Suizidgedanken vs. -Gefühle und Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 19:33

Scars hat geschrieben: Mo., 15.10.2018, 14:29 Hallo da draußen - gibt es jemandem, dem seine Therapie auch als "Krücke" dient, was Suizidalität angeht?

Das Thema Suizidalität sollte in einer Therapie doch immer vor allen anderen Themen besprochem werden.
Ich hoffe mal, dass du jetzt nicht ernsthaft nur hier diese Frage gestellt hast, sondern auch in der Therapiestunde...

Und ja, die Therapie hat mir auch mal genauso als Krücke gedient...
Aber am Ende der Therapie sollte das nicht mehr notwendig sein... da solltet ihr andere Strategien und Lösungswege erarbeitet haben...
Und falls nicht: Wie kann die Therapie dann zuende sein, wenn dir noch so etwas wichtiges fehlt?

Bringt dich diese Therapie ansonsten weiter?
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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_Marie_
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 19:54

Ich denke das ist noch weit weg..
Grade lerne ich neu mir selbst zu helfen, das hatte ich in diesem Jahr verlernt nachdem eine sehr enge Person nach langer Krankheit gestorben ist und mein Plan immer war mit ihr zu gehen wenn sie stirbt..
Das hat meine Therapeutin verhindern können und es toll aufgefangen - und zack hat sich das alles auf sie übertragen.
Ich hab schlimme Panikattacken bekommen im letzten Jahr, nur sie noch helfen lassen.

Jetzt braucht’s Abstand, Medikamente, Hilfe von woanders.. und ich kann es endlich zulassen .
Und die Todessehnsucht ist nicht mehr so präsent.

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candle.
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 19:58

Hast du denn keine Aufgabe im Leben?

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 20:11

_Marie_ hat geschrieben: Mo., 15.10.2018, 15:03 Wir sind gerade in einer Pause, eigentlich um uns vor dem Therapieende zu retten..
Wieso? Muss deine Therapeutin etwa auch vor dem Therapieende gerettet werden?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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_Marie_
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 20:33

candle. hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 19:58 Hast du denn keine Aufgabe im Leben?

candle
Keine die mir wichtig ist.
Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 20:11
Wieso? Muss deine Therapeutin etwa auch vor dem Therapieende gerettet werden?
Natürlich nicht, aber wir möchten es beide nicht beenden. Kamen nur nicht mehr weiter und haben uns nur noch im Kreis gedreht aufgrund meines Zustands und weil ich mir nicht helfen lassen wollte von anderen

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candle.
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 20:36

Ist doch kein Wunder, wenn du dem Leben nichts abgewinnen kannst. Wofür eigentlich Therapie, wenn keine handfesten Ziele dahinter stehen?
Ist das nicht auch sehr egoistisch?

candle
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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 20:38

_Marie_ hat geschrieben: Mo., 10.12.2018, 20:33 Natürlich nicht, aber wir möchten es beide nicht beenden. Kamen nur nicht mehr weiter und haben uns nur noch im Kreis gedreht aufgrund meines Zustands und weil ich mir nicht helfen lassen wollte von anderen
Die Verantwortung für deine Therapeutin musst du wirklich nicht übernehmen. Wenn SIE sich nicht im Kreis drehen will, dann wird sie es nicht tun.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Flowfalls
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 21:14

_Marie_ hat geschrieben: Mo., 15.10.2018, 15:03 Ich versuche so sehr für MICH einen Sinn in dem Ganzen zu finden, irgendwas außerhalb das mich am Leben hält und finde nichts.
Vielleicht geht's anderen auch so ..
Ja, mir. Ich bin mit der Thera auch nicht weiter. Mein's ist auch zu komplex um nicht stationär klarzukommen. Draußen fand ich keinen Halt, zumindest langfristig.


Flowfalls
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 21:21

Scars hat geschrieben: Mo., 15.10.2018, 14:29 Hallo da draußen - gibt es jemandem, dem seine Therapie auch als "Krücke" dient, was Suizidalität angeht?
Nicht mehr. Eine Zeitlang schon. Sie kann es mittlerweile nicht mehr hören, was mich sehr traurig macht. Wem soll ich es anvertrauen, wenn nicht ihr?

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Scars
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 21:21

Hallo Welle! Nein. Also ja, angesprochen schon, aber mich wirklich noch mehr zeigen würde ich auch nie machen, sie nimmt mich da eh nicht ernst und ich bin a priori in der Gruppe, da geht das eh nicht so. Tatsächlich habe ich da meines Erachtens ein ernsthaftes Problem, bin irgendwie chronisch latent am kriseln was das angeht, mal mehr mal weniger... ich weis es nicht, ich glaube Suizidalität ist eine Umgangs-/Regulationsstrategie von mir, zum Umgang mit was auch immer, das tritt ja auch in vielen Formen auf nur ist's halt häufig wirklich unerträglich (und meine Therapeutin meinte halt, es diene mir zur Entlastung, da könnte ich nur noch mehr verzweifeln - weis nicht was daran entlastend sein soll, wirklich nicht).
Und im Grunde schwanke ich zwischen gut und böse. Ich merke tatsächlich auch, dass es Seiten in mir gibt, die enttäuscht sind, wenn ich beschließe jetzt was aus meinem Leben zu machen und auch mal an den anderen destruktiven Dingen zu arbeiten und mir v.a. was zu suchen, was mich im Leben hält auch wenn die eine Beziehung, die das jetzt noch tut, nicht mehr da ist. Ambivalenz mit Tendenzen zu: ok, keine Sekunde länger als es sein "muss".
LG scars

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Scars
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 21:24

Hallo Flowfalls! Ja, hm, schwierig... sind das bei dir mehr so Gedanken oder Zustände? Ich hab halt immer wieder Suizidgedanken aber problematisch sind eher die Zustände (so ähnlich wie SVV vielleicht).
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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 22:12

Ich denke, dass auf jeden Fall ein Sinn ausserhalb der Therapie gefunden werden muss. Man kann nicht ewig Therapie machen.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Scars
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 22:54

Ich meinte mit der einen Beziehung übrigens nicht die Therapie sondern mein Haustier... ich glaube tatsächlich nicht, dass eine Therapie mich ausreichend halten könnte, aber irgendwie ist’s doch so, dass es die guten Seite in mir irgendwie supportet. Hab manchmal das Gefühl, als hätte ich Dämonen im Kopf.
Remember to leave pawprints on hearts.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 10.12.2018, 23:07

man kann sich auch selbst supporten
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Shukria
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Beitrag Di., 11.12.2018, 08:11

Ich kenne das was du beschreibst vom anfang meiner ersten und zweiten Therapie. Das war wie eine Art unausgesprochener Anti - SuizidVertrag. Ich bring mich nicht um, dafür komme ich in die nächste Stunde.

Das hat sich im Laufe der Therapie aber gebessert, so wie wir an den konkreten Zielen (Umgang mit Flashbacks, Alpträumen, Trauma Bildern, Todesangst...) gearbeitete haben und es mir besser ging.

Ich habe wieder Lebensfreude entwickelt und das aus mir selbst heraus, Dinge für mich gefunden die mich interessieren, spass bereiten, die ich erleben will - Vorfreude... und nach nem halbem /dreiviertel Jahr kippte es das ich es gür mich tat/es wirklich wollte und nicht mehr als inneren Vertrag und halt durch die Therapie.

Was sind denn deine konkreten Ziele? Woran arbeitet ihr? Was wenn du die Therapie beendest muss sich wie verändert haben für dich? Also Ziele aus dir heraus. Und was wäre mit einem neuen Haustier?...

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