Therapeut macht 5 Wochen Pause

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Sehr
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 12:45

Ist das nicht egoistisch? Der kann doch nicht immer nur auf seine Patienten schaun.
[wegzudenken, mehr nicht]

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Waldschratin
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weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 04.08.2017, 13:03

Naja, "egoistisch" würd ichs nicht nennen.
Ärzte machen ja auch nur selten mehr als drei Wochen am Stück Urlaub.

Ich selber seh in solch langen Pausen grade bei ner Therapie aber schon auch Vorteile für den Klienten : Mal in Ruhe "sacken" lassen können, checken, was "tatsächlich" grade wichtig ist und auch mal wieder ein bissl auf eigenen Beinen unterwegs sein, damit man sich das nicht gänzlich abgewöhnt.

Ist natürlich schwierig, wenn man grade in ner Phase ist, wo man den/die Thera mehr braucht.

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Montag
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Beiträge: 353

Beitrag Fr., 04.08.2017, 13:10

Hallo miteinander!

Meine Therapeutin macht demnächst auch vier Wochen Pause. Und ich freu mich für sie. Sie ist dermaßen urlaubsreif!
Und ich weiß, sie kann im Urlaub neue Kräfte tanken und ist dann wieder mit neuen Ideen und Impulsen für uns Patienten da.

Und, wie schon hier geschrieben wurde, seh ich es für mich auch. Ich nehm es als Auszeit, um manche Themen verdauen zu können und auszuprobieren, wie Selbst-ständig ich während des Jahres wieder geworden bin.

Zudem sind ihre Urlaubszeiten für mich auch eine gute Möglichkeit eventuell sich einschleichende Abhängigkeiten zu erkennen und dann, wenn sie wieder da ist, zu bearbeiten.

Was mir während ihrer Urlaubszeit hilft ist, dass ich mich bei einer Krise auch an den SPDI wenden kann. Und bei einer kleineren Krise mich hinsetze, mir meine Therapeutin vorstelle und mich frage, was würde sie mir jetzt raten. Außerdem hab ich ja noch meinen Psychiater, der zum Glück nicht zur gleichen Zeit in Urlaub ist.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 14:18

Therapeuten haben es auf der anderen Seite aber oft nicht gern, wenn der Patient so lange am Stück Pause macht. DANN schadet das auf einmal dem Therapieprozess. Das wundert mich einfach, denn das widerspricht sich.

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Montag
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Beiträge: 353

Beitrag Fr., 04.08.2017, 14:23

Hallo Sandrin,
Sandrin hat geschrieben: Therapeuten haben es auf der anderen Seite aber oft nicht gern, wenn der Patient so lange am Stück Pause macht. DANN schadet das auf einmal dem Therapieprozess. Das wundert mich einfach, denn das widerspricht sich.
also meine nicht. Wir hatten ne Zeit, da hatte ich das Bedürfnis nur alle vier Wochen zu kommen. Das hat sie akzeptiert.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 14:27

Aber in PAs und tiefenpsychologisch fundierten Therapien ist das normalerweise nicht üblich.

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Ophelia12
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 14:28

Es gibt ja Therapeuten, wo es Bedingung ist, dass der Patient so seinen Urlaub nimmt wie der Therapeut.
Bei so einem könnte ich aber niemals eine Therapie beginnen.

Ich konnte früher die Leute nicht verstehen die so sehr ihren Therapeuten vermisst haben etc. Ich hätte niemals gedacht das ich auch mal dazugehören würde.
Und diese Gefühle überfordern mich ziemlich. Ich kenne mich so nicht. Auch das dass alles so in mir schwankt ich auch wütend und sauer bin, dass verstehe ich nicht.

Und dennoch finde ich es auch richtig das sie länger weg ist. Ja alles kuddelmuddel

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:18

Meine geht auch 5 Wochen, bin total sauer auf mich selber, dass ich es nicht hinbekomme und mir egal sein sollte.
Ich möchte auch nicht mehr hingehen, könnte die Thera in die Luft schießen, zerreißen in allen Stücken.
Solche Wut habe ich auf sie, Mein kopf macht zu und ich Hasse sie nur noch habe keine klaren Gedanken mehr,Kopf leer.
So sieht es bei mir aus.

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Prinzessin27
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:30

Krümmelmonster hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 15:18 Meine geht auch 5 Wochen, bin total sauer auf mich selber, dass ich es nicht hinbekomme und mir egal sein sollte.
Ich möchte auch nicht mehr hingehen, könnte die Thera in die Luft schießen, zerreißen in allen Stücken.
Solche Wut habe ich auf sie, Mein kopf macht zu und ich Hasse sie nur noch habe keine klaren Gedanken mehr,Kopf leer.
So sieht es bei mir aus.
Tut mir leid Krümmelmonster. Wann geht sie denn?

Mich überforderten auch meine Gefühle. Die hatte ich eher vor der bevorstehenden Pause. Jetzt vermisse ich ihn nur.....was auch schon doof ist.

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Thread-EröffnerIn
Prinzessin27
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:35

sandrin hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 14:27 Aber in PAs und tiefenpsychologisch fundierten Therapien ist das normalerweise nicht üblich.
Ja, genau deshalb wundert es mich auch! Meiner hat zu Beginn wirklich die "Forderung" benannt, dass ich meinen Urlaub an seinen anpassen soll, damit es keine so lange Pause gibt. Das fand ich damals etwas kleinlich und dachte mir insgeheim...mensch, das ist ja super übertrieben. "Zufällig" hielt ich mich im letzten Jahr daran, da das eh nur Weihnachten und dann Ostern betraf. Bei ein/zwei Tagen sagt er auch nichts. Letzten Sommer hatten wir gerade erst gestartet und er war 3 Wochen weg. Das geht ja noch.

Als ich in diesem Jahr von den 5 Wochen verfuhr, fiel ich beinah hinten über. Erst mal, wer kann in unserer heutigen Arbeitswelt (außer Lehrern) 5 Wochen in Urlaub gehen!??? Und dann auch das Argument von wegen, wenn ich direkt nach ihm weg wäre, dann würde eine lange Lücke entstehen und das sei nicht gut.

Jetzt ist aber ER derjenige, der eine lange Lücke verursacht.

Naja, erholen darf er sich ja und das gönn ich ihm auch. Interessant ist die Pause für mich allemal und zeigt viele Gefühle mit denen man sich auseindander setzen kann und die man danach bearbeiten kann. Hat dann vielleicht auch was Gutes?

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sandrin
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:44

Das ist genau der Punkt. Man könnte auch sagen, 5 Wochen am Stück sind vom Therapeuten egoistisch.
Ich kenne das auch, dass gefordert wird, man solle sich mit dem Urlaaub dem Therapeuten anpassen. Das würde ich nicht einsehen.

Ich würde mich auch schwer tun, im Nachhinein dann auszubreiten, welche Gefühle der Abhängigkeit und des Leids sich in mir aufgetan haben. Der Therapeut hat das durch den langen Urlaub ja immerhin mitverursacht.
Wie gesagt, ich würde lieber daran arbeiten, die Abhängigkeit abzubauen.

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Krümmelmonster
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:47

@Prinzessin Dankeschön!
Ab heute, wenn ich die thera sehe, da stört es mich überhaupt nicht, erst wenn sie weg ist, dann brodelts bei mir. Eigentlich will ich dieses Gefühl überhaupt nicht.
Da ist man so verletzlich, das stört nur, ärgert und macht mich wütend.

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Tristezza
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 15:50

Ich finde so lange Therapeuten-Ferien auch ein Stück weit egoistisch. Gerade, wenn Therapeuten bindungsorientiert arbeiten, sollten sie wissen, was das für Auswirkungen auf die Beziehung haben kann. Meine Analytikerin macht zwar recht häufig, aber nie mehr als zweieinhalb Wochen Urlaub. Ich denke, dass sie da auch auf die Bedürfnisse ihrer Patient(inn)en schaut. Sie arbeitet nämlich auch immer bis kurz vor Weihnachten, eine Zeit, die für viele schwierig ist, nimmt sich dafür aber in der ersten Dezemberwoche frei.
Zuletzt geändert von Tristezza am Fr., 04.08.2017, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Fr., 04.08.2017, 16:11

Das klingt gut und verantwortungsvoll.

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Krümmelmonster
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Beiträge: 569

Beitrag Fr., 04.08.2017, 16:15

3 wochen sind für mich auch ok! da komme ich gedanklich klar, aber 5 wochen da habe ich zu kämpfen das ich normal reagiere.

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