Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Philosophia
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 05:59

Ja das denke ich tatsächlich auch ein Stück weit - ein wichtiger Schritt zum Beispiel für ich war, zu erkennen und zu akzeptieren, dass meine Mutter eben einfach keine Mutter für mich sein wollte, weil sie etwas anderes von mir (eigentlich wohl eher von ihrer Mutter und von ihrem Mann, das Gleiche gilt für meinen Vater) gebraucht hatte - und ich glaube, was einfach nicht geht: Aus jemandem etwas zu machen, dass er/sie nicht ist. Meine Eltern wollten mich einfach nicht als Kind, dass ich nun mal eben war. Umgekehrt hätte ich sie natürlich gern als Eltern gewollt, das sie eben nun mal nicht waren. -Um als körperlich Erwachsene seelisch zu wachsen, musste ich mir reinziehen: Dass ich immer allein war und nie Eltern haben werde. Und als Erwachsene von den Eltern etwas Kindliches einzuklagen, macht wohl für solche Eltern jetzt noch weniger Sinn als früher schon. Vielleicht hat es zwischenmenschlich auch nicht gepasst und es ist gut, wenn die Wege sich dann trennen. Nur in der Elternkindsache tut so etwas wohl am allermeisten weh.Und das kostet Kraft. Gut, dass du dir hierfür Unterstützung geholt hast, Tupsy.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 11:49

Mir fiele als Erwachsene nicht mal im Traum ein, meiner Mutter einen BRIEF! (sicher auch noch in Latein) zu schreiben. Sollte das auf dem Mist einer Psychotante gewachsen sein, so ist das nur ein weiteres Indiz dafür, dass Kranke Kranke behandeln.

Gegen diese Vorgangsweise spricht ja schon die Technik: Heute wird gemailt oder instant gemessaged. Das Papier ist Altmodisch und sowas von umweltschädlich. Und vielleicht sieht die Mutter auch noch schlecht, somit erfüllt es nicht mal die Mindestanforderungen an die Barrierefreiheit.

Zum anderen, da muss ich Sinarellas Recht geben, ist die Mutter nicht mehr für das Kind verantwortlich. Selbst wenn sie wirklich Fehler gemacht hat, kann sie niemand dazu zwigen, sich damit auseinanderzusetzen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Seerose47
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 12:47

Broken Wing hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 11:49



Zum anderen, da muss ich Sinarellas Recht geben, ist die Mutter nicht mehr für das Kind verantwortlich. Selbst wenn sie wirklich Fehler gemacht hat, kann sie niemand dazu zwigen, sich damit auseinanderzusetzen.
WENN sie wirklich Fehler gemacht hat? :kopfschuettel: Sie hat Fehler gemacht... Und wenn das eigene Kind dadurch zu Schaden gekommen ist und ein lebenslängliches Trauma hat, dann muss sie sich damit auseinandersetzen. Sie ist Mittäterin.

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RoboCat
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 14:03

Broken Wing hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 11:49
Gegen diese Vorgangsweise spricht ja schon die Technik: Heute wird gemailt oder instant gemessaged. Das Papier ist Altmodisch und sowas von umweltschädlich.
Soll man das jetzt als ernsthaften Diskussionsbeitrag werten oder war da einfach nur jemandem arg langweilig?

Die Mutter der Threadstarterin dürfte ja nun locker ü70 sein, die wird ja wohl kaum mit WhatsApp und Co. in ihrer Pension, den Lebensabend genießend, sitzen :kopfschuettel:

@Tupsy
Heftige Geschichte, es tut mir echt leid, dass dich das in Klapse gebracht hat. Meine Einschätzung: Lass dir das eine Lehre sein. Deine Mutter scheint so verbohrt und nicht einsichtsfähig, da tut sich nix mehr in dem Alter. Obwohl, viele "Senioren" kriegen irgendwann noch mal einen Dreh diesbezüglich, wenn's konkret dem Ende zugeht. Könnte mir vorstellen, dass auch ihr dann plötzlich alles leid tut, so quasi mit der Klinke zur Tür zur Himmelspforte in der Hand. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich alles tun um zu verhindern, dass ich mir diese Situation reinziehen muss und sie ihre Absolution bekommt...
:axt:

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 14:57

Eine Mutter wird ihr destruktives Verhalten nicht ändern, nur weil Zeit vergangen ist. Sie hat früher die Augen zu gemacht und blendet jetzt auch alle Gedanken daran aus. Tun als ob nicht wär, fällt doch gar nicht schwer.

Das ist für diese Menschen doch eine Strategie die sie dauerhaft fahren, dass wird dich doch nicht wirklichverwundern.

Aus ihr wird nie die mitfühlende, fürsorgliche Person werden, die du dir wünscht. Sie wird nicht einsehen, dass sie sich Jahrelang etwas vorgemacht hat.

Je eher du dich damit abfindet um so besser für dich


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:05

Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt schon Menschen, die sich ändern, wir tun es ja auch. Ist immer schwierig solche Aussagen so zu verallgemeinern.
Liebe Grüße, Maskerade

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candle.
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:08

Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 18:05 Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt schon Menschen, die sich ändern, wir tun es ja auch. Ist immer schwierig solche Aussagen so zu verallgemeinern.
Hm, sehe ich jetzt eher nicht so.

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Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:17

candle. hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 18:08
Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 18:05 Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt schon Menschen, die sich ändern, wir tun es ja auch. Ist immer schwierig solche Aussagen so zu verallgemeinern.
Hm, sehe ich jetzt eher nicht so.

candle
Kann ja sein, aber ich erlebe es.
Liebe Grüße, Maskerade

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candle.
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:18

Aha, OK! Ich habe ja eh eine andere Erlebniswelt. :lol:

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Seerose47
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:53

Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 18:05 Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt schon Menschen, die sich ändern, wir tun es ja auch. Ist immer schwierig solche Aussagen so zu verallgemeinern.
Wir sind auch keine Täter. Sondern Überlebende. Nicht die, die anderen böses tun. Sondern die, denen böses angetan wurde.

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Tupsy71
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 19:36

Also zur Aufklärung. Ich hab ihr den Brief mit dem PC Runtergerippe und dann gesendet. Mama ist zwar paar Jahre unter dem 70iger, aber kann nicht mit Mail usw. umgehen. Geschweige denn SMS. Es interessiert sie nicht.
Und ich selber hab den Brief im Jänner geschrieben, aus dem Bedürfnis heraus, weil sie so Mitleid mit einem Schauspieler hatte, der es als Kind schwer hatte und sein Leben wegsoff(Tod). Doch obwohl viele rieten ihn doch abzusenden tat ich es erst jetzt. Aus Angst dass sie ja doch schimpfen könnte. Tat sie schließlich auch. Ich bin im Moment komplett durcheinander in mir. Chaos pur in der Innenwelt. Doofe Gedanken schwirren fasenweise mit rum. Naja so sieht's im Moment eben aus-sorry

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 19:56

Hallo Seerose,
Wir sind auch keine Täter. Sondern Überlebende. Nicht die, die anderen böses tun. Sondern die, denen böses angetan wurde.

Na ja, wir sind keine Täter, sondern Überlebende. Auch die Überlebende können Täter werden und andere böses tun in irgendeiner weise.

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 20:06

Vielleicht ändern sich manche Menschen, weil ihr Schicksal Ihnen ein Bein stellt und sie sich Gedanken um ihr Ableben machen. Aber ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass sich die diese Menschen freiwillig und uneigennützig eingestehen, dass sie so waren wie Sie waren.

Sie sind es gewohnt in ihrer eigenen Welt zu leben und sich ihre Wirklichkeit zu stricken. Da ist Kritik unangebracht in ihren Augen.

Und Wunder gibt es angeblich immer wieder. Aber ich hab noch keines mitbekommen und Menschen die ich kenne auch nicht und die Menschen die diese kennen auch nicht und....

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 20:20

Hallo Tupsy, es ist verständlich das Du traurig und schockiert usw. bist, dafür musst Du Dich bestimmt nicht rechtfertigen.
Es hat fast immer keinen Sinn so einen Brief an die Eltern zu schicken, eben weil soetwas wie bei Dir jetzt dabei herauskommen kann und die Gefahr einer Retraumatisierung besteht.
Aber nun ist es so wie es ist und jetzt ist es wichtig das Du einen Umgang damit findest, vielleicht in einer Selbsthildegruppe, mir Freunden oder das ganze in einer guten Therapie aufarbeiten.


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:16

Naja, ich mache andere Erfahrungen mit meiner Mutter als Mittäterin ... Darf man hier gar nicht sagen, ohne gleich gesteinigt zu werden. Statt Anteil daran zu nehmen, dass es grundsätzlich möglich ist. Ich sage ja nicht dass es viele sind, die diesen Weg schaffen, aber ich sage, dass es möglich ist, auch wenn es schwer vorstellbar ist. Engstirnigkeit hat noch in den wenigsten Fällen geholfen.
Liebe Grüße, Maskerade

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