Medikamente - Stabilisierung

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

Flowfalls
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Beitrag Fr., 13.07.2018, 17:25

traumakind hat geschrieben: Fr., 13.07.2018, 16:52 Bettlägerig klingt übel. Darf ich einmal fragen, wie viele Medikamente ihr am Tag nehmen müsst? Und glaubt ihr, dass mit der (Trauma)therapie Beschwerden wie die Bettlägerigkeit, Schmerzen etc., Ängste, Aggressionen usw. vielleicht nicht verschwinden, aber besser werden?
Flowfalls, was meinst du mit schwerwiegende genau?
Morgens, Abends eine. Traumatherapie, hat mir nicht geholfen. Stabilisierende Therapie war hilfreicher. Beschwerden, die kurz weggingen, kamen wieder. Was meinst Du mit schwerwiegende? Wegen, deinen oder meinen Beschwerden.

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traumakind
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Beitrag Fr., 13.07.2018, 17:46

Na ich meine deine schwarz untermalte Frage an mich in deinem ersten Beitrag an mich. ;-)

Ich glaube, wenn es ginge, hätte ich gerne ein Medikament gegen

Depressionen / Aggressionen
Ängste
im Allgemeinen Selbstmordgedanken
etwas zur Beruhigung
vielleicht auch etwas zum Schlafen
Schmerzen
Schwindel, Übelkeit ...

...

etwas viel, oder?

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Gewitter
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Beitrag Sa., 14.07.2018, 15:44

Wenn du erst Ende August einen Termin bei einem Psychiater hast und es dir so schlecht geht, könntest du vielleicht zu einem Psychiater, der Notdienst hat. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist wo du lebst. Hier, wo ich lebe, kann man bei Notfällen, einen Psychiater im Krankenhaus sehen. Bis Ende August ist es noch lange, wenn es einem so schlecht geht.

Ich glaube, dass bei vielen Menschen Medikamente unterstützend helfen. Aber wahrscheinlich kommt es auch auf die Komplexität der Erkrankung an.
Es kann auch sein, dass du verschiedene ausprobieren musst, bis ein geeignetes Medikament für dich gefunden wird. Vielleicht brauchst du auch zwei oder drei Medikamente.

Nachtrag;
Es gibt Antidepressiva, die eine beruhigende Wirkung, auch bei Ängsten und Schlafstörungen eingesetzt werden.
Sind die Schmerzen und der Schwindel psychisch oder körperlich bedingt?
Lyrica, ein Antikonvulsivum, half mir bei psychischem Schwindel und Ängsten. Es wird auch bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt.
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:


Maskerade
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Beitrag Sa., 14.07.2018, 22:42

Medikamente können nur eine Unterstützung sein. Das Wesentliche aber bleibt die Psychotherapie.

Bei komplexer Traumatisierung ist es oft so, dass Betroffene und da gehöre ich auch dazu, eine stabilisierende Wirkung haben und tatsächlich Psychotherapie möglich machen. Aber was nützt es langfristig, die Symptome verschwinden zu lassen, wenn das Unterbewusstsein daran weiter arbeitet ???

Zudem, als ich habe inzwischen fast alle Psychopharmaka durch probiert, die Ärzte wussten nicht mehr, was sie mir geben sollen. Jetzt bin ich seit einigen Jahren eingestellt und ich habe nicht das Gefühl, dass mir die Medikamente besonders hilfreich sind und die meisten haben gar nicht geholfen. Zeit meines Lebens habe ich Probleme mit dem Schlaf, da hilft z.B. überhaupt nichts. Anfangs gab es 2 Medikamente, die noch gewirkt haben, aber sie haben von einem Tag auf den anderen ihre Wirkung verloren. Also nehme ich zum Schlafen auch nichts mehr ein ...

Mittlerweile hätte ich diese Medikamente am liebsten los, aber mein Doc macht das nicht mit und alleine traue ich mich nicht. Denn es gibt auch Medikamente, die sehr schwer abzusetzen sind und wo man Absetznebenwirkungen bekommt. Das ist alles andere als angenehm.
Zu meinen schlimmsten habe ich wirklich welche gebraucht und zwar ordentlich, aber ich würde einfach mal so gerne wissen, ob ich nicht auch ohne leben könnte. Vor allem muss man ja auch bedenken, dass diese Medikamente in den Biochemischen Prozess eingreifen und auch andere unerwünschte Nebenwirkungen. Sie können einen schon auch etwas verändern. Ich war teilweise ziemlich neben der Kappe und konnte kaum noch fühlen. Alles fühlte sich taub und flach an.

Zum Thema paradoxe Reaktion möchte ich noch sagen: Ja, so etwas gibt es tatsächlich. Denn ich habe es bei einigen Medikamenten erlebt. Die Behandler sind aus allen Wolken gefallen. Wollten mich beruhigen und ich wurde erst recht aufgedreht. Oder sie wollten dass ich in den Schlaf komme und da war ich erst recht wach ... Das ist gar nicht mehr so selten.
Liebe Grüße, Maskerade

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traumakind
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 05:21

In meinem Fall ist alles psychosomatisch. Also der Schwindel, Übelkeit und die Schmerzen. Aber dass bestimmte Medikamente (zunächst) genau das Gegenteil bewirken sollen, habe ich auch schon vernommen. Ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt, aber angeblich können Medikamente sogar auch Selbstmordgedanken auslösen oder verstärken. Medikamente sollen aber auch gerne müde und dick machen. Und dass eine Therapie unausweichlich ist, ist klar. Mir ging es nur um die Verwendung und Einstellung von Medikamenten zur Unterstützung oder überhaupt der Möglichkeit einer Therapie.


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 06:49

Auch und vor allem, wenn Deine Symptome psychosomatisch sind, ist es wichtig, die Ursache heraus zu arbeiten und die Symptome sozusagen aufzulösen. Bei rein psychosomatischen Beschwerden, sind Ärzte eigentlich noch zurückhaltender und das ist gut so.

Und Du kannst eines glauben, die Wunderpille gibt es nicht.
Liebe Grüße, Maskerade

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traumakind
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 08:34

Ich kenne den Grund für die vielen Beschwerden schon länger. Aber so schnell werden diese dennoch nicht gehen. Ich kann mein größtes Thema nicht mit einmal aufarbeiten. Das bedarf Zeit, wenn nicht sogar Jahre.


Flowfalls
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 09:09

traumakind hat geschrieben: Fr., 13.07.2018, 17:46 Na ich meine deine schwarz untermalte Frage an mich in deinem ersten Beitrag an mich. ;-)

Ich glaube, wenn es ginge, hätte ich gerne ein Medikament gegen

Depressionen / Aggressionen
Ängste
im Allgemeinen Selbstmordgedanken
etwas zur Beruhigung
vielleicht auch etwas zum Schlafen
Schmerzen
Schwindel, Übelkeit ...
Na, Ich meinte ob deine unbewussten Dinge, die du tust, Dich wie weit belasten. Weil du schriebst ja ob es andere auch hätten u. wie sie damit umgingen, vielleicht? Wenn du damit klar kommst, ist es ja kein Thema.

Medikamente, gegen deine oben aufgeführten Beschwerden gibt es. Aber, da musst Du dich auf die Suche begeben mit deinem Arzt u. ausprobieren. Es gibt sehr viele auf dem Markt. Und die Paradoxe Wirkung der Psychopharmaka habe ich auch vernommen. Ängste, die noch mehr werden; Selbstmordgedanken die vorher nicht auftraten. In dem Fall muss man natürlich absetzen. Aber wer kann das schon sagen, ohne ausprobiert zu haben. @Mirtazipin, hatte mir eine Zeitlang geholfen gegen die von dir genannten Beschwerden. Hast Du denn eine Idee was Du als nächstes machen wirst?
Grüße

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CrazyChild
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 12:30

Selbstmordgedanken kann es bei ADs, die den Antrieb begünstigen, evtl mal geben. Weil der Antrieb relativ schnell angekurbelt wird aber die Antidepressive Wirkung länger auf sich warten lässt. Ist aber alles kein Problem, deswegen ist man ja beim Psychiater um zu sagen, wenn irgendwas beim Einschleichen nicht passt. Es gibt keinen Grund Angst vor ADs zu haben. In der Regel helfen die.
Ich empfinde das Absetzen weitaus schwieriger als das Einschleichen.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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traumakind
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 12:33

Ich habe Ende August/Anfang September Termine sowohl bei meiner Therapeutin, als auch beim Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und meinem Hausarzt. Einen weiteren Klinikaufenthalt wollte ich erst kommendes Jahr angehen.

"Unbewusste Dinge"? Ich hoffe, ich habe jetzt den richtigen Bezug. Das einzige, das mich belastet ist die Angst, dass in mir ein Persönlichkeitsanteil ist, von dem ich noch nichts weiß und dieser ohne mein Wissen bzw. Einfluss S*** baut. Angeblich gibt es das Phänomen, dass der Mensch Dinge tut, an die sich dieser aber nicht mehr erinnern kann. Ich weiß ja nicht, ob es so etwas gibt, aber ich habe Sorge davor. Ich habe Dis.

Zum Thema Selbstmordgedanken: Kennt ihr Situationen oder Zustände, in denen ihr das Gefühl habt,
ihr werdet zum Selbstmord getrieben? Wenn ich manchmal eine Brücke überquere, werde ich plötzlich instabil und empfinde innerlich Impulse - Impulse von der Brücke zu springen.


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 14:01

traumakind,

meine Meinung ? Du denkst zu viel nach. Diese Dinge kann man nicht im Kopf klären, jedenfalls nicht nur.

Und was mir sehr auffällt, ist, dass Du sehr auf Medikamente fixiert bist. Da kann ich nur sagen, sei froh, wenn Du keine nehmen musst, denn das ist nicht so toll.
Liebe Grüße, Maskerade

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 14:53

Ich glaube, dass du dir gerade ein sicherheitsnetz aufbaust. Du hast erst in länger Zeit deine Facharzttermine und da ist klar, dass du dir eine Form von Hilfe geben willst. Da glaubst du die Pille überbrückt die Wartezeit. Aber der Körper reagiert ja nicht von Anfang an frohlockend auf das Medikament. Da ist therapeutische Begleitung eher angebracht.

Für andere, die regelmässig Termine beim Therapeuten haben, ist es schwierig nachzuvollziehen, dass du etwas schwimmst. Wenn du eine kritische Phase hast, würde ich mich um eine Terminvorverlegung kümmern. Dann regelmässig gehen und an den Themen arbeiten. Es bringt dir nichts, wenn du alle Jubeljahre zum Therapeuten gehst und dann auf der Stelle trittst.

Wenn das finanziell schwierig ist, würde ich noch einmal um einen kassenplatz kämpfen.

Du reitest an, dass es gravierende Themen gibt. Da ist Therapie sinnvoll. Medikamente können dich unterstützen, lösen aber nicht die Probleme, aber das weisst du ja selbst.

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traumakind
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 16:23

!!! Trigger möglich !!!




Jahrelanger Sexueller Missbrauch in der Kindheit.
Jahre später eine Versuchte Vergewaltigung.
Jahrelanges Mobbing!
Schlechte Familienverhältnisse (Mutter abgehauen in der Kindheit...)

Ich denke schon, dass es ohne Medikamente nicht gehen wird. Einzelne Medikamente sollen mich stabilisieren, damit ich überhaupt therapiefähig bin. Und traumatische Erlebnisse, besonders in komplexer Form, können erst aufgegriffen werden, wenn der Betroffen hierzu stabil genug ist. Das kann Jahre dauern.


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:15

Das mag sein. Ich könnt Deine Auflistung weit fortsetzen, nehme ja auch Medikamente, aber ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass die Medikamente jetzt all das gebracht haben, was ich mir erwünscht habe. Ich verstehe Deinen Wunsch, Deine Sehnsucht auch, aber ich möchte Die nur sagen, häng Dich nicht zu sehr dran, dann ist die Enttäuschung groß. Und wirklich verändern tun sie halt einfach nichts, das kannst nur selbst tun, in einem jahrelangen Prozess. Und dazu solltest Du ganz regelmäßige Termine haben, Minimum ein mal die Woche. DAS ist Deine Hauptarbeit.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mo., 16.07.2018, 18:39

Ich verstehe dich, dass du es mit Medikamenten versuchen möchtest und würde das tatsächlich mit einem Facharzt besprechen. Teile ihm alle Bedenken mit, die du hast und was du von den Medikamenten erwartest. Falls du schon einmal Medikamente genommen hast und du dich noch an die Namen erinnerst, würde ich es ihm auch mitteilen. Auch ob sie geholfen haben oder nicht.

Psychopharmaka heilen nicht aber sie können unterstützen. Ich habe aber keine komplexe Traumafolgestörung und weiß nicht, in wie weit der Patient bei dieser Diagnose auf Medikamte paradox reagieren kann.
Auch mir helfen viele Medikamente nicht und manchmal lassen die Wirkungen, von Medikamenten die zuerst geholfen haben, nach. Auch gibt es Wechselwirkungen, gerade wenn man mehrere Medikamente einnimmt.
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
:rose:

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