Glaube hier liegt die Bedeutung auf "normal" Mein Mutter hat mein erwachsenwerden etwas anders kompensiert. Sie machte sich zu meiner Freundin. Sie war immer sehr hübsch und da sie mehr Erfahrung hatte, konnte sie sich besser als ich fühlen. Sie hing sich überall mit rein und kontrollierte alles was ich machte (außer ich war mal wieder in Pa-Pa-Land). Sie war nie mütterlich und das ist sie bis heute nicht.RoboCat hat geschrieben: Ich glaube, dass sie es überhaupt nicht ertragen konnte, dass ich zur Frau werde. Irgendwann habe ich mal mit meiner Therapeutin darüber gesprochen. Für mich war dabei ganz aufschlussreich ihre Aussage, dass es ein normales psychologisches Motiv innerhalb der Mutter-Tochter-Beziehung ist, also die Tochter als Konkurrentin. Dass es aber nach einer Zeit in normalen, gesunden Beziehungen wieder verschwindet und die Mutter sogar die Einsicht gewinnt, dass es blödsinnig war, die Tochter als Konkurrentin zu sehen.
Dieses "besser als ich sein" hat sie immer noch drauf. Wenn sie es nicht durchsetzen kann - und da ich eigentlich in allem inzwischen besser bin als sie - wirft sie mir nun die unterschiedlichsten Dinge vor.
Gerade habe ich noch einmal begriffen, wie dysfunktional meine Eltern in ihrer Beziehung waren. Meine Mutter wollte nie Mutter sein, sondern Freundin oder Schwester und mein Vater wollte auch nicht Vater sein, sondern (na ja ihr wisst schon).RoboCat hat geschrieben:Ich denke du hast Recht, dass Mütter wie unsere in allererster Linie keine Beziehung zu sich selbst haben und diesen Mangel auf ihr Kind projizieren. Als Kind ist man dem hilflos ausgeliefert. Heute aber sind wir erwachsen und entscheiden selbst, ob wir uns das antun oder nicht.
Habe gerade ein Buch über das innere Kind von Bradshaw gelesen und dadurch verstanden, wie innerhalb von Familien solche (ich nenns mal) Energien ausgeglichenen werden. Das Ausgleichen geht (immer) auf Kosten der Kinder.
Lange Zeit habe ich mich ihr angepasst, bis ich kein Ich mehr für mich hatte. Denn ich wollte eine Beziehung zu ihr, hätte ihre Zuneigung so sehr gebraucht. Doch bei solchen Menschen nützt das gar nichts, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer, immer weniger. Nun findest sie, dass es mir gar nicht zusteht, eine eigene Meinung zu haben. Doch ich schweige nicht mehr! Ich bin auch kein "liebes" Kind mehr.RoboCat hat geschrieben: Ich merke immer mehr, wie ich unfähig bin diese "Fehlleistung" ihr zu verzeihen und dass ich besser bedient bin, wenn ich möglichst wenig mit ihr zu tun habe. Ich fühle mich eh immer wie ausgek*tzt, wenn ich mit ihr persönlich zu tun hatte. Dabei kann es oberflächlich noch so "nett" gewesen sein.
Das Abgrenzen und Grenzen setzten ist ein schwerer Schritt für mich, doch mir geht es wie Dir, wenn sie mich anruft, fühle ich mich auch so leer und ungeliebt und es geht mir gar nicht gut. Es ist besser für mich, wenn ich nichts mit ihr zu tun habe. Vor allem, weil ich genau spüre, dass sie mir wieder den schwarzen Peter zuschieben möchte. Doch dieser gehört ihr. Da bin ich mir nun ganz sicher.
@tipsy: Von mir auch viel Kraft für den Besuch bei deiner Schwester und deiner Mum! Lass Dich auf keine Spiele ein und bleib bei Dir.