Vergewaltiger (Vater) zur eigenen Hochzeit einladen?

[Mina93]

Es gibt mir das Gefühl ihn doch daran teilnehmen zu lassen aber eben nicht zu viel bzw das es mich einschränkt.

Und ja es stimmt, es ist nichts rationales-als die Verhandlung nach fast 2 Jahren endlich zu ende war war ich einfach nur mehr froh das es vorbei ist, der Ausgang war mit vollkommen egal. Es war einfach nur eine rießen Belastung für mich damals als 15 jährige

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[stern]

Ich würde auf einen Kompromiss hinarbeiten... denn ihr seid Verlobte und es betrifft euch beide. Klar ist seine Haltung irgendwo nachvollziehbar. Aber es geht ja auch darum, dass du hinter der Entscheidung bzw. dem Kompromiss stehen kannst. Und da finde ich es in einer Beziehung durchaus mies, wenn Druck walten zu lassen à la: Wenn er kommt heirate ich dich nicht. Würdest du genauso reagieren, liefe das auf "Wenn er nicht kommen darf, heirate ich dich nicht" hinaus. Und ist das der Umgang, denn man sich in einer Beziehung künftig vorstellt? Vielleicht ist zunächst wichtig, dass du dir selbst noch etwas klarer wirst, so dass du hinter dem stehen kannst, was dir wichtig ist - wie auch immer die Entscheidung dann ausgeht. Du wirkst etwas zerrissen... und auch beeinflusst von seiner Ansage. Es geht nicht darum, was user gut für dich finden (denn es ist dein Leben)... daher werde dir erst selbst klar, was dir vorschwebt... und dann rede mit deinem Verlobten (einen Kompromiss halte ich für die fairste Lösung in einer Beziehung, WENN ihr dann unterschiedliche Vorstellungen habt). Und dann ist immer noch nicht gesagt, ob er überhaupt kommt. Bei einer Trauung unter vielen anwesend zu sein ist ja jetzt auch kein wirklich Kontakt. Meine Meinung.

[Mina93]

Ich würde auf einen Kompromiss hinarbeiten... .

Vielen vielen Dank für den ausführlichen Beitrag!!!

Das ist mein Problem, dass ich nicht weiß, was ich eigentlich genau will und dann kommen von rundherum Vorstellung und Ideen die mich dann noch mehr verwirren...

[stern]

Gibt es schon einen konkreten Termin für dich Hochzeit oder ist diese noch etwas hin? Falls es möglich ist, wäre es in Anbetracht deiner Unsicherheit vielleicht sinnvoll, einen fixen Termin zumindest bis dahin aufzuschieben bis du klarer bist? Hast du derzeit noch therapeutische Unterstützung, die bei deiner Klärung hilfreich sein könnte? Wenn nein, vielleicht wäre es lohnend ein paar Euro zu investieren als Beratung. Nicht, damit dir noch jemand sagt, ob dein Vater anwesend sein sollte oder nicht... sondern um dir klarer zu werden, was du befürwortest. Denn das ist ja sozusagen eine einmalige Entscheidung, die später nicht mehr änderbar ist. Vielleicht kommt das aber auch von selbst. Dass eine anstehende Hochzeit ein Einschnitt ist und auch solche Themen wieder präsenter werden lassen kann, halte ich für recht naheliegend.

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[Mina93]

Wir planen für September 2018... Also es ist noch ein bisschen zeit aber gerade deswegen möchte ich es so früh wie möglich geklärt haben damit wir einfach genügend Zeit haben uns darauf einzustellen und vorzubereiten

Momentan bin ich nicht mehr in Therapie könnte aber jederzeit wieder bei meinem therapeuten anfragen wegen einer Stunde... Ich weiß nur nicht genau ob ich das machen soll weil er gegen ein Treffen und eine aussprache ist und ich glaube, außer dass es wahnsinnig anstrengend für mich wird, wird es nicht viel bringen...

[Miss_Understood]

Für mich liest sich das so, liebe Mina93, als würdest du ihn gerne einladen wollen - um der Konvention genüge zu tun - dass er aber dann auch am liebsten absagt bzw nicht kommt. Da aber das 'nicht kommen' sich ja erst am Tag selbst entscheiden könnte, was eine ziemlich nervenaufreibende Sache wäre, nicht wahr? - braucht es eine andere Lösung, damit - ja, was? - der Konvention genüge getan wird.

Das Verhalten deines Verlobten ist auch nicht gerade förderlich, finde ich - so ein entweder/oder erzeugt ganz schön Druck.

Welche sowohl/als auch Lösungen gäbe es denn deiner Ansicht nach?
WEISS dein Vater denn um deine Hochzeit? Ist es DAS, was dir vielleicht wichtig ist, ihm mitzuteilen? Völlig unabhängig, ob er jetzt live und in Farbe da sein würde - und dann nach der Trauung wieder gehen muss?
So, dass er weiß, dass du TROTZ ALLEM deinen Weg gegangen bist?

Wenn es das ist, kannst du ihm das vielleicht auf anderem Wege einfach bloß mitteilen?

Oder ist es noch etwas anderes, dahinterstehendes?

Ich frage mich halt auch, du schreibst von einer Verhandlung - da ist dann auch wohl ein Urteil gesprochen worden und es wissen wohl doch ein paar mehr Menschen um die Tat deines Vaters, oder? - ob denn er dann wirklich der guten Stimmung auf der Feier dienlich wäre?

[Mina93]

Ja er weiß es, ich habe es ihm geschrieben...

Nein bei der Verhandlung kam nichts raus-Aussage gegen Aussage und er hat es auch vor seiner Familie geheim gehalten und ich habe auch nichts gesagt, weil wir eh nicht so oft dort sind (wohnen in anderen Bundesländern und ohne Auto nicht zu erreichen)

Mir wäre am liebsten wenn er bei der Trauung dabei ist (wird ja nicht in der ersten Reihe sitzen sondern eher hinten) und danach wieder geht... So ist nicht viel trara und er ist trotzdem dabei

[candle.]

Ja er weiß es, ich habe es ihm geschrieben...

Man versucht dir hier zu helfen bis dann rauskommt, dass es nicht stimmt mit dem Nicht Kontakt, sondern reger Kontakt vorhanden ist. Gut, das ist deine Sache. Und du hast den Karren quasi selbst so in den Dreck gezogen. Das wird nicht einfach sein ihn nun rauszuholen.

Wie willst du DAS deinem Verlobten noch klarmachen. Und wie willst du DAS deinem Vater noch klar machen, dass er nicht ganz, sondern nur zum Teil erwünscht ist?
Da weiß ich jetzt nicht was dich so ins Gefühlschaos gestürzt hat, wenn du schon alles geregelt hast?

Ich verstehe dich nicht mehr inzwischen.

candle

[Mina93]

Reger Kontakt ist übertrieben-Geburtstag, Weihnachten, Neujahr-also drei bis max. Vier mal im Jahr. Und hätte ich es ihm nicht geschrieben, hätte er es durch meine Mutter, meine Oma oder meinst Tanten erfahren also das ist jetzt nicht das Problem


Vom Datum oder ob er eingeladen wird oder nicht weiß er nichts. Und ich bin mir sicher, falls wir ihn einladen (was ich immer mehr bezweifel) das er es akzeptieren wird das er nur zu einem Teil kommt

[candle.]

Es ist eben so, dass ich unter keinen Kontakt eben keinen Kontakt verstehe.

candle

[MariJane]

Also ich muss zugeben, dass ich jetzt gar nicht mehr durchsteige: Aussage gegen Aussage? Und du willst ihn ernsthaft zu deiner Hochzeit einladen?

Ich finde auch, dass wäre ein Thema für eine Therapie, so du eine hättest. Ich an deiner Stelle würde mich dem Therapeuten durchaus nochmal stellen. (Besser als dir deine Hochzeit zu versauen, indem du jemanden einlädst, der dich später dazu veranlasst, dein Hochzeitsviedeo noch zu löschen... )

[RoboCat]

Hallo Mina,

es haben schon viele etwas zu deinem Thema geschrieben und ich fühle mich bemüßigt, es auch zu tun.
Also ich für meinen Teil kann deinen Freund/Verlobten sehr gut verstehen! Ich würde diesen D*eckskerl, der meine Frau vergewaltigt hat, nicht nicht mal auf 100 Meter Distanz um mich haben wollen. Ich könnte für nichts garantieren und hätte Angst, zum Mörder zu werden.

Wie schaffst du es Kontakt zu diesem Menschen zu halten, der dir so etwa angetan hat? Da muss doch jede Begegnung retraumatisierend sein, stellte ich mir vor. Es gibt Dinge, die sind nicht verzeihlich und was du erlebt hast steht da so ziemlich an erster Stelle für mich. Meiner Meinung nach sollte der Kerl bis ans Ende seiner Tage in der Hölle schmoren, für das was er dir angetan hat und selbst das wäre noch zu wenig.

"Jeder macht mal Fehler", schön und gut. Wie schon geschrieben wurde, es handelt sich nicht darum, dass ihm mal die Hand ausgerutscht wäre (was auch schon äußerst diskutabel ist). In dem Fall: Keine Gnade, kein Vergeben, niemals.

Hast du denn das Gefühl, es allen recht machen zu wollen oder zu müssen? Es ist deine Hochzeit!

[ExtraordinaryGirl]

"Jeder macht mal Fehler"

Solche Aussagen kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich kenne aber das Bedürfnis, die Erfahrungen zu korrigieren - und frage mich (und dieser Frage nachzugehen hilft dir vielleicht auch, Mina), ob es mir gut tun würde, ihm nachzugehen.

Was weisst du darüber, wie der Mann jetzt tickt? Und würdest du das Risiko eingehen wollen, dass er dir das Gleiche noch mal antut, weil er sich nicht verändert hat? Gut tun würde dir das bestimmt nicht.

[Mina93]

Solche Aussagen kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich kenne aber das Bedürfnis, die Erfahrungen zu korrigieren - und frage mich (und dieser Frage nachzugehen hilft dir vielleicht auch, Mina), ob es mir gut tun würde, ihm nachzugehen.

Was meinst du denn damit? Den Absatz verstehe ich nicht ganz


Ich werde mit einem Termin mit den Therapeuten ausmachen und das ganze nochmal mit ihn besprechen...

[ExtraordinaryGirl]

Mina, ich kann den Wunsch nachvollziehen, dass sich die Beziehung zu deinem Vater verbessert (du hast unter dem Missbrauch sicher gelitten und hättest etwas anderes gebraucht), aber weisst du, ob er dir etwas anderes geben kann oder dich wieder missbrauchen würde?

Wenn du es nicht weisst, würde ich mich aus Schutzgründen von ihm fern halten.

Wie geschrieben, den Wunsch kann ich nachvollziehen - möchte das Erlebte aber nicht mit den Tätern, sondern mit außenstehenden Personen reinszenieren, um einen besseren Ausgang zu erzielen, und auch das kann gefährlich sein.

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