Lebensmüde mit 33?

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Nico
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 17:49

In Budapest war ich das letzte Mal vor fast 40 Jahren, keine Ahnung wie es jetzt dort ist.
Ich hab halt auch oft die Erfahrung gemacht, dass es oft an den Menschen selbst liegt.
Wenn man selbst mit sich im Reinen und relaxed ist, kann man sich bald wo wohl fühlen, wenn man unzufrieden und unrund ist, kann man auch das Paradies nicht genießen.
Ich glaube ein Ortswechsel alleine bringt nur seltenst die große Wende.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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blade
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 17:53

Das ein Ortswechsel aber eine massive Verschlechterung bringen kann, auch wenn man mit sich selbst 100% im Reinen ist, wäre das möglich?

Wenn ja, dann gilt das auch umgekehrt.
Natürlich könnte man einwenden, warum sollte man den Ort wechseln, wenn man selbst mit sich im Reinen sein sollte?

Tsunami?

Dann noch Defizite im Selbst verorten? Ja, wenn man Selbstzweifel schüren will, dann geht das immer.
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:01

@ Blade: Deine Postings machen mich immer leicht aggro, weil viel zu gefühlsbetont, formelhaft und ohne Biss.

@ Nico: Möchte ich nicht gesagt haben. Aber ein sonniges Gemüt könnte in Wien schon auf die ein oder andere Weise in seinem Wohlbefinden beeinträchtigt werden.
In den letzten Jahren findet auch immer mehr eine Entmischung zwischen den Bevölkerungsschichten statt, dürfte aber allgemein der Trend sein.

Es ist nicht überall gleich schön, auch wenn man mit sich im Reinen ist. Ich habe Ecken und Kanten und flutsche nicht überall durch wie geschmiert. Du etwa?
Wäre es überall gleich, könnte man gleich zu Hause bleiben, da wirst du mir aber sicher widersprechen.
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blade
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:18

ayeaye mam
werde sofort und auf der stelle auf ihre foredrungen...vollgedrunken...forderungen
eingehen
zu formelhaft
zu ohne biss
klar


ist mir doch egal
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Nico
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:20

Nein es ist ganz bestimmt nicht überall gleich schön das stimmt.
Aber wer sagt dass es unbedingt sooo schön sein muß um sich wohl fühlen zu können ?
Ich kenne Orte da tobt der Verkehr, Lärm, Schmutz und Hektik bestimmen das Bild und dann geht man 2x ums Eck in einen Innenhof und es ist herrlich.
Wien hat doch auch viele schöne Platzerl, noch dazu ist man in Wien mit der U Bahn sehr mobil.
Es gibt in Wien sicher Straßen und Gegenden in denen ich keinesfalls leben wollen würde aber auch Gegenden wo ich es mir sehr gut vorstellen könnte.

Ich glaube es ist halt auch ein bisserl eine Frage der eigenen Flexibilität.

Ich bin aber auch seeehr gerne zu Hause
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:25

@ Blade: Wollte das nur mal loswerden.
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Nico
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:28

Außerdem ist es ja auch noch mal ein Unterschied ob man es irgendwo vielleicht nicht ganz so schön findet oder ob man deshalb gleich seines Lebens müde wird.
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:36

@ Nico: Aber das ist ja gerade die Tücke. Du bist in Wien sehr mobil, das heißt aber auch, dass du überall bist und eben nicht deinen Wohnort hast. Oder doch, aber nur zum Schlafen. Nicht, dass dadurch eine gute Mischung entstünde, man kommt nur schneller von Elendsvierteln in die Dekadenz und umgekehrt.

Mit Geld lässt sich natürlich vieles abwehren. Trotzdem kann es sein, dass man in einem abgefuckten Viertel arbeiten muss und vornehmer wohnt oder umgekehrt oder halt alles abgefuckt.
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Nico
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:48

Ich muß gestehen ich verstehe dein Problem nicht ganz Broken.
Könnte es eventuell wirklich an der von mir erwähnten mangelnden Flexibilität liegen?
Ich persönlich komme eigentlich mit beidem ( abgefuckt und dekadent) recht gut zurecht solange es sich nicht um extremstformen handelt, wobei ich eher mit Dekadenz meine Probleme habe.

Aber zurück zum Threadthema, Lebensfreude allein vom Lebensraum abhängig zu machen finde ich erschreckend.
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Eremit
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:52

JohnGrant hat geschrieben:[…] Ich habe auch das Problem, dass ich wahnsinnig oberflächlich bin. […]
Könnte es sein, dass sich daraus alle anderen von Dir hier beschriebenen Probleme ergeben? Nicht mit der Vergangenheit abschließen können bzw. wollen, in der Gegenwart keinen Anschluss finden (ob romantisch oder "platonisch"), sich unvollständig fühlen und so weiter …

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 18:55

@ Nico: Nun, ich habe kein Problem. Ich finde Wien nicht das Paradies auf Erden, aber gäbe es sowas, wäre ich hier schon weg, logischerweise.

Was ich sagen wollte: Alles hat seine Tücken. Aber das konnte ich nicht so enfach hinknallen, weil es die größte Selbstverständlichkeit der Welt wäre und mir man das zurecht vorgehalten hätte.
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Nico
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 19:06

Das Paradies auf Erden gibt es nicht.
Urlaub in z.B. Thailand, Hawai, Bermudas etc.etc. sicher schön, aber lebe einmal dort, nein danke.
Mir taugen immer die Aussteiger die irgendwohin abhauen weil hier alles Scheizze ist und spätestens wenn ein körperliches Wehwehchen auftaucht sofort wieder Heim kommen weil es in ihrem " Paradies" weder ordentliche Ärztliche Versorgung noch Sozialleistungen gibt.
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Vincent
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 20:10

Auch ein Soziologe!
Dank' dir für den Link. Allerdings ist mir diese Betrachtung schon fast wieder zu soziologisch. Zu wenig psychologisch vielleicht.
Naja, unsere Probleme liegen ja schließlich auch jenseits wissenschaftlicher Abstraktion und sind letztlich auch nur dort zu lösen.

Womit ich wieder zu deiner 'Lebensmüdigkeit' zurückkomme:

Auch in Bezug auf deine große Liebe, die dich möglicherweise noch immer hemmt und hindert, dich wieder mehr aufs Leben einzulassen, weil du sie noch nicht hast 'gehen' lassen, könnte es helfen, für sich die Sichtweise einzunehmen, dass all das, was bisher im Leben war, letztlich einen guten Sinn hatte, der uns je weitergebracht hat. Einen Sinn, der uns je Antworten gab und neue Fragen aufwarf; der uns eine neue Richtung gab. Auch eine große Liebe, die zu verlieren schmerzhaft ist, gibt dir ja mehr mit auf den weiteren Lebensweg, als bloß Verlust und Schmerz. Mit jeder Nähe zu einem Menschen/einer Frau lernst du ja auch wieder etwas Neues (oder Altes) über dich selbst.

Sieh es positiv, ist leicht gesagt. Auch ich habe ein eher schweres Gemüt.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 20:14

Oder noch besser: Diese Esos mit ihren indischen Waisheiten und der chinesischen Medizin ;-)
Was die Menschen in diesen Ländern von dem Topfen halten, mit denen sich so mancher Quacksalber bei uns eine goldene Nase verdient, will ich lieber nicht wissen.
Der chinese hat mittlerweile ernstzunehmendere Universitäten als die Uni Wien, sagt auch schon alles. Vielleicht ist das auch der Grund, warum diese Quacksalber bei uns überhaupt ernstgenommen werden.

Und die, die Depressive als Wohlstandsverwahrloste betrachten und auf arme, aber glückliche Menschen in der Dritten Welt verweisen, dabei gerne armutsbedingte Brutalität und Not ignorieren.

Ich rate dann auch immer, erst mal dort zu leben. Muss ja nicht gleich die Dritte Welt sein. Wie wäre es zB im Land des Öls, Italien? Läuft sicher alles wie geschmiert.
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JohnGrant
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Beitrag Mo., 07.11.2016, 22:13

Lieber Vincent,

leider habe ich ein wahnsinnig schweres Gemüt, das hatte ich schon immer. Ich liebe es depressive Musik zu hören und mich im Selbstmitleid zu suhlen. Das ist meine eigentliche Natur.

Wenn der Tag anbricht und ich meine Uniform anziehe (in Form eines Anzuges), schlüpfe ich in eine Rolle und bin ausgestattet mit Problemlösungskompetenz, Business Strategie und KPIs. Und wozu das alles? Für die paar Tausend Euro im Monat, lächerlich. Für mich ist das Leben in Wirklichkeit leiden. Oder der Versuch das Leid so gering wie möglich zu halten. Ich versuche es mit Sport, gutem Essen, Sex oder versuchten Beziehungen und Freundschaft im Zaum zu halten. Doch das Elementarste bleibt und das ist der Schmerz und das Bewusstsein über meine lächerliche Existenz.

Wie zu Beginn beschrieben sehne ich mich einfach nur nach Zuneigung und das jemand, den ich liebe auch zu mir hält. Bisher haben mich alle Frauen, die ich wirklich geliebt habe verlassen und mir das Herz gebrochen. Das hat mich innerlich so zerstört, dass ich noch einen Herzensbruch glaube ich nicht mehr überlebe. Ich versuche mit einem Psychotherapeuten daran zu arbeiten, weil ich weiß, dass ich mein Glück nur im Inneren finden kann. Denn Glück von außen ist höchst zufällig, instabil und vergänglich. Das wusste auch schon Schopenhauer.

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