Bin ich zu anhänglich oder er zu distanziert?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Erdbeere02
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Beitrag So., 27.05.2018, 18:13

Meine Schwester (48 Jahre) zB führt seit Jahren Wochenendbeziehungen nach ähnlichem Muster. Mit ihrem jetzigen Freund ist sie bereits ca. 10 Jahre zusammen. Aus meiner Sicht fkt. das nur, weil sie nicht zusammen wohnen, sondern jeder seine eigene Whg. hat. (wohnen allerdings auch ca. 1 Autostunde voneinander entfernt). Sie ist nicht bei allen seinen WE-Aktivitäten dabei, umgekehrt er auch nicht bei ihren. In Urlaub fahren sie allerdings meist zusammen. Es hängst aber auch mit ihrem Charakter zusammen, sie ist manchmal recht aufbrausend/emotional. Das macht es für einen Mann nicht immer einfach.
Generell würde ich sagen, daß sich in einer Beziehung schon in der Kennenlernphase abzeichnet, ob das was ernstes in Richtung Familie/Zusammenziehen/Heiraten abzeichnet oder eben nicht. Nach ein paar Wochen Zusammensein ist das Thema meistens durch und bleibt halt so (vernünftigerweise). Entweder ist man zu 100% für seinen Partner und teilt alles mit seinem Partner oder eben nicht. Aufgrund der genannten Argumente (eure unterschiedlichen Ansichten) würde ich daher in deinem Fall für den Status quo plädieren: Laß alles so, wie es ist (auch mit all den unerfüllten Erwartungen), das wäre besser für dich.

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Noenergetik
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Beitrag So., 27.05.2018, 18:52

Aber das ist doch auf Dauer auch unbefriedigend, oder?
Ist es dann nicht sinnvoller wenn es vielleicht doch nicht so richtig passt, sich etwas passenderes zu suchen?
Vielleicht wäre Assassin dann glücklicher?
Womit ich nicht sagen will das es keinen Sinn macht um die Beziehung zu kämpfen, aber wenn die Bedürfnisse evtl. zu weit auseinander driften...

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Erdbeere02
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Beitrag So., 27.05.2018, 19:12

Eben. Es liegt jetzt an ihr, ob sie die Beziehung so wie ist, fortsetzen möchte, oder nicht.
Wenn ihr Freund ernsthaft mit ihr zusammen wohnen möchte, d.h. den ganzen Alltag mit den vielen Problemchen teilen möchte, hätte er ihr das bestimmt schon längst gesagt. Als Mann würde ich zB das Thema direkt ansprechen. Aus div. Gründen möchte er das wohl nicht. Von daher sollte sie das Thema nicht von sich aus ansprechen, sonst ergibt sich schnell eine unangenehme Situation.

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Assassin
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Beitrag So., 27.05.2018, 19:30

WOw, ihr findet oft in wenigen Worten eine sehr treffende Beschreibung dafür, wie es mir geht. Viel besser als ich. Das hilft mir in jedem Fall weiter, auch in der Zukunft und vll im Gespräch, denn oft wenn ich etwas anspreche, und er dann mit einer Art Gegenargument kommt oder viel eher noch ausweicht, weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll. Hinterher denke ich dann oft, dass den Kernpunkt gar nicht treffend benannt habe. Ich werde mir aus diesem Thread sicherlich einiges, auch so als "Lebensmemo" für mich herausschreiben. Danke!
Kokette Krokette hat geschrieben: Do., 24.05.2018, 17:12 Du musst wohl eine Entscheidung treffen. Ihr seid organisationstechnisch und was die Gewichtung von Dingen betifft unterschiedlich, das wird sich so bald, oder überhaupt nie ändern. Das heißt, so, wie es jetzt ist, damit musst du klarkommen. Denn weder willst und kannst du dich umerziehen, noch das von ihm erwarten. Das ist mal nichts Schlechtes, aber es geht nicht, dass du daraus ein Dauerthema machst.
Und genau das ist der Punkt, warum wir gefühlt so wenig darüber sprechen. Es ist nicht so, wie einige schon insinuierten, dass ich nicht mit ihm sprechen würde. Vielmehr hat er Verständnis und gelobt Besserung (vgl: sein Kalenderkauf), aber am Ende kommt dann doch oft das gleiche heraus. Auch sind einige Probleme langfristig. Wenn dann einmal wieder das halbe Jahr verplant ist, ist es ja erstmal so. Da will ich ihm dann - nach einem Gespräch und seinem Vorsatz demnächst besser drauf zu achten - auch nicht ständig in den Ohren hängen. Es kommt eben oft eins zum anderen. Da ist er dann mehrere Wochenenden verplant weg, und dann zB dieser Umzug. Oder, nächstes Wochenende, eine Taufe im erweiterten Verwandtenkreis. Da kann ich mich ja schlecht drüber beschweren, das sind ja "legitime" Termine, die er sich auch nicht ausgesucht hat und demnach bin ich dann, wenn er es mir sagt bestürzt, aber probe da nicht jedes mal einen Aufstand.
Kokette Krokette hat geschrieben: Do., 24.05.2018, 17:12 Wie oft kam es eigentlich vor, dass ER sich auf ein gemeinsames Wochenende gefreut hat, und DU warst nicht verfügbar? Wenn das noch nie vorkam, dann lass es mal geschehen. Wenn es zu selten vorkommt, dann mach es öfter. Nicht, um eure Beziehung zu ruinieren, sondern um ein Gleichgewicht herzustellen. Woher soll er wissen, wie es sich anfühlt, versetzt zu werden, wenn du ihn nie versetzt?
Eigentlich nie. Denn ich nehme ja rücksicht. Wenn ich überhaupt irgendetwas unabhängig von ihm planen würde, würde wir uns ja beinahe gar nicht mehr sehen. Dass mache ich ihm auch immer deutlich. So eine Situation absichtlich zu erzeugen widerstrebt mir allerdings. Ich weiß was du meinst, aber ich bin ein eher direkter Mensch und ich könnte mich mit so einem Spielchen glaube ich nicht gut fühlen. Zumal ich mir dann ja auch die ganze Zeit denken würde, dass ich ihn eigentlich gerade sehen könnte. Ich glaube ich würde mir mehr weh tun als ihm, denn er erstickt ja ohnehin in Arbeit - eben weil er so viele Termine hat - und würde das kaum bemerken.
Carpincha hat geschrieben: Fr., 25.05.2018, 10:29 Zweitens bau dir unabhängig von deinem Freund was auf, woran du Spaß hast, am besten etwas, wo du auch mit anderen Leuten in Kontakt kommst.
Grundsätzlich hätte ich zu Hause einen Haufen voll zu tun, weil ich entweder Zeit mit meinem Freund verbringe und deshalb nicht zu Hobbies/Aufgaben komme, oder alleine - nicht weil er nicht da ist, sondern einfach so - oft in eine Art Loch falle und zu gar nichts komme. Dafür kann er nichts, aber es macht die Situation für mich natürlich noch unangenehmer. Hobbies mit anderen Menschen... das ist eben etwas schwierig, wenn man nur am WE zu Hause ist. Ich möchte keinem Verein oÄ beitreten, der sich regelmäßig am Wochenende trifft. Nicht nur wegen meines Freundes, auch so, weil es einfach dann jedes WE "verbaut". Als ich selbst noch an der Uni war, war ich zB bei der Freiwilligen Feuerwehr und in einem Sportverein - unter der Woche. Aber am WE?
Noenergetik hat geschrieben: So., 27.05.2018, 18:52 Aber das ist doch auf Dauer auch unbefriedigend, oder?
Ist es dann nicht sinnvoller wenn es vielleicht doch nicht so richtig passt, sich etwas passenderes zu suchen?
Natürlich frage ich mich oft, ob es so Sinn macht, weil ich ja auch leide und eh dieses Damoklesschwert der Kinder über uns/mir schwebt. Aber letztlich komme ich immer zu dem Schluss, dass er mir dafür einfach zu wichtig ist. Davon abgesehen, dass ich eh dieses "sich einen Partner suchen" merkwürdig finde, das klingt so, als ob man ihn unbedingt bräuchte und dann das beste Angebot auswählt, wie bei einem Job, wäre ja auch alles was ich bei einer Trennung gewinne, im Prinzip noch weniger Zeit mit ihm. Ich denke unterm Strich kann/ muss ich den Schmerz irgendwie aushalten. - Und auf jeden Fall nochmal mit ihm reden.
Zuletzt geändert von Assassin am So., 27.05.2018, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Assassin
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Beitrag So., 27.05.2018, 19:32

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 27.05.2018, 18:13 Aufgrund der genannten Argumente (eure unterschiedlichen Ansichten) würde ich daher in deinem Fall für den Status quo plädieren: Laß alles so, wie es ist (auch mit all den unerfüllten Erwartungen), das wäre besser für dich.
Mittlerweile denke ich das fast auch. Es ist immer ein Hin- und Her mittlerweile. Insbesondere wenn wir uns nicht sehen, bin ich dann wieder skeptischer. Ich glaube das liegt aber auch daran, dass ich mich emotional immer etwas distanziere, sobald wenig Kontakt ist. Letztlich habe ich ja nun erstmal gefragt und bin gespannt, was er sagt und ob er das Thema von sich aus nochmal anspricht. Er wollte ja "eine Nacht darüber schlafen". Da wir uns am Donnerstag Abend *Freitag habe ich frei, yay, aber hey, er fährt da bestimmt schon zur Taufe...* sehen, ist ja eigentlich genug Zeit vergangen.

Auch wenn ich gerade wieder selbst zweifle, ist es wohl unterm Strich doch gut, dass ich die Frage gestellt habe. So oder so ist das Zusammenziehen noch ein langfristiger Prozess (ich hatte so Anfang nächsten Jahres oÄ angepeilt) und die Frage als Grundsatzfrage "würdest du grundsätzlich, wenn ich demnächst mal eine andere Wohnung suchte, ..." gestellt. Egal wie er antwortet, wird das aber ein guter Einstieg sein, nochmal über das ein oder andere Thema zu reden. Insbesondere falls er Ja sagt, werde ich die Diskrepanzen ansprechen, warum er offenbar das tun würde, aber mich sonst zT so auf Distanz hält.

Dieses Wochenende ist ein gutes Beispiel: Er ist ja bei dem Umzug und muss auch dringend an einer Arbeit schreiben. Ich bin also am Dienstort geblieben, aber leider am Donnerstag krank geworden. Ich habe auch am Do/Fr kommuniziert, dass es mir ziemlich schlecht geht und er antwortet auch gelegentlich, wenn ich ihm schreibe. Den ganzen Samstag und den ganzen heutigen Tag kam dann aber von selbst genau nichts.

Ich brauche das nicht zwingend, ich komme immer auch gut alleine zurecht, aber ich wundere mich einfach. Ich frage mich einfach, ob es ihm so total egal ist, wie es mir geht? Mir ging es am Samstag echt schlecht. Ich habe hier praktisch nichts, kein richtiges Internet (außer Handy), kein TV, ein Buch. Ansonsten ein Zimmer mit Bett. Das wars. Wenn man dann krank alleine im Bett liegt, kann der Tag schon echt lang werden. Das könnte er sich ja vll denken, aber es kommt nichts. Denkt er, dass ich das "schon irgendwie mache"? Versteht er nicht, dass es mir wirklich SO schlecht geht? (Ich hatte Freitag aber mal etwas geschrieben wie "fühle mich total elend") Ist es ihm wirklich einfach egal? Hat er so viel zu tun, dass er nicht an mich denkt? (Ich gebe zu, ich habe zB am Donnerstag beinahe seinen Geburtstag vergessen ^^ Allerdings nur den Geburtstag, nicht ihn!) Ich verstehe es einfach nicht, und genau das macht mich unglücklich. Ja sein Handy ist kaputt gegangen, aber ich sehe ja im Messenger, wann er zuletzt online war, und das war definitiv heute schon mehrfach.

Ich denke ich werde ihn auch darauf ansprechen. Und ich denke ich kenne auch die Reaktion: Er wird vollkommen bestürzt sein und sagen, dass ich spinne, wenn ich meine, dass es ihm egal sei. Aber er wird mir vmtl keine plausible Erklärung geben. Vmtl weiß er es selbst nicht... kP....

Das sind eben so Kleinigkeiten. Wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen, ich muss nicht 24/7 beaufmerksamkeitet werden. Aber ich würde mir einfach wünschen den Eindruck zu haben, dass er a) sich vll ein bisschen "Sorgen" macht, weil ich krank bin und b) dass er vll auch mir zur Liebe einfach mal eine Ziele schreibt, damit ich hier nicht ganz so verlassen liege.

Puh...
Ich halte mich eigentlich nicht für so übertrieben emotional oder sensibel, bin ich vll doch einfach zu empfindlich?
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Assassin
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Beitrag So., 27.05.2018, 19:57

Erdbeere02 hat geschrieben: So., 27.05.2018, 19:12
Wenn ihr Freund ernsthaft mit ihr zusammen wohnen möchte, d.h. den ganzen Alltag mit den vielen Problemchen teilen möchte, hätte er ihr das bestimmt schon längst gesagt. [...]
Von daher sollte sie das Thema nicht von sich aus ansprechen, sonst ergibt sich schnell eine unangenehme Situation.
Dafür ist es ja jetzt nun zu spät. :lol: Aber wir werden sehen... Die unangenehme Situation ist unterm Strich sicherlich gar nicht so schlecht, so lange sie nicht weiterhin in Unsicherheit endet.

Was allerdings die "vielen Problemchen" angeht: Naja, seinerseits sind da ja keine, zumindest keine, die er benennt.
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Noenergetik
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Beitrag So., 27.05.2018, 20:04

Ja, mit dem suchen war wohl etwas blöd ausgedrückt, so meinte ich das aber nicht.
Sondern das ich es schwierig finde auf Dauer eine befriedigende Beziehung zu leben, wenn man so unterschiedliche Bedürfnisse hat, gerade auch die Kindefrage finde ich ein ganz gravierendes Thema bei Euch.
Na, ich finde überhaupt nicht das Du zu empfindlich bist, Du wünscht Dir eben etwas anderes, m. E. absolut nachvollziehbar.

Ich persönlich würde Dir empfehlen nicht so sehr auf seine Worte zu achten, sondern auf seine "Taten", denn das sagt oftmals mehr als alles andere aus.
Das er sich da am Samstag nicht einmal gemeldet hat, haette mich auch getroffen, also ich kann Deinen Frust schon nachvollziehen.

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Carpincha
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Beitrag Mo., 28.05.2018, 16:30

Das sehe ich wie Noenergetik, also ich kann auch verstehen, dass es dich trifft, wenn du krank bist und er sich nicht nach dir erkundigt.

Dass du zu wenig mit ihm redest, dachte ich, weil du so viele Fragen hast, die in einer Beziehung meiner Ansicht nach geklärt sein sollten. Z.B. die Frage, warum er dich nicht mehr an seinem Leben teilhaben lässt. Findest du es denn normal, dass er dich bei Ereignissen in seiner Verwandtschaft nie fragt, ob du mitkommen möchtest? Ich finde das seltsam, denn ihr seit ja nicht gerade erst zusammengekommen. Nach zwei Jahren sollte es doch von Verwandten als recht normal betrachtet werden, wenn jemand seine Partnerin mitbringt? Zumindest kenne ich das so und hätte in deiner Situation wohl das Gefühl, dass die Beziehung für meinen Freund keine allzu große Bedeutung hat.

Eine Beziehung so zu führen, wie er es anscheinend will, ist an sich auch in Ordnung, aber es muss eben für beide Partner passen, sonst können wohl nicht beide glücklich werden...

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Assassin
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Beitrag Fr., 01.06.2018, 10:12

So, kleines Update:

Ich habe ihn gestern Abend auf das am Leben teilhaben angesprochen. Wie immer ist das Gespräch schwierig, vor allem als es um den Freundeskreis ging war er extrem genervt.

Das Familiäre hat sich halbwegs klären lassen. Z.B. gibt er an, dass er mich nicht bzgl. des Umzugs des Bruders gefragt habe, weil er mir das quasi nicht zumuten wollte und sich schlecht gefühlt hätte mich da arbeitstechnisch einzuspannen. Das ist aber angekommen und wird er wohl in Zukunft auch anders handhaben.

Freundeskreis.
Ich habe es jetzt mal ganz offiziell: Ich bin nicht dabei, weil ich unerwünscht bin. Es ist nicht nur so, dass sein bester Freund eifersüchtig ist (das ist nichts neues), sondern wohl auch andere Personen meine Art ablehnen. Ich sei zu laut und zu emotional und unter Alkoholeinfluss noch schlimmer. Man mag mich schlichtweg nicht. (Nicht alle, aber eben mehrere aus dem Kreis)

Das finde ich in mehrerlei Hinsicht schwierig. Zum einen habe ich bisher nie Probleme mit Menschen gehabt. Ich habe nie Streit mit irgendwem (aus diesem oder anderen Freundeskreisen) gehabt oder ähnliches. Ja, ich bin ein ein wenig eigener Typ habe vll Meinungen mit denen ich hier und da anecke und finde für mich nicht so viele passende Freunde, aber ich habe sonst im Privatleben mit fremden Personengruppen sei es bei der Arbeit, Freizeit, auf Feiern, ... keinerlei Probleme. Ich behaupte also mal: Sooo schrecklich kann ich nicht sein. Angeblich habe ich wohl auf einer Grillfeier ganz am Anfang unserer Beziehung (und eine der wenigen Gelegenheiten, wo man mich überhaupt kennen gelernt hat) zu späterer Stunde in einer hitzigen Diskussion etwas aufbrausender reagiert, war recht laut und habe einige Personen nicht ausreden lassen. Das mag sein, ich kann mich daran nicht konkret erinnern. Dennoch finde ich dieses "Vergehen" eigentlich zu harmlos um mich jetzt schuldig im Sinne der Anklage zu bekennen und daraus einen Zustand als persona non grata zu rechtfertigen. Davon ab: Wenn es so schlimm war, warum spricht mich keiner direkt an? Wenn ich mich so daneben benommen habe, warum bekomme ich dann keine Gelegenheit mich zu entschuldigen? Warum waren wir ewig da und ich habe meinen Freund irgendwann ermuntert zu gehen, weil ich müde war, und nicht umgekehrt? Ich finde das insgesamt äußerst merkwürdig.

Dazu kommt ganz unabhängig, dass mich stört, wenn er da nicht hinter mir steht. Er sitzt jetzt zwischen den Stühlen und versucht eine Balance herzustellen. Manchmal muss der Freundeskreis hinter unseren Terminen zurück stecken, manchmal will er aber (grundsätzlich verständlich) eben auch mit diesen Leuten etwas unternehmen. (ZB geht es im Sommer bestimmt wieder auf ein Musikfestival, wieder ein WE weniger). Was ich daran nicht einsehe ist, dass ich zurück stecken soll, weil andere Leute ihn vor eine entweder oder Entscheidung stellen. Das finde ich nicht richtig. Ich habe mit den Personen kein Problem, habe ihnen nichts getan und muss mir trotzdem gefallen lassen teilweise auf meinen Freund zu verzichten, einfach weil die mich nicht dabei haben wollen. Ich werde ihn wohl gleich darauf ansprechen, dass ich das nicht einsehe. Ich finde es ist eine Frage des Respekts ihm und mir als seine Freundin gegenüber, mich zumindest zu tolerieren, wenn nichts gravierendes vorfällt (ein paar Freunde haben auch gar kein Problem mit mir). Ich fühle mich dadurch, dass er sich das bieten lässt extrem herabgesetzt und mein Vertrauen in ihn ist auch deutlich erschüttert. Ich finde das Argument "ich kann nicht entscheiden wen die einladen" zählt in dem Kontext nicht, auch wenn es natürlich grundsätzlich richtig ist.

Sehe ich das zu krass? Was ist eure Meinung dazu?
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Rainer-JGS
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 68
Beiträge: 142

Beitrag Fr., 01.06.2018, 10:59

Hallo, liebe A.!

Bei einer ersten Kontakt mit einem neuen Bekanntenkreis
muß man enorm vorsichtig, bescheiden und taktvoll auftreten, weil man eben meist nur eine Chance hat, sich zu präsentieren und versaut man diese, so kann es für alle Zeiten mit der Liebe vorbei sein!

Gerade in ländlich und bäuerlich geprägten Gesellschaften laufen die Dinge oft ganz anders, als man es von der Stadt her gewohnt ist. Hitziges, lautes Widersprechen und selbstbewußtes die eigene Meinung verkündendes Gehabe wirkt dort tödlich und wird mit Ausschluß auf Lebenszeit bestraft!

Niemand ist es in diesen Kreisen gewohnt, oder denkt nur im Entferntesten daran, der unliebigen Person dafür Gründe zu nennen, oder sie überhaupt je wieder anzusprechen!

Du könntest daraus lernen, in Zukunft sehr viel bescheidener und taktvoller - fremden Menschen gegenüber aufzutreten!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.

Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.

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peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1931

Beitrag Fr., 01.06.2018, 11:21

Ich würde die Sympathie der anderen jetzt nicht unbedingt an deinem Verhalten ausmachen wollen. Zum einen hast du ein Anrecht auf dein „So-Sein“, zum anderen aber auch die anderen auf ihre Gefühle.
Ich denke man kann nichts erzwingen, denn das würde die Antipathie noch verstärken, aber vielleicht könnt ihr ja nen Kompromiss finden. So dass du evtl gelegentlich mitgehst. Dieses immer in Päärchensein finde ich für Freundschaften eh furchtbar anstrengend. So wie du die Situation beschreibst scheint deinem Freund allerdings deine Begleitung nicht sonderlich abzugehen. Weder bei seiner Familie noch bei seinen Freunden, sonst hätte er von sich aus die Initiative bestimmt schon ergriffen.

Wichtig finde ich vor allem, dass du dir deinen eigenen Freundeskreis zulegst. Möglicherweise begleitet er dann ja mal dich - was bestimmt eine viel schönere Erfahrung ist.

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Carpincha
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Beiträge: 248

Beitrag Sa., 02.06.2018, 14:17

Ich finde es gut, dass du das Thema angesprochen hast, auch wenn das Ergebnis wohl etwas ernüchternd ist.

Dass er seine Freunde auch ohne dich trifft, finde ich normal und richtig, aber wenn er dich so komplett ausschließt, ist es nur verständlich, dass du verletzt oder verärgert bist.

Es ist ja auch ein Unterschied, ob er einen Freund zu Hause besucht (da verstehe ich, dass er dich nicht einfach mitbringen kann) oder auf ein großes Festival geht. Dort sind so viele Menschen und mit Sicherheit nicht nur solche, die einem sympathisch sind, ohne dass man da was dran ändern kann. Wenn dich dein Freund mit den gleichen Argumenten auch bei solchen Großereignissen nicht dabei haben will, würde ich nicht allzu viel auf die Beziehung geben und schon gar nicht an eine gemeinsame Zukunft denken.

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Kellerkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 02.06.2018, 18:28

Hi,

ich finde es gar nicht mal sooooo problematisch, dass er dich nicht "verteidigt", sondern dass er dir so lange nichts davon erzählt hat.
Kann zwar nachvollziehen, dass das sehr kränkend ist, aber ganz objektiv und erwachsen gesprochen bist du für den Eindruck den du hinterlässt, dann selbst verantwortlich. Soll heißen: ich würde jetzt weniger von ihm verlangen, dass ER dich verteidigt und in die Kreise reinbringt, sondern selbst das Ruder und damit die (Eigen-)Verantwortung in die Hand nimmst, indem du bei nächster sich bietender Gelegenheit aktiv auf die Leute zugehst und sagst: "Hey, hab gehört, dass... damals... ich bin da wohl falsch rüber gekommen, können wir nochmal neu starten?" Oder ähnliches. Das wäre mMn die reifeste und erwachsenste Reaktion.
Alternativ, wenn ihr das wirklich lösen wollt, könnte ich mir z.B. auch vorstellen, dass ihr mal ZU ZWEIT...als ihr zwei beide gemeinsam... eine kleine Party gebt und dann die Leute einladet um das Eis zu brechen bzw. den ersten Eindruck wett zu machen. Wäre das nicht eine nette Idee? Wovon am Ende hoffentlich ALLE profitieren?

Wie du ja aus meinen Blogs weist, haben wir zumindest was die Termin-Schusseligkeit unserer Männer angeht, die eine oder andere Parallele. Ich habe die letzte Zeit viel über ähnliche Themen nachgedacht, und kam unter dem Strich zu der Schluss, dass es wohl wirklich viel mit der ASYMETRIE in der Beziehung zu tun haben muss. Und damit dass frau ohne den Mann nicht viel mit sich selbst anzufangen weiß. Quasi Strukturprobleme. Zu tun wäre ja theoretisch genug, nicht wahr? Aber fraubegibt sich ja mehr oder weniger freiwillig in die Warteposition, hört auf ihr eigenes, kaum vorhandenes Leben zu führen, wenn der Schatz nicht da ist. So ein bisschen wie Luft anhalten. Die letzte Woche habe ich ein wenig herumexperimentiert, und auch mal "den Takt" angegeben. Hab zwar noch kein abschließendes Ergebnis, aber es war zumindest schon mal eine Erfahrung wert. Zum einen, wie es ihn zunächst einmal latent irritiert hat. Zum anderen, wie viel eigentlich geht, wenn ich mir tatsächlich mal das Recht herausnehme, und "mein Ding" durchziehe. Und sei es ganz banal, dass ich mich nicht mehr stressen lasse, wenn er mir eine Uhrzeit vorgibt, wann er mich abholt. Wenn ich nicht fertig bin, bin ich nicht fertig. Punkt. Erst mal mache ich zu ende, was MIR wichtig ist, dann sehen wir weiter. Wenn ihm nicht passt, sein Pech. Uhh, ganz anderes Gefühl plötzlich. Erstaunlich. Oder auch mal konkret Forderungen stellen. "Am Samstag will ich.... punkt!". Zumindest bei meinem Exemplar muss man anscheinend sehr deutlich und konkret sein.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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Assassin
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Beitrag Mi., 06.06.2018, 20:22

Eher erfreuliches Update, und erneut vielen Dank für eure vielen Kommentare!

Ich war für mich zu dem Entschluss gekommen, dass es so nicht geht. Es geht ja nicht darum IMMER ALLES zusammen zu tun, aber wir sehen uns nunmal nur am WE und dass ich dann zurück stecken soll, weil ANDERE so intolerant sind, das sehe ich dann nicht ein. - Es ist übrigens mitnichten eine ländliche Gemeinschaft, ganz im Gegenteil.

Ich bin davon ausgegangen, dass das dann die Trennung einleitet, witziger Weise hat sich aber herausgestellt, dass er meine "Forderung" wohl bereits umsetzt. :roll: :lol: :red: Es ist tatsächlich so, dass wir uns wegen Tätigkeiten mit seinen Freunden in letzter Zeit (vorsicht, Stazbau :D) nicht nicht gesehen haben. Da waren es eher die vielen anderen Termine. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, dachte sie sind vll weniger aktiv, oder die Termine die gewesen wären, wären vll auf Tage gefallen, an denen er eh anderes zu tun hatte. Tatsächlich hat er aber wohl schon oft genau nach dem Prinzip "ich möchte Zeit mit meiner Freundin verbringen, und wenn ihr die nicht duldet, dann komme ich eben nicht" abgesagt. Ich bin super glücklich darüber und war natürlich total verdattert. Was ich schade finde, wie Kellerkind auch schon sagt, ist dass er sowas nicht mal äußert. Er war nicht sauer, aber hat sich schon auch leicht angegriffen gefühlt, dass ich das nicht "würdige", dass er doch in letzter Zeit kaum etwas mit Freunden gemacht habe. Aber ich kann es ja nicht würdigen, wenn ich es nicht weiß... Ich würde mir da wirklich wünschen, dass er etwas offener kommuniziert und nicht alles mit sich selbst ausmacht. Grundsätzlich bin ich aber sehr froh, dass das Problem nun zumindest auf kommunikativer Ebene aus der Welt geschafft ist. Wie es sich dann demnächst gestaltet, werden wir sehen.

Ähnlich mit dem Zusammenziehen. Natürlich hat er es nicht von sich aus wieder angesprochen und ich musste nachhaken. Ebenso "natürlich" ein Nein und zunächst mit etwas lauen Begründungen. Dass es vor allem darum geht, dass er es einfach nicht möchte, musste ich ihm dann wieder ziemlich aus der Nase ziehen. Nach eigenen Angaben möchte er "sein eigenes Reich" erstmal für die nächsten Jahre behalten. Das kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich denke, dass da sicher auch noch etwas anderes mit hinter steckt. Ich will jetzt aber nicht schon wieder nerven und rumbohren, letztlich ist es ja eine eindeutige Aussage und ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich die nicht akzeptiere. Blöd ist nur wieder dieses Gefühl zu haben, nicht alles relevante zu wissen. Er ist einfach sehr gut darin Dinge zurück zu halten, mit denen er mich nicht belasten/verletzen will und versteht einfach nicht, dass ich trotzdem Merke, dass etwas "im Busch" ist und mich dass dann viel mehr belastet. Nunja...

Jedenfalls sind die zwei Themen jetzt erstmal geklärt.
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Beitrag Mi., 06.06.2018, 20:24

Ich habe beschlossen mir vll trotzdem eine etwas größere Wohnung zu suchen, weil mich an meiner ein/zwei Dinge nerven. Das wäre zwar weniger schlimm, wenn wir weniger Zeit zusammen verbrächten (-> zB weniger Platzmangel), auf der anderen Seite möchte ich es in Zukunft genau so halten wie von einigen vorgeschlagen und etwas mehr Eckpunkte setzen. Das geht auch besser, wenn meine Wohnung etwas komfortabler wäre, und ich weniger das Gefühl hätte dass wir das WE alleine deshalb zum Teil besser bei ihm verbringen, weil es bei mir so umständlich ist. Es ist natürlich irgendwie absurd. Ich vermute wenn es ihn gar nicht gäbe, würde ich eher nicht umziehen (obwohl die Wohnung natürlich trotzdem nicht gerade perfekt ist, aber da würde dann vll die Vernunft und Leidensfähigkeit siegen). Plan ist es dann, das WE in den meisten Fällen bei mir zu verbringen. Dadurch mache ich mich weniger abhängig, weil ich zu Hause bin und alles um mich herum habe und verfolgen kann, was ich brauche. Hm... Ganz überzeugt bin ich allerdings noch nicht, gerade weil ich auch darauf spekuliere (auch wenn ich das nicht tun will! :D ) , dass man vll doch in zwei-drei Jahren (das war jetzt erstmal die Grenze, für die er die Wohnung behalten wollte) zusammen zieht und dann wäre es irgendwie sinnvoller jetzt die Zähne zusammen zu beißen und die Wohnung zu behalten. Aber das ist ja auch Unsinn....

Es ist etwas vertrackt. Einerseits ist er quasi das Zünglein an der Waage, weshalb ich dann doch gerne umziehen würde, was irgendwie falsch ist, andererseits ist es aber auch falsch nicht umzuziehen, weil man darauf hofft, dass man dann in 2-3 Jahren zusammen zieht. Ich tendiere momentan zu umziehen. ^^ Unterm Strich werde ich aber auch diesbezüglich dann jetzt etwas mehr Initiative von ihm erwarten. Wenn ich ihm schildere, dass ich damit hardere mir eine größere Wohnung zu suchen, schlägt er vor, dass ich ja zB bei ihm Baden (ich habe leider keine Badewanne, welche mir sehr fehlt) könne. Und waschen, und trocknen (habe zu letzterem kaum Platz). Und dass ich ja auf Pflanzen und Nahrung in der Wohnung verzichten könnte, damit ich mir nicht diesen Stress machen muss, über den ich mich beschwere, bzgl der getrennten Wohnungen. Und etwas Kleidung kann ich ja auch bei ihm lassen. Und Post kann ich mir ja direkt in die Kaserne umleiten lassen, damit ich danach nicht sehen mus ....

Das sind ja alles liebe Vorschläge, aber am Ende will ich das so nicht. Ich möchte Pflanzen. Und ich möchte auch meine deutlich besser ausgestattete Küche nutzen. Ich möchte nicht nur eine Abstellkammerwohnung und dann bei ihm leben und dann, wenn er mal wieder nicht da ist, in einer Abstellkammer wohnen... :D Und irgendwas fehlt sowieso immer, irgendwas braucht man dann doch immer mal aus der Wohnung. Deshalb: Ich werde in Zukunft mehr MEIN Leben in MEINER Wohnung (egal ob neu oder alt) leben und dann muss er halt im Regelfall am WE bei mir vorbei kommen. (Was er auch tun wird, keine Frage). Er möchte nicht zusammen ziehen, dann muss er jetzt auch damit leben, dass ich keine Lust mehr habe mir jedes WE Stress zu machen, was ich wann wo brauche.
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