Scout hat geschrieben: ↑So., 11.02.2018, 18:19
Bzw. unterscheidet sich für mich das Halten in der Körpertherapie (was ich auch nur noch rudimentär aus Klinikzeiten in Erinnerung hab) vom "Hand halten und in Arm genommen werden" in der Gesprächstherapie
Ich glaube es geht da auch um "dem anderen vertrauen", also sich dem anderen "hingeben" (lernen/können) ohne Furcht.
Mit "Händchenhalten" oder "Trost" hat das ja nicht so viel zu tun, wenn die Problematik im Vertrauen liegt.
Mein Körperthera (der kein expliziter Körperpsychotherapeut ist, aber auch Gestalttherapeut) ist mir zB. in einer Stunde mal an die "Gurgel" gegangen und hat mich hinterher "gelobt", dass das sehr gut gewesen wäre. Ich hab das damals erst mal gar nicht so "direkt" verstanden, hatte allerdings schon bemerkt, dass das was mit mir macht und was in mir auslöst. Und das es gar nicht so leicht für mich war da dann entspannt bei ihm zu bleiben "körperlich", also mich nicht zu verspannen, versteifen und in den Kopf abzuhauen. Dieses sich "Halten lassen" ist vielleicht auch eher was für Menschen die grundsätzlich Probleme damit haben zu vertrauen? Und weniger was für Menschen die sich danach sehnen "sich selbst abgenommen" zu werden?
Ich hab mich mal mit so einer "Wassertherapie" (die vor allem auf vorgeburtliche Traumata abzielt) beschäftig, das zwar nicht gemacht, aber instinktiv in meiner Angsthochzeit selbst ein "bisschen" betrieben indem ich mich ganz bewusst im Wasser treiben lies und tragen lies. Das war ziemlich beruhigend und hilfreich und ich kann mir schon vorstellen, dass das es eine schöne Erfahrung sein kann, wenn einen dabei dann jemand sozusagen "trägt".
Da wird einfach eine andere Ebene angesprochen und ich glaube dass es gerade bei sehr verschütteten und frühen Geschichten hilfreich sein kann, da sehr frühkindliche Traumata dem "Wortbewusstsein" ja noch nicht wirklich zugänglich sind weil sie auf einer anderen Ebene abgespeichert werden, also eben eher einer körperlichen, eventuell noch "bildhaften", aber eben keiner die "Worte" hat.