Fehlende Krankheitseinsicht vs. Fehldiagnosen

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Kimba&Blacky
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Beitrag Mo., 17.09.2018, 19:56

(Teil 2)

Bei Zwangsgedanken geht es darum, dass die Patienten fürchten, dass, was sie zwanghaft befürchten, in Wirklichkeit insgeheim doch zu wollen. Beispielsweise den Ehepartner zu töten.
Zwangsgedanken bestehen aus ständigem Hinterfragen seiner eigenen Wünsche, Vorlieben, Gefühle.
Hinzu kommt, dass es sie in Irre treibt, zu glauben, nicht mehr zu können, was sie wirklich wollen, z.B. bei homosexuellen Zwangsgedanken. Manche Betroffenen berichten, dass sie es nicht schlimm fänden, homosexuell zu sein, aber dieses ständige Zweifeln sie fertig macht.

Häufiges Rückversicherung durch andere Menschen kommt bei Zwangshandlungen und Zwangsgedanken vor. Z.B. ob man beim Autofahren nicht doch jemanden unbemerkt überfahren haben könnte. Ich kannte mal jemanden, der hatte diese Ängste ganz stark, nachdem er mal tatsächlich ein Wildschwein überfahren hatte.
Danach hat er so massive Ängste entwickelt, dass er davon Zwangsgedanken bekam und in der Klinik behandelt werden musste und Medikamente nehmen musste. An Autofahren war natürlich nicht zu denken. Selbst beim Fahrradfahren hatte er diese Ängste, wenn auch in schwächerer Ausprägung.


Warum Zwangserkrankungen entstehen, ist nicht ganz geklärt. Man vermutet ein Zusammenspiel aus biologischen und psychosozialen Faktoren.

Daneben gibt es noch Zwangshandlungen bei Verletzungen des Gehirns.

Außerdem gibt es noch vorübergehende Zwangshandlungen, z.B. nach Schocksituationen.

Dann gibt es noch die zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung, bei denen weniger Rituale als ein überstrenger Lebensstil im Vordergrund steht. Ursachen liegen in der Kindheit und in der Veranlagung. Die Betroffenen nehmen ihre Störung in der Regel mehr als zu sich zugehörig wahr, als es Zwangserkrankte tun.
Es wird viel nach Listen, Plänen gearbeitet. Die zwanghaften Strukturen gehen oft vor sozialen Beziehungen.
Auch hier spielt das Sicherheitsbedürfnis eine Rolle. Diese Persönlichkeitsstörung entwickelt sich oft, weil der Betroffene glaubte, damit etwas "zusammenhalten" zu können, also eine Kontrolle über eine unkontrollierte Lebenssituation zu bekommen.

Im Unterschied zur Zwangserkrankung ist die zwanghafte Persönlichkeitsstörung in die normale Persönlichkeit des jeweiligen Menschen übergegangen und ein Teil dieser geworden. Was nicht heißen muss, dass man durch Therapie keine Verbesserung der Lebensqualität erreichen könnte.
Manche Menschen mit ADHS sind gefährdet, eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung (oder auch Zwangsstörung) zu entwickeln, weil sie damit versuchen, ihrer ADHS-typischen Symptomatik entgegenzuwirken/selbst zu behandeln.
Viele spätdiagnostizierte ADHSler kommen ursprünglich wegen anderen Symptomen in Behandlung, erst im Verlauf wird deutlich, dass ein bisher unerkanntes ADHS dahintersteckt.


Darüber hinaus gibt es noch zwanghaftes Verhalten bei den schizophrenen Psychosen, vor allem in der Entstehungsphase. Diese stellen einen Versuch dar, dass beginnende Chaos und den Realitätsverlust, in das/den der Betroffene immer mehr hineingleitet, zu ordnen, was leider nicht gelingt (einer Freundin von mir ging es so).


Dann gibt es noch zwanghaftes Verhalten bei Autismus, was kein zwanghaftes Verhalten im Sinne einer Zwangsstörung ist, sondern es handelt sich dabei um Rituale, die wichtig für den Betroffenen sind. Es handelt sich häufig um stereotypisches Verhalten. Spezialinteressen kommen auch häufig vor.
Manche der zwanghaft-wirkenden Verhaltensweisen dienen dazu, bei Reizüberflutung wieder runterzukommen.
Häufig gibt es bei Autismus eine Art "Ordnungszwang", der aber damit nichts zu tun hat. Es geht Autisten darum, die für einen Autisten überfordernde Wahrnehmung zu ordnen. Dazu gehört z.B. das Ordnen der Spielzeuge.


Dann gibt es noch zwanghafte Verhaltensweisen bei Krankheiten im höheren Lebensalter. Damit kenne ich mich nicht aus. Ich vermute, es hat was mit Demenz zu tun.

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candle.
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Beitrag Mo., 17.09.2018, 20:21

Danke Teil II brauche ich nicht! Weiß eh nicht wozu dein Beitrag dienen soll?!
Now I know how the bunny runs! Bild

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 12:17

Ich wollte darauf hinweisen, dass es mir keinesfalls um Rechthaberei geht. Sondern ich bin bezüglich Fehlbehandlungen aufgrund von Fehldiagnosen traumatisiert worden. Durch Behandlungsfehler. Das verstehen wahrscheinlich nur Leute, die das selber erlebt haben.

Mir geht es deshalb richtig schlecht, aber ich weiß nicht, wie und wo man das therapieren lassen kann. Und ich weiß auch nicht, ob ich mir selbst glauben kann, wenn der Therapeut mir glaubt.
Dieses mir-nicht-selbst-glauben-können zerfrisst mich innerlich. Ich habe den Drang mich selbst zu verletzen.

Jedes Mal wenn jemand mein Erlebtes anzweifelt, ist das so, als wenn eine Person zu einem Missbrauchsopfer sagt: "Du bist nicht missbraucht worden, du wolltest das! Stell' nicht den vermeintlichen Täter als schuldig dar!
Jetzt tue nicht so, als seist du das Opfer, du hast dich in die Sch***e hineingeritten.
Du musst auch mal andere Sichtweisen zulassen.
Ich bin der Meinung, du wolltest den Missbrauch."

Super, oder?

Ich fühle mich in der Opferrolle nicht wohl und mir ist aich bewusst, dass das, was ich früher tat, um nicht arbeiten gehen zu müssen, deutlich dazu beigetragen hat, dass es so ausgeartet ist, aber dennoch habe ich ich einen Schaden erlitten, mit dem ich nicht gerechnet habe.

Ich habe fast nur noch Angst.


Nala_
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Beitrag Di., 18.09.2018, 12:28

Liebe Kimba&Blacky,
Ich fühle mich in der Opferrolle nicht wohl
Du musst nicht in der Opferrolle bleiben.
Aber nur DU kannst etwas verändern, kein anderer. Man kann dich sicherlich dabei unterstützen, doch du musst den ersten Schritt machen. So ein Weg ist anstrengend und man muss etwas dafür tun, aber wenn man es möchte, dann schafft man das auch.

Fang an und sei ehrlich, zu dir selbst und zu anderen.

Viele Grüße
Nala

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Kaonashi
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Beitrag Di., 18.09.2018, 12:29

Kimba&Blacky hat geschrieben: Mo., 17.09.2018, 19:54Ich wasche mich, wenn es juckt oder kratzt und dann auch nicht übermäßig lange, sondern normal. Nur manchmal häufiger als wenn ich das nicht hätte.
Das ist notwendig, damit mich die Symptome nicht zu sehr quälen. Eine normale Handlung in Bezug auf die Symptome.
Würde Eincremen nicht besser helfen? Beim Waschen besteht ja die Gefahr, dass die Haut austrocknet, und dann juckt es noch mehr. Es gibt auch Cremes speziell gegen Juckreiz.
Juckt es dich nur an den Händen?

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spirit-cologne
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Beitrag Di., 18.09.2018, 13:11

Kimba&Blacky hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 12:17 Ich wollte darauf hinweisen, dass es mir keinesfalls um Rechthaberei geht. Sondern ich bin bezüglich Fehlbehandlungen aufgrund von Fehldiagnosen traumatisiert worden. Durch Behandlungsfehler. Das verstehen wahrscheinlich nur Leute, die das selber erlebt haben.
Du schreibst wieder nur allgemeines bla, bla… Was sind denn konkret die Behandlungsfehler gewesen? Womit haben sie dich traumatisiert? Wenn es wirklich um die Diagnose Zwangsstörung geht, über die du dich ja hier seitenlang ausgelassen hast, verstehe ich das nicht. Wenn sie dich z.B. in einer Konfrontationsbehandlung mit etwas konfrontieren, was bei dir gar nicht angstbesetzt ist und daher auch keinen Zwang auslöst, dann müsstest du doch dabei ganz entspannt bis gelangweilt sein, weil passiert ja nix... Das wäre dann allenfalls eine unwirksame Behandlung, aber was soll denn bitteschön daran traumatisierend sein? Gleiches gilt für eine Depressionsbehandlung (Diagnose Depression führst du ja auch immer mal wieder an), ich kann mir ehrlich gesagt nix vorstellen, was in einer "fachgerechten" Depressionsbehandlung traumatisierend sein soll. Natürlich gibt es immer mal wieder Therapeuten, die eben nicht gut arbeiten, aber das tun die dann auch bei der richtigen Diagnose, hat also mit dem Thema Fehldiagnosen gar nix zu tun. Ich kann verstehen, dass Fehldiagnosen vielleicht Schwierigkeiten im alltäglichen Leben verursachen, z.B. bei der Einschätzung deiner Leistungsfähigkeit oder Glaubwürdigkeit, aber für die Therapie spielen sie m.E. eine untergeordnete Rolle. Die Diagnosen werden zwar gebraucht, um Therapie beantragen zu können, aber der Therapeut behandelt immer den gesamten Menschen, nicht die Diagnose. Und ein Therapeut, der was von seinem Job versteht, weiß auch, dass er gegen den Willen des Patienten nix erreichen kann und das daher auch gar nicht versuchen. Ich verstehe daher deine Fixierung auf die Diagnose bezüglich der Therapie nicht.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:23

spirit-cologne hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 13:11Womit haben sie dich traumatisiert?
Mit den Nebenwirkungen der Medikamente. Wobei diese seltenen Nebenwirkungen manchmal auch Patienten treffen, auf die die Diagnosen tatsächlich zutreffen.
spirit-cologne hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 13:11Wenn es wirklich um die Diagnose Zwangsstörung geht, über die du dich ja hier seitenlang ausgelassen hast, verstehe ich das nicht. Wenn sie dich z.B. in einer Konfrontationsbehandlung mit etwas konfrontieren, was bei dir gar nicht angstbesetzt ist.
Angstbesetzt ist es ja auch nicht, aber ich leide unter Allergien und wenn ich diesen Juckreiz nicht abwaschen kann, dann kann ich schlecht bis gar nicht schlafen (je nachdem, um welche Art von Juckreiz es sich konkret handelt).
Das bedeutet in der Praxis, dass ich bei einer Konfrontationstherapie nicht duschen dürfte, obwohl es juckt. Das bedeutet, dass ich im ungünstigen Fall die ganze Nacht nicht schlafen kann und die folgenden Nächte auch nicht, weil dieses "Der Körper holt sich schon irgendwann den Schlaf" bei mir - warum auch immer - nicht funktioniert.
Ich bin aber müde und erschöpft und muss schlafen.

Im Grunde geht es mir also darum, dass mein Schlaf sichergestellt ist.
Wenn ich aus diesen Gründen nicht schlafen kann, bekommen ich nach einiger Zeit Herzrasen, was so lange anhält, bis ich endlich duschen gehe.
Da ich eh schon Herzprobleme habe, ist das wirklich unangenehm. Ich zwinge mich, diesen Zustand ca. 7-8 Stunden (ich gucke nicht jedes Mal auf die Uhr) auszuhalten, dann gebe ich meist entkräftet auf und erlöse mich mit duschen. Ich zwinge mich selbst dazu, es so lange auszuhalten, weil ich eben nicht gleich jedem kleinen Bedürfnis meines Körpers nachgehen will. Sprich, ich will nicht gleich springen, wenn mein Körper meint, rumspinnen zu müssen.

Nach dem Duschen geht es mir in der Regel besser und ich kann endlich einschlafen. Dann muss ich bis mittags schlafen, um den verlorenen Schlaf nachzuholen, denn ich bin dann wirklich sehr müde.
Manchmal muss ich auch mehrmals duschen um den blöden Juckreiz oder das Kratzen abzukriegen. Dadurch geht mir noch mehr Schlaf verloren.
Das geht jetzt schon seit mehreren Jahren so.

Angefangen hat diese komische Symptomatik vor ein paar Jahren. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auf einem Bauernhof gewohnt und dort in der Landwirtschaft mitgeholfen. Ich habe damals eher selten geduscht.
Die Symptome fingen wie aus dem Nichts an.
Ich dachte mir anfangs überhaupt nichts dabei, stellte dann aber bald fest, dass ich duschen gehen muss, um diesen Juckreiz loszuwerden.
Was mir damals schwer fiel, weil ich nur höchstens ein mal pro Woche geduscht habe (ich weiß, das war zu selten, aber ich mag duschen nunmal nicht).

Ich musste also immer duschen, wenn ich diese Symptome hatte, was ich aber nicht tat. Irgendwann tat ich es doch, weil ich keine Lust mehr auf schlaflose Nächte hätte. Zumal ich damals auch auf dem 2. Arbeitsmarkt tätig war und bei der Arbeit fit zu sein hatte.
Ich ließ mich freiwillig in eine Psychiatrische Klinik einweisen und erzählte dort diese Symptome. Dort sagte man mir, es sei psychosenah oder schon psychotisch und wollte mir Risperidon geben, was ich ablehnte, da ich mit Neuroleptika unangenehme Erfahrungen gemacht habe. Nicht so unangenehm wie mit Antidepressiva bzw. ganz anders, aber so, dass es nicht gut auszuhalten war, ich hatte eine starke Akathisie als Nebenwirkung.
Außerdem glaube ich nicht, dass dieser Juckreiz ein Symptom einer Psychose ist.

Meine ambulanten behandelnden Ärzte glauben das auch nicht und sagen, dass sei ein Zwang.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:29

Im Laufe der Jahre wurde das immer schlimmer und es gab immer mehr Orte, Bäume, Gegenstände, bei denen ich diese Symptome habe.
Ich habe irgendwann beschlossen, dass es egal ist, was es ist, Hauptsache ich muss nicht leiden. Denn Lebenszeit ist kostbar. Jede leidvolle Stunde (oder eher Stunden), die ich leide, obwohl es vermeidbar wäre, sollte vermieden werden.
Ich habe insgesamt allgemein schon zu viel Mist im Leben erlebt, deshalb möchte ich nicht unnötig leiden und verkrafte es auch nicht mehr. Meine Stressachse scheint wohl auch verschoben zu sein.
Ich kann mit Stress mittlerweile viel schlechter umgehen als gesunde Menschen, habe auch noch andere körperliche Probleme, die sehr anstrengend sind und kann mir zusätzlichen, vermeidbaren Stress schlichtweg nicht erlauben, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Dazu ist mir meine Gesundheit einfach zu kostbar.

Es ist mir daher völlig unverständlich, wieso andere Menschen zu mir sagen, es sei egal, dann schlafe ich halt meine eine Nacht nicht oder dann müsse ich da halt durch.

Nein, muss ich nicht. Ich musste schon so viel aushalten im Leben, jetzt muss mal Schluss sein.
Zumal es durch Konfrontation nicht besser wird, sondern schlimmer. Das ist ein großer Unterschied im Vergleich zu Zwangsstörungen.
Den Therapeuten ist das doch egal, ob ich leide und nicht schlafen kann, denen geht es doch nur um ihren vermeintlichen Erfolg, nämlich, dass ich so tun soll, als hätte die Therapie Erfolg.
Aber diesen Mist mache ich nicht mehr mit. Dazu bin ich mir zu wertvoll.

Niemand muss diesen körperlichen Stress aushalten, also hat auch niemand eine Berechtigung, mich zu einer Konfrontationstherapie zu zwingen.
Wie das mit dem Schuldgefühle-machen ist weiß ich nicht, da müsste ich mich schlau machen.
Manchmal gelingt es mir, es einfach zu ignorieren.

Der Konflikt mit dem Wohnheimpersonal ist jetzt übrigens so schlimm geworden, weil ich durch das häufige Duschen Schimmel in meinem Badezimmer hatte und die Entfernung dessen sehr teuer war, da ich den Schimmel zu spät gemeldet habe. Deshalb wollen sie, dass ich mein Dusch-Verhalten einschränke. Aber anstatt mir das einfach so zu sagen, haben mir manche wieder Vorwürfe gemacht, dass es ja Zwänge seien, die ich ja nicht behandeln lassen möchte. Das wäre einfach nicht nötig gewesen.

Außerdem habe ich manchmal Schwächeanfälle mit starken Schmerzen und manchmal auch Übelkeit dazu in der Dusche (wahrscheinlich wegen des warmen Wassers, habe eh Kreislaufprobleme) und schaffe es nicht, den Duschvorgang zu beenden, weil ich mich in der Dusche festhalten muss, um nicht umzukippen. Dieses Problem habe ich noch nicht deutlich genug kommuniziert, werde ich aber wohl noch machen müssen.

Jedenfalls bin ich sauer, dass sie die Ernsthaftigkeit meines Problems nicht erkennen und mir gleichzeitig ein anderes Problem unterstellen, womit ich nichts anfangen kann.
spirit-cologne hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 13:11Diagnose Depression führst du ja auch immer mal wieder an), ich kann mir ehrlich gesagt nix vorstellen, was in einer "fachgerechten" Depressionsbehandlung traumatisierend sein soll.
Da auch wieder die Medikamente (waren dieselben wie bei Zwangsstörungen) und die Unterstellungen des Therapeuten, warum man bestimmte Dinge nicht hinbekommt.
Diese Vorwurfshaltung.

Davon abgesehen ist es nicht schön, wenn die Behandler auf falsche Diagnosen fixiert sind, weil dadurch die echten Gründe/Probleme übersehen werden. Es ist ja nicht so, dass ich gesund bin, sondern ich habe andere Probleme, die nicht ernst genommen bzw. je nach Person als nicht vorhanden erklärt werden,, während mir gleichzeitig andere Probleme, die ich nicht habe, unterstellt werden. Das ist bescheuert.
Deswegen denke ich, dass anderen Menschen mein Wohlergehen nur scheinbar wichtig ist.
Das verletzt mich.

Man könnte mir auch einfach sagen, dass man sich nicht für mein Wohlergehen interessiert und mir einfach nur Anweisungen geben soll, wie ich mich verhalten soll, damit z.B. kein Schimmel mehr entstehen kann. Darum habe ich auch explizit gebeten. Mal gucken, ob es eingehalten wird.
spirit-cologne hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 13:11Die Diagnosen werden zwar gebraucht, um Therapie beantragen zu können, aber der Therapeut behandelt immer den gesamten Menschen, nicht die Diagnose.
So soll es sein, aber diese Erfahrung habe ich leider nicht machen können. Und das, obwohl ich anfangs echt positive Vorstellungen von Psychotherapien hatte. Nett waren die Therapeuten ja immer, ich habe mich allgemein zwischenmenschlich gut mit ihnen verstanden, aber helfen konnten sie mir nicht. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass die Therapien nichts brachten.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:30

spirit-cologne hat geschrieben: Di., 18.09.2018, 13:11Und ein Therapeut, der was von seinem Job versteht, weiß auch, dass er gegen den Willen des Patienten nix erreichen kann und das daher auch gar nicht versuchen.
Ja, das wurde mir bei einer Beratungsstelle, wo man hingehen kann, um herauszufinden, welche Therapieform zu einem passt, auch gesagt. Sie hat auch nicht von Zwängen gesprochen. Auch diese Psychologin war sehr nett, meinte aber, sie sieht keinen Therapiebedarf. Ich solle versuchen, eine Selbsthilfegruppe zu finden.

Eine Therapeutin, bei der ich eine probatorische Sitzung hatte (diesen Termin hatte ich zeitlich vor dem Termin bei Beratungsstelle vereinbart) meinte dasselbe.

Ich denke ja auch so darüber.
Ich hätte allerdings gerne jemanden an meiner Seite, mit dem ich die Auswirkungen des Juckreizes und anderer Symptome, die mein Wohlbefinden beeinträchtigen, besprechen kann. Einfach als mentale Unterstützung.
Aber das wäre dann eine andere Indikation und ich glaube nicht, dass ​ich die bekomme, weil man mir die Symptome nicht glaubt :roll:
Stattdessen soll ich Therapie gegen Zwänge machen.

Ich habe wirklich keine Lust und Kraft mehr, den Leuten diesen Unterschied zu erklären.


@Kaonashi: Beim Eincremen kommt es darauf an, welchen Juckreiz ich habe. Ich habe verschiedene.
Bei den meisten ist duschen notwendig.
Cremen bevorzuge ich, weil ich nicht gerne dusche. Aber bei manchen Juckreizen sorgt das dafür, dass der Juckreiz mit der Creme erst richtig in die Haut eingerieben wird.
Die Juckreize kommen auch nicht von meinem Körper selbst, sondern durch Außenreize, z.B. von manchen Bäumen (teils abhängig von der Wetterlage). Da hilft es mir am besten, wenn ich mich komplett dusche (mit Haare waschen) und neue Klamotten anziehe. Danach ist es gut.
Es gibt aber manchmal auch Juckreize bzw. eher so eine Art Kratzen, was ich von manchen Gebäuden (also, wenn ich in das Gebäude reingehe) bekomme und da muss ich manchmal mehrmals duschen, bevor ich schlafen gehe. Das ist das, was die anderen nicht verstehen.


Die Juckreize befinden sich am Körper, nicht nur an den Händen. An den Händen ist es auch nicht so ein großes Problem, weil man die Hände schnell abwaschen kann.
Zuletzt geändert von Kimba&Blacky am Di., 18.09.2018, 17:42, insgesamt 2-mal geändert.


shesmovedon
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:36

Ja, aber du hast dich da doch selbst reinmanövriert?! Jetzt musste halt dadurch und diese Therapie machen....

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:50

Nein, ich muss keine Therapie machen.
Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich das Wohnheim eines Tages verlassen muss. Ich bin eh schon zu lange hier, im Vergleich zu anderen Bewohnern. Es soll eigentlich nur eine Eingliederungshilfe sein bzw. so ist es vom Kostenträger gedacht. Die überprüfen es ja auch, ob und was man für Fortschritte macht.

Ich möchte eh alleine wohnen.
Die Frage ist nur, ob man irgendwas in der Hand hat, mich in einem anderen Wohnheim unterzubringen?
Die Mitarbeiter hier meinen nicht, und sagen, ich solle jetzt lernen, mein Dusch-Verhalten soweit zu normalisieren, dass ich in einer Wohnung leben kann, ohne Ärger mit dem Vermieter (und Nachbarn wegen eventueller Ruhestörungen wegen zu häufigem Duschen) zu bekommen.

Das ist das, woran ich jetzt arbeiten muss.

Mich ärgert hauptsächlich, dass mir bestimmte Gründe dafür unterstellt werden.

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:53

Hallo Kimba,
du kannst doch mit dem Zwang in die Therapie gehen und dann kannste doch über dein Juckreiz reden. wie komplieziert machst du des denn dir selber. Du kannst doch mit deinem Therapeuten reden was dir gefällt.

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spirit-cologne
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Beitrag Di., 18.09.2018, 17:58

Aber Medikamente haben doch nix mit Psychotherapie zu tun, du kannst doch auch Psychotherapie machen, ohne Medikamente zu nehmen, das tut ein großer Teil der Patienten.

Für mich hört sich das so an, als hätte sich da bei dir einfach eine falsche Verknüpfung gebildet, die du nicht mehr los wirst. Damals hat wahrscheinlich die Haut gejuckt wegen des Schweißes oder vielleicht auch des Staubs oder Pflanzenresten auf deiner Haut. Da diese Dinge tatsächlich zu einer mechanischen Reizung geführt haben, hat das Duschen tatsächlich geholfen und dein Körper hat gelernt, Duschen = Juckreiz weg und hat diese Lernerfahrung dann nach und nach auf andere Situationen mit Juckreiz generalisiert. Insofern einfach was Falsches gelernt. Ist aber sehr störend und auch nicht gesund für die Haut, wenn das dazu führt, dass du alle Nase lang duschst. Zumal ja die Haut durch das viele Duschen ihren Säureschutzmantel verliert und damit noch anfälliger gegen Juckreiz wird. Die bessere Alternative wäre tatsächlich statt dessen, die Haut bei Juckreiz mit einer pflegenden Creme oder Heilsalbe einzureiben.

Wenn es bei einmal am Abend duschen bliebe, würde dir aber sicher kein Therapeut was von Zwang erzählen, also gehe ich davon aus, dass du x mal hintereinander duschst und das ist definitiv nicht gesund und sollte in der Tat behandelt werde. Und was die Methode angeht, haben sie leider Recht. Konfrontation mit Reaktionsverhinderung ist da nunmal das, was am besten wirkt mit sehr hohen Erfolgsquoten. Was du machst, ist dagegen das denkbar schlechteste, was du tun kannst. Wenn du wartest, bis die Spannung am höchsten ist und dann doch duschst, sorgst du dafür, dass der Belohnungsfaktor des Duschens optimal hoch ist und die intermittierende Verstärkung (= dem Drang nicht jedes mal nachgeben, sondern nur ab und zu) erhöht sich die Löschungsresistenz des Verhaltens. So kann man sich selbst sein Problemverhalten heranzüchten... :roll:

Es geht tatsächlich darum, das Jucken auszuhalten oder das Duschen durch ein anderes, weniger schädliches Verhalten wie z.B. Eincremen zu ersetzen. Wenn du dann halt mal ein paar Nächte nicht richtig schläfst - so what? Da du ja nicht arbeitest, ist das halb so schlimm. Und wenn du jedesmal den fehlenden Schlaf hintendran hängst und bis mittags in der Kiste liegst, dann kann das auch nicht funktionieren, dann bist natürlich am nächsten abend nicht müde... :kopfschuettel: Die Therapeuten haben mit der Auswahl dieser Technik eigentlich alles richtig gemacht, du bist es, die sich nicht dran hält und wenn man sich nicht dran hält kann's auch nicht funktionieren, so einfach ist das.

Ich habe bei dir immer den Eindruck, du denkst, dir müsste alles zufliegen und nichts im Leben dürfte mit Mühe oder Unannehmlichkeiten verbunden sein. Arbeiten gehen? - zu lästig. Therapie machen? - zu lästig. Termine bei Ämtern wahrnehmen? zu lästig. Aber so ist das Leben nunmal nicht. Du kannst entweder anfangen, das zu akzeptieren und die dir angebotenen Hilfen annehmen oder du bleibst halt weiter in deiner Schmollecke sitzen und gibst der bösen Welt, einem Fluch oder sonstwas die Schuld an deiner Lage.
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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 18.09.2018, 19:00

Ich weiß schon, was ich tue.
Das ich dann nochmals duschen gehe, ist genau richtig, anders wäre es nur eine Qual.
Das sehe ich nicht ein, schließlich ist es mein Leben. Ich muss es letztendlich aushalten.

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 18.09.2018, 19:42

@kimba, du darfst solange Duschen und Jucken wie du willst, das sind ja nicht meine Wasserkosten und meine Haut!
Du darfst so bleiben wie du willst ´, ändern kannst du es nur! Die Arbeit und die Veränderung nimmt dir keiner ab!
Trotzdem wünsche ich dir alles gute zu deinem Weg!

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