Andere Klientin meines Therapeuten schreibt in einem Forum

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 14:55

MariJane hat geschrieben: Vor dem Hintergrund ist mir jetzt allerdings noch schleierhafter, wieso man sich festliest und nicht das Bedürfnis hat, den betreffenden Mensche mal anzusprechen. Aber ich muss es ja nicht verstehen.
Naja; weil es eben auch vermeintliche Konkurrenz ist.

candle
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MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 15:03

candle. hat geschrieben: Naja; weil es eben auch vermeintliche Konkurrenz ist.

candle
Hm, in meiner Therapiegruppe gab es eine Frau, die mich auf den Tod nicht ausstehen konnte, weil ich ihrer Meinung nach der Therapeutenliebling war. Ich hab das damals recht deutlich gespürt, aber es war lange unausgesprochen... Gesagt hat sie es mir, als wir in der Gruppe ein paar Mal nach den Sitzungen mal nen Kaffee getrunken haben und sie feststellte, dass ich ja gar nicht so arg schlimm bin. Auch ne totale Eifersuchts- und Konkurrenznummer. Ihr hats geholfen, mich außerhalb der Therapie bei nem Kaffee kennen zulernen. Man könnte also was gegen die eigenen Gefühle tuen, denke ich- indem man ein bisschen Realität schafft. Das fängt ja schon bei der Frage an, obs wirklich der eigene Therapeut ist...
Zuletzt geändert von MariJane am Mo., 13.02.2017, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.


Speechless
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 15:07

Es wurde doch eindeutig gesagt, dass es der eigene Therapeut ist, ich glaube diesbezüglich ist nichts mehr fraglich.

Ich würde es übrigens auch nicht ansprechen gegenüber der Person, weil die es zum Bsp übergriffig finden könnte, sich schämen könnte, ertappt fühlen könnte. Vllt geht es auch ein bisschen um Rücksichtnahme, auch wenn die andere es vermeintlich hätte wissen können, dass man sie vllt erkennen könnte ist das in der Realität dann doch was anderes, da noch drauf angeredet zu werden.


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 15:24

Speechless, mag ja sein, dass die TE das wirklich vollumfänglich annimmt. Solange der Therapeut nicht per Klarname genannt wurde, würde ich immer nur von einer auffällig großen Ähnlichkeit ausgehen und das würde mich vielleicht neugierig machen und ich würde mir die Frage stellen, ob ich richtig liege. Ich wüsste es aber nicht... Das finde ich jetzt auch so ein bisschen, sagen wir mal, auffällig. Allerdings vielleicht auch nur, weil ich selber eben mein Krankheitsbild kenne und weiß, wie sehr man sich was einbilden kann, weil alles so gut zusammenpasst.

Ich wiederum würde fragen, einfach weil die Frau nicht antworten muss... und gerade das hat doch auch was mit Rücksicht zu tun: Jemanden darüber informieren, dass man meint, den Therapeuten zu erkennen. Kann man eben so und so sehen.

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Speechless
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 15:48

Ok, ich finde so eine Deutung bringt nichts, weil es eindeutig ist, dass es der Therapeut ist. Wörtliche Zitate seiner Website, noch klarer geht's ja gar nicht. Verstehe nicht, dass der TE hier eingeredet werden soll, das sei Phantasie. Hat auch mit dem Thema nichts zu tun. Thema ist wie sie damit umgeht, dass sie das weiß, nicht in Frage zu stellen, ob das überhaupt so ist.


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:08

Naja, ich finds halt nicht so eindeutig, aber das liegt vielleicht wirklich an meinen persönlichen Erfahrungen mit meinem Krankheitsbild. Deshalb würde ich es halt wirklich wissen wollen und könnte mich nicht auf meine Rekonstruktionsfähigkeiten verlassen. Aber das ist mein Problem, da hast du schon recht!

Es ist letztlich vollkommen egal, ob es eindeutig ist oder nicht- weil die TE das annimmt und das ihre Gefühlswelt durcheinander gebracht hat. Und das ist interessant, genauso wie die Frage, wie sie jetzt damit umgehen will. Letzteres entscheidet sie sowieso für sich. Und vielleicht hat sie das bereits entschieden und wir diskutieren jetzt sowieso im Off.


Speechless
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:17

Ich persönlich würde es glaube ich zuerst in der Therapie ansprechen wollen und nicht, dass die andere Dame das vllt zuerst anspricht und der Thera dann nicht mal weiß, wer denn jetzt die andere erkannt hat


mio
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:26

Speechless hat geschrieben:Thema ist wie sie damit umgeht, dass sie das weiß, nicht in Frage zu stellen, ob das überhaupt so ist.
Na ja, SICHER wissen kann sie das erst, wenn es ihr von der Userin bestätigt würde. Vorher ist es reines "Indiziendenken". Allerdings wäre eben die Frage, ob es so wichtig ist, dass bestätigt oder auch nicht bestätigt zu bekommen.

Im Grunde hat die Beziehung die diese Frau zu dem Therapeuten hat ja nichts damit zu tun, wie die Beziehung der TE zum Therapeuten ist. Was wohl schmerzhaft ist, ist dass darüber "klarer" wurde, dass es noch "andere" Patientinnen gibt mit denen scheinbar ähnlich interagiert wird. Damit wird die "vermeintlich sehr persönliche und individuelle" Beziehung ein Stück weit weniger "exklusiv". Zumindest was den "Part" des Therapeuten angeht. Die "Patientinnenparts" sind ja dennoch unterschiedlich, was die Beziehungen eben schon auch "einzigartig" macht.


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:28

@Speechless
Ich würde es ebenfalls in der Therapie ansprechen, weil es sie ja zu belasten scheint. Und zwar nicht so um drei Ecken von wegen: Was wäre, wenn sich zwei Patienten kennenlernen... Da kommt bestimmt nur Murks bei raus. Ich wäre da einfach ehrlich. Hab ich ja schon geschrieben.

Und ganz persönlich: Ich würde es auch tun, um die Info zu bekommen, ob das wirklich seine Klientin ist... Mir würde es einfach immer um die Verifizierung meiner Wahrnehmung gehen, aber das ist halt wirklich nicht das Thema der TE. Das ist echt nur meines. Aber ich würde definitiv in irgendeiner Form versuchen das rauszubekommen. Ich könnte mit so ner Situation für mich nicht umgehen, weil ich meine Wahrnehmungs-Rekonstruktionsklatsche habe. Ihn oder sie fragen, anders könnte ich nicht mehr leben. Aber wie gesagt, dass ist nicht das Problem der TE.


isabe
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:38

Es kann aber sein, dass sie dann nicht die Wahrheit sagt, weil sie womöglich auch nicht möchte, dass ihr "offiziell" den Therapeuten teilt. Wenn sie es negiert, dann kann sie darauf hoffen, dass die "Rivalin" das Interesse verliert.

Ich hatte eine ähnliche Situation mal mit einer Userin hier, weil unsere Therapeuten sich vom Wesen her recht ähnlich waren und dann sogar noch andere Kleinigkeiten übereinstimmten. Wir hatten beide Angst davor, dass das der Fall sein könnte, und so haben wir ewig rumgedruckst, bis sich dann herausgestellt hat, dass es nicht derselbe war. Aber immerhin "kannten" wir uns schon vorher durch das Forum und waren einander nicht unsympathisch.


mio
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 17:35

isabe hat geschrieben:Es kann aber sein, dass sie dann nicht die Wahrheit sagt
Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich würde es wohl nicht tun bei jemandem von dem ich so gar nichts weiss und ganz ohne eigenen Anlass oder Motivation. Mich würde so eine "Nachfrage" wohl eher befremden und ich würde die Person auf Abstand halten. Allerdings aus den gleichen Gründen wie ich nicht nachfragen oder es in der Therapie zum Thema machen würde, weil diese Person einfach für mich keine Relevanz hätte.


MariJane
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Beiträge: 998

Beitrag Mo., 13.02.2017, 17:41

isabe, stimmt schon. Deshalb bringt das der TE evtl. doch nichts zu fragen. Wobei man das nicht genau weiß, weil ja jeder unterschiedlich reagieren dürfte. Ein Therapeut steht ja eigentlich unter Schweigepflicht. Also bringt es auch nichts, den zu fragen, wenns um Neugierde und Wahrnehmungsfragen ginge. Na, ich wär aufgeschmissen. Aber die TE hat ja meines Erachtens andere Probleme als ich.

Sie ist ja sehr sicher und bei ihr gehts eher darum, was das mit ihr macht. Ich fands halt nur komisch, dass sie weiß... ich weiß nur, wenn ich wirklich ganz sicher sein kann. Vorher vermute ich. Aber Speechless hats ja geschrieben: Die Wahrscheinlichkeit dürfte zumindest bei wörtlichen Zitaten der Homepage ziemlich hoch sein. Das reicht ja vielleicht um zu wissen. Man muss ja keine exakte Wissenschaft draus machen, auch wenn ich zu sowas neige.

Aber dein Beispiel meine ich in etwa. Mein Therapeut war für mich auch mal ein Unikum und dann gab er mir ne Therapeutenliste für nen Freund und ich hab mir die Menschen im Netz angeschaut und fand, die ähneln ihm alle mehr oder weniger. Aber wie gesagt, ist am Ende auch egal, weil ja hier andere Fragen im Vordergrund stehen.


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 17:49

mio hat geschrieben:
Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich würde es wohl nicht tun bei jemandem von dem ich so gar nichts weiss und ganz ohne eigenen Anlass oder Motivation. Mich würde so eine "Nachfrage" wohl eher befremden und ich würde die Person auf Abstand halten. Allerdings aus den gleichen Gründen wie ich nicht nachfragen oder es in der Therapie zum Thema machen würde, weil diese Person einfach für mich keine Relevanz hätte.
Ich glaube, ich wäre ehrlich. Ich hab keinen Exklusivanspruch an meinen Therapeuten und ich traue ihm und seiner Verschwiegenheit, weshalb es mich nicht stören würde, wenn da Misses Anonym von mir die Info bekommt; was ich wohl nicht machen würde, wäre mich treffen oder so. So ein Ansinnen fände ich spooky, aber einfach die Frage: Könnte ich mich halt hineinversetzen mit meiner persönlichen Wahrnehmungs-Problematik.


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 13.02.2017, 18:04

Mir würde es in erster Linie um meine Anonymität gehen und ich käme mir wahrscheinlich ein wenig "benutzt" vor.

Geht vielleicht in eine gegenläufige Richtung wie bei Dir. Ich würde mir wohl eher denken: Was habe ich mit Deiner Neugierde oder Deinen Wahrnehmungszweifeln zu schaffen? Lös das ohne mich.


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 18:07

Ha, da sieht man mal wieder, wie gut ich mich abgrenzen kann. Mist!

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