Postkarte von Psychotherapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:06

Aber nur, weil da ein Stigma in den eigenen Köpfen vorherrscht. Oder würdest Du mir auch empfehlen eine Beschwerde einzureichen wenn ich Dir jetzt erzähle dass mir mein Zahnarzt früher regelmässig "Erinnerungskarten" bezüglich der Zahnreinigung und Kontrolltermine geschickt hat? Wohl kaum. Aber "psychische Probleme" darf man ja nicht haben...noch nicht mal dann, wenn niemand was dazu gesagt hat bisher.

Du trägst es doch selbst weiter in die Welt hinein mit dieser Art zu denken.

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Speechless
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:09

Ich würde überhaupt nichts unternehmen. Ich habe aufgezeigt, was die Möglichkeiten sind, wenn was unternommen werden wollte.

Ich würde generell nie was unternehmen gegen Ärzte, Psychotherapeuten etc., weil ich keine Lust auf diesen Aufwand hätte


mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:11

MelodySun hat geschrieben:Und weißt du in welchem Verhältnis sie zu ihrem Postboten steht?
Ich nehme an in einem Abhängigkeitsverhältnis? Das ist in der Regel so bei Postboten. Sie bringen einem nämlich die Post. Und ich muss ihnen vertrauen können. Das wiegt schwer, das gebe ich zu. Ist mir auch jedesmal unangenehm, wenn der was aus meinem Privatleben - woran der bestimmt sehr sehr interessiert ist - erfährt. Allein die Postkartenmotive die mir manche Freunde so schicken sind mir bisweilen endpeinlich. Ich hab sie jetzt gebeten das zu lassen damit der nix falsches von mir denkt.

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MelodySun
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:17

Ich würde definitiv etwas unternehmen!

Und der kleine aber feine Unterschied ist, dass ich dem Therapeuten mein innerstes preisgebe und dem Zahnarzt nur meine Zähne

Erzählst du dem Nachbar auch, warum du zur Therapie gehst? Ich meine, wenn du ein Loch im Zahn hast, hast du ja auch keine Probleme dem Nachbar zu erzählen, wieso du denn schon wieder zum Zahnarzt gehst...
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mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:26

MelodySun hat geschrieben:Und der kleine aber feine Unterschied ist, dass ich dem Therapeuten mein innerstes preisgebe und dem Zahnarzt nur meine Zähne

Erzählst du dem Nachbar auch, warum du zur Therapie gehst? Ich meine, wenn du ein Loch im Zahn hast, hast du ja auch keine Probleme dem Nachbar zu erzählen, wieso du denn schon wieder zum Zahnarzt gehst...
Meine Zähne sind mir bisweilen peinlicher als meine Psyche (und die kann ich auch verbergen, wenn ich will). Und das meine ich ernst. Du siehst: Es ist sehr subjektiv.

Und ja, ich spreche mit meinem Umfeld über die Therapie (allerdings auch über den Zahnarzt, obwohl mir da so manches unangenehm ist, ist mein Film). Und es hat ja auch niemand darüber gesprochen, dass was erzählt werden soll. Das muss doch gar nicht. Besteht ja kein "Erklärung-" oder "Rechtfertigungszwang". Darauf habe ich sogar noch mal explizit hingewiesen. Es muss sich nicht auseinandergesetzt werden so das nicht gewünscht wird!

Und wie gesagt, ich finde es auch unprofessionell. Aber man kann die Kirche schon auch im Dorf lassen, denn de Facto ist einfach NICHTS schlimmes passiert in diesem Fall. Das ist alles Kopfkino. Und vor allem das derjenigen, die sich so furchtbar aufregen wie mir scheint.

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Echolotin
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:00

mio hat geschrieben:Allein die Postkartenmotive die mir manche Freunde so schicken sind mir bisweilen endpeinlich. Ich hab sie jetzt gebeten das zu lassen damit der nix falsches von mir denkt.



MelodySun ich nehme an du hast eigene Erfahrungen was so eine Schweigepflichtsverletzung angeht, denn sonst wärst du nicht so vehement dabei. Ist nur die Frage ob das tatsächlich in der Schwere nun auf das Erlebnis des TE auch zutrifft oder ob da nicht auch dein eigener Film abläuft.
Und auch ein Therapeut kann eine klare Stellungnahme vom Patient fordern und muss störungsspezifisches Verhalten nicht akzeptieren. Die Therapeutin wird auch mehr Hintergrundwissen haben und wollte halt tatsächlich einfach nur erinnern. Damit bei dem ganzen Arbeitsstress das Thema nicht untergeht. Gut gemeint, schlecht ausgeführt. Oder sie hatte eine Absicht dahinter. Aber für die Störungen der anderen, z.B. die der Therapeutin es nicht sitzen lassen zu können, können wir nichts. Nur wenn es selber etwas in uns auslöst, lohnt es sich den Blick dahin zu wenden.
Das Recht sich zu wehren spricht dem TE ja keiner ab.

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MelodySun
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:07

Echolotin hat geschrieben:
MelodySun ich nehme an du hast eigene Erfahrungen was so eine Schweigepflichtsverletzung angeht, denn sonst wärst du nicht so vehement dabei. Ist nur die Frage ob das tatsächlich in der Schwere nun auf das Erlebnis des TE auch zutrifft oder ob da nicht auch dein eigener Film abläuft.
Und auch ein Therapeut kann eine klare Stellungnahme vom Patient fordern und muss störungsspezifisches Verhalten nicht akzeptieren.
Nö, ich habe keine Erfahrungen mit Schweigepflichtverletzungen. Immer diese falschen Interpretationen... Und "mein eigener Film" kann mir gar nicht ablaufen, da ich so etwas noch nie erlebt habe Aber gut, du weißt es ja wohl besser

Und ich bin der Meinung, dass niemand eine Stellungnahme einer anderen Person erzwingen kann. Auch kein Therapeut!
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mio
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:09

MelodySun hat geschrieben: Und ich bin der Meinung, dass niemand eine Stellungnahme einer anderen Person erzwingen kann. Auch kein Therapeut!
Damit hast Du ja auch Recht. Und sie kann auch nicht über eine simple Mitteilung darüber, dass die Stunden verfallen werden, wenn sich nicht gemeldet wird, erzwungen werden. Das ist der Plott. Egal wie öffentlich dies geschieht.

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Echolotin
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:11

Ok dann ist das geklärt. Ich hatte nur den Eindruck und habe diesen hinterfragt.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:23

Die Psychotherapeutin hat grundsätzlich nicht zu fragen, wenn die Frage von jemanden anders mitbekommen wird, von der TE nicht möchte das diese von dem Kontakt weis, und ihre Psychotherapeutin über diesen Umstand unterrichtet hat!!!
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:33

Ja und, sie hat es dennoch getan. Bestimmt weil sie so böse böse böse ist.

Was ist faktisch passiert? Nichts, nur die Mutter hat "irgendwie" gekuckt.

Da gab es ja nicht einmal ein Vertrauensverhältnis, was irgendwie hätte beschädigt werden können. Aber stimmt: Sie hat sich nicht "formgerecht" verhalten. Das allein reicht ja schon als Grund sich derart aufzuregen.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:36

Weil Sie schusselig ist, oder geldgeil, oder ...
Liebe Grüße
Lockenkopf

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MelodySun
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:41

mio hat geschrieben:Ja und, sie hat es dennoch getan. Bestimmt weil sie so böse böse böse ist.

Was ist faktisch passiert? Nichts, nur die Mutter hat "irgendwie" gekuckt.

Da gab es ja nicht einmal ein Vertrauensverhältnis, was irgendwie hätte beschädigt werden können. Aber stimmt: Sie hat sich nicht "formgerecht" verhalten. Das allein reicht ja schon als Grund sich derart aufzuregen.
Wir wissen ja bereits, dass DU kein Problem damit hast, wenn deine Mutter davon wüsste und "irgendwie" schauen würde..
Bin mal gespannt, ob du auch so nachsichtig bist, wenn dir mal etwas passiert, was für dich aufgrund deiner Geschichte extrem schlimm ist und für andere kein Weltuntergang wäre. Und solch eine fiktive Situation wird es definitiv geben, sonst wärst du nicht hier in dem Forum.... Einfach mal in DEINE Situation hinein versetzen..
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mio
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Beitrag So., 15.01.2017, 00:47

Ich habe solche Situationen schon erlebt und überlebt. Auch wenn Du Dir das vielleicht nicht vorstellen kannst bisher.

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lisbeth
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Beitrag So., 15.01.2017, 10:42

Gäbe ja auch noch die Möglichkeit, der Psychotherapeutin freundlich aber bestimmt zurückzumelden:

1. ich will bei Ihnen keine Therapie mehr machen.
2. und das mit der Postkarte geht gar nicht und ist unprofessionell.

Punkt 1 sollte ihr eigentlich schon klar sein ansonsten ist sie wohl besonders dickfellig.
Punkt 2 finde ich wichtig, um ihr klarzumachen, dass sie gegen ihre Berufsordnung verstößt - ist also ein Dienst an zukünftigen Klienten von ihr.

Klar, man kann Punkt 2 ihr auch vermitteln, indem man sich bei der Kammer/bei der KV beschwert. Ist unter Umständen auch nachhaltiger.

Nach dem wie die TE die Lage geschildert hat, wäre das aber auch wieder der "indirekte" Weg (so wie vorher das Ausweichen und nicht zurückmelden). Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller, dann die Therapeutin direkt zu kontaktieren und sie zu konfrontieren. Gibt ja nix mehr zu verlieren aber man kann eine Menge dabei lernen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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