Erstgespräch- große Angst und Unsicherheit

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tolu
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Beitrag Mi., 23.05.2018, 19:05

Hallo!

Ein kurzes Update:

Heute war der Termin vor dem ich so einen Bammel hatte. Es war schrecklich, hatte mich kaum im Griff. Hatte die ganze Nacht schon kein Auge zugemacht. Eigentlich gar nicht so sehr wegen der Sorge vor dem Gespräch selbst als eher die Frage, wie ich da überhaupt hinkomme bzw. wie ich es aushalten soll da zu sitzen und das Gefühl zu haben nicht weg zu können. (Natürlich weiß ich, dass ich da weg kann, aber das interessiert meine Panik mal so gar nicht)

Ok, ich habe es geschafft da anzukommen und reinzugehen. Wurde auch nett begrüßt, der 1. Eindruck war auch ganz gut, also nicht gleich zu wegrennen, obwohl ich trotzdem in dem Moment nichts lieber getan hätte. :red:

In meinem Kopf lief die ganze Zeit: Du musst weg...du musst weg...du musst raus...
aber ich bin geblieben. Puls auf Anschlag, aber ok ich bin brav da geblieben. Immer wenn man gerade meinte, es geht nun, kam eine neue Welle. Und so konnte ich kaum ein vernünftiges Gespräch führen. Und meine potentielle Therapeutin, war ganz ruhig und echt nett, hat versucht, das beste daraus zu machen. Hat versucht mir die Angst zu nehmen, war aber schwierig, weil ich irgendwie in meiner Panikwelt wandelte. Ich ärgere mich so maßlos.

Ok, immerhin kennt Sie nun eines meiner Probleme :red:

Da ich so gefangen in mir war habe ich leider nicht so viel von mir preisgeben können was vielleicht wichtig gewesen wäre.
Aber gut, damit muss ich mich nun erst einmal abfinden.

Habe einen neuen Termin bekommen, da soll dann tatsächlich erst eine körperliche Untersuchung stattfinden um auszuschließen, dass es körperliche Ursachen gibt.
Ich hatte keine Möglichkeit meine Bedenken zum Ausdruck zu bringen. Ich habe nur ok und tschüss gesagt.

Ich werde es jetzt einfach über mich ergehen lassen.

Mein erster Eindruck war als solcher ein sehr positiver. Ich glaube schon, dass ich zu Ihr vertrauen aufbauen könnte. Sie macht einen netten, kompetenten Eindruck, wenn ich das so beurteilen kann. Zumindest ist sie mir sympathisch.

Resumee: Voll verkackt aber mit Potential

LG
Tolu

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Montana
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Beitrag Mi., 23.05.2018, 19:28

Du kannst immer noch deine Bedenken zum Ausdruck bringen. Es gibt ja Telefon. Und wenn du nur sagst, dass du dich sehr unwohl fühlst, man bitte Verständnis haben und vorsichtig mit dir umgehen soll. Denn sprechenden Menschen kann meistens geholfen werden. Auch, wenn du das beim Termin aufgrund der ganzen Aufregung nicht sagen konntest. Bei der Untersuchung selbst musst du auch nicht alles machen, was verlangt wird. Wenn du also zum Beispiel von einer Helferin zu hören bekommst: "Ziehen Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche aus, Frau Dr. kommt gleich", dann ist das NICHT erforderlich, um eine körperliche Ursache für deine Probleme auszuschließen. Da wären eher die Schilddrüsenwerte, andere Hormone und vielleicht noch weitere Blutwerte zu prüfen, und man könnte ein EEG machen. Und zum Abhören kann man das Stethoskop unter das Oberteil schieben. Also, was ich sagen will: mach nur, was für dich ok ist, und sag, wenn etwas nicht ok ist. Sicher wird dafür Verständnis aufgebracht, du musst nur selber auf dich achten, weil keiner hellsehen kann. Bitte, lass es nicht "über dich ergehen". Das ist halt eine Übung für dich, in der du deine Bedürfnisse zum Ausdruck bringen musst.

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Tolu
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 16:08

Heute war der Tag der Untersuchung. Sagen wir es so, es war nicht so schlimm wie befürchtet und die Ärztin war diskret. Also alles gut. Das für mich dicke Ende sollte dann erst noch kommen.

@Montana
Ja, Du hast recht. Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Ich habe mich nun in der Situation leider verhalten wie ein kleines Kind. Ich habe es einfach nicht geschafft etwas zu sagen. Und habe den Weg gewählt es über mich ergehen zu lassen. Es ist zu Glück gut gegangen. Aber das ist etwas, wo ich dran arbeiten muss.

Ja,das dicke Ende. Ende vom Lied nach der Untersuchung : Ja, leider wissen Sie ja wie es ist mit den Wartezeiten. Ich kann Ihnen im Moment keinen Therapieplatz anbieten. Ich kann Sie auf die Warteliste setzten, aber das kann ca. 1 Jahr dauern.

Ich bin am Boden. Mir war schon klar, dass es vielleicht nicht nahtlos funktioniert. Aber warum dann der ganze Mist? Warum sollte ich überhaupt kommen?

Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Bin gerade echt verzweifelt.

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Montana
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 16:41

Na, das finde ich aber hart, da nicht gleich mit offenen Karten zu spielen. Lerne daraus, dass das beim nächsten Ersttermin das allererste ist, was du fragst. Oder besser schon zur Terminvereinbarung. Da es jetzt diese Sprechstundenregelung gibt, wird man auch zum Gespräch eingeladen, wenn gar keine Aussicht auf einen Therapieplatz besteht. Und das braucht man dann auch nicht zig mal über sich ergehen lassen. Auch wenn das jetzt blöd gelaufen ist: nimm den Platz auf der Warteliste. Absagen kannst du jederzeit, wenn du etwas anderes findest. Aber Wartezeiten gibt es eigentlich immer, und unter Umständen ist die Zeit schneller rum als du denkst und du bist froh, dass der Platz zumindest sicher ist. Nur blöd, dass du jetzt Zeit vergeudet hast, denn du hättest ja parallel noch andere Therapeuten abtelefonieren können.

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stern
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 16:57

Ich verstehe den Sinn der Untersuchung nicht, wenn eh keine Aussicht auf einen Platz besteht, nun ja. Und die Untersuchung hat der Arzt gemacht, der evtl. mal Therapeut wird? Wenn ja, finde ich das seltsam... für meinen Teil würde ich das getrennt halten, wenn die Abklärung sich nicht nur auf Fragen beschränkt. Das ist auch in Kliniken so, dass die Funktionen getrennt sind. Nun, das dzt. die Wartezeiten lange sind, geht auch aus den Medien hervor. Daher wie geraten am besten vorher fragen, ob Aussichten auf einen Platz bestehen und parallel suchen. Ich las neulich etwas von 20 Wochen durchschnittliche Wartezeit. Viel Erfolg!
Liebe Grüße
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Tolu
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 17:16

Ja,deswegen hatte ich den Thread gestartet, weil es mir komisch vorkam bzw. Ich Angst vor der Untersuchung hatte. Ja, die Ärztin die auch Therapeutin ist... Um auszuschließen, daß was körperliches ursächlich ist.

Ja, das Wartezeiten lang sind, war mir bekannt. Aber da ich mein Anliegen beim 1.kontakt mitteilte, dachte ich, es wäre der Schritt in die Therapie. Sonst hätte ich das nicht mitgemacht. Ja, ich weiß, ich hätte fragen müssen. Alles meine eigene Schuld.

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stern
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 18:02

Nee, Schuld trifft dich sicherlich nicht.

Das nächste Mal könntest du anregen, ob das nicht getrennt gehalten werden kann, wenn es mehr als Fragen sind. Ich meine, eine PT ist eine Recht intime Angelegenheit... und das passt dann eben nicht für jeden, wenn es dann auch zu körperlichen Berührungen kommt - auch wenn es eine ärztliche Untersuchung ist. Hat ja auch einen emotionalen Aspekt. Das handhabt nicht jeder so wie die Dame.

Sieht so aus, dass sie Therapeuten nun ihrer Pflicht nachkommen, die Wartezeiten für das Erstgespräch zu verkürzen. Nur politisch war das wohl nicht durchdacht, wenn Patienten sich erst Hoffnungen machen... und dann doch wieder vertröstet werden müssen. Ich würde auf der Warteliste bleiben, immer Mal wieder nachfragen... und parallel suchen.
Liebe Grüße
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Montana
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 22:34

Nee, das nächste Mal würde ich mich gar nicht untersuchen lassen. Die Ärztin soll ihre Ergebnisse in einen Bericht gießen, der bei anderen Therapeuten vorgelegt werden kann. Da muss ja nicht jeder neu untersuchen oder untersuchen lassen.


mio
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Beitrag Mi., 30.05.2018, 22:42

Montana hat geschrieben: Mi., 30.05.2018, 22:34 Die Ärztin soll ihre Ergebnisse in einen Bericht gießen, der bei anderen Therapeuten vorgelegt werden kann. Da muss ja nicht jeder neu untersuchen oder untersuchen lassen.
Das seh ich auch so, die notwendigen Untersuchungen haben nun stattgefunden, damit ist ja klar, dass nichts körperliches ursächlich zu Grunde liegt.

Dass sie das gemacht hat finde ich prinzipiell in Ordnung, denn wenn etwas körperliches als Ursache in Frage gekommen wäre, dann hätte sie medikamentös behandeln können und das Problem "Wartezeit" hätte sich damit dann ja erst mal erledigt bis die medikamentöse Therapie entweder gewirkt hätte oder aber eben nicht und man nochmal neu hätte schauen müssen.

Was ich nicht so doll finde ist, dass nicht gleich über die bestehenden Wartezeiten für eine eventuell notwendige Psychotherapie aufgeklärt wurde. Denn damit wurde auch Handlungs- und Entscheidungsspielraum genommen.

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Tolu
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 17:11

Hallo!

Körperlich untersuchen lassen werde ich mich mit Sicherheit nicht noch einmal. Wie gesagt, es war jetzt doch nicht so schlimm, wie befürchtet, aber trotzdem würde ich es nicht noch einmal wollen. gibt es ja auch keine Grund zu.

Bisher nur Absagen bzw. Wartelisten von 30 Wochen und mehr. Eigentlich bin ich ein geduldiger Mensch und habe Schwierigkeiten etwas einzufordern. Im Moment geht es mir nur gar nicht gut, und der Gedanke so lange keine Hilfe zu erhalten lässt das Loch noch größer werden.
Aber wem erzähle ich das, die Erfahrung macht wohl so ziemlich jeder.

Ciao
Tolu

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 17:43

Hallo Tolu,
Körperlich untersuchen lassen werde ich mich mit Sicherheit nicht noch einmal,

Da bist du aber selbstbewusst, wenn aber deine thera aber es verlangt und sie dich will und du möchtest bei ihr einen Therapieplatz haben, dann auch nicht?

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Tolu
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 18:12

Hallo!
Krümmelmonster hat geschrieben: Mo., 04.06.2018, 17:43
Da bist du aber selbstbewusst, wenn aber deine thera aber es verlangt und sie dich will und du möchtest bei ihr einen Therapieplatz haben, dann auch nicht?
Da ich hier erfahren habe, dass es eher unüblich ist, dass ein Therapeut (ärztlich) die Untersuchung selber macht, denke ich, dass ich nicht noch einmal in die Lage kommen werde.
Aber Du hast recht, ich würde vermutlich für Hilfe so einiges tun.

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 18:36

Ist doch genau richtig, wenn Du selbstbewusst zu Dir stehst und sagst, dass Du die körperliche Untersuchung nicht noch mal von einer evtl. zukünftigen Therapeutin machen lassen würdest!
Du musst doch entscheiden von wem Du Dich körperlich untersuchen lassen magst und von wem eben nicht!

Du musst doch nicht alles mitmachen nur weil Du Dir einen Therapieplatz wünscht??!!!

Das sie Dir nun keinen Therapieplatz angeboten hat, aber diese Untersuchung noch durchgeführt hat sieht für mich sehr nach Geldgier aus, finde es auch sehr unfair das sie Dir das nicht vorher mitgeteilt hat!

Vorsicht und gesundes Misstrauen wünsche ich Dir bei Deiner zukünftigen Therapeutensuche.

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Montana
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 22:06

Therapeuten können das eigentlich nicht verlangen. Die Krankenkasse verlangt einen Konsiliarbericht, aber den gibt es ja jetzt. Weitere möchte sie bestimmt nicht bezahlen. Genau genommen muss der Therapeut noch nicht mal das Ergebnis der Untersuchung erfahren. Nur, dass der Therapie nichts im Wege steht, aber keine Details.

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stern
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Beitrag Mo., 04.06.2018, 22:25

Nur Psychologen brauchen einen Konsiliarbericht. Ärzten als Therapeuten traut man hingegen zu, auch körperliche Aspekte beurteilen zu können. Die Ärzte, die ich kenne, wären trotzdem nicht in der Lage genauere Untersuchungen (zB Blut) durchzuführen, weil sie dafür gar keine Ausstattung hätte => reine Therapietätigkeit. Aber Ärzte können natürlich auch ärztlich tätig sein. Ich dachte jedoch eher an folgendes: Therapie ist verbal und intim... evtl. kann es auch zu Übertragungen kommen... und es kann dann zB ungut wirken, wenn ein Therapeut dann teilweise zu Untersuchungszwecken körperlich anfasst. Es gibt auch Therapeuten, die das ganz strikt handhaben und auch keine Rezepte oä ausstellen, obwohl sie das grds. könnten als Ärzte. Aber es könnte eine Auswirkung auf die Beziehung haben, wenn beide Funktionen ineinandergreifen.
Liebe Grüße
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