viel zu tun.

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Beitrag So., 07.10.2018, 19:28

Seerose47 hat geschrieben: So., 07.10.2018, 14:55
Korrekt! Ganz genau so ist es. Endlich hat das mal jemand erkannt und es auch ausgesprochen. Oder, öffentlich gemacht.
Betroffenenverbände sind eigentlich schon lange dran und argumentieren ähnlich wie du. Und das gehört auch hierher, wie betroffene Kinder abgestempelt werden:
Auch TGNS erlebt in der Begleitung von trans Kindern, dass diese in der Regel nicht zu Ärzt_innen / Psychiater_innen wollen; ein solcher aufgezwungener diagnostischer Prozess kann ihnen mehr Schaden zufügen als helfen. Denn nicht die Kinder brauchen medizinische Behandlung, sondern ihr Umfeld muss lernen, affirmativ mit ihnen umzugehen. In einer nächsten Revision der ICD ist dieser Fehler rückgängig zu machen.
https://www.tgns.ch/de/2018/06/who-tran ... sgestoert/

Sophia scheint bereits recht sicher zu sein... aber es ist eben ein Kritikpunkt, dass vorpubertäre gender incongruence, wie es heißt, sich später noch nicht einmal immer als Transsexualität manifestiert (generell ist man ja als Kind/Jugendlicher oft noch in der Findungphase)... und ich finde es ein Unding, wenn es eine Diagnose rechtfertigt, weil jemand eine Variante von dem ist, was die Gesellschaft Mannsein oder Frausein zubilligt.

Man kann es (wie die sexuelle Orientierung) ferner eh nicht ändern (um- oder wegtherapieren)... sondern später höchstens den Körper mehr oder weniger anpassen.
Zuletzt geändert von stern am So., 07.10.2018, 19:42, insgesamt 2-mal geändert.
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