'kostenlose' Therapie

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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lisbeth
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 14:59

Also geht es eher um "lebenspraktische Unterstützung" und Aufbau neuer Strukturen für dich, in denen du dein Leben leben kannst? Unterstützt sie dich dabei?

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass ihr ein klares Ziel zusammen formuliert. Bis zu einem Punkt, von dem du glaubst, dass du deinen Weg alleine weiter finden kannst.

Ich würde auf alle Fälle versuchen, mit ihr über deine Fragen und Zweifel offen zu reden. Auch über die unterschiedlichen Ansichten deiner Anteile.
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― Anne Lamott

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Rubey
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:01

Momentan geht es nur darum. Was danach kommt, weiß ich nicht. Es ist halt gerade für mich persönlich so viel wert, dass sie da ist und das sehr beständig. Kann sein, dass ich dann ein Stück weiß vieles andere ausblende.


isabe
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:03

Warum fragst du gerade jetzt? Ist irgendwas vorgefallen? Hast du ein ungutes Gefühl plötzlich?

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Rubey
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:08

Sie behandelt mich noch nicht lange kostenlos und es ist gerade sehr schwer in der Therapie. Ich frage es mich sehr oft selbst, verdränge es einfach auch oft.
Mal davon ab, wenn Ich es nicht mehr annehmen würde, dann würde andere Anteile es tun...

Manchmal sieht sie uns 3x die Woche. Andere Anteile immer und mein schlechtes Gewissen wird immer größer, vielleicht auch weil ich die Therapie nicht so sehr nutze, sondern halt andere Anteile eher.

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isabe
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:12

Mit deinem Störungsbild kenne ich mich nicht aus. Als du davon geschrieben hast, was sie für dich tut, dachte ich eher daran, dass das eigentlich keine PT ist, sondern "was Praktisches". Mir kam der Gedanke, dass du vielleicht mal gucken könntest (?), ob du einen "richtigen" Therapeuten suchst, der vernünftig dafür bezahlt wird, dass du dich bei ihm "ausbreitest", und dass du zusätzlich zu jemandem gehen könntest, der dich in praktischen Fragen unterstützt.

Ich frag mich, welche Qualifikation genau die Th. hat und was sie dir geben kann, was andere dir nicht geben können - und wieso die Kasse das nicht bezahlt. Ich bezweifle nicht, dass sie ein wichtiger Mensch für dich ist, aber mir scheint - vielleicht -, dass ihr gar nicht so klar habt, WAS ihr da eigentlich macht und mit welchem Ziel.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:23

Ich frage mich echt, ob sich deine Therapeutin nicht auch ein wenig überschätzt. Warum muss/will sie alles alleine machen? Und bis zu 3x die Woche sehen ist echt viel. Und mir würde da an deiner Stelle auch irgendwie Angst und Bange werden.

Warum unterstützt sie dich nicht dabei, mit Beratungs-/Anlaufstellen in Kontakt zu kommen, die beim Ausstieg gezielt helfen können? Die mit den Themen und Problemen, die dabei auftauchen auch Erfahrungen haben? Die vielleicht auch ein Netzwerk haben mit weiteren Kontakten - auch was Unterkunft, Grundsicherung usw. angeht? Die da vielleicht auch "besser" qualifiziert sind als sie?

Ich würde für mich versuchen, mir ein möglichst breitgefächertes Netzwerk an Unterstützung und Hilfe zu organisieren, das sich aber trotzdem noch sicher genug für dich anfühlt. Dann hätte ich auch nicht so die Angst/Befürchtung, von einer einzigen Person abhängig zu sein. Damit verringert sich auch die Gefahr, dass sich eine einzelne Person überschätzt oder sich selbst mehr zumutet, als sie verdauen kann.
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shesmovedon
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:31

Da läuft ganz arg was schief in eurer Beziehung zueinander. Es gibt auch andere Therapeuten, die DIS behandeln und Ahnung haben. Ich würde an deiner Stelle einen Verfahrenswechsel anstreben. Vielleicht zum Übergang in die Klinik gehen. Ihre Aufgabe wäre es gewesen für dich ein Helfernetz aufzubauen. Das wurde anscheinend verpasst. Du könntest dich auch an eine Traumaambulanz wenden.
Auf jeden Fall ist es mehr als bedenklich, dass sie a) kostenlos therapiert und b) sich als die einzige Person ansieht, die dir ausreichend helfen kann.

Das ist einfach....ich hab bei sowas kein gutes Gefühl.

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Corumbra Myosotis
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 15:50

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken.

Ich war mal in einer ähnlichen Situation und habe das Angebot angenommen, ohne zu ahnen, welche Folgen das mit sich bringen könnte; ich war einfach nur froh, daß ich den T nicht verliere und er mich in meiner Situation nicht allein lässt, wie er einst versprochen hatte.

Das bedeutete aber auch, daß ich ständig das Gefühl hatte (noch mehr, als er bezahlt wurde), bei ihm in der Schuld zu stehen. Eine solche die ich nie wieder gut machen könnte. Zudem hatte ich das Gefühl, im für jede Kleinigkeit (unangemessen) dankbar sein zu müssen. Das mag aber nur "meins" gewesen sein.
Und zuletzt bedeutete das auch, daß er aus heiterem Himmel sagen konnte "Suchen Sie sich einen anderen Therapeuten." Schließlich gab es keine vertragliche Bindung.

Ich kann verstehen, daß einem so ein Angebot schmeichelt, der Gedanke liegt da schließlich nahe, daß man "etwas Besonderes" im Vergleich zu den anderen Patienten sein muss, wenn man quasi "ausgewählt" wird. Das kann natürlich auch gut enden, aber wenn das nicht der Fall ist, bist Du die die sich nicht dagegen wehren kann, weil das hochgradig illegal ist und selbst, wenn man den Therapeuten anzeigen oder irgendwo melden würde, würde das ja am Schaden an einem selbst nichts ändern.
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"It is not nor it cannot come to good:
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Tristezza
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:03

Wieso ist kostenlose Behandlung hochgradig illegal? Es gibt Therapeuten, die davon offen in ihren Büchern berichten, z.B. Thomas Reinert, der regelmäßig Borderline-Patienten längerfristig kostenlos behandelt, weil er die Kassenleistung für bestimmte Patientengruppen für nicht ausreichend hält, und damit offenbar gute Erfolge erzielt. Wenn es illegal wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Psychotherapeut damit so offen umgeht.


mio
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:07

Rubey hat geschrieben: Mi., 22.11.2017, 14:40 Es gibt auf jeden Fall Fortschritte, sie ist auf DIS spezialisiert, ich habe sie damals in der Klinik kennengelernt und mit ihr zusammen den Ausstieg begonnen.
Besteht (noch) die Gefahr dass andere Anteile ohne sie zurück gehen würden? Wie stabil bist Du/seid ihr diesbezüglich insgesamt? Wie stabilisierend/schützend ist Dein persönliches Umfeld außerhalb der Therapie?

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Corumbra Myosotis
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:16

Tristezza hat geschrieben: Mi., 22.11.2017, 17:03 Wieso ist kostenlose Behandlung hochgradig illegal? Es gibt Therapeuten, die davon offen in ihren Büchern berichten, z.B. Thomas Reinert, der regelmäßig Borderline-Patienten längerfristig kostenlos behandelt, weil er die Kassenleistung für bestimmte Patientengruppen für nicht ausreichend hält, und damit offenbar gute Erfolge erzielt. Wenn es illegal wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Psychotherapeut damit so offen umgeht.
Ja, okay, streich das bitte, das gilt sicher nicht für niedergelassene Therapeuten.
Jedoch glaube ich, daß eine nicht angemeldete Therapie sich schon in einer Grauzone bewegt, wenn man irgendwann woanders wieder eine über die KK beantragen will ... (Die Zweijahressperre z.B.)

Aber das ist nur eine Vermutung, wenn das totaler Quatsch ist, zerfleischt mich nicht.
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stern
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:26

Bedenklicher als den Honorarverzicht (was zwar nicht grds. "illegal" sein muss, aber durchaus problematisch sein kann) finde ich diese Aussage:
Und wenn es 30 Jahre sind.
Ich meine, was ist das für eine Perspektive, den Therapeuten evtl. 30 Jahre zu brauchen. Dass sie das nur einem Patienten anbieten kann ist auch logisch... sonst arbeitet sie 30 Jahre umsonst.
Ihre Therapieform wird nicht von der KK übernommen...
Zumal Kassen ja, wenn es nötig ist, durchaus Therapien übernehmen... aber evtl. nicht das, was sie anbietet. Zwar gibt es im Gesundheitssektor durchaus systematische Probleme. Aber so stellt sie sich auch noch so dar als ob du ihr Heil am besten bei ihr findest. Auch das finde ich kritisch.
Ihre Begründung ist immer, dass es zu wenige Therapeuten gibt, die sich mit DIS, Mindcontrol etc. auskennen und sie helfen möchte, wenn sie kann...
Ich meine, eine Möglichkeit wäre ja auch, dich dabei zu unterstützen, jemanden zu finden, der eine adäquate Therapie anbietet, die dann auch regulär gezahlt wird. Anstelle Pessimismus zu streuen, dass du eh höchstens schwer jemand anderen finden würdest. Dabei gibt es i.d.R. nicht nur eine Möglichkeit.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Rubey
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:49

Sie ist Psychotherapeutin, hat also nicht einfach nur eine Wochenendfortbildung gemacht. Außerdem hat sie lange in eine DIS-Klinik gearbeitet, bildet sich fort, macht Supervision bei Miller, die eben auch MC Opfer kostenlos behandelt. Sie ist qualifiziert und ich kenne auch andere Multis, die kostenlos Therapie erhalten, eben weil die Stunden bei der KK nicht ausreichen.

Das mit den 30 Jahren Therapie, war nur eine Aussage, dass sie mich eben nicht im Stich lässt und in ungefähr 30 Jahren wird sie nicht mehr arbeiten...
Ob ich es in Anspruch nehme oder nicht, sei ja dahingestellt, sie wollte nur verdeutlichen, dass sie da ist.

Ich habe noch immer Täterkontakt und alle Therapeuten, die ich vorher kontaktiert habe, sind der Meinung, dass dieser eine Therapie ausschließt. Aber ohne Therapie kein Aussage. Deswegen sehe ich sie schon als besonders an.

Sie unterstützt mich darin andere Hilfen in Anspruch zu nehme, warum auch nicht? Ich habe Anlaufstellen, sie ist halt meine erste im Fall der Fälle. Und die anderen Stellen können nicht das leisten, was sie versucht. So ist es nun einmal in Deutschland. Ich habe momemtan gar kein wirkliches sicheres Umfeld und bin auch nicht stabil, bzw. die Systeme sind nicht stabil.

Deswegen ist es auch verständlich, dass ich nun nicht sofort auf gut Glück jemand anderen suche, damit dieser bezahlt wird oder?
Vor allem sehe ich sie mehr als kompetent an, mal abgesehen davon, dass unsere Beziehung gut ist und es nichts illegales ist kostenlos Patienten zu nehmen.
Auch sehe ich mich nicht als etwas Besonderes an, sie gibt mir auch nicht das Gefühl...


Maskerade
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:49

stern hat geschrieben: Mi., 22.11.2017, 17:26 Bedenklicher als den Honorarverzicht (was zwar nicht grds. "illegal" sein muss, aber durchaus problematisch sein kann) finde ich diese Aussage:
Und wenn es 30 Jahre sind.
Ich meine, was ist das für eine Perspektive, den Therapeuten evtl. 30 Jahre zu brauchen. Dass sie das nur einem Patienten anbieten kann ist auch logisch... sonst arbeitet sie 30 Jahre umsonst.
Die TE hat bereits gesagt, daß sie keine 30 Jahre Therapie machen will,... sondern daß sie dais eher als Wertschätzung sieht.
Und das Angebot " kostenlos " würde sie immer nur einer Patient/in anbieten, vermutlich, weil es sie sonst doch zu teuer käme und wie die TE sagt, sie wollte ihr das Gefühl geben, daß sie sie nicht im Stich läßt.
Zuletzt geändert von Maskerade am Mi., 22.11.2017, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Maskerade

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Atmen - Durchhalten - Sein

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Rubey
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Beitrag Mi., 22.11.2017, 17:51

Ich habe schon mehrmals gefragt, ob ich mir jemand anderen suchen soll und sie verneint es.
Ich weiß gerade nicht, warum ich es also tun sollte, außer aufgrund meines schlechten Gewissens und das hätte ich auch mit Bezahlung...

Es fällt mir einfach schwer es anzunehmen.

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