Therapeutin möchte Therapie abbrechen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Dichtblick
sporadischer Gast
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Beitrag So., 18.11.2018, 06:49

Hallo!

Also ganz ehrlich, kann es sein daß du hier „jemanden mögen“ mit „von jemandem abhängig sein“ verwechselst???

Wenn ich behaupte ich mag meine Therapeutin ist das weil sie offen, verständnisvoll, lustig, rücksichtsvoll und aufmerksam ist....

Aber doch nicht weil sie mich in eine Richtung drängt, ich mich bei ihr entschuldigen muss und sie Druck aufbaut.

Wobei mit einem hat sie Recht, diese Therapie sollte schnell enden.
Such dir jemanden der nett zu dir ist und dich nicht benutzt!

Alles Liebe

Db

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Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 18.11.2018, 07:08

Hallo cat42
Haben wir einfach schon oft besprochen und deshalb war sie traurig und meinte, dass bei mir nichts ankommt und ich nichts verstanden habe. Sie hat dann 40 Minuten nach unten gesehen, ununterbrochen und gemeint, sie müsse jetzt bei sich bleiben. Ich hab mich entschuldigt. Ich wollte sie nicht traurig machen.
Klingt nach der Bestrafungs-Belohnungsmethode um gewünschtes Verhalten aufzubauen und unerwünschtes zu unterdrücken. Es gibt offensichtlich noch immer Therapeuten die glauben, mit einer Bestrafung wäre das eigentliche Problem des Klienten gelöst. Das einzige was sie mit dieser Methode erreicht ist, dass Du, weil du Deine Therapeutin nicht traurig machen möchtest, Dein Verhalten unterdrückst. Doch damit sind deine eigentliche Probleme noch lange nicht erledigt und verschwunden. Es ist nur Verhaltensunterdrückung.
Wenn du etwas ändern möchtest, dann tu es weil du eine Notwendigkeit siehst und nicht, damit deine Therapeutin nicht traurig ist.
und da meinte sie dass sie mich jetzt nicht mehr ansehen wird (...) weil für mich Trennungen auch immer bedeuten dass der andere nicht mehr da ist, auch wenn er nur kurz das Haus verlässt.
Ich musste das zwei Mal lesen, weil ich dachte "äh, bist Du sieben Tage die Woche 24 Stunden lang bei ihr?" Trennungen gibt es in eurer Beziehung doch eigentlich genug, zwischen den Therapiesitzungen, im Urlaub, ... Damit könnnte sie ja auch arbeiten.

Klingt für mich grad irgendwie komisch diese Mischung aus Wegsehen um Dich zu bestrafen, weil bei dir "nichts ankommt" und Wegsehen um dir zu sagen "ich bin hier auch wenn ich weg bin". Passt für mich irgendwie nicht zusammen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Thread-EröffnerIn
cat42
Helferlein
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Beitrag So., 18.11.2018, 07:30

Ich habe auch gedacht, dass sie mich bestrafen möchte. Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Sie hat ja auch nicht hin und wieder weggesehen, dass wäre völlig ok, sondern die gesamte Zeit.
Ich glaube ich bin furchtbar abhängig von ihr, denn ich mache immer weiter , obwohl ich oft traurig bin. Ich glaub sie merkt, dass ich mir alles gefallen lasse.
Hab schon Angst vor der nächsten Stunde, weil sie sagte es geht jetzt so weiter.


Jenny Doe
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weiblich/female, 56
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Beitrag So., 18.11.2018, 07:59

Hallo cat42,
Hab schon Angst vor der nächsten Stunde, weil sie sagte es geht jetzt so weiter.
Wenn ich in deiner Situation wäre,
- was ich nicht wirklich sein kann, da ich die Abhängigkeit nicht spüre, in der du steckst; ich kann nur sagen, was ich als unbeteiligte Außenstehende tun würde -,
ich würde sie in der nächsten Sitzung fragen, ob sie tatsächlich glaubt, dass sie mit einer Bestrafung Dein Problem lösen würde. Ich würde ihr erklären, dass eine Verhaltensänderung nicht deshalb erfolgen würde, weil mein Problem gelöst wurde, sondern ihretwegen. Ich würde erklären, dass ich das nur für sie tun würde, weil ich ich sie traurig sehen mag und ihr ganz klar sagen, dass damit aber mein eigentliches Problem nicht gelöst sei.
Ich würde ihr Des Weiteren sagen: Ich brauche offensichtlich die Zeit die ich brauche um etwas zu ändern. Irgendetwas muss es doch noch geben, das mich daran hindert mich anderes zu verhalten. Ich möchte sie bitten mir bei meinem Problem zu helfen anstatt mich dafür zu bestrafen, dass ich sowas wie ein schlechtes Gewissen nicht haben und nicht fühlen kann. Das werde ich nicht dadurch fühlen lernen, dass sie mich nicht mehr angucken.
Ich glaube ich bin furchtbar abhängig von ihr, denn ich mache immer weiter , obwohl ich oft traurig bin. Ich glaub sie merkt, dass ich mir alles gefallen lasse.
Normalerweise würde ich sagen "Rede mit Deiner Therapeutin über die Abhängigkeit", aber ich bin mir bei dir unsicher ob dieser Rat bei dir etwas bringen würde. Denn wenn du nicht mehr abhängig wärst, dann könntest du dich gegen sie zur Wehr setzen und ihr deine Meinung sagen, auch auf die Gefahr hin, dass die Therapie dann ein Ende finden würde. Wenn du nicht abhängig wärst, dann müsste sie auch ihr Verhalten ändern; dann könnte sie sich nicht so verhalten wie jetzt.

War das Thema "Abhängigkeit" mal Thema in deiner Therapie?
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cat42
Helferlein
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Beitrag So., 18.11.2018, 08:38

Naja sie sagte mal, sie macht ihre Patienten nicht abhängig.... ich finde man schafft sich diese Abhängigkeit selbst. Ich hab eben starke Minderwertigkeitskomplexe, sie ist so schön. Ich himmle sie manchmal an. Trotzdem sagte sie mal ich sei nicht abhängig, weil es so etwas bei ihr nicht gibt. Haben schon drüber gesprochen, aber hat nicht viel gebracht.

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Philosophia
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Beitrag So., 18.11.2018, 08:52

Hahahahahaha, entschuldige - aber woher nimmt sie bitte ihre absolutistische Vormachtstellung, zu behaupten, dass es bei ihr keine Abhängigkeit gibt?! Zumal, gerade zu Anfang, wenn der Patient noch sehr bedürftig ist, er stets auch abhängig ist. Ich finds sehr ungut, wie sie da mit dir umgeht. Ich würde mich stets fragen: ist dies für mich eine heilsame Atmosphäre, wo ich wachsen und wirklich unabhängig werden kann?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Jenny Doe
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weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag So., 18.11.2018, 09:03

cat42, dann hast du offensichtlich auch beim Thema "Abhängigkeit" von ihr keine Hilfe zu erwarten.
Mal eine allgemeine Frage: Hilft dir die Therapie? Konntest du eine Verbesserung deines Zustandes erzielen?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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cat42
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Beiträge: 76

Beitrag So., 18.11.2018, 09:20

Sie hat mich schon zum nachdenken angeregt und kleine Dinge habe ich geändert, wo ich auch gemerkt habe, dass es nicht gut für mich ist. Ich brauche auch sehr lange. Ich glaube so richtig hilft es nicht. Komme nur nicht von ihr los.

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mondlicht
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Beitrag So., 18.11.2018, 11:47

cat42 hat geschrieben: So., 18.11.2018, 09:20 Ich glaube so richtig hilft es nicht. Komme nur nicht von ihr los.
Hallo Cat, ich habe es auch schon erlebt, sowohl in therapeutischen als auch in nichttherapeutischen Beziehungen, dass ich litt und mich aus dem Leiden nicht lösen konnte. Wenn es so ist, dann sollst du daran anscheinend etwas lernen. Dann nimm es an, dass du jetzt leidest und spüre dem nach, vor allem auch in der Therapie. Das ist ja ein altes traumatisches Muster, du bist also im Moment sehr nah an einem wichtigen Thema dran. Ich würde an deiner Stelle versuchen, in der Therapie so viel wie möglich diesem Gefühl nachzugehen: zu leiden und aus dem Leiden sich nicht lösen zu können. Und wenn die Therapeutin dabei wegschaut und es dir mies geht damit, dann rede darüber, dass du das jetzt aushältst, obwohl du auch die Möglichkeit hättest, zu gehen.

Viel Kraft :-((

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Anna-Luisa
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Beiträge: 2908

Beitrag So., 18.11.2018, 12:23

cat42 hat geschrieben: Sa., 17.11.2018, 20:57 Ich werde mal versuchen es zu erklären. Letztes Mal hab ich ihr etwas erzählt, dass ich wieder etwas gemacht habe mit gutem Gewissen, wobei ich eigentlich ein schlechtes Gewissen haben sollte. Haben wir einfach schon oft besprochen und deshalb war sie traurig und meinte, dass bei mir nichts ankommt und ich nichts verstanden habe.
Das klingt reichlich absonderlich. Sie möchte dir vorschreiben, wann du ein schlechtes Gewissen haben sollst? Sie wird traurig, wenn du dann keines hast?

Erinnert mich an schwarze Pädagogik, wenn die Erzieherin zu dem Kind sagt:
"Wenn du nicht deinen Teller leer isst, bin ich ganz traurig!"

Sieh am besten zu, dass du die "Therapie" schnell abbrichst. Nach dem was du da schreibst, schadest du dir doch nur.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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sandrin
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Beitrag So., 18.11.2018, 13:34

@ cat

Ich würde dir empfehlen, dich aus dieser ungesunden Beziehung zu lösen und dir stattdessen die Zeit zu nehmen (oder evtl. auch einen Art Coach zu such), um dir einen Plan für dein weiteres Leben zurechtzulegen. Meiner Meinung nach wirst du in der Therapie kein Stückchen weiterkommen, sondern drehst dich nur im Kreis. Und für Erpressungen braucht man eigentlich keine Therapie, welche von den Krankenkassen teuer bezahlt werden. Dafür sind normalerweise schon Institutionen wie Arbeitsamt usw. zuständig oder ggf. andere Geldgeber.

Ich würde mich nicht weiter so demütigen lassen, sondern mein eigenes Leben in die Hände nehmen. Dadurch wirst du Selbstwertgefühl gewinnen, und darauf kommt es letzten Endes an.

Alles Gute für dich!


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag So., 18.11.2018, 13:43

cat42 hat geschrieben: Sa., 17.11.2018, 20:57 Letztes Mal hab ich ihr etwas erzählt, dass ich wieder etwas gemacht habe mit gutem Gewissen, wobei ich eigentlich ein schlechtes Gewissen haben sollte. Haben wir einfach schon oft besprochen und deshalb war sie traurig und meinte, dass bei mir nichts ankommt und ich nichts verstanden habe.
Bereitet Dir dieses "gewissenlose Verhalten" denn im normalen Leben Probleme?

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag So., 18.11.2018, 13:51

Cat42, was ist eigentlich aus Deiner Ausgangssituation geworden ? Hast Du Dich mittlerweile um Arbeit bemüht ? Denn wie willst Du denn ein zweites Kind finanzieren wenn Du nicht arbeitest. Deine Thera wollte doch eigentlich abbrechen wenn Du Dich nicht mehr bewegst. Und jetzt plötzlich hört man davon nichts mehr, jetzt schaut sie Dich nicht mehr an in den Stunden ? Ich finde das alles sehr seltsam. Sowohl von Dir als auch von Deiner Thera, wenn es denn wirklich alles so ist wie Du schreibst.
LG, CrazyChild

***stay strong***


shesmovedon
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Beiträge: 2203

Beitrag So., 18.11.2018, 14:04

Schlimm, du bist schon psychisch krank und zumutest das einem Kind zu und dann strebst du noch ein weiteres an. Kann die Thera verstehen. Das ist unverantwortlich bewusst dann noch ein weiteres in die Welt zu setzen, was dann unter dir leidet.

So viel Egoismus kann ich einfach nicht nachvollziehen.

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sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag So., 18.11.2018, 14:17

Da bringen ganz andere Leute Kinder auf die Welt. Und dann gibt es noch Millionen andere, die lassen ihrer Umwelt (auch der erwachsenen) irgendwelche blöden Sprüche angedeihen. Finde ich genaus doof.

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