Thera findet es komisch, dass ich mich nicht an meine erste Periode erinnere?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Speechless
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Beitrag Sa., 28.01.2017, 23:52

Ja, wobei die Thera das zum Glück ja - zumindest erstmal - nicht behauptet hat

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ENA
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Beitrag Sa., 28.01.2017, 23:54

Naja, lassen wir Mindfullness mal mit ihrer Thera. selber klären, warum sie das gefragt hat und so wichtig findet. Ich denke, es wird auch noch andere Möglichkeiten geben, an ihrem Beziehungsthema zu arbeiten und rausfinden, was los ist.

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MelodySun
Helferlein
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Beiträge: 73

Beitrag Sa., 28.01.2017, 23:56

Speechless hat geschrieben:Ich finde es eher seltsam, dass du dich nach ihrer Aussage daran erinnern MÜSSTEST und sie das SEHR KOMISCH findet, dass du das nicht tust. So kann man jemandem gut ein schlechtes Gefühl vermitteln wegen etwas für mich Unwichtigem. Meine Mutter weiß ganz sicher nicht, wann ich meine erste Periode hatte, ich kann mich noch an das Alter erinnern, sonst auch nicht an die Situation.

Und ich kann mich genau an die Situation erinnern, aber bei bestem Willen nicht an das Alter...
You don't know how it feels...

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Thread-EröffnerIn
Mindfulness
sporadischer Gast
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Beiträge: 13

Beitrag So., 29.01.2017, 09:52

Hallo liebe Beitragende

Wow, mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit hätte ich ja nicht gerechnet, vielen Dank!

Ich sehe, dies ist ein sehr diskussionswürdiges und auch umstrittenes Thema. Meine Thera werde ich bestimmt nochmals darauf ansprechen. Es handelt sich bei meiner Therapie übrigens um Integrative Körperpsychotherapie, wo halt die körperlichen Signale eine enorme Rolle spielen.
Ich habe mich nun seit dieser letzten Stunde sehr mit dieser Frage beschäftigt & geschaut, ob nicht doch eine Erinnerung in mir hochkommt. Doch leider hat sich bis jetzt nichts getan. "Scham" ist für mich ein sehr präsentes Thema. Vorallem auch, wenn es um solch "intime" Dinge geht. In meinem Elternhaus wurde und wird nicht wirklich viel über "sowas" gesprochen. Das hat sicherlich auch geprägt. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass meine erste Periode mich damals verunsichert hat. Ich bin nun in einem Alter (25), wo ich selbst Mutter sein könnte. Doch davon bin ich weit entfernt. Meine Mutter hat mich damals mit 24 bekommen.

Was denkt ihr, können solche Erinnerungen irgendwann auftauchen, wenn man sich stark damit auseinander setzt?

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mio
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Beitrag So., 29.01.2017, 10:35

Mindfulness hat geschrieben:Was denkt ihr, können solche Erinnerungen irgendwann auftauchen, wenn man sich stark damit auseinander setzt?
Ich denke schon, dass das möglich ist. Allerdings wirst Du wahrscheinlich nicht über den Kopf rankommen, meint das "reine Nachdenken" reicht oft nicht aus und Dein Unbewusstes muss auch bereit sein sowas sozusagen "freizugeben".

Nochmal mit ihr drüber zu sprechen ist sicher gut, so kannst Du im Dialog vielleicht was rausfinden für Dich und vielleicht hat sie ja auch eine Idee, was ihr gemeinsam machen könnt, damit Du Dir und Deinen dazugehörigen Gefühlen etwas näher kommen kannst. Es wird dabei ja nicht nur um die Frage der ersten Periode gehen sondern um Deine (gelernte) Einstellung zu Deiner (auch körperlichen) Weiblichkeit im weitesten Sinne.


mio
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weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 29.01.2017, 13:14

isabe hat geschrieben:Nee, also das geht gar nicht! Steh doch bitte zu deinen Aussagen oder gib zu, dass du es dir anders überlegt hast.
OT: Witzig, wenn sowas ausgerechnet von Dir kommt. Wie sehr Du zu Dir stehst hast Du hier ja schon eindrücklich bewiesen... Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

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candle.
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Beitrag So., 29.01.2017, 13:20

Hallo!
Mindfulness hat geschrieben: Es handelt sich bei meiner Therapie übrigens um Integrative Körperpsychotherapie, wo halt die körperlichen Signale eine enorme Rolle spielen.
Ja, das wäre vorab als Erklärung gut gewesen, denn so erklärt sich eben auch, dass du es nicht weißt. So würde ich jegliche Diskussionen auch vermeiden und alles in Therapie besprechen.
Was denkt ihr, können solche Erinnerungen irgendwann auftauchen, wenn man sich stark damit auseinander setzt?
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass nichts aufgetaucht ist und wenn dann nur ein paar Bildchen oder Anfänge von traumatischen Ereignissen und dann ist alles weg. Also dränge dich zu nichts! Es kommt oder es kommt eben nichts hervor.

Lieben Gruß!
candle
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saffiatou
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Beitrag Mo., 30.01.2017, 19:27

ich kann mir eher, wie die Thera nicht vorstellen, das man das Datum vergisst, ich kenne es noch ganz genau! Eben weil es einschneidend ist.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Sinarellas
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Beitrag Di., 31.01.2017, 13:33

Für mich war das nicht einscheindend oder wirklich relevant. Dinge die dein Hirn für irrelvenat abstempelt bleiben verstaubt in der Ecke oder werden gar nicht erst wirklich aufgenommen ins Langzeitgedächtnis.
Ich finde es strange, dass hier so viele auf dem "Daran muß man sich doch erinnern" rumhämmern. Sehr unreflektiert und ohne Tellerrand.

Für mich war die Periode ein notwendiges Übel was mich nicht weiter tangiert hat außer, dass ich eben jetzt Binden brauche und folglich OB´s. So mehr war da nicht. Keinen Ahnung wann das war, ich fands auch nie spannend. Das ist so als müßte sich der Mann an sein erstes Barthaar erinnern oder wir uns an unser erstes Schamhaar. Wozu !? Wenn das wer weiß hat jemand Emotionen mit geknüpft, die andern eben nicht.

Das einzige was ich weiß ist, dass ich zu meiner Schwester gelatscht bin und gefragt hab ob sie eine Binde hat. Ende. Wann das war keine Ahnung, weil für mich ja nur die Emotion "Schwester was fragen" relevant war.

Übergriffig ist aber an der Aussage des theras nix, für sie ist das eben eine relevante Zahl wie für andere hier. Das ist ihre Sicht der Dinge und nun wirklich nicht das Maß der Dinge.
..:..

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candle.
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Beiträge: 15211

Beitrag Di., 31.01.2017, 15:02

Gut, du siehst es so:
Sinarellas hat geschrieben: dass hier so viele auf dem "Daran muß man sich doch erinnern" rumhämmern. Sehr unreflektiert und ohne Tellerrand.
WEIL
Das einzige was ich weiß ist, dass ich zu meiner Schwester gelatscht bin und gefragt hab ob sie eine Binde hat. Ende.

Vielleicht ist auch dein Tellerrand zu hoch um drüber zu schauen. Du hattest wen, der das schon "durchgemacht" hatte, einige haben das nicht.

Und emotional ist es in jedem Falle in der Regel auch. Es gibt auch noch Kulturgruppen, die das feiern, dass aus einem Mädchen nun eine Frau wird mit allem was da nun mal dranhängt. Ich weiß auch, dass manche Mädels zu diesem Anlaß kleine Geschenkchen bekommen haben.

Und natürlich spielt es auch eine Rolle wie damit umgegangen wird innerhalb der Familie und das ist wieder so unterschiedlich wie es Menschen auf der Welt gibt.

Vielleicht bedeuten dir ja Ereignisse in deinem Leben nichts Sinarellas, mir schon.

candle
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kaja
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Beitrag Di., 31.01.2017, 15:40

saffiatou hat geschrieben:ich kann mir eher, wie die Thera nicht vorstellen, das man das Datum vergisst, ich kenne es noch ganz genau! Eben weil es einschneidend ist.

Saffia
Sehe ich nicht so. Klar war es als Teenie vielleicht ein großes Thema, vor allem unter Freundinnen, aber da ich von meinen Eltern gut aufgeklärt worden bin war es für mich jetzt kein mega Ereignis. Das liefe alles ganz normal ab und Sexualität war auch nichts wonach ich meine Eltern nicht fragen durfte.

Ich weiß wie alt ich damals ungefähr war, aber ganz sicher kein genaues Datum.

Beziehungsunfähig bin ich auch nicht weil ich das Datum nicht kenne. Ich habe sehr lange und gute Beziehungen geführt, deren Sexleben erfüllt war (trotz sexuellem Missbrauch in der Kindheit) und knüpfe leicht Sozialkontakte wenn ich es will. Ich bin da sicher auch kein Einzelfall, denn als ich gestern meine Freundinnen gefragt habe wusste nur eine einzige das Datum und das auch nur weil es ihr 14ter Geburtstag war.

Das man aus einer vollkommen normalen Monatsblutung so ein Konstrukt macht, finde ich irgendwie befremdlich.
After all this time ? Always.


MariJane
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Beitrag Di., 31.01.2017, 16:14

saffiatou hat geschrieben:ich kann mir eher, wie die Thera nicht vorstellen, das man das Datum vergisst, ich kenne es noch ganz genau! Eben weil es einschneidend ist.

Saffia

Für mich zum Beispiel war nur einschneidend, dass meine Oma den gesamten Mittagstisch darüber informiert hat. Ansonsten würde ich mich wohl daran auch nicht mehr erinnern. Mein Alter weiß ich zum Beispiel beim besten Willen nicht mehr.

Ich fand und finde zum Beispiel eher komisch, dass meine Oma damals so ein Drama gemacht hat. Dabei ist das in meinen Augen der Lauf der Dinge und daher auch kein großes Ding.

Aber auch hier gilt, wie meistens: Das sieht wohl jeder anders. Mich persönlich würde die Therapeutin wiederum sehr verwundern...

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candle.
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Beitrag Di., 31.01.2017, 16:35

MariJane hat geschrieben: Mich persönlich würde die Therapeutin wiederum sehr verwundern...
Naja, dass das gefragt wird, ist nahezu Standard.
Und ich wurde vor der Therapie ja erstmal körperlich total durchgecheckt bevor mir zur Therapie geraten wurde. Was, wenn einfach hormonell was nicht stimmt und man deshalb eine Depression hat?

Aber in diesem Fall der TE ist es schon speziell, das sagt ja schon die Therapieform aus. Deshalb ist die Frage ja schon schwierig und wie wir das empfunden haben völlig irrelevant, wenn sie das möglicherweise völlig abgespalten hat.

candle
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MariJane
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Beitrag Di., 31.01.2017, 16:42

candle. hat geschrieben:
MariJane hat geschrieben: Deshalb ist die Frage ja schon schwierig und wie wir das empfunden haben völlig irrelevant, wenn sie das möglicherweise völlig abgespalten hat.

candle
Stimmt; im Prinzip ist es egal, wie und was irgendwer anders findet. Die TE wird das mit ihrer Therapeutin klären müssen.


Sunna
Forums-Insider
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Beiträge: 220

Beitrag Di., 31.01.2017, 16:59

Wie wir das empfunden haben, kann für die TE durchaus wichtig sein. Aus unseren Erzählungen geht klar hervor, dass jeder seine eigene Geschichte hat. Es gibt nicht nur die eine und das ist gut so. Viele Sichtweisen sind in Ordnung und insofern sollte sich niemand von irgendeinem Therapeuten oder anderen Mitschreibern im Forum (das schließt mich ein) verunsichern lassen.

Meine Geschichte ist übrigens die, dass ich ausschließlich über die Schule aufgeklärt worden bin. Ansonsten hätte ich nicht einmal gewusst, dass das überhaupt auf mich zukommt. Das ist insofern bedenkenswert, als dass ich aus einer Familie mit vielen frühen Schwangerschaften komme (warum wohl?). Für mich war das damals sehr problematisch und ich musste es mit mir selber ausmachen. Andere, die das ganze als völlig normale Geschichte abtun, verwundern mich und ich muss erst nachdenken, bevor ich verstehe, was sie meinen.

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