Wollen Frauen Machos?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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tinkerbell
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Beitrag Fr., 06.06.2008, 13:07

Kris_Kelvin hat geschrieben:Kann man über so etwas in einer Partnerschaft nicht mal reden? Warum hast du ihm nicht einfach mal ganz "formell" gesagt, dass du das nicht so gut findest
natürlich hab ich das gesagt... es wär ja keine beziehung, wenn man nicht drüber reden würde...
das problem war, dass man mit ihm darüber nicht reden konnte... man konnte mit ihm nicht streiten, denn wenn er gespürt hat, dass sich dicke luft anbahnt, dann hat er mir noch viel mehr recht gegeben, was auch immer ich gesagt oder gemacht hab... es war genau das richtige
..mit phrasen wie "ich verstehe genau was du meinst" und "ja, da hast du vollkommen recht" hat er mich immer wieder abgestellt....
ich möchte nicht nur negatives über ihn sagen..er ist wirklich ein netter kerl...aber im nachhinein kann ich das was zwischen uns war nichtmal als beziehung bezeichnen..er wollte eigentlich nur mein schatten sein..hat jede meiner bewegungen, jeden schritt mitgemacht...sich nie in eine andere richtung bewegt..wenn mans genau nimmt, hatte ich also auch nie wirklich eine richtige beziehung
Kris_Kelvin hat geschrieben:Bekomme aber bei dir doch ein wenig den Eindruck, dass du denkst, dass Männer in jedem Fall mehr Verantwortung und Entscheidungsgewicht haben sollten als eine Frau. Das ist OK, solange es dann aber nicht von der Frau heißt "Ach Mann, eigentlich wäre ich doch lieber in das andere Restaurant gegangen!!!", nachdem er die Entscheidung schon getroffen hat - um es mal etwas humorig auszudrücken
ich denke nicht, dass ein mann mehr verantwortung bzw. entscheidungsgewicht haben sollte als eine frau...hab nur versucht zu erklären, warum es mädls gibt, die sich nach einem macho sehnen.
wenn in einer beziehung die partner gleichberechtigt sind, dann ist das optimal(zumindest aus meiner sicht) Ich finde es einfach nicht gut, wenn der partner/die partnerin zu allem ja und amen sagt, und sich selbst der partnerin/dem partner völlig unterordnet.
Im übrigen finde ich es nicht "humorig" was du da als beispiel nennst
...wenn der partner/die partnerin eine entscheidung trifft, dann heißt das ja trotzdem nicht, dass man dann alles toll finden und immer gleicher meinung sein .
worauf ich die ganze zeit hinauswollte ist ja, dass man in einer beziehung auch gemeinsam entscheidungen und gemeinsam verantwortung übernehmen sollte..zumindest ab und zu
Kris_Kelvin hat geschrieben:stellen sich Frauen wirklich die Frage ob sie ein "Heimchen am Herd" (in diesem Fall ausschließlich mit negativen Konnotationen) werden wollen?
stellen sich männer die frage, ob sie macho oder weichei sein "wollen"?
...ich zumindest frage mich nicht ob ich heimchen am herd sein möchte, sondern ob männer lieber ein heimchen am herd wollen

die frage ist aber sowieso unnütz..weil man kann sich sowieso nicht durchgehend verstellen...man kann sich nur bis zu einem gewissen grad anpassen, denn die eigene persönlichkeit scheint ja doch immer durch..außerdem..was wäre es für eine beziehung, wenn man nicht so sein könnte, wie man sein möchte?

ich kann von mir nur sagen, dass ich weder heimchen am herd noch emanze bin oder sein möchte
..ich bin so ein mittelding...und ob das einem mann gefällt oder nicht, muss er selbst entscheiden...ich hab auch schon versucht mich zu verstellen, anders zu geben, wie ich wirklich bin..ich wollte die sein, von der ich dachte, dass er sie haben will..langer rede kurzer sinn...ich hab mich selbst verloren, wusste nicht mehr, ob ich das wovon ich sagte, dass ich es will, wirklich wollte,....ich hatte also vorübergehend den inneren draht zu mir verloren....und das kann doch nicht der richtige weg sein oder?

....again...es tut mir leid, dass ich so wirr schreibe..aber es fällt mir halt noch ein bissl schwer, meine gedanken alle zu orden,

lg, tinkerbell

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luciabava
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Beitrag Fr., 06.06.2008, 18:48

Hi!
Mannn hat geschrieben:
tinkerbell hat geschrieben: für mich ist eine emanze eine feministin, eine frauenrechtlerin...jemand, der beleidigt ist, wenn ihr jemand die tür aufhält, oder ihr in den mantel hilft, weil sie sich nicht erstngenommen fühlt
das ist für mich eine emanze
ach so, das bedeutet Emanze. Na dann finde ich das auch blöde.
Kris_Kelvin hat geschrieben:Nebenbei... ich will jedenfalls keine Emanze als Partnerin, diese Entscheidung habe ich zumindest schonmal für mich getroffen Sowas wie mit dem "Tür aufhalten" ist mir auch schon untergekommen... da möchte man am liebsten gleich die Tür vor der Nase zuschlagen.
Interessant, dass das hier so gesehen wird ... *staun*
Dann werd ich mich mal outen: Ich seh mich selbst als Feministin, also nicht in einem politischen, aber in einem persönlichen Sinn. Würde aber nieee sauer werden, wenn mir jemand die Tür aufhält Ich mag Männer und hasse die Aussage "typisch Mann" genauso wie "typisch Frau". Ich lasse mich auch gerne von einem Mann einladen - lade ihn aber auch selbst gerne ein. Gleiches Recht für alle Aber im Ernst: Für mich heißt dieses Wort einfach, die Gleichstellung und -berechtigung verinnerlicht zu haben, das nach außen zu zeigen oder auch, wenn nötig, einzufordern. Außerdem ärgern mich immer wieder geschlechterbezogene Klischees (alle Frauen sind ... alle Männer sind ...) etc. Das will ich jetzt auch nicht endlos ausbreiten, nur noch so viel: Die meisten Feministinnen und Feministen gehen von einer naturbedingten weitestgehenden Gleichheit der Geschlechter aus, und die Unterschiede sind zum allergrößten Teil gesellschaftlich, politisch und sozial gemacht ("Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht").
Lässt man die gesellschaftlichen Einflüsse völlig außen vor, bleibt letztlich nur noch die Gebärfähigkeit als Unterschied übrig. Sogar die Geschlechtsorgane sehen zwar unterschiedlich aus, entsprechen sich im Grunde aber. (Z.B. entspricht die weibliche Klitoris biologisch gesehen dem männlichen Penis (!) und die Schamlippen den Hoden.)
Es gibt allerdings eine Gruppe unter den Feministinnen, die vom genauen Gegenteil, also von einer spezifisch weiblichen bzw. männlichen "Natur" ausgehen, und die daraus letztendlich folgern, dass Frauen besser als Männer sind - das ist natürlich Unsinn. Das ist für mich dasselbe wie Frauenunterdrückung, nur die andere Seite der Medaille. Diese vergleichsweise kleine Gruppe habt ihr wohl gemeint ... und ich konnte es daraufhin nicht lassen, offtopic zu werden aber gehört das nicht auch irgendwie zum Thema ... ? Also: hier wurde ja gesagt Frauen wollen letztendlich doch keine Verantwortung übernehmen, nachdem sie erst darum gekämpft haben. Da ist zumindest was dran ... aber nicht, weil Frauen irgendein "unfähig Entscheidungen zu treffen-hilflos-Gen" hätten ... einmal haben wir nunmal diese lange Geschichte der Unterdrückung hinter uns, diese Rolle ist noch nicht restlos von uns abgefallen ... aber bei diesem Argument bin ich auch immer skeptisch, denn was hat das mit mir persönlich zu tun? Ich finde, es ist auch eine Frage der Vorbilder. Wie soll man eine starke Persönlichkeit werden, wenn die eigene Mutter Hausfrau ist, keinen Beruf hat, finanziell und emotional völlig abhängig von ihrem Mann ist, von Minderwertigkeitsgefühlen und Ängsten geplagt ist und ihre (Lebens-)Angst 1:1 an ihre Tochter weitergibt? Und dieses spezielle Muttervorbild ist auch heute noch verbreitet und beeinflusst eher die Töchter als die Söhne. Das ist nur ein Gedanke dazu, denn die Gründe sind sicher vielfältiger ...
Zu der Frage "Was wollen Frauen": Also ich will in erster Linie als Mensch gesehen werden und nicht als DIE Frau. Und ich will weder einen Macho noch ein Weichei, sondern einen Mann, der er selbst ist und mich ich selbst bleiben lässt. Er soll keine Entscheidungen für mich treffen, und ich will für ihn keine treffen. Alles andere ist ja auch immer individuell, auf die jeweilige Person und die jeweilige Beziehung bezogen ... deshalb lässt sich da schwer eine allgemeingültige Antwort geben.


Raziel
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Beitrag Sa., 07.06.2008, 10:45

@Luciabava
Wie soll man eine starke Persönlichkeit werden, wenn die eigene Mutter Hausfrau ist, keinen Beruf hat, finanziell und emotional völlig abhängig von ihrem Mann ist, von Minderwertigkeitsgefühlen und Ängsten geplagt ist und ihre (Lebens-)Angst 1:1 an ihre Tochter weitergibt?
Indem man dem Mann klarmacht, das Geldverdienen alleine nicht reicht. Das er nämlich sonst in einer versifften stinkenden Müllhalde ohne saubere Klamotten hausen würde, wenn da nicht eine Frau wäre, die diese Arbeiten für ihn erledigt. Und er im Extrembeispiel vermutlich verhungert, weil keine Frau da ist, die für ihn kocht (weil er das nicht kann). Die Frage ist also, wer da von wem abhängig ist!?!

Also wenn man schon auf das klassische Hausfrauenmodell wert legt, dann sollte man auch ein bischen mehr Respekt vor deren Arbeit haben. Und so mittellos sind Frauen auch nicht, das sie gleich Zukunftsängste entwickeln müssten.

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luciabava
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Beitrag Sa., 07.06.2008, 11:59

Raziel hat geschrieben: Die Frage ist also, wer da von wem abhängig ist!?!

Also wenn man schon auf das klassische Hausfrauenmodell wert legt, dann sollte man auch ein bischen mehr Respekt vor deren Arbeit haben. Und so mittellos sind Frauen auch nicht, das sie gleich Zukunftsängste entwickeln müssten.
In deinem Beispiel sind natürlich beide abhängig. Aber was ist denn daran gut? Für beide? Egal welchen Wert Hausfrauenarbeit (warum gibt es eigentlich keine Hausmännerarbeit?) nun hat, die Frage ist doch, ob jeder für sich seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten kann oder nicht. Ich komme für meinen gesamten Lebensunterhalt allein auf und mache nebenher meinen Haushalt, und keiner beglückwünscht mich dafür wenn ich mein Geschirr spüle, nachdem ich total kaputt von der Arbeit gekommen bin.
Ich wollte eigentlich darauf hinaus, wie wichtig es ist, finanziell unabhängig zu sein! Das ermöglicht in meinen Augen gerade erst eine gleichberechtigte Beziehung. Und das kann doch nicht auf einmal nebensächlich sein, wenn man heiratet oder zusammenzieht.
Zu meinem Beispiel: In diesem speziellen Fall ist es so, dass der Mann auch kochen, waschen etc. kann und auch viele Tätigkeiten im Haushalt übernimmt. Die Frau fordert diese teilweise auch ein. Die Hausarbeit wird geteilt, Geld verdient hat immer fast ausschließlich er. Die Frau hat keine Berufsausbildung und kann deshalb nur Hilfsjobs bekommen, die sie nach kurzer Zeit immer hinschmeißt, weil sie sich den Anforderungen "da draußen" nicht gewachsen fühlt. Als die 2 Kinder kamen, hat sie ca. 15 Jahre überhaupt nicht gearbeitet, also auch lange nachdem die Kinder schon schulpflichtig waren. Sie hat in dieser Zeit große Ängste vor dem Arbeitsleben entwickelt, und ein Einstieg wird natürlich immer schwieriger, je mehr Zeit vergeht, und das Selbstwertgefühl leidet. Nun sind die Kinder lange aus dem Haus, sie hockt zuhause, leidet und wird immer einsamer. Worauf ich hinaus will: Im Grunde versteckt sie sich zuhause mit ihrer Hausfrauentätigkeit, sie traut sich nicht zu zu arbeiten. Sie würde allein nicht zurechtkommen. Sie hat nur ihren Mann, nicht einmal Freunde. Und dieser hat die gesamte Verantwortung. Sie weiß nicht mal, wenn man sie fragt, wie die finanzielle Situation aussieht, Rechnungen, Konten etc. Da sie keinen Führerschein hat, ist er dauernd damit beschäftigt, sie irgendwohin zu bringen und abzuholen. Wie ein Kind. Da ist er natürlich mitschuld, wenn er das alles so mitmacht (Co-Abhängigkeit?). In jedem Fall ist das für mich aber ein absolutes Negativvorbild!

LG, Luciabava

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Raziel
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Beitrag So., 08.06.2008, 17:46

@Luciabava
warum gibt es eigentlich keine Hausmännerarbeit?
Gibt es doch! Dann geht die Frau arbeiten und der Mann schmeisst den Haushalt.
Ich wollte eigentlich darauf hinaus, wie wichtig es ist, finanziell unabhängig zu sein! Das ermöglicht in meinen Augen gerade erst eine gleichberechtigte Beziehung.
Eine gleichberechtigte Beziehung fängt für mich zuerst mit dem Respekt der Partner vor den Fähigkeiten des jeweils anderen an. Finanzielle Unabhängigkeit ist zwar auch ein sehr wichtiges Kriterium, aber wenn die Partner nicht (mehr) zu würdigen wissen, was der andere in die Beziehung mit einbringt, bedeutet finanzielle Unabhängigkeit nur, das man den Partner leichter abschiessen kann, sobald einem irgendwas nicht in den Kram passt und sei es nur, das ER ständig die Zahnpastatube offen lässt oder SIE ständig das Bad blockiert (um mal ein paar Klischees zu bedienen ). Daran ist zwar nicht zwangsläufig etwas verwerfliches, aber nur mit dieser Einstellung braucht man eine Beziehung gar nicht erst einzugehen.

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luciabava
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Beitrag Mo., 09.06.2008, 09:57

Raziel hat geschrieben:@Luciabava
warum gibt es eigentlich keine Hausmännerarbeit?
Gibt es doch! Dann geht die Frau arbeiten und der Mann schmeisst den Haushalt.
Und warum gibt es so wenig Hausmänner?
Raziel hat geschrieben:Eine gleichberechtigte Beziehung fängt für mich zuerst mit dem Respekt der Partner vor den Fähigkeiten des jeweils anderen an.
Aber was ist, wenn in der klassischen Rollenverteilung die Partner gar nicht das tun, was ihren jeweiligen Fähigkeiten entspricht?
Wenn ich gut putzen & kochen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich mich am besten für den Beruf Hausfrau eigne ... da spielen doch ganz andere Motive eine Rolle.

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**Mystery**
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Beitrag Mo., 09.06.2008, 13:52

...es fällt mir manchmal unglaublich schwer, entscheidungen zu treffen...aber ich bin auch der meinung, dass man(n) sichs relativ einfach macht, wenn er ihr das alles überlässt..oder?
@tinkerbell:

ich denke, dass du selbst entscheidugnsschwach bist und dir deshalb einen partner suchst, der dir die entscheidungen abnimmt. da könnte man ja jetzt umgekerht zu dir auch sagen: du machst es dir schon zu einfach, wenn du deine entscheidungen dem partner überlässt…

weißt du was ich meine? du verlangst von deinem partner etwas, das du selbst aber nicht zu geben bereit bist. so kann’s aber nicht funktionieren. wie schon öfters erwähnt, lautet das stichwort gleichberechtigung in der partnerschaft. man kann vom partner nicht etwas verlangen, das man selbst nicht zu geben bereit ist.

btw: nimmt man einer frau alle entscheidungen ab in der partnerschaft, dann würde ihr das auch nicht passen, weil man lässt ihr keinen freiraum usw.

daher auch meine frage, was frauen eigentlich wollen.
Aber wenn Frauen ihrerseits nicht bereit sind, auch Verantwortung zu übernehmen, werden in den Chefsesseln noch lange zu 99% Männer sitzen (was ja immer kritisiert wird.)
genau so ist es. einerseits wollen frauen keine verantwortung übernehmen (egal ob partnerschaft oder beruflich), andererseits regen sie sich darüber auf, dass die berufswelt von männern dominiert wird und es zu wenige frauen in chefsesseln gibt.

ich meine, das passt doch nicht zusammen, wenn man das eine kritisiert, dann kann man doch nicht im selben atemzug auch genau das gegenteil kritisieren.

oder anders gesagt: egal, wie man es macht als mann, anscheinend macht man es immer verkehrt...

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tinkerbell
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Beitrag Mo., 09.06.2008, 16:40

**Mystery** hat geschrieben:@tinkerbell:

ich denke, dass du selbst entscheidugnsschwach bist und dir deshalb einen partner suchst, der dir die entscheidungen abnimmt. da könnte man ja jetzt umgekerht zu dir auch sagen: du machst es dir schon zu einfach, wenn du deine entscheidungen dem partner überlässt…

weißt du was ich meine? du verlangst von deinem partner etwas, das du selbst aber nicht zu geben bereit bist. so kann’s aber nicht funktionieren. wie schon öfters erwähnt, lautet das stichwort gleichberechtigung in der partnerschaft. man kann vom partner nicht etwas verlangen, das man selbst nicht zu geben bereit ist.
gibt es überhaupt jemanden, der nicht entscheidungsschwach ist, sondern entscheidungsstark?
...ich habe nie behauptet, dass es mir leicht fällt, entscheidungen zu treffen...was aber auf keinen fall heißen soll, dass ich keine entscheidungen treffen will bzw kann!
ich weiß sehr wohl was gleichberechtigung in der partnerschaft bedeutet...und ich denke, ich kann von einem partner schon verlangen für sich einzustehen und selbst am entscheidungsprozess beteiligt zu sein...weil ich genauso bereit bin das zu tun.
**Mystery** hat geschrieben: btw: nimmt man einer frau alle entscheidungen ab in der partnerschaft, dann würde ihr das auch nicht passen, weil man lässt ihr keinen freiraum usw.

daher auch meine frage, was frauen eigentlich wollen.
ich möchte nicht, dass mir mein partner alle entscheidungen abnimmt..und ich kenne auch keine frau die diesen wunsch hat.

ich habe aber, wie bereits mehrfach erwähnt, die erfahrung gemacht, dass ich ALLE entscheidungen alleine treffen musste. er hat mich immer nach meiner meinung gefragt...was ich auch sehr zu schätzen weiß...hat aber dabei völlig auf seine eigene meinung, seine eigenen bedürfnisse vergessen und sich hundertprozentig nach mir gerichtet und auf meine wünsche fixiert.
ich bin jetzt 20...(zu der zeit war ich 18)ist es wirklich so schwierig zu verstehen, dass mir das zuviel wurde? zuviel der verantwortung?ich war schlicht und einfach voll und ganz überfordert.
ich hatte angst einen wunsch, eine idee..was auch immer..auszusprechen, weil er sofort alles umgesetzt hätte...
ein partner mit dem man zb keine diskussionen führen kann, weil er dir sowieso recht gibt...ist das noch ein partner?

ich verstehe deine einwände!
kannst du mich wirklich so ganz und gar nicht verstehen?
ist es wirklich so abnormal, dass ich mir einen partner wünsche, der auch auf sich selbst und seine eigenen bedürfnisse achtet,... dass ich damit überfordert bin, wenn er sich völlig aufgibt für mich?
kann das denn wirklich keiner nachvollziehen?

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**Mystery**
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Beitrag Di., 10.06.2008, 14:28

Ich kann dich schon verstehen, aber es kam halt so rüber, dass du der Typ Mensch bist, der gerne alle Entscheidungen an den Partner abgeben würde, weil er selbst damit überfordert ist bzw. nicht die Verantwortung dafür übernehmen will.

Es gibt nun mal entscheidungsschwache und entscheidungsstarke Menschen (sowohl unter Frauen als auch unter Männern). Beide Typen kann ich verstehen, weil es einfach eine persönliche Eigenschaft ist, die man hat.

Was ich aber meine, ist, dass, wenn man zB entscheidungsschwach ist und daraus resultierend nicht gerne Verantwortung übernimmt, man nicht entscheidungsstarke Menschen (sprich Bestimmer-Typen) für ihr Tun und Handeln kritisieren darf. Und im Gegenzug dürfen sich Bestimmer-Typen auch nicht über entscheidungsschwache Menschen aufregen.

Und eigentlich würden Menschen, die diese gegensätzlichen Eigenschaften haben (einer entscheidungsstark, der andere entscheidungsschwach) sogar sehr gut miteinander harmonieren, weil sie sich gegenseitig ergänzen. Der andere hat genau das, was man sich an ihm wünscht.

Aber wie gesagt, meine Kritik richtete sich an diejenigen, die eine bestimmte Eigenschaft haben und dann aber die andere gegensätzliche Eigenschaft an anderen Personen kritisieren.

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tinkerbell
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 21:37

**Mystery** hat geschrieben:Ich kann dich schon verstehen, aber es kam halt so rüber, dass du der Typ Mensch bist, der gerne alle Entscheidungen an den Partner abgeben würde, weil er selbst damit überfordert ist bzw. nicht die Verantwortung dafür übernehmen will.
okay...ich muss zugeben, bis zu einem gewissen grad hast du ja recht... es fällt mir sehr schwer, entscheidungen zu treffen...das überfordert mich auch manchmal...dennoch ist es nicht mein wunsch, diese verantwortung abzugeben.... ich finde, dass ich dafür zu alt bin..,mit zwanzig muss ich in der lage sein, verantwortung für mich selbst zu übernehmen..und auch ein bisschen für andere
**Mystery** hat geschrieben: Aber wie gesagt, meine Kritik richtete sich an diejenigen, die eine bestimmte Eigenschaft haben und dann aber die andere gegensätzliche Eigenschaft an anderen Personen kritisieren.
ich muss mich wirklich bei dir entschuldigen: ich hab dich schlicht und einfach falsch verstanden!
ich möchte auf keinen fall entscheidungsstarke menschen diskriminieren nur weil ich entscheidungsschwach bin(das wär ja auch irrsinnig)....
ich hab nur ein problem damit, wenn ich mit einem entscheidungsschwachen(bzw. entscheidungsunwilligen)partner konfrontiert bin..damit kann ich nicht umgehen..
die komplette verantwortung für den partner zu übernehmen...dazu bin ich einfach noch nicht bereit

nochmal sorry, dass ich dich falsch verstanden habe,
lg, tinkerbell

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lost luck
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 14:14

luciabava hat geschrieben: Und warum gibt es so wenig Hausmänner?
Hausmann wäre mein Traumberuf, putzen, (sehr gut) kochen, einkaufen, an Autos schrauben, Handwerkerei, viele Hobbies, Verwaltungsschreibtischarbeit alles kein Problem, auf die Karriere kann ich dank meiner Krankheiten, inkl. Depression, gerne verzichten.
Finde aber erst einmal eine Dame die dabei mitspielt.
Einer meiner Cousins hatte das Glück, seine Frau ist Ärztin, er ist nach seinem Studium in die Arbeitslosigkeit gerutscht und trotz Fortbildung nicht mehr dort herausgekommen, jetzt hütet er das Kind und hat sich damit abgefunden.

Das ganz Gegenteil davon kenne ich jedoch auch, wenn sich die Hausfrau und Mutter zu schade für noch mehr Kinder und Hausarbeit ist, daher von einer Haushälterin täglich unterstützt wird, und sich, trotz schon weit fortgeschrittenen Alters, lieber an der Uni in brotlosen Fächern vergnügt. Das klappt nur wenn der Mann genügend verdient und solche Spielchen mitmacht.


Raziel
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 16:58

Sei gegrüßt, Luciabava
Und warum gibt es so wenig Hausmänner?
Vorrangig wohl aus dem Grund, denn du längst vermutest: Weil so wenige wollen. Stellt sich also die Frage, warum das so ist. Gründe könnten vielleicht folgende sein:
1. Weil es in einer Männerrunde, gelinde gesagt, "uncool" klingt, wenn Mann nicht Vorstandsvorsitzender, Ingenieur oder wenigstens Maurer sondern Hausmann von Beruf ist (oder männliche Hausfrau, wie man es dann wohl nennen würde).
2. Weil Männer darauf getrimmt werden, der Versorger zu sein und Hausarbeit nun mal kein Geld einbringt.
3. Weil die meisten Frauen, entgegen ihren Beteuerungen, auf "echte" Kerle stehen und deren hausarbeitende Gattung meist der Geruch des echten Weichei's umweht.
4. Weil die Situation in einer solchen Partnerschaft evtl. die selbe ist wie bisher auch, nur das diesmal die Frau den Ton angeben will und der Mann sich fügen muss (was wohl der Traum jeder fanatischen Steinzeitemanze sein dürfte).

Mit anderen Worten: Die meisten Gründe (auch die, die mir gerade nicht eingefallen sind) beruhen auf konservativen Vorstellungen. Der wesentlichste Grund aber dürfte wohl sein, das man schon als Kind zu Männern bzw. Frauen erzogen wird.

Ich habe mal einen Bericht gelesen, indem die Wissenschaft mittlerweile davon ausgeht, das - abgesehen von den Geschlechtsorganen - nur wenige Prozent (ca. 4-6%) unserer späteren Entwicklung fest mit dem Geschlecht verbunden und der Rest Erziehung ist. Das würde dann heissen, das man auch eine Frau wie einen Mann erziehen kann und umgekehrt.
Aber was ist, wenn in der klassischen Rollenverteilung die Partner gar nicht das tun, was ihren jeweiligen Fähigkeiten entspricht?
Das hängt wohl davon ab, wie sich die Beteiligten eine Beziehung überhaupt vorstellen. Spätestens wenn man eine eigene Wohnung unterhält, gibt es Aufgaben, vor denen man sich nicht drücken kann und wenn ein Paar dann zusammenzieht, wird das noch komplizierter. Da geht es meist aber auch in erster Linie darum, wie man die anfallenden Aufgaben bewältigt, ohne das einer sich benachteiligt fühlt.

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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
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richie
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 17:57

hi raziel!

es machen die wenigsten weil sie es sich nicht leisten können.

99% der frauen in beziehungen die ich kenn, verdienen weniger als die männer.
nur mit ihrem gehalt würde es sich einfach nicht ausgehen.

wenn sie krankenschwester ist und er arzt wird sicher nicht er zuhaus bleiben.

wenn sie verkäuferin beim hofer/aldi ist und er facharbeiter wird er auch nicht zuhause bleiben können.

soviel zur realität

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Schnuckibuzi
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 22:42

@tinkerbell!

Bist du wirklich erst 20?! Deine Zeilen klingen nach einer erfahrenen Frau... Oder du bist ganz einfach sehr intelligent!
So klar und verständlich habe ich das noch selten bis nie erklärt gekriegt!
Weil - mir ist es genau so (halt andersrum) ergangen:
Ich wollte damals meine Freundin KEINESFALLS Macho-Männer-mässig unterdrücken. Ich wollte auf alle Fälle, dass sie ich nicht wie ein autoritärer Mann über sie drüber fahre und ihre Interessen und Wünsche unterdrücke...
Das ging bei jeder Nebensächlichkeit so: Beim Eintreten in ein Lokal - möchtest du lieber da sitzen oder dort? Sie fing dann schon an: du möchtest doch gerne mit dem Rücken zur Wand sitzen, gell? Meine Antwort: Wo immer DU willst! ...
Bis ihr eines Tages der Kragen platzte und sie mit auf einer belebten Einkaufsstrasse (wir waren auf Urlaub) schrie: "Jetzt sag' einmal was DU willst! Ich halt das nicht mehr aus, immer überlegen zu müssen, ob es für dich passt, weil du mir immer nur recht gibst oder sagst es ist dir egal!!!"
Ich war total vor den Kopf gestoßen, weil ich doch versucht hatte, alles richtig zu machen! Ich trug sie auf Händen, hab' alles für sie gemacht - meine eigenen Sachen zurückgestellt und mich soooo bemüht KEIN typisch domianter Mann zu sein...
Mittlerweile weiß ich, dass Frau schon sagt, was ich will - auch wenn ich nicht alle 5 Minuten nachfrage, ob eh alles ok ist...
Es ist eigentlich egal ob Mann oder Frau - beide sollten ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und ein wenig (böses Wort:) Egoismus mitbringen. Deshalb muss er noch kein Macho und sie kein Hausdrache sein...

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tinkerbell
sporadischer Gast
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Beiträge: 29

Beitrag So., 15.06.2008, 01:15

Schnuckibuzi hat geschrieben:@tinkerbell!
Bist du wirklich erst 20?! Deine Zeilen klingen nach einer erfahrenen Frau... Oder du bist ganz einfach sehr intelligent!
So klar und verständlich habe ich das noch selten bis nie erklärt gekriegt!
hi, ja ich bin wirklich erst 20...werde aber in ein paar monaten 21
...ich bin keineswegs eine erfahrene frau (das erkennst du vorallem dann, wenn du einen anderen thread von mir liest)...ich habe nur diese eine erfahrung gemacht...und war vollkommen überfordert mit der situation..drum wollte ich hier mal meine sicht der dinge schildern...
denn die Verantwortung über einen selbst der partnerin bzw. dem partner zu übertragen, das ist, zumindest aus meiner sicht, eine belastung für den partner bzw. die partnerin... ich war dieser belastung nicht gewachsen.
und danke für das kompliment..aber ich bin nicht sehr intelligent..ich hab nur deine situation aus einer anderen sicht erlebt und kann deshalb schildern, wie ich mich dabei gefühlt habe und warum
Schnuckibuzi hat geschrieben:Ich war total vor den Kopf gestoßen, weil ich doch versucht hatte, alles richtig zu machen! Ich trug sie auf Händen, hab' alles für sie gemacht - meine eigenen Sachen zurückgestellt und mich soooo bemüht KEIN typisch domianter Mann zu sein...
ich weiß nicht, ob das deiner freundin bewusst war...mir war es damals bewusst..aber ich war an diesem punkt dann schon so verzweifelt und überfordert, dass ich einfach nicht mehr konnte...
es ist sehr süß von dir, deine freundin auf händen tragen zu wollen....aber ich kann auch gut verstehen wie sie sich gefühlt hat...ich weiß nicht ob dir das weiterhilft: ich hab mich in der situation total schlecht gefühlt WEIL ich WUSSTE, dass er das für MICH tut..ich hab das auch lieb gefunden..aber er konnte sich nicht ändern...und ich konnte nicht mehr
Schnuckibuzi hat geschrieben:Es ist eigentlich egal ob Mann oder Frau - beide sollten ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und ein wenig (böses Wort:) Egoismus mitbringen. Deshalb muss er noch kein Macho und sie kein Hausdrache sein...
Das nenne ich eine tolle erkenntnis! genau so ist es!

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