Sich selbst therapieren
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Das find ich auch ganz wichtig : Sich das Positive des Tages nochmal vor Augen zu führen, regelmäßig, drüber nachdenken und es sich "einverleiben". Thema Dankbarkeit allgemein. Das lenkt den Fokus immer wieder gut auf das Gute, das Lebenswerte, das Angenehme und Leichte.
Apropos kreativ tätig : Ich lege gerne Mosaik. Das ist für mich auch ne Kombi von Kreativität, was mit den Händen machen, Meditation und Abschalten. Da komm ich gut runter damit, finde wieder innere Mitte und Ruhe und kann mich wieder besser fokussieren, aber auch selber spüren. Und hab dann auch noch was schönes Selbstgemachtes. So hab ich z.B. meinen alten schäbigen Balkontisch aufgemöbelt und zum Einzelstück befördert.
Apropos kreativ tätig : Ich lege gerne Mosaik. Das ist für mich auch ne Kombi von Kreativität, was mit den Händen machen, Meditation und Abschalten. Da komm ich gut runter damit, finde wieder innere Mitte und Ruhe und kann mich wieder besser fokussieren, aber auch selber spüren. Und hab dann auch noch was schönes Selbstgemachtes. So hab ich z.B. meinen alten schäbigen Balkontisch aufgemöbelt und zum Einzelstück befördert.
- Werbung
Du sag mal, hast du einen Literaturtipp wegen MBC? Oder wo hast du dich da informiert?
Es gibt das Buch von Kristin Neff auf Deutsch "Selbstmitgefühl". Das fand ich aber irgendwie unerträglich, ziemlich platt. Recherchiere mal, ob du einen Kurs bei dir in der Nähe findest, ich fand auch den Austausch mit den anderen Kursteilnehmern ziemlich hilfreich.
Falls du auf Englisch liest: Such mal nach Christopher Germer, dessen Sachen fand ich irgendwie besser.
oder einfach mal selbst recherchieren: Mindful Self-Compassion oder achtsames Selbstmitgefühl...
Ansonsten macht in Deutschland dazu Christine Brähler relativ viel. Ich glaube, man kann auf ihrer Webseite auch ein paar Meditationen dazu kostenlos herunterladen.
Falls du auf Englisch liest: Such mal nach Christopher Germer, dessen Sachen fand ich irgendwie besser.
oder einfach mal selbst recherchieren: Mindful Self-Compassion oder achtsames Selbstmitgefühl...
Ansonsten macht in Deutschland dazu Christine Brähler relativ viel. Ich glaube, man kann auf ihrer Webseite auch ein paar Meditationen dazu kostenlos herunterladen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
- Werbung
Igitt, wie ich das kenne.sandrin hat geschrieben: ↑Mo., 28.08.2017, 19:55 Bei mir ist es Yoga. Ich hab auch ein Buch mit diesem MBSR - Kurs. Wobei ich sagen muss, dass mich der Bodyscan z. B. schon sehr herausfordert, wenn ich innerlich total unruhig bin. Da denke ich mir dann immer, die Zeit müsste ich sinnvoller verbringen. Da kommt wahrscheinlich die Disziplin wieder ins Spiel.
Ist dann der Punkt, den ich ohne Therapie wohl garnicht hinkriegen würde. Inszwischen geht es eeetwas. Also dieser innere Antreiber oder die mahnende, wachende Stimme, wie immer man es beschreiben will. Ich fange jetzt erst an es zu begreifen, woher es kommt.
Davor mahnte meine Therapeutin aber immer wieder, bzw. gibt es als Mantra aus, mich nicht zu überfordern und dass solche Erholungsphassen, ob nun in der Wanne liegen, Sauna, Atemübungen, Mittagsschlaf oder auch nur im Bett gammeln alles andere als vertane Zeit ist und langsam kann ich es auch annehmen. Zocken ist sowas, da schreit meine mahnende Stimme auf. Ich tus trotzdem.
Es ist eine Investition in meine Gesundheit und den Erhalt meiner Arbeitsfähigkeit.
Hinzu kommt eben die Frage wer genau und warum sagt denn, dass ich in der Zeit auch etwas "sinnvolles" tun könnte? Woher kommt das? Wozu dient es?
Diese Idee, dass man immer was sinnvolles tun muss und toll leistungsfähig sein muss und eigentlich nur was wert ist, wenn man sich schon überarbeitet und alles gibt und Überstunden als Orden, den man auf der Brust trägt. Ist für mich 1A Bullshit die Depression anzufeuern.
Ja den Kreislauf durchbrechen. Mir hilft vor allem wirklich etwas was ich mit allen Sinnen wahrnehmen kann. Hab auch mal hobbymäßig Homepages erstellt, für sinnvolle Zwecke. Das ist ja auch was sinnerfüllt. Aber es fehlt mir das Sinnliche. War mir weniger freudvoll und antidepressiv, als eben kochen, Brot backen, handwerken, im Wald sein. Gärtnern wär auch mein Ding, vielleicht in paar Jahren mal.Stichwort Selbstwirksamkeit - ja, hab ich gerade vorher nochmal nachgedacht. Einfach um den Kreislauf zu druchbrechen. Bin leider so unkreativ.
An der VHS gibt ja Kurse für alles. Vielleicht probierst du nach und nach Dinge durch. Kochen finde ich zum Beispiel richtig spannend, wenn man es auf ein Niveau schafft, wo es mehr ist als nur gesund satt werden. Aber auch das ist ja im Grunde viel und wohl eines der sinnvollsten Dinge. Die Lust und Freude kommt ja manchmal erst beim tun. Ging mir beim Sprache lernen so.
amor fati
Wie meinst Du das, Montagne? Welche Struktur?
Zur Ausgangsfrage:
Ich habe mich während der ganzen Kindheit und später als Erwachsene ständig analysiert und habe versucht herauszufinden, wie ich bin, warum ich was mache, was ich fühle und was ich fühlen sollte usw. (und dann noch, was die anderen fühlen und warum die das machen, was sie machen). Ich bin viele Abende im Bett gelegen und habe über solche Dinge nachgedacht, und tagsüber waren das auch ständige Gedanken.
Rückblickend betrachtet hatte ich dabei einige blinde Flecken. Ich würde nicht sagen, dass die ganze Selbstanalyse für die Katz war, sondern das war schon alles sehr sinnvoll und hat mir weitergeholfen, aber mir fehlte das entscheidende Puzzleteil, so ergab sich einfach kein stimmiges Bild. Deshalb bringen mich jetzt die Fachleute weiter. Ich mache jetzt mit 45 das erste Mal Therapie, bin also davor über die Runden gekommen, indem ich mich selbst therapierte.
Optimal ist wahrscheinlich eine Kombination, also fachmännische Hilfe und zusätzlich eigene Maßnahmen.
Ich glaube, dass Selbsttherapie auch wichtig ist, weil, wenn man dazu in der Lage ist, dann hat man den grundsätzlichen Glauben, dass Besserung möglich ist, und dann kann man darauf achten, was gut tut und was eher nicht. Das setzt ein bisschen positives Denken in Gang, und was hilft, ist ja individuell, das können einem die Fachleute auch nicht immer sagen. Die können eher bei den schädlichen Gedankenschleifen und Glaubenssätzen helfen, dass man sie besser versteht.
So irgendwie.
Ich habe mich während der ganzen Kindheit und später als Erwachsene ständig analysiert und habe versucht herauszufinden, wie ich bin, warum ich was mache, was ich fühle und was ich fühlen sollte usw. (und dann noch, was die anderen fühlen und warum die das machen, was sie machen). Ich bin viele Abende im Bett gelegen und habe über solche Dinge nachgedacht, und tagsüber waren das auch ständige Gedanken.
Rückblickend betrachtet hatte ich dabei einige blinde Flecken. Ich würde nicht sagen, dass die ganze Selbstanalyse für die Katz war, sondern das war schon alles sehr sinnvoll und hat mir weitergeholfen, aber mir fehlte das entscheidende Puzzleteil, so ergab sich einfach kein stimmiges Bild. Deshalb bringen mich jetzt die Fachleute weiter. Ich mache jetzt mit 45 das erste Mal Therapie, bin also davor über die Runden gekommen, indem ich mich selbst therapierte.
Optimal ist wahrscheinlich eine Kombination, also fachmännische Hilfe und zusätzlich eigene Maßnahmen.
Ich glaube, dass Selbsttherapie auch wichtig ist, weil, wenn man dazu in der Lage ist, dann hat man den grundsätzlichen Glauben, dass Besserung möglich ist, und dann kann man darauf achten, was gut tut und was eher nicht. Das setzt ein bisschen positives Denken in Gang, und was hilft, ist ja individuell, das können einem die Fachleute auch nicht immer sagen. Die können eher bei den schädlichen Gedankenschleifen und Glaubenssätzen helfen, dass man sie besser versteht.
So irgendwie.
@ENA: Tagesstruktur, wie hier schon beschrieben. Struktur der alltäglichen Lebensvollzüge. Dann natürlich auch Wochen-, Monats-, Jahresstruktur. Seinem Leben Struktur geben. Von selbst wirds nicht kommen.
Ich denke eh, dass mangelnde oder ungünstigen Struktur im Alltag immer etwas mit einer mangelnden oder zumindest brüchigen psychischen Struktur zur tun hat. Und das eine wirkt aufs andere, im Guten wie im Schlechten.
Ich denke eh, dass mangelnde oder ungünstigen Struktur im Alltag immer etwas mit einer mangelnden oder zumindest brüchigen psychischen Struktur zur tun hat. Und das eine wirkt aufs andere, im Guten wie im Schlechten.
amor fati
Hm... ich muss sagen, solche Tipps und Anregungen bekomme ich in meiner Therapie überhaupt nicht. Das täte in der Tat gut, das auch mal zu hören, also z. B. dass es eine sinnvolle Investition in die Gesundheit ist, sich etwas Gutes zu tun usw.
Ich glaube, dass wir einfach so sozialisiert und erzogen sind, dass wir immer etwas leisten müssen. Das gehört in unserer Gesellschaft einfach dazu. Diese Mechanismen wirken extrem nachhaltig, und man tut sich unglaublich schwer, da etwas zu verändern.
Zum Thema Struktur: Auch ich glaube, dass psychische und Struktur im Alltag sich beeinflussen. Meine Hoffnung wäre halt, dass die Leute, die sagen, dass man über die äußere Struktur auch die innere beeinflussen kann, Recht haben. Dass man sich auch im Innern strukturierter und stabiler fühlt, wenn man im Außen Halt hat.
@Kaonashi: Die Kombination aus beidem finde ich auch sinnvoll. Ich versuche mir das gerade auch vor Augen zu halten, dass die Therapie, die ich mache, an einem ganz anderen Punkt ansetzt als meine "Eigentherapie". Während es in den Stunden darum geht, psychische Zusammenhänge herauszuarbeiten, und nicht darum, mich zu stabilisieren, sehe ich meine Aufgabe darin, genau das zu tun. Mir Hilfsmittel zu erarbeiten, mich zu informieren. Außerdem finde ich es extrem wichtig, dass man das Gefühl hat, sich auch selbst helfen zu können.
Manchmal habe ich Schwierigkeiten, beides - also die Therapiestunden und meine eigene Arbeit - zusammenzubringen, weil es schon auch vorkommt, dass meine Vorgehensweise in der Therapie eher als falsch angesehen wird. Wie ist das bei euch?
Im Übrigen bin ich echt überrascht. Ich hätte mir ehrlich gesagt gedacht, dass viele Kommentare in Richtung "Das ist ein Beziehungsproblem, das muss man in der Beziehung mit einem Therapeuten lösen" usw. kommen. Oder "Am besten ist es, dem Therapeuten zu vertrauen und keine eigenen Wege zu gehen." Dem ist aber nicht so.
Hier scheint es doch auch viele Leute zu geben, die das sehr pragmatisch angehen, was nicht heißen soll, dass man sich auch mit seinem Inneren beschäftigen sollte und muss. Aber ich lese aus euren Kommentaren heraus, dass auch ihr das Gefühl habt, dass es mit therapeutischen Stunden alleine nicht getan ist.
Ich glaube, dass wir einfach so sozialisiert und erzogen sind, dass wir immer etwas leisten müssen. Das gehört in unserer Gesellschaft einfach dazu. Diese Mechanismen wirken extrem nachhaltig, und man tut sich unglaublich schwer, da etwas zu verändern.
Zum Thema Struktur: Auch ich glaube, dass psychische und Struktur im Alltag sich beeinflussen. Meine Hoffnung wäre halt, dass die Leute, die sagen, dass man über die äußere Struktur auch die innere beeinflussen kann, Recht haben. Dass man sich auch im Innern strukturierter und stabiler fühlt, wenn man im Außen Halt hat.
@Kaonashi: Die Kombination aus beidem finde ich auch sinnvoll. Ich versuche mir das gerade auch vor Augen zu halten, dass die Therapie, die ich mache, an einem ganz anderen Punkt ansetzt als meine "Eigentherapie". Während es in den Stunden darum geht, psychische Zusammenhänge herauszuarbeiten, und nicht darum, mich zu stabilisieren, sehe ich meine Aufgabe darin, genau das zu tun. Mir Hilfsmittel zu erarbeiten, mich zu informieren. Außerdem finde ich es extrem wichtig, dass man das Gefühl hat, sich auch selbst helfen zu können.
Manchmal habe ich Schwierigkeiten, beides - also die Therapiestunden und meine eigene Arbeit - zusammenzubringen, weil es schon auch vorkommt, dass meine Vorgehensweise in der Therapie eher als falsch angesehen wird. Wie ist das bei euch?
Im Übrigen bin ich echt überrascht. Ich hätte mir ehrlich gesagt gedacht, dass viele Kommentare in Richtung "Das ist ein Beziehungsproblem, das muss man in der Beziehung mit einem Therapeuten lösen" usw. kommen. Oder "Am besten ist es, dem Therapeuten zu vertrauen und keine eigenen Wege zu gehen." Dem ist aber nicht so.
Hier scheint es doch auch viele Leute zu geben, die das sehr pragmatisch angehen, was nicht heißen soll, dass man sich auch mit seinem Inneren beschäftigen sollte und muss. Aber ich lese aus euren Kommentaren heraus, dass auch ihr das Gefühl habt, dass es mit therapeutischen Stunden alleine nicht getan ist.
Bei mir ist es so: Die Analyse/die Arbeit an und in der Beziehung erfolgt in der Therapie, die Verhaltenstherapie mache ich selbst. Aber generell ist doch sowieso klar, dass die Hauptarbeit von den Patienten in ihrem Alltag getan werden muss.
Cooler Ansatz!!! So mach ich das auch. Weiß dein Therapeut das auch?
Sie bekommt schon mit, dass ich versuche, Struktur in meinen Alltag zu bringen und mir und meinem Körper Gutes zu tun, um meine Stimmung zu stabilisieren - ohne dass ich ihr gegenüber von "Verhaltenstherapie" spreche - es sind ja auch eher einzelne VT-Maßnahmen.
Diplomatisch ausgedrückt.
Kommt es denn eigentlich dann auch vor, dass sie die eine oder andere Maßnahme deinerseits kritisch sieht?
Selbsttherapie muss man offenbar klar von Psychotherapie abgrenzen . Ist ja egal ...
Kommt es denn eigentlich dann auch vor, dass sie die eine oder andere Maßnahme deinerseits kritisch sieht?
Selbsttherapie muss man offenbar klar von Psychotherapie abgrenzen . Ist ja egal ...
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 24 Antworten
- 6001 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von mecca
-
- 3 Antworten
- 1523 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von einsamallein
-
- 9 Antworten
- 2349 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von wind of change
-
- 0 Antworten
- 890 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von UncleK