Berührung in der Therapie/Umarmung
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Ich finds halt echt schwierig, dass sie dir, lifeislife, das grundsätzlich offenbar anzubieten scheint. Es ist nicht grundlos eigentlich verboten in der Analyse - also die körperliche Berührung. Da wirft sie von sich etwas in den Raum, was jetzt unter Umständen übergroß werden kann. Weil natürlich hast du dieses Defizit von guter Berührung - wie vermutlich fast jeder andere auch, der eine Psychotherapie braucht. Ich glaube, ich würde die Analytikerin fragen, aus welcher Motivation heraus sie das anbietet und was sie sich davon erhofft.
(Rechtschreibfehler überarbeitet)
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Zuletzt geändert von Philosophia am Di., 25.09.2018, 05:58, insgesamt 1-mal geändert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Ich fühle mich an einen Stalker erinnert - bei dieser absurden Argumentationsweise. Er "fragte" auch immer wieder, obwohl er eine klare Abfuhr kassiert hatte. Ich sollte aber doch zu meinen Gefühlen zu ihm (!) stehen....lifeislife hat geschrieben: ↑Mo., 24.09.2018, 21:11 Das Problem hierbei ist, dass ich es dann ja thematisiert habe und sie in der Sitzung zu mir sagte, dass sie mich wieder fragen würde und ich den Wunsch äußern sollte, wenn ich es wollen würde. Weil eben Gefühle und Ängste, die damit einhergehen nicht unter den Tisch gekehrt werden sollten.
Die einmalige Umarmung hätte ich nicht sooo dramatisch gesehen. Die "Behandlung" einer Therapeutin die auf möglichst viel Körperkontakt abzielt (durch Ermutigung oder Taten) hätte ich der Psychotherapeutenkammer gemeldet. Insbesondere, da sie mitteilt solche Fragen auch künftig nicht zu unterlassen.
Vielleicht ist ihr ihr Machtmissbrauch wirklich nicht bewusst. Dann wäre es aber höchste Zeit, dass ihr dieser von höherer Stelle deutlich gemacht wird - wo sie sicher nicht mit "Ich fühle mich in die Patientin ein und will mit körperlicher Nähe verhindern, dass sie Gefühle und Ängste unter den Tisch kehrt.....", argumentieren kann!
Und wenn die Therapeutin das darf: Was wäre mit einem männlichen Therapeuten? Was, wenn seine Patientin ihm sexuelle Probleme anvertraut? Dürfte dieser ebenfalls alles tun, was er persönlich für richtig hält, um ihr diese Probleme zu nehmen?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Hallo lifeislife
Wenn du Ängste beim Thema Nähe versprürst, dann können Therapeuten das Problem auch anders therapieren. sie müssen dazu nicht ihren eigenen Körper einsetzen.
Der andere Gedanke der mir kam: Ja, das ist das Gegenteil. Die einen geraten in Abhängigkeit, die anderen schreckt es derart ab, so dass sie die Flucht ergreifen.
Wenn ich das so lese, ... Fühlt sich für mich nicht gut an. Wenn so ein Umarmungswunsch des Therapeuten aus der Situation heraus entsteht, ... okay, nachvollziehbar und vielleicht auch angemessen. Aber das was Deine Therapeutin sagte wirkt auf mich wie Druck, wie körperliche Nähe als Methode, wie bewusste Planung der Umarmungen, ...Es wurde hier auch geäußert, dass eine körperliche Nähe, eine Abhängigkeit auslösen würde und bei mir ist gerade genau das Gegenteil der Fall. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das erklären soll...
(...)
Das Problem hierbei ist, dass ich es dann ja thematisiert habe und sie in der Sitzung zu mir sagte, dass sie mich wieder fragen würde und ich den Wunsch äußern sollte, wenn ich es wollen würde. Weil eben Gefühle und Ängste, die damit einhergehen nicht unter den Tisch gekehrt werden sollten.
Wenn du Ängste beim Thema Nähe versprürst, dann können Therapeuten das Problem auch anders therapieren. sie müssen dazu nicht ihren eigenen Körper einsetzen.
Der andere Gedanke der mir kam: Ja, das ist das Gegenteil. Die einen geraten in Abhängigkeit, die anderen schreckt es derart ab, so dass sie die Flucht ergreifen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich meine, die lernen das explizit in ihrer Ausbildung - die Abstinenz, gerade die Analytiker - das hat die Analytikerin mir erklärt, als sie von meinen haarsträubenden Erfahrungen hörte. Abstinenz bedeutet nicht nur, den Patienten nicht körperlich zu berühren, es bedeutet generell sich als Therapeut/in der eigenen Wunschausübung zu enthalten im Sinne des Patienten. Wenn sie es dir danach so anbietet und sagt, dass du auch sagen sollst, wenn dir danach sein sollte - dann ignoriert sie nicht nur die Regeln, die sie da gelernt hat, sondern sie nimmt in Kauf, dass du Schaden nimmst. Vor allem - die situationsbedingte Berührung war ja vielleicht wirklich eine heilsame - diese Erfahrung könnte sie dadurch kaputt machen. Ausnahmen bestätigen die Regel - nicht umgekehrt.
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Hallo Philosophia,
Ja, das ist genau das, was ich immer wieder hier im Forum erwähne wenn so Diskussionen VT versus PA erfolgen. Denn es gibt weder DIE VT noch gibt es DIE PA. Es gibt so viele Therapien, wie es Therapeuten gibt. Es ist nicht immer drin was drauf steht. Jeder Therapeut therapiert anders, auch die desselben Therapieverfahrens, therapiert so, wie er es (subjektiv) für richtig hält. lifeislife Therapeutin arbeitet nach einer "modifizierte analytische Therapie", wie lifeislife eingangs berichtete. Sie rechnet als PA ab, führt ihre Therapie aber so durch, wie sie es subjektiv für richtig hält. Offiziell ist es wohl eine PA, inoffiziell ist es das, was im Prinzip alle Therapien sind, eine Selbstkosntruktion des Therapeuten, eine Therapie, die sich aus allem Möglichen zusammensetzt, Fortbildung, eigene Einstellung, eigene Erfahrungen, keine Idelogien, ... des Therapeuten.Ich meine, die lernen das explizit in ihrer Ausbildung - die Abstinenz, gerade die Analytiker - das hat die Analytikerin mir erklärt, als sie von meinen haarsträubenden Erfahrungen hörte.
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Ja, ist ja fein - und nur strikt an das Regelkonstrukt halten, ist sicherlich auch nicht förderlich. Die Methoden, die man ausführt, müssen auch zu einem selbst passen. - ABER: Wenn ich mich Psychotherapeutin nenne, dann sollte ich doch zumindest so viel Distanz haben, dass ich das Wohl das Patienten im Auge behalten kann und nicht mir einbilde: Ach, ich weiß schon, was dir gut tut - ich mach einfach dies, was ich selbst für gut befinde. Verdammt, und es heißt für mich auch, dass der Patient mal die Möglichkeit zum Trauern bekommt. Wenn ich das alles wegmache, indem ich ihm gebe, was mir einbilde, was er zu brauchen scheint - dann kommt es nicht dazu. Stopfen kann ich das Loch sowieso nicht. Aber wenn der Patient dann aus der Therapie geht - denn das passiert ja spätestens, wenn die Stunden auslaufen - was hat er dann für sich mitnehmen können? - Vor allem, wie viele wird es geben, die einfach so fertig mit sich und der Welt sind und dann bei solchen Worten "Sie können sagen, wenn sie das wieder wollen" sagen, dass sie es wieder wollen, um die Therapeutin zufrieden zu stellen, und nicht ihr eventuelles Unwohlsein äußern. Jetzt sage ich so was - aber als mir so etwas das erste Mal passiert ist, habe ich nie nein gesagt, weil ich in mir das Nein-Verbot hatte als Missbrauchsopfer...es verstört mich immer noch.
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Hallo Philosophia,
das ist das Problem, wenn man sich nicht an Regeln hält, sondern das macht, was man für das Richtige für den jeweiligen Klienten hält. Einerseits hast du recht, Methoden müssen zum Klienten passen. Andererseits, hält man sich nicht an Regeln, dann kommt sowas bei raus.
Was ich so rauslese aus lifeislifes Postings ist, dass die Therapeutin durchaus das Wohl ihrer Klientin im Sinn hat, so wie auch all die anderen Therapeuten, die ihre Klienten in die Arme nehmen. Nur die wenigsten werden das in der Absicht tun dem Klienten zu schaden.
Würden sich Therapeuten an die Regel "Abstinenz", dann würden solche Probleme wie hier im Thread nicht entstehen. Aber Regeln nehmen auch die Chance einer individuellen Behandlung. Das ist das Dilemma.
das ist das Problem, wenn man sich nicht an Regeln hält, sondern das macht, was man für das Richtige für den jeweiligen Klienten hält. Einerseits hast du recht, Methoden müssen zum Klienten passen. Andererseits, hält man sich nicht an Regeln, dann kommt sowas bei raus.
Was ich so rauslese aus lifeislifes Postings ist, dass die Therapeutin durchaus das Wohl ihrer Klientin im Sinn hat, so wie auch all die anderen Therapeuten, die ihre Klienten in die Arme nehmen. Nur die wenigsten werden das in der Absicht tun dem Klienten zu schaden.
Würden sich Therapeuten an die Regel "Abstinenz", dann würden solche Probleme wie hier im Thread nicht entstehen. Aber Regeln nehmen auch die Chance einer individuellen Behandlung. Das ist das Dilemma.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ich denke auch, dass ein Therapeut / Therapeutin nicht davon ausgehen darf, dass der Patient dann schon nein sagen kann, wenn er eine Umarmung von sich aus anbietet oder vorschlägt.
Auch wenn da vorher kaum Übergriffe erlebt wurden in der Vergangenheit, ist immer noch dieses Machtgefälle in der Therapie, und der Patient versucht ja, "gut mitzumachen." Man will Hilfe nicht ablehnen und den Therapeuten womöglich beleidigen... Und wer aufgewühlt und kurz vor dem Weinen ist, ist in der denkbar schwächsten Position.
Mein Therapeut hat mal eine Weiterbildung gemacht und begann dann plötzlich allen begeistert die Hand zu halten.
Das war für mich (und vielleicht auch für andere Patienten von ihm) unglaublich schwer, ihm da zu sagen, er soll das bitte lassen.
Gerade weil es auch zum Teil sehr schön war.
Aber ich spürte, dass es nicht gut war, so wie er das praktiziert hat, für mich nicht.
Er "folgte" mir dann, was eine gute Erfahrung war.
Auch ist es wichtig (wenn auch schmerzhaft), über solche Umarmungssehnsüchte sprechen zu können, eben ohne dass sie gleich mit Erfüllung erstickt werden.
Das Sprechen darüber wird so durch dieses "Agieren" (sag ich jetzt mal) vom Therapierenden her blockiert.
Und auch schwierig finde ich, wenn über dieses ausgelösten Gefühle gesprochen werden muss, die aber durch das Agieren vom Therapeuten ausgelöst wurde, und vielleicht gar nicht Thema des Patienten wäre.
Wenn ein Umarmungswunsch des Patienten besteht, und dieser darüber sprechen möchte, ist das etwas anderes, als wenn der Therapeut diese Themen selber hervorruft und in den Raum stellt. Ja, es dem Patienten fast aufzwingt!
Man kann dieses Thema für sich nutzen, wenn es ein persönliches ist.
Leider ist Berührung wie schon gesagt wurde, für jeden ein Thema. Aber wenn es eher nur blockiert, dann ist es halt nötig aufzustehen und dem Therapeuten zu sagen "nein danke, bitte aufhören damit."
Sehr schwer.
Kann aber auch eine gute Erfahrung sein.
LG Igelkind
Auch wenn da vorher kaum Übergriffe erlebt wurden in der Vergangenheit, ist immer noch dieses Machtgefälle in der Therapie, und der Patient versucht ja, "gut mitzumachen." Man will Hilfe nicht ablehnen und den Therapeuten womöglich beleidigen... Und wer aufgewühlt und kurz vor dem Weinen ist, ist in der denkbar schwächsten Position.
Mein Therapeut hat mal eine Weiterbildung gemacht und begann dann plötzlich allen begeistert die Hand zu halten.
Das war für mich (und vielleicht auch für andere Patienten von ihm) unglaublich schwer, ihm da zu sagen, er soll das bitte lassen.
Gerade weil es auch zum Teil sehr schön war.
Aber ich spürte, dass es nicht gut war, so wie er das praktiziert hat, für mich nicht.
Er "folgte" mir dann, was eine gute Erfahrung war.
Auch ist es wichtig (wenn auch schmerzhaft), über solche Umarmungssehnsüchte sprechen zu können, eben ohne dass sie gleich mit Erfüllung erstickt werden.
Das Sprechen darüber wird so durch dieses "Agieren" (sag ich jetzt mal) vom Therapierenden her blockiert.
Und auch schwierig finde ich, wenn über dieses ausgelösten Gefühle gesprochen werden muss, die aber durch das Agieren vom Therapeuten ausgelöst wurde, und vielleicht gar nicht Thema des Patienten wäre.
Wenn ein Umarmungswunsch des Patienten besteht, und dieser darüber sprechen möchte, ist das etwas anderes, als wenn der Therapeut diese Themen selber hervorruft und in den Raum stellt. Ja, es dem Patienten fast aufzwingt!
Man kann dieses Thema für sich nutzen, wenn es ein persönliches ist.
Leider ist Berührung wie schon gesagt wurde, für jeden ein Thema. Aber wenn es eher nur blockiert, dann ist es halt nötig aufzustehen und dem Therapeuten zu sagen "nein danke, bitte aufhören damit."
Sehr schwer.
Kann aber auch eine gute Erfahrung sein.
LG Igelkind
Hallo Igelkind
Der Therapeut hingegen ist schlauer. Er hat in seiner Ausbildung gelernt, was körperliche Nähe mit dem Klienten macht. Nicht umsonst hat die PA für sich die Abstinenzregel entdeckt. Wird diese nicht eingehalten, dann ist der ganze Sinn einer PA dahin.
Für mich geht das Problem noch weiter. Selbst wenn ein Klient keine Probleme damit hat Nein zu sagen, wenn er etwas nicht möchte, so steht er dennoch vor dem Problem, dass er nicht wissen kann, was so eine Umarmung in Zukunft mit ihm macht. Macht sie abhängig? Fühlt sie sich unangenehm an, so dass diese eine weitere therapeutische Beziehung zerstört? Werden Probleme damit gelindert oder gar verstärkt? ... Das sind alles so Frage, auf die ein Klient die Antwort noch nicht wissen kann, wenn er vor der Ja-Nein-Frage steht. Was so eine Umarmung mit einem macht, weiß man erst, wenn man es ausprobiert hat.Ich denke auch, dass ein Therapeut / Therapeutin nicht davon ausgehen darf, dass der Patient dann schon nein sagen kann, wenn er eine Umarmung von sich aus anbietet oder vorschlägt.
Der Therapeut hingegen ist schlauer. Er hat in seiner Ausbildung gelernt, was körperliche Nähe mit dem Klienten macht. Nicht umsonst hat die PA für sich die Abstinenzregel entdeckt. Wird diese nicht eingehalten, dann ist der ganze Sinn einer PA dahin.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ja, man weiss voraus nicht, was es mit einem macht.
Eine einzelne Umarmung wird wohl noch nicht abhängig machen, aber es kann eben sehr viel auslösen.
Und auch Therapeuten machen Fehler und überschreiten Grenzen.
Das wieder geregelt zu bekommen, kann eine sehr gute Erfahrung sein.
Was ausgelöst wurde muss aber in einem sicheren Rahmen besprochen werden können und nicht mit der Angst / Hoffnung im Nacken, dass man nächstens wieder unvermutet mit einer weiteren Umarmung beglückt wird.
Sicher heisst für mich, es findet erst mal kein Körperkontakt statt und das wird so abgemacht und akzeptiert.
Mit PA habe ich keine Erfahrung, aber ich finde die Abstinenzregel durchaus sinnvoll.
Für mich persönlich wäre eine klassische PA zu rigide und bei meinem Störungsbild auch nicht das Beste gewesen.
LG Igelkind
Eine einzelne Umarmung wird wohl noch nicht abhängig machen, aber es kann eben sehr viel auslösen.
Und auch Therapeuten machen Fehler und überschreiten Grenzen.
Das wieder geregelt zu bekommen, kann eine sehr gute Erfahrung sein.
Was ausgelöst wurde muss aber in einem sicheren Rahmen besprochen werden können und nicht mit der Angst / Hoffnung im Nacken, dass man nächstens wieder unvermutet mit einer weiteren Umarmung beglückt wird.
Sicher heisst für mich, es findet erst mal kein Körperkontakt statt und das wird so abgemacht und akzeptiert.
Mit PA habe ich keine Erfahrung, aber ich finde die Abstinenzregel durchaus sinnvoll.
Für mich persönlich wäre eine klassische PA zu rigide und bei meinem Störungsbild auch nicht das Beste gewesen.
LG Igelkind
Ich würde genau darüber mit ihr sprechen, also darüber wie es Dir im "Nachgang" mit diesem Erlebnis ging und was es in Dir ausgelöst hat. In einer Therapie geht es ja nicht vorrangig um "schlechte Gefühle" sondern es geht darum dass Du Dich selbst besser kennenlernst und dazu gehört eben ALLES was in Dir passiert. Das dann sozusagen auf die "Metaebene" zu heben im Gespräch hilft oft dabei da einen anderen, neuen und vielleicht auch "erklärenderen" Blick drauf zu bekommen.lifeislife hat geschrieben: ↑Mo., 24.09.2018, 21:01 Heute habe ich gemerkt, dass ich innerlich ganz stark auf Distanz gegangen bin und ja nicht über meine Gefühle gesprochen habe, mich oberflächlich gehalten habe und irgendwie das Gefühl hatte, sie nicht mehr an mich ran lassen zu können. Und versucht habe, alles in eine positive Richtung zu lenken, damit es mir ja nicht wieder so "schlecht geht".
Es wurde hier auch geäußert, dass eine körperliche Nähe, eine Abhängigkeit auslösen würde und bei mir ist gerade genau das Gegenteil der Fall. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das erklären soll...
Wenn ich das so lese was Du berichtest dann kommt bei mir die Assoziation auf dass Du nun versuchst die körperliche Nähe zu "vermeiden" indem Du die "auslösende Situation" vermeidest. "Rational" betrachtet tut das nicht Not, weil Du ja auch einfach nein sagen könntest sollte es dazu kommen, aber emotional scheint da irgendein "Alarmknopf" angesprungen zu sein der kombiniert: Wenn es mir schlecht geht dann werden meine Grenzen wieder überschritten...also tue ich so, als ob es mir nicht schlecht geht...
Umarmungen können ja eine vollkommen unterschiedliche Qualität haben. Sie können sich gut, warm und geborgen anfühlen, sie könne sich wie Igelkind es so schön genannt hat wie ungesalzenes Popcorn anfühlen, sie können umklammernd sein und einen schier nicht mehr loslassen, erdrückend wirken...und jede dieser Umarmungen hat ein und die selbe "Ausgangssituation" wenn Du so willst: Es legt jemand anders seine Arme um Deinen Körper. Wenn nun "in Dir" (unbewusst) so eine Art "Programm" anspringt dass Dir zB. vermittelt: Ok, Arme um meinen Körper...es folgt nun (so gelernt) das und das... dann passiert das ohne das Du das unbedingt bewusst mitbekommen musst und "wirkt" in Dir erst mal weiter, auch dann wenn "das und das" vielleicht gar nicht real passiert ist und deshalb ist es meiner Meinung nach auch wichtig darüber dann offen zu sprechen. Nur so ist es möglich dem "unbewussten Programm" überhaupt auf die Schliche zu kommen und in Zukunft "schneller" als es zu sein abzw. sich zumindest davon nicht mehr "fremdbestimmen" zu lassen.
Ähhh, du wurdest umarmt, hast komisch reagiert (verständlicherweise), das sogar verbal thematisiert und die Dame antwortet, sie werde es wieder tun, dich zuvor aber fragen? Was ist denn mit der los? Und wenn du dann NEIN sagst, musst du vermutlich ein schlechtes Gewissen haben, das abzulehnen.
Alter Falter. Die soll mal lernen, Grenzen zu akzeptieren. Ihre heilenden Hände kann sie auf nem Esoterikseminar zum Einsatz bitten, aber doch nicht in einer psychoanalytischen Praxis.
Ich bin immer wieder entsetzt, was es für Therapeuten da draußen gibt. Da hatte ich ja richtiges Glück, an eine zu geraten, die sich in dieser und anderer Hinsicht absolut korrekt zu verhalten scheint...
Es tut mir echt Leid, lifeislife, in was für eine Situation dich dieses Ereignis gebracht hat, vor allem weil es so erscheint, als wäre die Therapie ansonsten gut für dich. Ich würde darum nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, aber ein wirklich enrstes Wort mit der Therapeutin sprechen. Denkst du das ist möglich, oder seid ihr da zu wenig auf Augenhöhe?
Alter Falter. Die soll mal lernen, Grenzen zu akzeptieren. Ihre heilenden Hände kann sie auf nem Esoterikseminar zum Einsatz bitten, aber doch nicht in einer psychoanalytischen Praxis.
Ich bin immer wieder entsetzt, was es für Therapeuten da draußen gibt. Da hatte ich ja richtiges Glück, an eine zu geraten, die sich in dieser und anderer Hinsicht absolut korrekt zu verhalten scheint...
Es tut mir echt Leid, lifeislife, in was für eine Situation dich dieses Ereignis gebracht hat, vor allem weil es so erscheint, als wäre die Therapie ansonsten gut für dich. Ich würde darum nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, aber ein wirklich enrstes Wort mit der Therapeutin sprechen. Denkst du das ist möglich, oder seid ihr da zu wenig auf Augenhöhe?
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Fehler machen wohl alle Menschen in allen Berufsgruppen. Finde ich also auch bei Therapeuten nicht schlimm. Grenzen hingegen werden bewusst überschritten.
Schlimm fände ich es allerdings, wenn der Therapeut seine Grenzverletzung verharmlost, in dem er darauf hinweist, dass sein Verhalten der Patientin einen "Nutzen" brachte...
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Ob es der Patientin einen Nutzen bringt, das entscheidet diese allein.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Di., 25.09.2018, 11:49
Fehler machen wohl alle Menschen in allen Berufsgruppen. Finde ich also auch bei Therapeuten nicht schlimm. Grenzen hingegen werden bewusst überschritten.
Schlimm fände ich es allerdings, wenn der Therapeut seine Grenzverletzung verharmlost, in dem er darauf hinweist, dass sein Verhalten der Patientin einen "Nutzen" brachte...
Und der Patient entscheidet sich auch, ob er / sie weiterhin diesen Nutzen in Anspruch nehmen möchte oder lieber darauf verzichtet.
Schwierig wird es dann, wenn der Therapeut besser weiss was für den Patienten gut ist als dieser selbst, oder wenn gekränkt reagiert wird, wenn das Wundermittel Berührung dankend abgelehnt wird.
Das ist hier aber ja nicht der Fall, also sollte es besprechbar sein und nicht nicht überdramatisiert werden.
Ich lese aus diesem "Dramatisieren" eine echt überdimensionale Kontaktangst heraus, also im Grunde eine tiefe Unsicherheit.
Grenzen haben ja eine "Doppelfunktion": Sie grenzen das "Eigene" ab und sie ermöglichen eine Begegnung mit dem Anderen. Am deutlichsten spürbar wird das über den Körper, aber diese Grenzen existieren ja auch "um uns rum" in Form eines individuellen Distanzraumes.
Selbst in Gesprächen "begrenze" ich ja den Kontakt zB. auch wenn ich bestimmte Dinge nicht erzähle oder aber ich ermögliche ihn indem ich was erzähle. Kontakt ist ja generell "Berührung", auch in einem Gespräch können ja solche Berührungspunkte entstehen, sowohl im positiven als auch im negativen. Wenn mir meine Therapeutin zB. erzählt dass sie neulich in der und der Situation an mich denken musste dann kann ich mich darüber freuen (weil sie an mich gedacht hat) oder aber ich kann mich ärgern (weil ich nicht will dass sie an mich denkt). In beiden Fällen berührt mich ihre Aussage, einmal positiv, einmal negativ.
Mit einer Umarmung ist es denke ich an sich nix anderes: Es kann sich gut anfühlen und es kann sich ungut anfühlen. Die spannende Frage dabei wäre für mich: WARUM fühlt es sich für mich so an wie es sich anfühlt? Und wenn ich Angst hätte die Umarmung abzulehnen dann würde ich mich auch fragen: WARUM? Vor allem dann wenn mir gleichzeitig ganz klar gesagt wird, dass es ok ist wenn ich das nicht möchte.
Inhaltlich ist es ja schon so dass eine Umarmung dazu beitragen kann dass sich Gefühle lösen die vorher "festgehalten" wurden, da hab ich selbst schon erlebt, allerdings im Privaten. Voraussetzung ist halt dass ich mich sicher genug fühle bei/mit der anderen Person. Diese "Sicherheit" kommt aber ja aus mir bzw. muss aus mir selbst kommen (indem ich mir zutraue die Situation/den anderen ausreichend gut beurteilen zu können), die kann nicht künstlich "in mich reingelegt" werden finde ich. Dh. entweder kann ich dann weinen weil ich mich wirklich sicher fühle oder aber ich kann es weil ich davon ausgehe, dass der andere schon "auf mich aufpassen" wird. Im ersten Fall wäre es was positives, im zweiten Fall bestünde die Gefahr einer Abhängigkeit wenn ich meine eigene "Sicherheitsverantwortung" an eine bestimmte, außenstehende Person delegieren würde. Wobei es dabei eben dann um das "bestimmte" geht und nicht darum dass ich mich generell "mit" sichern lasse.
Grenzen haben ja eine "Doppelfunktion": Sie grenzen das "Eigene" ab und sie ermöglichen eine Begegnung mit dem Anderen. Am deutlichsten spürbar wird das über den Körper, aber diese Grenzen existieren ja auch "um uns rum" in Form eines individuellen Distanzraumes.
Selbst in Gesprächen "begrenze" ich ja den Kontakt zB. auch wenn ich bestimmte Dinge nicht erzähle oder aber ich ermögliche ihn indem ich was erzähle. Kontakt ist ja generell "Berührung", auch in einem Gespräch können ja solche Berührungspunkte entstehen, sowohl im positiven als auch im negativen. Wenn mir meine Therapeutin zB. erzählt dass sie neulich in der und der Situation an mich denken musste dann kann ich mich darüber freuen (weil sie an mich gedacht hat) oder aber ich kann mich ärgern (weil ich nicht will dass sie an mich denkt). In beiden Fällen berührt mich ihre Aussage, einmal positiv, einmal negativ.
Mit einer Umarmung ist es denke ich an sich nix anderes: Es kann sich gut anfühlen und es kann sich ungut anfühlen. Die spannende Frage dabei wäre für mich: WARUM fühlt es sich für mich so an wie es sich anfühlt? Und wenn ich Angst hätte die Umarmung abzulehnen dann würde ich mich auch fragen: WARUM? Vor allem dann wenn mir gleichzeitig ganz klar gesagt wird, dass es ok ist wenn ich das nicht möchte.
Inhaltlich ist es ja schon so dass eine Umarmung dazu beitragen kann dass sich Gefühle lösen die vorher "festgehalten" wurden, da hab ich selbst schon erlebt, allerdings im Privaten. Voraussetzung ist halt dass ich mich sicher genug fühle bei/mit der anderen Person. Diese "Sicherheit" kommt aber ja aus mir bzw. muss aus mir selbst kommen (indem ich mir zutraue die Situation/den anderen ausreichend gut beurteilen zu können), die kann nicht künstlich "in mich reingelegt" werden finde ich. Dh. entweder kann ich dann weinen weil ich mich wirklich sicher fühle oder aber ich kann es weil ich davon ausgehe, dass der andere schon "auf mich aufpassen" wird. Im ersten Fall wäre es was positives, im zweiten Fall bestünde die Gefahr einer Abhängigkeit wenn ich meine eigene "Sicherheitsverantwortung" an eine bestimmte, außenstehende Person delegieren würde. Wobei es dabei eben dann um das "bestimmte" geht und nicht darum dass ich mich generell "mit" sichern lasse.
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