Dauer Psychoanalyse-Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:39

isabe hat geschrieben: Sa., 30.06.2018, 14:21
Ich sehe es eher so: Wenn du meinst, dass es sich nicht lohnt, darüber zu reden, DANN ist es wirklich Zeit, die Sache zu beenden.
Worüber reden?
Über die 45 Minuten? Das habe ich in den letzten Sitzungen gemacht. Ich habe ihr sogar gesagt, dass ich mich um meine Zeit betrogen fühle.
Ihr Argument ist, dass ich das so empfinde, weil ich es in der Vergangenheit als was negatives erlebt habe. Dass ich nicht sehen möchte, dass sie das so macht um mir was gutes zu tun. Dass ich ihre guten Absichten dahinter nicht annehmen kann.
Und wenn ich noch weiter drauf eingehe, lenkt sie das Gespräch geschickt auf ein anderes Thema.
Sie will ja nur mein Bestes, aber ich sehe es nicht und das liegt an meiner Vergangenheit.
Und ich ruderte dann innerlich zurück und denke: "Oh die Liebe will nur mein Bestes und ich dumme Nuss, lehne mich auf." Prompt fühle ich mich Schuldig.
Stelle ich etwas in Frage, ist meine Vergangenheit Schuld...
Und gleichzeitig habe ich Angst dass sie mich manipuliert. Und auch diese Äußerungen, schiebt sie auf meiner Vergangenheit.
Bin ich echt so kaput das ich nicht annehmen kann wie toll sie ist?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:45

Und sorry dass ich mich hier schon wieder auskotze. Aber ich habe in meinem Umkreis keinen, der Ansatzweise nachvollziehen kann, wie sich eine Therapie anfühlt und was diese in einem auslöst....
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


isabe
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:46

Oh, entschuldige, das ist mir entgangen, dass du schon mit ihr geredet hast!

DAS ist nun wirklich seltsam. Ich kenne diese Argumentation ja auch, dass "die Mutter" (wer auch immer sie gerade verkörpert...) dazu neigt, das undankbare Kind zu tadeln, und manchmal ist da sogar was dran, und es lohnt sich, das anzuschauen und zu überlegen: "Sehe ich wirklich nicht das Gute, das ich bekomme?"

Aber der Rahmen ist genau dafür da, Sicherheit zu geben: Der Patient muss wissen, dass in den Stunden alles sein darf und dass der Therapeut nicht "rumagiert", indem er am Rahmen zerrt (das bezieht sich gleichermaßen auf das Überziehen von Stunden).

Du hast ein Recht auf 50 Minuten, und das darf sie dir nicht nehmen. Was wäre, wenn du darauf bestehst?

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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:50

isabe hat geschrieben: Sa., 30.06.2018, 14:46
Du hast ein Recht auf 50 Minuten, und das darf sie dir nicht nehmen. Was wäre, wenn du darauf bestehst?
Dann werde ich wohl gehen müssen.
Sie hat mir klar gesagt dass sie davon nicht abweichen wird. Sogar dabei an mich als Mutter appeliert, dass ich das doch wohl verstehen könnte, dass sie für sich genau den Rahmen braucht und als Sinnvoll erachtet
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:52

Sie sprach auch davon dass einige Analytiker das so handhaben. Darum habe ich diese Frage hier im Forum gestellt...
Ich wollte ihr da nämlich kein Unrecht tun und etwas einfordern was nicht einzufordern wäre, wenn es wirklich so üblich ist.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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lisbeth
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:52

Gedankentanz, das ist hier schon öfters angeklungen, aber du ignorierst das immer wieder ganz elegant, so wie du alles ignorierst, was nicht in deine Wahrnehmung passt:

Wenn du wirklich Klärung erreichen willst und auch mal von der Stelle kommen willst, dann hol dir Unterstützung von außen, im Gespräch mit einem professionellen Gegenüber. Die Diskussion hier im Forum bringt dich doch nur noch mehr durcheinander, weil jeder etwas anderes schreibt. Das hast du doch schon 1000x durch.
Mach endlich etwas. Egal was, aber komme mal ins Handeln!

Hier ein paar Anlaufstellen im RealLife:
  • Analytische Fachgesellschaften haben in der Regel Vertrauensanalytiker
  • Ethikverein
  • patientenberatung
  • Sozialpsychiatrischer Dienst
  • Caritas, Diakonie usw. haben oft auch psychologische Beratungsstellen
  • AWO, ev. Jugend- und Fürsorgewerk
  • Frauenberatungsstellen
  • Kannst auch mal deine Krankenkasse fragen, was die von der 45 Min. Regelung deiner Analytikerin halten, die dürften eine ganz klare Antwort dazu haben...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sehr
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:53

"Sie will ja nur mein Bestes, aber ich sehe es nicht und das liegt an meiner Vergangenheit."

Was sie will, sei mal dahin gestellt - ich denke, du siehst das schon, klar und deutlich. Und anscheinend weißt du ja, was du willst. Und es quält dich weil sie mit ihren Aussagen nicht zulässt, dass du willst oder handelst, wie du willst. Dich zurück hält und klein macht. Als würde sie dich besser kennen als du selbst. Ich finde das dreist. Sie traut dir ja nicht-s zu.
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isabe
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 14:57

Abgesehen davon, dass das Betrug ist (erst recht, wenn sie es bewusst macht und nicht nur über einen Zeitraum von wenigen Stunden, sondern grundsätzlich), verstehe ich ihre Begründung nicht: Es geht nicht darum, was SIE braucht (?! :stupid: ), sondern darum, was DU brauchst.

Wenn sie den Platz zwischen den Stunden braucht, soll sie weniger Patienten nehmen. Das machen andere Therapeuten auch. Niemand muss sich den Tag mit Patienten vollpacken.

Wer hier Mutter ist oder nicht, interessiert ebensowenig.

Ich bin wirklich (zumindest bei anderen... ;)) relativ tolerant, was die Eigenheiten von Psychoanalytikern betrifft, weil ich immer denke, dass man auch aus deren Fehlern etwas lernen kann und dass niemand perfekt ist, aber hier bin ich mal eindeutig: Das geht so nicht. Nicht nur wegen des finanziellen Betrugs, sondern auch, weil sie dich menschlich missbraucht. Vielleicht sollte sie noch eine Analyse machen, wenn sie so was nötig hat...

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Kirchenmaus
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 15:09

Gedankentanz hat geschrieben: Sa., 30.06.2018, 14:39
Sie will ja nur mein Bestes, aber ich sehe es nicht und das liegt an meiner Vergangenheit.
Ganz ehrlich: Wenn sie dir regelmäßig zu wenig Zeit gibt, dann will sie nur ihr Bestes. Das liegt an ihrer Vergangenheit oder Gegenwart.

Gedankentanz hat geschrieben: Sa., 30.06.2018, 14:39 Und gleichzeitig habe ich Angst dass sie mich manipuliert. Und auch diese Äußerungen, schiebt sie auf meiner Vergangenheit.
Bin ich echt so kaput das ich nicht annehmen kann wie toll sie ist?
Die Angst, manipuliert zu werden, ist vollkommen berechtigt. So ist es nämlich. Nichts anderes tut sie.
Wie kommst du auf die Idee, dass sie toll ist? Woran macht sich das fest? Was ist toll an ihr?

Sie betrügt dich und die Solidargemeinschaft, die für diese Therapie aufkommt. Ich finde dieses Verhalten unter aller Kanone.

KM
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Beitrag Sa., 30.06.2018, 16:00

Ich glaube ich bin einfach nur fassungslos.
Mein Wunschtraum oder Wunschvorstellung bröckelt so schmerzhaft auseinander.
Jemanden zu vertrauen, ihn als ersten Menschen in die Seele schauen zu lassen, um dann festzustellen das Derjenige eher nur schöner Schein ist, als wirklich an einem interessiert, daran habe ich sehr zu knabbern.
So lange ich bleibe, bleibt die Hoffnung dass ich mich täusche und es wirklich was Altes ist. Aber wenn ich gehe, ist es, der Realität ins Auge zu blicken, mit ganz dem Schmerz und Enttäuschung die damit einhergeht.
Ich möchte nicht wahrhaben, dass der Mensch der mir so nahe kommen durfte nur halbherzige Absichten hatte. Das wäre eine Wiederholung der übelsten Sorte.
Mir ist lieber es läge an mir und nicht an ihr, denn dann könnte ich was ändern.
Sie nennt mich sehr schwer traumatisiert und gleichzeitig spielt sie ein Spiel mit mir? Das wäre eine furchtbare Erkenntnis.....
Bei dem Gedanken wird mir übel....
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isabe
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 16:35

Sie nennt mich sehr schwer traumatisiert und gleichzeitig spielt sie ein Spiel mit mir? Das wäre eine furchtbare Erkenntnis.....
Es scheint nur ein Widerspruch: Tatsächlich gilt, dass gerade "sehr schwer traumatisierte Patienten" erstens anfällig sind dafür, in unguten Beziehungen zu verharren und zweitens in Therapeuten etwas auszulösen, was es ihnen - selbst wenn sie es nicht wirklich wollen (und davon gehe ich aus) - ermöglicht, ihre eigenen Probleme "auszulagern". Bei weniger gestörten Patienten kämen sie damit nicht durch. Die wären einfach weg. Der "sehr gestörte" Patient aber hofft immer darauf, dass der Therapeut es gut genug macht, bis zum bitteren Ende, und der Therapeut weiß das (selbst wenn, ich wiederhole mich, er das gar nicht ausnutzen MÖCHTE).

Da spielen sich teilweise sehr schlimme Dinge zwischen beiden ab, und alles hängt davon ab, dass der Therapeut (der Patient schafft es häufig nicht) sich kompetente Hilfe holt. Ich finde das so schon alles unheimlich schwierig, aber wenn ich lese, dass ein Therapeut ganz bewusst etwas Falsches tut, dann ist das nicht mehr professionell.

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candle.
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 16:49

Für mich ergibt es keinen Sinn 5 Minuten zu kürzen. Und was sollte sie dir damit gutes tun?
Wie kannst du dir sicher sein, dass du verstehst was die Therapeutin dir sagt?
Deine Antworten sind wie immer sehr wenig konkret und ergeben keinen Zusammenhang.
Now I know how the bunny runs! Bild


mio
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 17:05

Rein spekulativ gedacht wäre es denkbar dass Frau Superanalytikerin sich halt einfach darüber hinwegsetzt dass dem Patienten 50 Minuten GEPRÄCHSzeit zustehen weil sie sich vielleicht denkt dass es doch VIEL hilfreicher für den ist wenn sie mehr Zeit zum "reflektieren" hat...

Auf den Gedanken komme ich deshalb (er ist wie gesagt rein spekulativ und basiert auf etwas wovon ich nicht weiss ob es stimmt) weil ich mich mal gefragt habe wie diese seltsame 50 Minuten Taktung überhaupt zustande kommt und mir dann dachte, dass diese Taktung wahrscheinlich ein "Stundenlohn" ist der halt auch 5 Minuten Vor- und 5 Minuten Nachbereitung pro Patient beinhaltet. Der Therapeut muss den Patienten empfangen und verabschieden, er muss die Akte raussuchen, vielleicht noch mal kurz rein lesen oder hinterher noch eine Notiz anfügen, den Raum lüften etc. pp...

Frau Superanalytikerin könnte demnach der Überzeugung sein dass es "FÜR" den Patienten ist wenn sie sich da "mehr Zeit" nimmt. Hat halt nur nix mit der "Rechtslage" zu tun die klar vorschreibt was wofür und wie zu nutzen ist und das auch nur so honoriert. Kurz: Sie verlagert IHREN ANSPRUCH (oder ihr Problem) auf Kosten des Patienten.

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stern
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 18:07

Gedankentanz hat geschrieben: Sa., 30.06.2018, 16:00
So lange ich bleibe, bleibt die Hoffnung dass ich mich täusche und es wirklich was Altes ist. Aber wenn ich gehe, ist es, der Realität ins Auge zu blicken, mit ganz dem Schmerz und Enttäuschung die damit einhergeht.
Was ist den an 45 Min. alt? Wenn du der Realität ins Auge blicken willst, dann bleibe am besten bei den realen Gegebenheiten. Wahnsinn. Gleiches Drama, anderer Aufhänger.

Ich habe 50 Min. Sollte es Mal etwas darunter sein, ist es sicherlich in anderen Sitzungen ein bisschen mehr. Wobei ich die Erkenntnisdichte auch berücksichtigen würde... also 5 Min. können sehr wertvoll sein oder nichts Neues bringen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Montana
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Beitrag Sa., 30.06.2018, 22:33

Hab jetzt nicht alles gelesen, was nach mir geschrieben wurde. Aber nein, das ist keine Ankündigung nach 45 Minuten. Die kommt vorher, wenn sie kommt. Und lautet in etwa "wir müssen gleich Schluss machen". Am Ende der Stunde heißt es, dass die Stunde vorbei ist. Einen neuen Termin machen müssen wir dann nicht. Ich habe feste Termine. Und Abweichungen werden am Beginn der Stunde besprochen. Ich muss dann höchstens noch meinen Kaffee exen, falls ich einen hatte.

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