Wenn Wirkung von AD schnell nachlässt??

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Beitrag Di., 21.03.2017, 07:01

Liebe Werve und Maskerade,

Danke für die Antwort!!

Ich werde bei der Kopfschmerzambulanz ansprechen Topiramat abzusetzen und eine andere Prophylaxe zu suchen. Man kann zumindest versuchen ob mein Zustand sich verbessert (Erschöpfung und Depression).
Mit der Ernährung und Vitaminen werde ich mich auch auseinander setzen. Therapie mache ich.

@Maskerade: Venlafaxin nehme ich kontinuierlich seit Juli 2016. Angefangen mit 150 und jetzt 300 mg.

Ohne Medikamenten hatte ich täglichen Kopfschmerzen, meist starke Migräne (habe chronische Migräne). Dazu kommt als Somatisierung starke Schmerzen in armen und Händen. Stärke 7-8 von 10. Und dann Erschöpfung und Depression oben drauf. Und dann Träume ich, ich wäre schneller alt und tot. Ich habe alte Menschen gesehen und gedacht: die glücklichen! Die haben es bald geschafft! Ich wünschte mir, ich könnte die Zeit nach vorne drehen.

So war das mit ständigen chronischen Schmerzen.

Ich hoffe der Erfinder hat Nobelpreis für Venlafaxin bekommen.

LG
Lora

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Maskerade
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Beitrag Di., 21.03.2017, 20:00

Liebe Lora,

was Du beschreibst klingt fies. Chronische Schmerzen allein sind ja schon schrecklich anstrengend und dazu noch eine Erschöpfungsdepression, eine denkbar ungünstige Kombination.

" Ich wünschte, ich könnte die Zeit nach vorne drehen."

Da wäre ich auch vollkommen einverstanden damit. :lol: Dieser Gedanke begleitet mich auch schon recht lange ...

"Ich hoffe der Erfinder hat Nobelpreis für Venlafaxin bekommen."

Da mußte ich beim Lesen wirklich lachen. Nicht weil ich es daneben finde, sondern weil es wirklich ein gutes Medikament ist. Allerdings vertrage ich die Generika nicht, deswegen haben wir, meine Therapeutin und ich, um die Finanzierung des Originals " Trevilor " durch die Krankenkasse gekämpft. Meine Therapeutin hat es geschafft, unser, bzw. mein, Interesse durchzusetzen.
Hast Du mal einen Blutspiegel machen lassen ? 300 mg ist eine hohe Dosis. Das Medi wirkt ja nur, wenn der Spigel im therapeutischen Bereich liegt. Sprich, mehr zu nehmen bringt gar nichts. Ich war auch mal auf 300 mg, aber dann bin ich wieder runter auf 225 mg.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Du diese Erschöpfungsdepression gut überwindest und dann im Leben wieder durchstarten kannst. Und was die Schmerzen angeht, vielleicht findest Du doch irgendwann eine Lösung daß sie weniger werden, oder gar ganz verschwinden.

Alles Liebe und Gute
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 22.03.2017, 07:03

Liebe Maskerade,

225 mg waren bei mir im mittleren Bereich. Da gab es noch Luft nach oben. Zum glück. Ich hoffe es wird was.

Bis dato hatte ich keine Nebenwirkungen von Venlafaxin. Denke ich zumindest. Aber diese aufdosierung auf 300 war schon heftig. Eine Nebenwirkung habe ich erlebt, aus der Kategorie "sich selbst was antun". Ich habe mir in Kopf gesetzt Piercings zu machen. Das war so eine Idee fix. Abartig. In meinem Alter macht man sowas nicht. Der Drang war unerträglich. Letzte Woche habe ich mich ins Auto gesetzt und zum Piercing Studio gefahren. Gott sei dank war die Mitarbeiterin, die das macht nicht da.

Jetzt hat sich das wieder gelegt. Endlich. Und ich wache langsam auf. Ich denke, es tut sich schon was.

Solche Episoden belasten Familienleben sehr.

Ich hoffe die neue Ärztin wird Reha unterstützen.

LG
Lora


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Beitrag Mi., 22.03.2017, 22:02

Hallo lora,

jetzt muß ich doch schmunzeln :freak: .Piercings macht man in Deinem Alter nicht ???

Wer sagt denn sowas ? "MAN " gibt es für mich nicht. Ich orientiere mich nicht am Verhalten der Allgemeinheit. Das wäre mein sicherer Untergang! Ich bin eine eigenständige Person, die für sich selbst Entscheidungen trifft. Und so habe ich auch meine Piercings machen lassen, aber nicht im Sinne, ich tue mir etwas an, sondern im Sinne von: Ich bin es mir Wert, daß ich mich mit diesem Körperschmuck belohne. Und beim letzten, das ich machen ließ, war ich, glaube ich etwa 40J.
Wenn man es allerdings als Selbstverletzung sieht, dann muß ich zugeben, daß es abartig ist. Wobei ich dazu sagen muß, daß meine Art, mich selbst zu verletzen viel schlimmer war.

Daß Krankheitsphasen die Familie sehr belasten, kann ich mir gut vorstellen. Bei mir ist die Ehe letztlich daran gescheitert. Mein Mann konnte damit einfach nicht umgehen.
Wie ist das bei Euch ?

Bist Du sicher, daß daß dieser Selbstverletzungsdrang vom Venlaxfaxin gekommen ist ? Ich es es immer sehr schwer zu beurteilen, was von was kommt. Vor allem, weil ich nicht nur ein Medikament nehme. Da kann es ja immer auch zu Wechselwirkungen geben.

Ich hoffe mit Dir, daß das Venlax Dir hilft, zu genesen. Und natürlich, daß die neue Ärztin FÜR Dich arbeitet und die Reha durchsetzt. Weißt Du denn, wo Du gerne hingehen möchtest, oder überläßt Du das der Krankenkasse ?

LG Maskerade

P.S.: Antwort auf PN muß noch etwas warten ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Do., 23.03.2017, 11:34

Hallo Maskerade,

Ich denke schon dass bei mir dieser Drang nach Körpermodifikation eher krankhaft war und an aufdosierung lag. Ich hatte nie solche wünsche. Und jetzt brauche ich das nicht mehr.

Jetzt hat sich alles eingependelt bis auf Schlaf. Ich schlafe noch schlecht, das triggert migräne. Aber ich denke, ich sollte jetzt ab Dienstag aus Erschöpfungsdepri raus sein. Ich hoffe es zumindest. Ich kann es genau sagen wenn es sich einigermaßen stabilisiert.

Familienleben leidet darunter. Aber Verhaltenstherapie hilft mir da sehr.

Ich schreibe jetzt kurz, weil ich Migräne habe. Mir fällt schwer mich zu konzentrieren.

LG
Lora

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Beitrag Fr., 24.03.2017, 07:32

Guten Morgen,

Hier ist die Fortsetzung....

Ich habe 3 Zustände gemerkt, wo ich einen Drang zur Schmerzerzeugung habe: langer quälender Atemnot, lähmende Erschöpfung um mich "aufzuwecken" und eben diese Phase jetzt bis sich Venlafaxin eingependelt hat. Wobei bei Venlafaxin war es anders. Es ging darum etwas auch sichtbar zu verändern. Zum Glück ist das vorbei.

Wichtig für mich ist, dass der behandelnde Arzt mir sofort glaubt, dass eine Erschöpfungs und Depression Phase anfängt und hilft. Dass es nicht soweit geht, bis es fast gar nix mehr geht.

Von Kopfschmerzambulanz Großhadern wurde mir die Reha in Klinik Enzensberg empfohlen. Sie machen psychosomatische Reha zusammen mit eigenem schmerzzentrum . Mein Arzt hat alle schreiben und Empfehlungen von Großhadern bekommen. Leider hat er sie weiter nicht unterstützt.

Aber ich habe jetzt eine andere Ärztin. Hoffentlich wird es besser.

LG
Lora


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Beitrag Fr., 24.03.2017, 11:37

Schade, daß Dein Arzt nicht mitgemacht hat. ...

Was machst Du denn bezüglich des Erschöpfungszustandes und der Depression sonst noch, außer Medikamente ? Hast Du da für Dich schon Möglichkeiten erarbeitet ?

Wenn eben Schmerzen auch noch dazu kommen, finde ich es wirklich schwer, Wege zu finden. Heißt nicht, daß es unmöglich ist, aber es ist ungleich schwerer.

Ich hoffe, der Termin bei der Ärztin war gut ?
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 29.03.2017, 05:56

Guten Morgen ☀️,

Ich war in der Klinik Großhadern in KS-Ambulanz.

Ich setze jetzt Topiramat in 25 mg Schritten pro Woche ab. Es könnte sein, dass er meine Depressionen verstärkt oder sogar verursacht.
Bin gespannt wie es wird.

Jetzt sind Botox und Venlafaxin 300 mg als Medikamente geblieben.

Als nichtmedikamentöse Sachen gehe ich fast täglich abends mit meinem Hund spazieren (wenn ich keine starke Migräne oder Erschöpfung habe). Am WE gehe oft in Schwimmbad. Mache ab und zu Yoga Nidra oder Pranayama.

Ich bekomme von der Klinik ein Brief mit der Empfehlung eine psychosomatische Reha zu machen.

LG
Lora


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Beitrag Mi., 29.03.2017, 09:39

Hallo Lora,

klingt alles in allem ganz gut, finde ich. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Ich wünsche Dir, daß es Dir einfach zu Gute kommt und daß Du das Ausschleichen/Absetzen gut verkraftest.

:hallo:
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Do., 30.03.2017, 17:39

Dankeschön, Maskerade!!

Ich bin jetzt zum Glück nicht immer erschöpft.
Es gibt auch gute Zeiten dazwischen.

Was mich aber seit Januar an einigen Tagen stark quält, ist eine Unruhe, ein sehr starker Drang irgendwas zu machen. Je nachdem was ich gerne hätte: ob etwas kaufen, machen, mit jemandem zu reden etc. pp.

Wenn das in solchen Momenten nicht möglich ist, quält mich das sehr. Die Gedanken kreisen daran. Was könnte das sein? Früher hatte ich nie sowas. So eine innere Unruhe, wie vom teufel geritten.

Kennst du sowas?

LG
Lora


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Beitrag Do., 30.03.2017, 21:02

Liebe Lora,

ja, so ein getrieben sein kenne ich auch. Das kann schon sehr unangenehm sein.

Mir hat es geholfen, mich dabei auf die positiven Folgen davon zu konzentrieren.
Also tatsächlich mit Menschen etwas zu unternehmen und das, was pos. Konsequenzen hat, umsetzen. Dann verliert die Negativität an Kraft und die positiven Dinge bekommen einen anderen Stellenwert.

Und wenn etwas nicht möglich ist, bewußt akzeptieren ( versuchen ), daß es eben so ist.
Liebe Grüße, Maskerade

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Schmerzgeplagt
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Beitrag Fr., 31.03.2017, 05:51

Liebe Maskerade,

Danke für Tipp!

Weißt du woran das liegen kann?

LG
Lora


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Beitrag Fr., 31.03.2017, 21:59

Liebe Schmerzgeplagt,

das kann viel Ursachen haben. Angefangen bei den Medikamenten und aufgehört bei innerpsychischen Prozeßen, die im Unterbewußtsein stattfinden.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 19.04.2017, 06:11

Guten Morgen!

Es ging mir 1 Monat schon deutlich besser.
Und jetzt bin ich wieder am verzweifeln. Der Atemnot kommt immer öfters. Alle 3 Tage... Jetzt schon der dritte Tag am Stück.

Ich habe Topiramat komplett abgesetzt.
Ab dieser Woche ist nur Venlafaxin 300 mg geblieben.

Ich habe beim Atemnot auch einen starken Druck im Kopf und die Kopfschmerzen wie leichte Migräne. Dazu kommt der Druck im Brustkorb und dann im Zwerchfell.

Passt sowas zur somatisierung ? Oder kann das mit der Migräne zusammen hängen?

Ich bin schon fix und fertig. Die Schmerzen sind eine Erlösung von diesem Zustand.

Ich wäge ab den Botox und Venlafaxin abzusetzen. Lieber Schmerzen als Atemnot.

Ich werde nächste Woche einen Antrag für schmerzklinik enzensberg stellen. Sie behandeln auch psychosomatische Beschwerden mit. Leider die Wartezeit ist halbes Jahr.

LG
Lora


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Beitrag Mi., 19.04.2017, 09:20

Hallo Schmerzgeplagt,

bei so hetigen Nebenwirkungen muß ich passen, tut mir leid. Auch bei der Frage, ob hier Somatisierung stattfindet. Ich würde mal vermuten, daß das durchaus möglich ist, aber es ist eben nur eine Vermutung.

Was meint denn Dein Arzt zu der ganzen Geschichte ?

" Ich wäge ab den Botox und Venlafaxin abzusetzen. Lieber Schmerzen als Atemnot."

Ich weiß nicht, ob die Atemnot von Venlafaxin und Botox kommen kann. Vertragen sich denn die beiden Medikamente untereinander ?
Also ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall nichts ohne Arzt absetzen.
Schmerzklinik ist sicher eine Option, aber da ist trotzdem auch die Frage, ob das Symptom behandelt, oder die Ursache behandelt wird ? Was wäre für Dich wichtiger ?
Liebe Grüße, Maskerade

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