Darf man 'man' sagen/ schreiben?

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mio
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Beitrag So., 23.09.2018, 13:50

Eremit hat geschrieben: So., 23.09.2018, 13:43 Ist das wirklich so, dass das Ihr heutzutage so selten verwendet wird?
Das vermag ich nicht zu beurteilen.

Ich hab nachgedacht, ob mir das schon mal passiert ist, also dass "ich" innerhalb einer Gruppe mit "Du" angeredet wurde und eigentlich "Ihr" gemeint war, aber mir ist nix eingefallen. Was aber nicht bedeutet, dass es mir noch nie passiert ist, sondern nur, dass es mir wenn nicht sonderlich aufgefallen ist.

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mio
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Beitrag So., 23.09.2018, 13:57

Kaonashi hat geschrieben: So., 23.09.2018, 13:48 und sich sogar vorstellen (wenn man möchte), dass man allein mit der Kursleiterin wäre, und sich dann ganz auf die Anweisungen einlassen.
Ja, da stimme ich Dir zu. Ich wüsste allerdings nicht warum ich mir das vorstellen wollen sollte?

Nachvollziehbar finde ich dass es einem die "Innenschau" erleichtern kann, aber dann würde für mich auch die Leiterin "nicht wirklich vorkommen". Also dieser "Selbstversenkungsprozess" hat für mich nicht soviel damit zu tun wie viele andere noch anwesend sind sondern eher damit die Anwesenheit ALLER anderen ausblenden zu können und mich ganz auf mich selbst zu konzentrieren.

Ob ich da nun mit "Du" oder "Ihr" angeredet werden würde wäre für mich wahrscheinlich unerheblich, ich kann es aber schon nachvollziehen, dass man da dann eventuell einen derartigen "Realitätskonflikt" verspürt, dass einen dieser vom "eigentlichen ablenkt". Im Grunde schon ähnlich wie die Frage: Und wer bitte ist dieser ominöse "man"?


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 14:01

Ich kenne das so aus meiner Schulzeit oder aus der Arbeit auch nicht. Oberflächlich bzw. aus der Ferne habe ich aber schon Menschen kennen gelernt, die solche seltsamen Kommunikationsformen an den Tag gelegt hatten, die waren prinzipiell sehr eigenartig und wirkten wie indoktriniert, gehirngewaschen, als würden sie einer Sekte angehören. Gerade esoterische Bereiche wie Selbstfindungs- und Yogakurse scheinen solche Menschen anzuziehen, ob als Leiter oder als Teilnehmer.

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Kaonashi
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Beitrag So., 23.09.2018, 14:54

Ein Kurs ist ja auch was anderes als Arbeit oder Schule.

Welche Form der Anrede ein Kursleiter benutzt, entscheidet bei mir nicht über die Beurteilung seiner oder ihrer Person. Ich habe schon viele verschiedene kennengelernt, angenehme und unangenehme.
Die beste von allen habe ich vor ca. 24 Jahren getroffen, auch in einem Yoga-Kurs. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber es könnte gut sein, dass sie das Du benutzt hat, weil ich in diesem Kurs immer das Gefühl hatte, dass es ganz individuell ist, was sie macht, als würde sie mit jedem einzeln sprechen, auch wenn sie 12 Leute im Kurs hatte. Das war der einzige Kurs, der mir jedesmal nachhaltig Energie und Entspannung geschenkt hat für mehrere Tage danach. Fand ich sehr faszinierend, wie sie das hinbekommen hat. Es war überhaupt nichts Künstliches dabei, sondern sie war sehr authentisch. Hatte leider danach nie wieder so einen Kurs gefunden.
Aber das weicht jetzt allmählich vom Thema ab. ;)

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 23.09.2018, 16:07

montagne hat geschrieben: So., 23.09.2018, 12:31 @Anna-Luise:
Die eigenen Kinder sind, bei allem Respekt 1-x (meist einstellige Zahl) von Fällen und haben die Angewohnheit bis zu einem gewissen Alter das richtig und gut zu finden, was ihnen vorgelebt wird. Ist ja okay! Macht in dem Zusammenhang hier für mich nur keine repräsentative Aussage.
(...)

Aber das ist auch was, das Methoden als schlecht oder unnütz beurteilt werden, wenn sie nicht gleich auf Anhieb funktionieren.
(...)
Und nochmal: Hier mischt sich das "man" mit der Diskussion um verschiedene Klassenanreden.
(....)
Auch das darfst du. Warum nicht? Tu was du für richtig hälst und lebe mit den Konsequenzen.
Ich maße mir auch nicht an, repräsentative Aussagen zu tätigen. Allerdings bin ich heilfroh selbst entscheiden zu können, welche Methoden ich so fragwürdig finde, dass ich sie boykottiere. So habe ich z.B. darauf bestanden, dass meine Kinder zu Hause alle Fehler verbessern und keinesfalls ausschließlich nach Gehör schrieben. Auch wenn die Klassenlehrer mich baten, dies zu unterlassen. Den Erfolg sehe ich nun (nicht repräsentativ, klar).

Ich bin nicht der Meinung, dass es schlimm ist vom Titel des Threads abzuweichen. Aber das magst du vielleicht anders sehen.

Witzig finde ich es auch immer wieder, wie viele Leute mir großzügig Dinge erlauben, die auch vorher nicht illegal waren.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 23.09.2018, 16:20

Kaonashi hat geschrieben: So., 23.09.2018, 13:48 Man muss sich halt 1x am Anfang klar machen, dass diese Kursleitung das so macht. Dann wirkt das Du aber auch persönlicher, man kann die Augen schließen und sich sogar vorstellen (wenn man möchte), dass man allein mit der Kursleiterin wäre, und sich dann ganz auf die Anweisungen einlassen.
Bestimmt könnten das viele Kursteilnehmer. Ich würde mich fühlen, als wäre ich irgendeinem esoterischen Verein beigetreten.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 16:51

Hm, also die einzigen man-Kritiker, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, waren Feministinnen, die meinten, die Verwendung von 'man' wäre sprachliche Marginalisierung von Frauen. Wobei ich diese auch bis jetzt nur außerhalb von Schule, Beruf und Kursen kennen gelernt habe.


mio
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Beitrag So., 23.09.2018, 17:59

Eremit hat geschrieben: So., 23.09.2018, 16:51 Hm, also die einzigen man-Kritiker, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, waren Feministinnen
Es gibt schon noch ein paar andere...ich glaube die verstehen dann nicht, dass man das Wörtchen man nicht immer wortwörtlich meint sondern es einfach auch zur "normalen Alltagssprache" gehört und da dann als Synonym für "ich" benutzt wird und das macht sie dann wütend. Sie wissen dann einfach nicht wie sie das jetzt einordnen sollen, so mein Eindruck. Das ist zB. das was ich mit "Transferleistung" meine.

Ich kann etwas sozusagen automatisch aus dem Kontext heraus "richtig übersetzen" (was die meisten Leute auch tun, weil Sprache eben auch von dem was "zwischen den Zeilen steht" lebt) oder aber ich kann es "wortwörtlich" verstehen.

Nehmen wir beispielsweise an ich sage zu jemandem: "Diese dauernde Hitze stresst. Wie soll man sich denn dabei entspannen können?" dann ist eigentlich klar, dass ich VON MIR spreche und keine "allgemeine Regel" aufstellen will so nach dem Motto: "Alle Menschen sind von der Dauerhitze gestresst, also musst auch Du davon jetzt gestresst sein."

Wäre ja auch unsinnig, weil nicht haltbar.

Nun gibt es aber Menschen die solche Aussagen dann exakt so (miss)verstehen. Alles schon erlebt... und die können dann auch ganz fuchsig werden weil sie eben nicht genau verstehen was ausgesagt werden soll, also dann "im Dunkeln tappen" bzw. etwas anderes verstehen als das was ausgesagt werden soll. Die meisten Menschen allerdings werden die Aussage "korrekt einzuordnen" wissen und entsprechend antworten. Also zB. sagen: "Och, das kann man schon... Mir gefällt es sogar wenn es so heiß ist, ist doch viel entspannender als wenn es kalt ist." und nicht "wütend losbellen": "Man, man...DU kannst Dich nicht entspannen bei der Hitze! Tu doch nicht so als könne niemand das! Ich kann das sehr wohl! Also höre mit diesen Allgemeinplätzen auf und sprich gefälligst von DIR!"

Natürlich "entpersonalisiert" das Wörtchen "man" auch, aber es wird eben nicht immer deshalb verwendet. Und schon gar nicht wird es immer benutzt um andere emotional zu erpressen getreu dem Motto: "Das macht MAN aber so....".


mio
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Beitrag So., 23.09.2018, 19:39

montagne hat geschrieben: So., 23.09.2018, 10:27 Wir finde ich auch okay, denn der Lehrer ist ja tatsächlich mit dabei, er hat nur eine andere Rolle in dem Mathe-Test, ist aber Teil davon.
Was die Verwendung von "wir" angeht so lässt sich leider auch beobachten dass das "instrumentalisiert" werden kann. Instrumentalisiert in dem Sinne, dass sich damit "klare Bitten/Aufforderungen" (an den Anderen) vermeiden lassen.

Ich kenne jemanden der nahezu immer sagt: Da müssen wir dran denken... Das müssen wir noch machen... Faktisch meint er aber: Ich möchte dass Du da dran denkst. Ich möchte dass Du das machst. Nur möchte derjenige das SO eben nicht sagen, weil er "everybodys Darling" sein möchte. :lol:

Ich hab mir mittlerweile angewöhnt dass ich mir in solchen Fällen überlege ob ich mich angesprochen fühlen möchte oder nicht. Er lässt mir ja im Prinzip die Wahl. :lol: Selbst schuld also, wenn ich mir dann denke: Hmmm? Wir heißt ja auch: Einer von uns. Und dieser "eine" kannst ja auch Du sein... :anonym:

Wenn ein Lehrer das sagt fände ich das auch noch ok, obwohl er den Test ja in dem Sinne nicht schreibt, aber er hat ihn entworfen und muss ihn auch korrigieren. Ist also wie Du schon sagst insgesamt betrachtet ein Teil "der Arbeit" und versucht sie nicht "unauffällig" zu delegieren.

Besonders "pervers" wird dieses "wir" bisweilen in der Pflege oder im Umgang mit Kindern oder so wenn dann zB. gesagt wird: "So, und nun essen wir schön unser Frühstück..." , "Haben wir denn heute gar keinen Hunger?" oder "Müssen wir noch mal auf Toilette bevor es losgeht?". Das finde ich zB. echt krank. :kopfschuettel:


Eremit
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 13:43

mio hat geschrieben:"So, und nun essen wir schön unser Frühstück..." (…)
Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man kann Andere recht leicht manipulieren und gleichzeitig dem Pluralis Majestatis fröhnen. Am Besten hebelt man sowas aus, wenn man die Person immer gleich drauf anspricht.

(Warum muss ich jetzt nur an Hiob denken …)


mio
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 19:52

Eremit hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 13:43 Am Besten hebelt man sowas aus, wenn man die Person immer gleich drauf anspricht.
Jupp. Mach ich auch so. Also so nach dem Motto: Also ICH weiss jetzt nicht was DU willst/fühlst/denkst etc. pp., aber ICH will/fühle/denke das und das...

Ob es wirklich immer der Pluralis Majestatis ist um den es geht? Ich weiss es nicht.

Mir kommt es eher wie "Feigheit" vor. Oder so ne Form von falsch verstandem "Wir-Gefühl".

Mir ist das echt vor allem in der Pflege aufgefallen, also dass die Schwestern da teils so mit den Patienten - über wirklich ganz klar individuelle Bedürfnisse - gesprochen haben. Und das fand ich echt daneben. Die Leute sind alt, aber deshalb doch noch lange nicht blöd.

Bei dem der das immer zur "Tarnung" macht (weil er halt nicht klar "delegieren" möchte, aber dennoch keine Lust hat das selbst zu machen und so halt indirekt delegiert) bin ich mir auch unsicher ob dem das überhaupt so bewusst ist? Da hilft "Rückmelden" auf alle Fälle nur sehr bedingt...kommt trotzdem immer wieder vor. Gepaart mit "rhetorischen Fragen". Mich nervt es einfach nur und ich finde es unsympathisch.


Eremit
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 20:17

mio hat geschrieben:Ob es wirklich immer der Pluralis Majestatis ist um den es geht? Ich weiss es nicht.
Natürlich nicht immer! Aber in den Fällen, die mir bekannt sind, würde es einfach nur zu gut passen. Das waren Personen mit einer Menge issues, um es so auszudrücken, mit Kauzigkeit kann man das nicht mehr erklären.

Ja, das mit den Ärzten und besonders Krankenschwestern kenne ich auch, vor allem in Kombination mit Infantilisierung des Patienten. Die meisten machen ihren Job gut, aber die, die ihn nicht gutmachen, müssten eigentlich ihre Zulassung verlieren allein deswegen, wie menschenverachtend sie mit Patienten umgehen.

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Brokkoli
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 17:26

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 22.09.2018, 14:11
Aus meiner Sicht hat es auch etwas Künstliches, wenn Personen streng darauf achten, ausschließlich die sog. "Ich-Botschaften" zu "senden".

Aus einem Yogakurs bin ich ausgestiegen, nachdem die Kursleiterin wiederholt so getan hat, als würde ihre Ansprache sich auf eine (und nicht etwa 12) Personen beschränken ("Schließ DEINE Augen und stelle DIR vor..")

Befremdlich finde ich es auch, dass so manche Grundschullehrer ihre Schüler in der Gruppe ansprechen und 25 Kinder meinen, wenn sie sagen: "DU schreibst jetzt einen Mathetest."
Ob diese Vorgehensweise eine individuelle Anrede vorgaukeln soll?
Ich kann das befremdliche Gefühl gut nachvollziehen. Allerdings glaube ich, muss "man" :-P hier differenzieren. Zumindest differenziere *ich* hier jetzt mal.

Du sprichst vom Yogakurs. Das ist eine Situation, die ich auch kenne und die mich auch manchmal etwas nervt. Mir würde es vollkommen ausreichen, wenn da eine Ansprache käme "Schließt die Augen". Klare Geschmackssache, aber das ist ja jedem selbst überlassen. Ich persönlich bin sowieso von allzu viel Blabla in einem Yogakurs genervt und ergreife die Flucht.

Dann sprichst du von dem Grundschulbeispiel. Das ist auch Lehrersache. Ich kenne Lehrer, die machen das, und ich kenne auch solche, die finden das albern. Ich persönlich würde als Kind wahrscheinlich einfach hinnehmen, wie es ist. Allerdings ist meine Meinung, dass Kinder eben das lernen müssen, dass sie auch hören müssen, wenn sie nicht persönlich angesprochen sind. Weil in der großen weiten Welt wird man selten direkt angesprochen, wenn es schnell gehen muss, z.B. bei Durchsagen der Bahn usw.

Aber jetzt zum eigentlich in meinen Augen wirklich relevanten Teil. Ich kenne das aus meiner Therapie, dass ich das "man" vermeiden soll und auch jedes Mal gnadenlos drauf hingewiesen werde, wenn ich es mal nutze.
Prinzipiell kann ich den Gedanken verstehen, weil man (nein, *ich*) dazu tendiert, sich hinter dem "man" zu verstecken, Dinge weniger konkret bestätigen zu müssen. "Man" kann durch das *man* viel besser ausweichen und durch verallgemeinernde Aussagen von sich weglenken.
Nutzt *man* nun aber das *ich*, ist man sofort dazu angehalten, sich noch genauer mit einer Fragestellung auseinander zu setzen. Sich selbst zu hinterfragen.
Und ich merke genau in den Momenten, in denen ich das *man* benutzte, dass mich der Hinweis meines Theras genau deswegen ärgert, weil ich mich verstecken wollte. Und er mich erwischt hat :-P
Also im therapeutischen Kontext ist das Bestehen auf Ich-Botschaften denke ich durchaus sinnvoll und hilfreich, weil es zur Klärung von Situationen beitragen kann.

In allen anderen Kontexten muss *man* sich einfach mit arrangieren. Ich glaube, z.B. in Streitgesprächen ist es ja auch angeraten, das "ich" zu benutzen. Aber eine gute Streitkultur ist ja noch einmal ein ganz eigener Bereich.

Liebe Grüße!


mio
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 18:27

Brokkoli hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 17:26 Ich kenne das aus meiner Therapie, dass ich das "man" vermeiden soll und auch jedes Mal gnadenlos drauf hingewiesen werde, wenn ich es mal nutze.
Puh, das ist ja ganz schön streng...

Ich benutze es auch ab und an und meine Thera hat da noch nie was gesagt. Ich denke es hat auch was damit zu tun wie häufig man es benutzt, in welchen Kontext und worauf es vielleicht hindeuten könnte.

Wenn es wirklich eine Gewohnheit und ein Versuch ist sich von etwas zu distanzieren oder sich hinter einer Allgemeinheit zu verstecken finde ich es auch sinnvoll, weil das dann vielleicht gar nicht so bewusst ist (hab ich aber auch schon vor Jahren in sozialen Ausbildungen lernen müssen...weshalb es mich wahrscheinlich tierisch nerven würde wenn sie mir da bei jedem unangebrachten "man" gleich so "Oberlehrerhaft" käme :lol: :lol: :lol: ), aber wirklich auf JEDES man gnadenlos hinzuweisen finde ich schon echt arg. Hat ja auch was von "Sprachpolizei". :kopfschuettel:

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Brokkoli
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Beitrag Mo., 01.10.2018, 18:41

mio hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 18:27
Puh, das ist ja ganz schön streng...
Findest du? Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, ob das streng von ihm ist. Aber er legt da viel Wert drauf.
mio hat geschrieben: Mo., 01.10.2018, 18:27
Wenn es wirklich eine Gewohnheit und ein Versuch ist sich von etwas zu distanzieren oder sich hinter einer Allgemeinheit zu verstecken finde ich es auch sinnvoll, weil das dann vielleicht gar nicht so bewusst ist.
Und ich glaube, es liegt tatsächlich daran. Ich denke, er hat ganz gut begriffen, dass ich das *man* furchtbar gerne benutze, wenn ich nicht allzu konkret auf seine Nachfragen eingehen möchte und mich drum herum manövrieren will.

Im Übrigen freue ich mich jedes Mal, wenn ihm mal ein *man* rausrutscht. Aber ich bin nicht cool genug, ihn darauf hinzuweisen :-D :lol:

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