Therapeutin bricht Behandlung ab

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Waldschratin
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 11:11

Fairlady hat geschrieben:ich sollte mir keine Gedanken mehr machen, aber getroffen und kalt erwischt hat es mich trotzdem.
War ja auch von Seiten der Thera nicht grade ein achtsamer und wertschätzender Umgang mit dir.
Dennoch : Wenn dich das nach nur 3 prob. Sitzungen so sehr trifft, hast du vielleicht schon das erste Thema,das sich für dich lohnt mal näher anzugucken.Umgang mit Ablehnung/fehlender Wertschätzung.

Dass ne dreiwöchige Kur/Auszeit durch Krankschreibung keine Dauerlösung und nicht das ist,worum es dir eigentlich geht,ist mir schon klar.Aber es nimmt dich erstmal raus aus dem Alltagsgedöns und du kannst vielleicht in der Zeit besser dir drüber klarwerden,was du in ner Therapie suchst etc. Was lisbeth weiter oben schon so gut beschrieben hat eben.

Laß dich nicht entmutigen,weil EINE Thera dich so abgekanzelt hat und mach dich weiter auf die Suche - wenns geht,ohne jetzt von vorneherein wieder so ein "reingelegt werden" zu erwarten.

Was die VT angeht : Ich hab schon vor einigen Jahren eine gemacht und selbst da hat mein Thera "schulenübergreifend" gearbeitet.Hat überwiegend Traumatherapie nach Reddemann mit mir gemacht und sich auch für meine Lebensgeschichte dazu interessiert.Der hatte ja auch damals meine "komprimierten Infos" abgekriegt.
Wenn sowas einen Thera schon überfordert... Egal,ob VT,TfP oder Analyse oder "Mischmaschform".

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Sunna
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 11:57

Möglicherweise hat sich bei der Therapeutin auch ein Interessenkonflikt aufgetan, den sie dir nicht mitteilen konnte. Aus meiner Sicht hat sie die Verantwortung sehr wohl übernommen, indem sie zugegeben hat, dir als Therapeutin nicht gerecht werden zu können. Viele geben nicht zu, dass sie etwas nicht können. Wenn du dir als Lehrerin eingestehst, einem Schüler mit speziellen Lernproblemen nicht gerecht werden zu können, ist das auch keim Umwälzen der Verantwortung auf den Schüler, wenn du es ihm/seinen Eltern so mitteilst (wobei der Unterschied hier ist, dass du den Schüler trotzdem behalten "musst"). Das Thema Verantwortung scheint bei dir auf jeden Fall sehr zentral zu sein und ich kann mir vorstellen, dass dieses Ereignis ein spannendes Thema sein wird in einer zukünftigen Therapie.

Ansonsten arbeitet jeder Therapeut anders - sogar innerhalb einer Richtung können riesige Gegensätze bestehen. Im Erstgespräch habe ich z.B. zwei Therapeutinnen kennen gelernt, die gegensätzlicher nicht hätten sein können. Während eine wahnsinnig viel nachfragte, fragte die andere nur kurz und stellte auch keine weiteren Nachfragen, wenn ich kaum etwas sagte. Letztere lehnte mich dann sofort ab, weil kein Gespräch zu Stande kam. Für sie war sogar 100%ig klar, dass ich in einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie nichts verloren habe und unterstellte der Beratungsstelle, mit der ich die Therapieform abgesprochen habe, Inkompetenz. Aber genau eine TfP mache ich jetzt - bei der ersten Therapeutin. Insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass die Passung zwischen dir und der Therapeutin nicht stimmte. Möglicherweise ist die Therapeutin durch eine Supervision darauf gekommen, nicht mit dir arbeiten zu können.

Ungünstig bleibt nur, wie sie dir am Telefon abgesagt hat. Vielleicht hatte sie einen schlechten Tag. Niemand kann sagen, was der Therapeutin in dem Moment durch den Kopf gegangen ist. Professionell war es nicht.

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Fairlady
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:00

Lockenkopf hat geschrieben: So viel wie möglich aus der Lebensgeschichte zu erzählen und verstehen wollen, gehört in eine Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TfP) oder Analytischen Psychotherapie (AT). Das ist nicht die Vorgehensweise der VT.
Deine Erwartungen an Psychotherapie kann diese Th. nicht erfüllen, es passt nicht.

Um mit dir arbeiten zu können, hätte diese Th. dich immer wieder begrenzen müssen, immer wieder dein erzählen unterbrechen und dich auf Linie bringen müssen. Was glaubst Du wie frustrierend das für dich gewesen wäre, dein Gedanken nicht aussprechen zu dürfen und dich stattdessen mit ihrgendwelchen Übungen, die nichts mit deinen Gedanken zutun haben, beschäftigen zu müssen.
So kann man weder als Th., noch als Pat. erfolgreich am Problem arbeiten.
Hier fühle ich mich aber missverstanden! ich habe in den ersten 3 Probesitzungen ja nur das gemacht, was die Therapeutin wollte, nämlich ihr von der aktuellen Problematik und von den frühkindlichen Erfahrungen zu erzählen - so weit das eben geht in dieser Zeit. Von meinen Freunden und Familienmitgliedern, die selbst in Psycho-Jobs arbeiten (Kinder- und Jugendpsychiaterin, Arzt und Therapeut, Sporttherapeut) wurde mit bestätigt, dass dies am Anfang immer so sei. Es ist ja nicht so, dass ich mir vorgestellt habe, die ganze Zeit über Monologe halten zu wollen. Warum auch, meine Geschichten kenne ich selbst, und mein Herz ausschütten kann ich auch bei Freunden. Mit war schon klar, dass dies nur die Vorbereitung auf eine Therapie sein sollte.

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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:09

RoboCat hat geschrieben: Dass sie dich nicht hat aussprechen lassen am Telefon, finde ich auch nicht gerade respektvoll. Ganz ehrlich, hak sie ab und sei froh, dass sie dich schon nach der dritten Stunde "rausgeworfen" hat. Ander müssen sich erst in unheilvolle Abhängigkeiten verstricken und werden dann, mit weitaus größerem Schaden, abserviert.
...
Meine musste sich schon allerlei anhören, vor allem meine Zweifel und mein "das bringt mir sowieso nichts". Das hat sie ausgehalten, wenn das auch sicher mal so richtig sch*isse für ne Therapeutin ist, das zu hören, nach einigen Monaten dauernder Behandlung. In der Regel spricht man dann da mal drüber und gut ist. Allzu viele Plessierlichkeiten kann man sich in dem Job nicht leisten. Dafür sind es ja Profis.
Ja, sicher ist es langfristig besser so. Kurzfristig hat mich ihr Verhalten einfach überfahren, aber nach 2x drüber schlafen und euren Antworten geht es mir schon besser. Es ist eben nur schade, dass es jetzt etwas dauern wird, denn ich brauch ja dringend Hilfe.

Ich hatte mir auch gedacht, dass man in diesem Job nicht allzu zimperlich sein darf. Klar, einerseits besteht jetzt die Hoffnung, dass ich einen für mich besseren und geeigneten Therapeuten finden, andererseits ist hier im ländlichen Umkreis die Auswahl schon rein zahlenmäßig begrenzt, und ich kann es mir auch nicht erlauben, regelmäßig Weltreisen zu unternehmen, um einen weit entfernten Therapeuten aufzusuchen.

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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:13

stern hat geschrieben: Wenn schon Telefon, dann hätte sie wenigstens einen ruhigen Zeitpunkt dafür verwenden können... und evtl. noch ein paar Alternativen oder Empfehlungen nennen können. So zieht sie sich unschön aus der Affäre, so dass man auch sagen kann, dass es vielleicht dafür gut war, dass du die Therapie nicht bei ihr gestartet hast.
Na ja, rein theoretisch könnte es ja sein, dass sie sich noch mal bei mir meldet, um die Sache wenigstens mit Anstand abzuschließen - die Absage ist ja erst zwei Tage her. Ich warte mal ab.

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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:24

[quote="lisbeth"]
Vielleicht ist es nicht verkehrt im Vorgespräch zu fragen, wie] sie meinen, dass sie dir helfen können. Fragen sollte erlaubt sein. Von daher sage auch ich: sei froh, dass es so früh klar geworden ist, dass diese Therapeutin nichts taugt. Ist auch die Frage, was deine Erwartungen sind an eine Therapie und eine Therapeutin. Wie soll sie dich unterstützen? Was soll von ihr kommen? Was kommt von dir? Wie gehst du an die Sache ran: Eher ergebnisoffen oder ganz klar lösungsorientiert? Das sind vielleicht auch noch wichtige Fragen für dich persönlich, einfach um für dich Klarheit zu finden, was du aktuell brauchst und was dir weiterhilft...

Ich bin da bisher ganz anders rangegangen, schließlich bin ja nicht ich der Profi, sondern die Hilfesuchende. Ich dachte, es läuft so, dass der/die Therapeut/in erst mal mich und meine Problematik kennenlernen muss, um dann qualifziert zu entscheiden, was mir hilft. Letztlich ist der Weg ja egal, Hauptsache, im Endeffekt geht es mir besser, so nach dem Motto: Wer heilt hat Recht. Dass ich dabei selbst mitwirken muss, ist mir schon klar, aber ich hatte eben die Vorstellung, dass der Therpeut meines Vertrauens (!) mir dazu einen Weg aufzeigt.

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candle.
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:26

Fairlady hat geschrieben: Na ja, rein theoretisch könnte es ja sein, dass sie sich noch mal bei mir meldet, um die Sache wenigstens mit Anstand abzuschließen - die Absage ist ja erst zwei Tage her. Ich warte mal ab.
Ich glaube nicht, dass da noch etwas kommt. Was auch?
Mir wurde auch mal die Therapie abgesagt. Das war zwar direkt im ersten Gespräch und ganz am Schluß, das "Problem" auch nachvollziehbar, aber ich war auch traurig. Das ist klar, aber dem jetzt noch hinterhertrauern würde ich doch vermeiden oder warten und hoffen, dass da noch etwas kommt.

candle
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Fairlady
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:37

Sunna hat geschrieben: Wenn du dir als Lehrerin eingestehst, einem Schüler mit speziellen Lernproblemen nicht gerecht werden zu können, ist das auch keim Umwälzen der Verantwortung auf den Schüler, wenn du es ihm/seinen Eltern so mitteilst (wobei der Unterschied hier ist, dass du den Schüler trotzdem behalten "musst"). Das Thema Verantwortung scheint bei dir auf jeden Fall sehr zentral zu sein und ich kann mir vorstellen, dass dieses Ereignis ein spannendes Thema sein wird in einer zukünftigen Therapie.
...
Möglicherweise ist die Therapeutin durch eine Supervision darauf gekommen, nicht mit dir arbeiten zu können.
Stimmt alles! Wir können so vielen Schülern nicht gerecht werden, selbst wenn wir qualifizierte Psychologen wären. Auch die könnten dann nicht arbeiten, wenn sie sich zeitgleich noch um 30 andere kümmern müssten. Weites Thema, hier nur so viel: Wir verwalten Mängel im System und müssen uns immer klar machen, dass wir es nur so gut machen können, wie es eben geht.
Ja, Verantwortung ist wirklich ein zentrales Thema. Und mit Kontaktabbrüchen ohne vorherigen Kommunikationsversuch komme ich auch nicht klar, das widerspricht meiner eigenen Einstellung total.
Den EIndruck hatte ich auch, dass da Supervision im Spiel war. An sich toll, wenn man die hat, die bräuchten wir auch in unserem Job, und weil wir sie nicht haben, nehmen wir so viel davon mit nach Hause. Aber auch das ist ein anderes Thema.
Die Therapeutin fühlt sich vielleicht wohler, wenn sie mich nicht behandeln muss, weil ich sie verunsichere, überfordere oder was auch immer, aber aus einem Minimum an Verantwortung hätte sie mich nicht so abservieren dürfen. Aber das haben ja schon viele geschrieben.


Alyssa
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:42

Fairlady hat geschrieben: Hier fühle ich mich aber missverstanden! ich habe in den ersten 3 Probesitzungen ja nur das gemacht, was die Therapeutin wollte,
Etwas überspitzt formuliert: Mach das, was du willst. Nicht das, was deine Therapeutin will (oder das, was du glaubst, was die Therapeutin will).
Fairlady hat geschrieben: Von meinen Freunden und Familienmitgliedern, die selbst in Psycho-Jobs arbeiten (Kinder- und Jugendpsychiaterin, Arzt und Therapeut, Sporttherapeut) wurde mit bestätigt, dass dies am Anfang immer so sei.
Geh in deine nächste Therapie, ohne dich vorab von Profis im Verwandten-/Bekanntenkreis "coachen" zu lassen, "was man so macht in Therapie", und ohne dir sagen zu lassen, was üblich sei oder "am Anfang immer so sei".
Fairlady hat geschrieben: Warum auch, meine Geschichten kenne ich selbst, und mein Herz ausschütten kann ich auch bei Freunden.
Da liegen schonmal 2 Denkfehler deinerseits. Ja, du kennst deine Geschichte - aber weisst du wirklich, wie das alles miteinander verwoben ist? Und ob das eine oder andere nicht doch evtl. belastender war, als du glaubst/erinnerst?
Wenn es nur ums reine Geschichte erzählen ginge, bräuchte man keinen Therapeuten.
Und "ums Herz auschütten" geht es auch nicht in Therapie. Das kann man in der Tat besser bei Freunden. Ein Therapeut ist aber auch nicht dein Freund, und der wird deine Gefühlsäusserungen ganz anders mit dir durcharbeiten als das eine Freundin kann.
Fairlady hat geschrieben: Mit war schon klar, dass dies nur die Vorbereitung auf eine Therapie sein sollte.
Mein Tipp an dich: Geh nicht so gestylt und vorbereitet in die nächste Therapie.
Frag die Fragen, die dir in den Kopf kommen. Befrage den Therapeuten zu Ausbildung/berufl. Kompetenz, zu seiner Arbeitsweise, zu seiner Organisation der Stunden. Und dann mach das, was du meinst, was richtig ist. Erzähle das, was du für elementar hälst. Erzähle so viel, wie es für dich passt. Und höre auf dein Bauchgefühl, was den Therapeuten und dein Gefühl ihm gegenüber angeht.

Zu einer deiner Fragen: Nein, nicht alle Therapeuten sind so wie deine hier geschilderte.

Bzgl. Verhaltenstherapie: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es da so himmelweite Unterschiede gibt, dass oft nur noch die off. geführte Bezeichnung "Verhaltenstherapeut" einen gemeinsamen Nenner zwischen 2 Therapeuten der gleichen Schule herstellt.

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Fairlady
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:42

candle. hat geschrieben:[ ich war auch traurig. Das ist klar, aber dem jetzt noch hinterhertrauern würde ich doch vermeiden oder warten und hoffen, dass da noch etwas kommt. candle
Es geht mir nicht um Warten und Hoffen, sondern darum, nicht vorschnell zu verurteilen.

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candle.
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:44

Verurteilen? Sie dich oder du sie?

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Fairlady
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:52

Alyssa hat geschrieben:
Fairlady hat geschrieben: Hier fühle ich mich aber missverstanden! ich habe in den ersten 3 Probesitzungen ja nur das gemacht, was die Therapeutin wollte,
Etwas überspitzt formuliert: Mach das, was du willst. Nicht das, was deine Therapeutin will (oder das, was du glaubst, was die Therapeutin will).
Ich finde und fand es ja auch sinnvoll, dass man einem Therapeuten erstmal Input geben muss, wie soll der sich sonst ein Bild machen? Ich wollte nur klar stellen, dass es gar nicht in meinem Interesse liegt, die ganze Zeit Monologe zu halten.


Fairlady hat geschrieben: Warum auch, meine Geschichten kenne ich selbst, und mein Herz ausschütten kann ich auch bei Freunden.
Alyssa hat geschrieben: Da liegen schonmal 2 Denkfehler deinerseits. Ja, du kennst deine Geschichte - aber weisst du wirklich, wie das alles miteinander verwoben ist? Und ob das eine oder andere nicht doch evtl. belastender war, als du glaubst/erinnerst?
Wenn es nur ums reine Geschichte erzählen ginge, bräuchte man keinen Therapeuten.
Eben, deshalb such ich ja auch professionelle Hilfe!

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Fairlady
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:54

candle. hat geschrieben:Verurteilen? Sie dich oder du sie?

candle
Ich sie.


Alyssa
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 15:12

Fairlady hat geschrieben: Ich finde und fand es ja auch sinnvoll, dass man einem Therapeuten erstmal Input geben muss, wie soll der sich sonst ein Bild machen?
Och, die machen sich schon ganz gut ein Bild, auch wenn man nicht mit richtig viel gesprochenem Input kommt. Ich hab am Anfang nicht viel gesagt, aber so ein Therapeut bezieht auch dein Verhalten, deine Gestik/Mimik, ja sogar deine Kleidung mit ein in seine Beobachtung. Und selbst Nichtreden ist ein gewisser Input
Soll jetzt aber nicht heissen, dass du beim nächsten Therapeuten auf schweigsam machen musst/sollst.
Wenn es dir leicht fällt, sofort viel von dir zu erzählen, dann tu das.
Fairlady hat geschrieben:Ich wollte nur klar stellen, dass es gar nicht in meinem Interesse liegt, die ganze Zeit Monologe zu halten.
Das war auch meine Einstellung. Und was kam? Der erste (Verhaltens-)Therapeut, der so toll Fragen gestellt hat, so mitfühlend war und eine so weiche Stimme hatte, und mit dem mir das Reden/Erzählen leicht fiel, weil er mir immer half, alles auszusprechen, war dann doch nicht der richtige für mich.
Mein aktueller Therapeut, ebenfalls Verhaltenstherapeut, der aber fast ausschliesslich tiefenpsychologisch und mit den Methoden der übertragungsfokussierten Therapie arbeitet, fragt kaum was, ist eher kühl und distanziert, kriegt nur ganz selten eine weiche Stimme, und lässt mich reden. Das fällt mir immer noch schwer, aber es bringt mir mehr, als die angenehmen Gespräche mit dem viel fragenden ersten Therapeuten.
Soll heissen: Oft kommt es ganz anders als man denkt.

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candle.
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 15:20

Fairlady hat geschrieben:
Ich sie.
Ach so. OK! Sie wird es ja kaum mehr mitbekommen.

candle
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