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Do., 09.02.2017, 13:48
Willst du das denn gerne so verstehen?
Ich erzähl dir mal von mir und meinem Coaching. Ich hab 10 Jahre studiert; davon einige Jahre nur gearbeitet und das Studium wirklich dabei vergessen. Dann bin ich krank geworden, das ist die Zeit mit der ich nicht gut umgehen kann, aber ich hätte evtl. auch ohne Krankheit 10 Jahre studiert- einfch weil ich in meinem Job aufgegangen bin; der entsprahc meinen Neigungen. Einfach weil ich der Typ dafür bin- für in bestimmten Jobs aufgehen und andererseits im Studium aufgehen, ewig brauchen. Ich hab meine Teamrollen herausgefunden, die sehr konträr sind. Einerseits bin ich so ein Typ, der sich elendig vertiefen kann, alles genau recherchiert, genau durchdenkt, analysiert. Wenn man da keine Deadline hat, ist es fast logisch, dass man sich verliert. Ich könnte nie Wissenschaft betreiben; ich würde untergehen. Andererseits hab ich ne sehr zielstrebige Seite, die Deadlines einhalten kann und wahnsinnig gut organisiert ist- wenn es denn Deadlines und Druck gibt. Gibt es das nicht, übernimmt sicher mein anderer Persönlichkeitsteil die Oberhand. Jetzt ist es so, ich such gerade nach nem Job und ich kann einfach mit meiner Perönlichkeit gar nicht jeden Job gerne machen und das ist ne wichtige Erkenntnis. Ich bin halt so und muss jetzt den passenden Job finden. Und dafür kann ich im Bewerbungsgespräch einfach offen und ehrlich mit meiner Persönlichkeit umgehen- und mein Gegenüber entscheidet, ob er damit leben mag und ob ich so, wie ich bin, auf die Stelle passe.
Was will ich dir damit sagen? Es ist egal, wie lange das Studium dauert, wenn du für dich daraus Erkenntnisse mit nimmst. Auch persönlicher Natur. Dann kannst du in nem Bewerbungsgespräch nämlich sagen, wer du bist, dass du dich kennst, dass du dir überlegt hast, welcher Job passen könnte. Das ist eigentlich wichtig, nicht ob du jetzt nen Job findest oder in zwei Jahren. Es soll einer sein, der passt, damit alle Beteilligten hinter zufrieden sind.
Es geht nicht darum perfekt zu sein, sondern darum aus seiner Persönlichkeit das best mögliche rauszuholen. Jeder Personaler wird von ner eierlegenden Wollmilchsau träumen- aber die machen ihren Job auch schon lange und wissen: Die gibt es nicht. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen bzw. ein Persönlichkeitsprofil.
Ich an deiner Stelle würde wohl nach dem Studium oder schon vorher mal gucken, ob ich mich jobmäßig coachen lassen kann und dabei herausfinden, wer ich bin und was möglich ist, ob das, was ich will, wirklich passt. Kannst du da beim Jobcenter in deiner Situation nicht mal anfragen?
Ich kenn die Ursachen für dein langes Studium nicht- kann ja auch sein, dass du lange Zeit schon depressiv bist und lange Zeit ne Blockade hast? Für Blockade und Depression, würde ich mir schon psychologische Hilfe suchen. Entweder an der Uni oder "richtig". Und ich würde definitiv versuchen, wenn es geht, eben nicht still zu stehen. Irgendwas machen, eine Entscheidung treffen und die durchziehen und dahinter stehen.