Ich kann das sehr gut nachvollziehen... ich meine, mir wäre bzgl. einer Sache Sicherheit auch lieber. Bzw. so gesagt: Was die Überschrift angeht, wäre das auch für mich benennbar (also worum es geht). Und ich konnte manches, das ich erinnerte, erfragen (was somit auch bestätigt werden konnte... im Sinne mancher W-Fragen). Nur fehlt sozusagen ein zentraler Ausschnitt. Und es gibt auch vage Anhaltspunkte für eine alternative Möglichkeit. Insofern bleibt eine gewisse Unsicherheit, die ich auch nicht dadurch ausschalten könnte, dass ich "die Lücke" mit etwas fühle, das ich annehme. Sondern ich ziehe beide Möglichkeiten in Betracht... und bleibe bei dem, was ich weiß und Reaktionen im Hier und Jetzt (Symptome bearbeiten). Meines Wissen es auch kein Verfahren, dass eine valide eine Rekonstruktion ermöglichen könnte. Und ich glaube nicht, dass du damit zufrieden bist, wenn du jetzt eine Annahme treffen würde. Oder würdest du das dann nicht in Zweifel ziehen? Vielleicht verdichtet sich das mal.Bumpam hat geschrieben: ↑Sa., 10.06.2017, 11:35So. Nachdem ich aber nicht weiss was passiert ist, ist es schwierig bis sogar unmöglich herauszufinden, WAS mich eigentlich getriggert hat. Noch dazu wo es bis heute so ist, dass ein erheblicher Trigger ja auch damit verbunden ist, dass mir dann „Zeit fehlt“.
Das andere – diese verdammten Bilder, und die anderen flashbacks – ist ja auch nur in der Therapie bearbeitbar, wenn ich es dort irgendwie beschreibe, in Worte fasse – und damit ist unweigerlich schon eine Interpretation verbunden. Soll ich mich damit zufrieden geben, dass die Narrative die ich bisher gefunden habe, tatsächlich zu einer Verbesserung geführt haben? Und das als „vorläufige Wahrheit“ so stehen lassen? Und was, wenn es nun doch nicht stimmt? Könnte es nicht sein, dass es dann genau DESWEGEN entlastend wirkt, weil ich mich mit der eigentlichen „Wahrheit“ dann nicht auseinandersetzen muss?
Aber ich denke, an dieser Stelle wird auch ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Gerichtsverfahren und einer PT deutlich. Ein Richter steht im Dienst der Wahrheit(sfindung)... eine PT im Dienst der Heilung (und der Therapeut ist kein Richter und kann auch nicht sagen, was sich zugetragen hat. Er war auch nicht dabei. Jegliche Beeinflussung würde sogar als unseriös gelten). Trotzdem kann man in aller Regel mit dem, was Patienten mitbringen, arbeiten (da wird evtl. als suboptimal empfunden, geht mir auch so. Aber so oder so ist die PT auch kein Verfahren der Wahrheitsfindung... so dass auch bei einer Spinnenphobie die Spinne nicht ins Labor geschickt wird, um die Bestätigung zu erhalten, dass sie wirklich ungefährlich ist... und Angst somit unnötig ist). Und Symptome als Anhaltspunkt. Hmm. Bei manchen finde ich es recht eindeutig, womit diese in Zusammenhang stehen... bei anderen vage. Man ist ja auch kein Produkt eines bestimmten Ereignisses. An Ereignisse, die man im Zeitraum vor 3 Jahren erlebt hat, kann man sich üblicherweise eh nicht erinnern (sieht die Fachwelt so). Will heißen: Explizite Erinnerungen werden nicht unbedingt als essentielle Basis angesehen.
Wenn du Flashbacks beschreibt beinhaltet das ja höchstens zum kleinen Teil Interpretationen oder Wertungen (wenn es tatsächlich möglichst nur eine Beschreibung gehen). Ich würde hier auch nicht von vorläufiger Wahrheit sprechen, sondern eher von innerer Wahrheit oder Wahrnehmung. Wie gesagt: Vielleicht verdichtet sich das mal... vielleicht wird es aber auch irgendwann nicht mehr sooo wesentlich sein, ob es sich GENAU SO zugetragen hat. Dass das eine Vermeidung der Auseinandersetzung oder "leichter" ist, sehe ich nicht (den es bleibt ja "nur" offen, ob es wirklich genau so war, wie es scheint). Welchen Unterschied würde es für dich genau machen, wenn du es verifizieren oder falsifizieren könntest? Bei "false" würden sich ja diverse Schwierigkeiten auch nicht in Luft auflösen...