Natürlich kann ich Leid respektive Schmerz und Trauer erkennen, allerdings löst das auch, selbst wenn meine Freunde Leid zeigen, kein Mitgefühl aus, sondern ein warmes, zufriedenes Gefühl. Auch das war bereits in meiner Kindheit so, nur, dass ich da, als ich noch wenig Zugang zum Leid anderer hatte, gezielt Situationen forciert habe, in denen es anderen schlecht geht, indem ich sie zum Weinen gebracht oder ihnen Schmerzen zugefügt habe. Mit steigendem Alter erschien mir das immer alberner und riskanter zu sein.candle. hat geschrieben:Wenn du zu deinem Therapeuten gehen kannst, dann nutze das doch.
Ja, und dann im nöchsten Schritt versuchen dich da etwas zu offenbaren, wenn es da eine intensivere "normale" Freundschaft ist.
Aber Leid erkennen an der Gestik und Mimik kannst du schon bei anderen?
candle
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ich halte mich nicht für antisozial. Ich habe noch nie Straftaten begangen und habe auch kein Interesse daran, selbst irgendwem zu schaden. Einerseits, weil ich mich selbst vor strafrechtlichen Konsequenzen und gesellschaftlichem Ausschluss schützen möchte, andererseits, weil ich sehr stressanfällig bin und eine Straftat emotional nicht durchstehen könnte - mir fehlt dafür die Abgeklärtheit. Ich befürworte andere Straftaten, ich finde es gut, dass es sie gibt, aber selbst habe ich überhaupt kein Potenzial dafür - womöglich nur wegen der strafrechtlichen Komponente, allerdings unterscheidet mich das kaum von anderen Menschen, die ansonsten Steuern hinterziehen, Diebstähle begehen und anderen schaden würden, gäbe es keine negativen Konsequenzen.Mondin. hat geschrieben:Es gibt zwei Möglichkeiten:
I. Du pflegst Deine Neugungen weiter im Verborgenen und (er)trägst die sich daraus ergebenden Konsequenzen Deiner Vorlieben. Suchst Dir vielleicht Leute, die ähnlich empfinden und baust eine Art Zweitidentität auf.
II. Du machst weiterhin Therapie und versuchst eine mögliche Ursache zu finden und zu bearbeiten, so dass dieses "Böses in Dir" sich zurückbilden kann und Du lernst Mitgefühl zu haben. Womöglich bist Du jedoch auch von Geburt an antisozial, was genetisch bedingt sein kann.
(...)Würdest Du es denn überhaupt wissen (oder ändern) wollen?
Hast Du Wünsche/Fantasien Verbrechen zu begehen? Oder beschränkt sich das Ganze "nur" auf harmlose Situationen und Häme/Genugtuung, wo Betroffenheit eine reguläre Reaktion wäre?
Alle Straftäter zeichnet ein Mangel an Impulskontrolle und eine gewisse Ungeduld aus, manche schaffen es, ihre Taten zu verschleiern, anderen gelingt das nicht. Das sehe ich nicht in mir, ich halte mich für sehr kontrolliert.
Deine Frage, ob ich den Wunsch habe, ein Verbrechen zu begehen, kann ich nicht gänzlich verneinen. Ich wünsche mir oft, andere ohne negative Konsequenz einfach erschießen zu können, aber das ist eine Utopie. Straffreiheit für mich, der Täter aus dem Weg - doppelter Gewinn Nur ist auch das eher eine Jugendspinnerei als etwas, was sich ein erwachsener Kopf tatsächlich vorstellt, weil die tatsächliche Wahrscheinlichkeit marginal ist. So, wie andere sich wünschen, endlich mal eine hübsche Freundin zu haben oder ihren Chef ermorden zu können.
Ich würde es als große Freude empfinden, wenn jemand ein Verbrechen für mich - nach meinen Vorstellungen - begehen würde. Ich hege oft den Wunsch, jemanden dazu zu bewegen, Menschen zu foltern und die Taten auf Video aufzunehmen, ich wünsche mir manchmal, mein Freund würde tatsächlich mal ein Kind gefangen nehmen und es foltern und vergewaltigen, aber ich sehe davon ab, ihn zu fragen, weil es zu viele Risiken birgt, die es für mich nicht lohnenswert erscheinen lassen.