Burnout

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Lockenkopf
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Beitrag Do., 03.11.2016, 22:52

Ich bin mit Missbrauch aufgewachsen. Die Arbeitssituation hat bei mir wohl Übertragungen geweckt. Früher, als Kind waren das erahnen der Befindlichkeit andere und das zurückstecken eigener Bedürfnisse lebenswichtig.
Die Befindlichkeit anderer erahnen, kann ich immer noch extrem gut. Ich nutze es therapeutisch und ein erheblicher Teil des Erfolges meiner Arbeit beruht darauf.

Aber, meine eigen Bedürfnisse vor anderen zu stellen, fällt mir nach wie vor sehr schwer. In beruflichen Situationen bin ich immer höflich, freundlich, angepasst, immer bereit auf den anderen zuzugehen.

Der Chefin jetzt klar gesagt zu haben, wie sie mit meinen Überstunden umzugehen hat, ist für mich ein großer Erfolg.
Kompromisslos, klare Linie, meine Bedürfniss zu erst, das ist mein Recht. Es fühlt sich gut an.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lisbeth
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Beitrag Fr., 04.11.2016, 11:10

Hallo Lockenkopf,

das Problem, die Bedürfnisse der anderen immer höher zu bewerten als meine eigenen kenne ich nur zu gut. Bei mir war das lange Jahre ein fataler Kreislauf: Ich viel zu nachgiebig, unfähig mich zu wehren oder Nein zu sagen. Die anderen igrnorieren meine Grenzen. Wie sollen sie auch wissen, wo die Grenzen sind, wenn ich diese nicht deutlich kommuniziere?
Bis dann irgendwann meine Belastung im roten Bereich landet, und dann bin ich gewöhnlich "explodiert". Notwehr sozusagen. Nicht gut - für alle Beteiligten. Irritation bei Chefs und Kollegen, weil die umgängliche Mitarbeiterin auf einmal aggressiv reagiert. Freunde konnten damit zT auch nicht umgehen. Und auch in Beziehungen war das immer wieder schwierig...

Das mit den Befindlichkeiten anderer erahnen... Ich glaube das spielt eine große Rolle. Kenne ich auch sehr gut von mir. Eine Art siebter Sinn, mir ist klar, was der andere braucht/will, manchmal auch bevor es ihm selbst klar zu sein scheint. War halt früher eine Überlebensstrategie und von daher sehr wichtig.
Ich habe lange Jahre im Irrglauben gelebt, dass alle diese Antennen haben. Und von daher auch telepathisch über meine Bedürfnisse und Befindlichkeiten Bescheid wissen müssten. Hat eine Weile gedauert, bis mir klar war, dass das nicht so ist. Und von daher hilft hier nur: Klare Kommunikation, immer wieder und wieder. Du allein bist dafür verantwortlich dass deine Bedürfnisse bei den anderen auf dem Zettel sind. Und es ist leider so, dass man das nicht nur einmal erwähnen braucht, sondern dass man immer wieder daran erinnern muss.

Und vor allem: Frühzeitig kommunizieren. Bevor du selbst im roten Bereich (= Überlastung) bist. Denn wie schon andere gesagt haben: Mit aggressiver Grundhaltung kommt man nicht wirklich weiter. Ich kenne das nur zu gut - ist auch schon wieder so eine Art Notwehr-Modus. Aber damit erzeugt man beim Gegenüber eine Menge Abwehr, was nicht zum erhofften Resultat führt.

Du hast mit deiner Chefin Klartext geredet. Das ist schon mal ein ganz großer Schritt. Und darauf kannst du auch stolz sein. Du kannst dich glaubich aber auch darauf einstellen, dass du sie immer wieder und wieder an dieses Gespräch erinnern musst. Im Sinne von: Liebe Chefin, wir hatten doch ausgemacht dass... Jetzt hast du/die Kollegin mir schon wieder einen Termin nach meinem Feierabend reingelegt. Sagst du den Termin ab bzw. legst ihn um? Oder soll ich das übernehmen?
Das hat nix damit zu tun, dass du nicht klar warst, sondern dass deine Chefin andere Interessen hat als Du. Und deshalb muss man sie immer wieder neu in die Pflicht nehmen und an die Vereinbarung erinnern.

Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen: Was für mich eine ganz große Unterstützung dabei war, war ein Kurs in Mindful Self-Compassion. Wollte eigentlich einen MBSR-Kurs machen und bin dort nur zufällig gelandet. War aber total wertvoll. Kristin Neff und Christopher Germer haben diesen Kurs genau mit dem Hintergedanken entwickelt, wie wir lernen können mit uns selbst freundlicher und mit mehr Selbst-Mitgefühl umzugehen.

Denn darum geht es ja, wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse minimieren: Da geht der innere Dialog an: Stell dich nicht so an, ist nicht so wichtig usw. Da setzen wir innerlich das fort, was diejenigen angefangen haben, die uns merh oder weniger großgezogen haben.

Dieser Kurs ist auch speziell für Menschen in helfenden Berufen gedacht, aber nicht nur. Such mal nach Mindful Self Compassion / MSC und Kursen in deiner Nähe, vielleicht ist da was für dich dabei?? Ich kann es nur empfehlen

So, war viel Text jetzt, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht platt geredet.

Alles Gute und versuche weiterhin, gut für dich zu sorgen.
lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 04.11.2016, 19:41

Liebe Liesbeth,

danke für deine Schilderung.
Ich habe mich im beruflichen Kotext noch nie auch nur den Hauch einer Aggression erlaubt.
Mein Grenzen wurden bisher nicht geachtet, nicht weil ich sie nicht kommuniziert habe, sondern weil man sehr genau weis, das ich meine Grenzen nicht verteidige. I
Und das will ich ändern. Ich will für mich einstehen können, zur Not auch aggressiv. Lieb bin ich über 50 Jahre gewesen, es reicht.
Hätte ich nicht sehr bestimmt meiner Chefin Anweisung geben, was mit meinen Überstunden zu geschehen hat, hätte sich nichts geändert.

Heute wieder kein schwitzen, keine Depersonalisation. Ab 16°° starke Müdigkeit, war aber auszuhalten.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 00:00

lisbeth hat geschrieben:
Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen: .
Ich nehme meine Bedürfnisse ernst, genau aus dem Grunde wird es keine weiteren Überstunden in meinem Kalender geben.
Und Regeln werde ich das genau so wie meine Kollegen und nicht anders.
Denn darum geht es ja, wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse minimieren: Da geht der innere Dialog an: Stell dich nicht so an, ist nicht so wichtig usw. Da setzen wir innerlich das fort, was diejenigen angefangen haben, die uns merh oder weniger großgezogen haben. .
Einen derartigen inneren Dialog kenne ich nicht.
Und ein derartiger Dialog im realen Leben würde mich extrem sauer machen, weil ich mich nicht ernst genommen fühlen würde. Ich derartige Aussagen sogar als übergriffig empfinde.

Und dieses Gefühle habe ich hier ähnlich, weil man mir nämlich mein Anrecht auf Wut über die Sonderbehandlung meiner Chefin mir gegen über, und den angemessenen Ausdruck dessen abspricht.
Dieser Kurs ist auch speziell für Menschen in helfenden Berufen gedacht, aber nicht nur. Such mal nach Mindful Self Compassion / MSC und Kursen in deiner Nähe, vielleicht ist da was für dich dabei?? Ich kann es nur empfehlen

Am Ende des Kurses werden Sie folgendes gelernt haben:
• Selbstmitgefühl im Alltag anzuwenden
• Die nachgewiesenen positiven Wirkungen von Selbstmitgefühl verstehen
• Sich mit Freundlichkeit anstatt mit Kritik zu motivieren
• Belastende Gefühle mit mehr Leichtigkeit zu halten
• Herausfordernde Beziehungen zu erforschen, alte und neue
• Mit Müdigkeit umzugehen, die durch Fürsorge geben entstehen kann.
• Die Kunst des Genießens und der Selbstwertschätzung zu üben

Bisher habe ich nichts hilfreiches für mich gefunden.

Es gibt mehrtägige Seminare und mehrmonatliche Kurse gibt, die den Preis von beruflichen Fortbildungen noch überschreiten und zudem in esoterischen-spirituellen Zentren oder Yogi-Zentren abgehalten werden. Und mit solchen Richtungen habe extrem schlechte Erfahrungen gemacht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lisbeth
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 10:01

Lockenkopf hat geschrieben: Ich nehme meine Bedürfnisse ernst, genau aus dem Grunde wird es keine weiteren Überstunden in meinem Kalender geben.
Und Regeln werde ich das genau so wie meine Kollegen und nicht anders.
Dann ist ja gut. Ich hatte einen anderen Eindruck, zumal du noch auf dieser Seite schreibst:
Lockenkopf hat geschrieben:Aber, meine eigen Bedürfnisse vor anderen zu stellen, fällt mir nach wie vor sehr schwer. In beruflichen Situationen bin ich immer höflich, freundlich, angepasst, immer bereit auf den anderen zuzugehen.
Lockenkopf hat geschrieben:Einen derartigen inneren Dialog kenne ich nicht.
Na,, dann kannste dich glücklich schätzen. Dann wird es auch keine weiteren Probleme geben mit dem Verteidigen deiner Bedürfnisse. Dann brauchst du "nur " den Entschluss fassen und umsetzen. Viel Glück dabei.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 12:49

Na,, dann kannste dich glücklich schätzen. Dann wird es auch keine weiteren Probleme geben mit dem Verteidigen deiner Bedürfnisse. Dann brauchst du "nur " den Entschluss fassen und umsetzen. Viel Glück dabei.
Ja, es geht um das wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse. Was brauche ich? Und wo läuft es schief?
Und wenn die Korrektur des schieflaufens nicht über Freundlichkeit zu erreichen ist, muss man eben auf Konfrontation gehen.
Den Willen zur Konfrontation aufzubringen und durchzuziehen, das ist meine Baustelle.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 14:15

Was isn dat fürn gejammer?
Ich, ich, ich und nochmal ich!
Entweder man geht arbeiten und macht es gern oder man lässt es. Dann kann man auch gleich den ganzen Krempel von Psychoblabla weglassen. Viele Berufe bringen es mit sich, dass man mehr oder weniger Verantwortung für andere Menschen hat, und wenn man schon bei sich ständig meint, zu kurz gekommen zu sein, sollte man sich tunlichst von anderen fernhalten. Die brauchen nicht so ein seelisches Halbwrack, dass ständig mit der Leitung und Kollegen um Überstunden kämpft, paar mal zum Therapeuten heulen geht u.u. Jedenfalls bräuchte ich das nicht, wäre ich eine von den alten Runzeln, wird wohl die Hauptkundschaft sein.

Stattdessen sollte man kündigen, sich in ein dunkles Loch zurückziehen und nur dort heulen, aber bitte nicht zu laut.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


sine.nomine
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 19:25

Broken Wing:

Deine Kritik kann ich als Mitleser hier nicht nachvollziehen. Ich verstehe Lockenkopf's Fall so, dass ihr die Überstunden zusetzen, da sie ja eh psychisch etwas angeschlagen ist. Ohne Überstunden geht es ihr besser, das hat sie relativ genau beschrieben wie und warum das so ist. Und sie brachte bis vor Kurzem nicht den Mut auf, so wie ihre Kolleginnen 'Nein' zu Überstunden sagen.
Ich sehe nichts Verkehrtes daran, im Gegenteil. Sie kennt ihre Grenzen und will diese einhalten, das ist doch legitim.

SG

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 19:29

Broken Wing hat geschrieben:Was isn dat fürn gejammer?.
Aha, wer sich nach 5 Jahren mit effektiv 46 Std. Wochenarbeitszeit am Rande eines Burnout bewegt, ist also ein Jammerlapppen.
Merkwürdig, wenn solche Ansichten von jemanden kommen, der nicht berufstätig ist.
Stattdessen sollte man kündigen, sich in ein dunkles Loch zurückziehen und nur dort heulen, aber bitte nicht zu laut.
Ich verkrieche mich nicht. Ich ziehe es vor zu leben.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 19:46

sine.nomine hat geschrieben:Broken Wing:

Deine Kritik kann ich als Mitleser hier nicht nachvollziehen. Ich verstehe Lockenkopf's Fall so, dass ihr die Überstunden zusetzen, da sie ja eh psychisch etwas angeschlagen ist. Ohne Überstunden geht es ihr besser, das hat sie relativ genau beschrieben wie und warum das so ist. Und sie brachte bis vor Kurzem nicht den Mut auf, so wie ihre Kolleginnen 'Nein' zu Überstunden sagen.
Ich sehe nichts Verkehrtes daran, im Gegenteil. Sie kennt ihre Grenzen und will diese einhalten, das ist doch legitim.

SG
Stimmt im wesendlichen.

Aber, NEIN hatte ich durchaus gesagt, aber lieb, nett und freundlich. Zudem ist mein Arbeitszeitende im Terminkalender deutlich zu erkennen, so wie bei den Kollegen auch.
Nur hat mein liebes, nettes und freundliches NEIN die Chefin nicht wirklich interessiert. Nach dem Motte, wenn sich Lockenkopf selber einen Pat. in den Feierabend legt, kann man ja durchaus noch 2-3 dazulegen. Sie macht ja offensichtlich gerne Überstunden.

Lockenkopf arbeitet sehr gerne, aber Überstunden macht sie nicht unbedingt gerne. Wesendlich lieber gehe ich nach Hause.
Und mitlerweile ist es so, das die Überstunden meine Gesundheit gefährden.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 05.11.2016, 23:04

Psychisch angeschlagen bin ich durch die langjährige Überlastung.

Um an 4 Tage die Woche 10 Std. therapieren zu können (+ einen 4,5 std. Arbeitstag) und das über Jahre, muss man schon psychisch sehr stabil sein. Ich kenne keinen weiteren Therapeuten, der dieses Arbeitspensum in meinem Alter bewältigt.
Liebe Grüße
Lockenkopf


Jenny Doe
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Beitrag So., 06.11.2016, 08:21

Hi Broken,

was ist dir denn über die Leber gelaufen?
Entweder man geht arbeiten und macht es gern oder man lässt es.
Es gibt Handlungsspielraum zwischen Überstunden-Burnout und Job schmeißen. Überstundenschieben versus Job schmeißen sind doch nicht die einzigen Lösungswege bei einem Burnout-Problem. Zwischen diesen beiden Polen gibt es viele weitere Möglichkeiten das Problem zu lösen.

Hallo Lockenkopf
Ich kenne keinen weiteren Therapeuten, der dieses Arbeitspensum in meinem Alter bewältigt.
Das schaffen durchaus einige. Auch im Bereich Psychotherapie ist Burnout ein häufiges Problem der Psychotherapeuten.
Um an 4 Tage die Woche 10 Std. therapieren zu können (+ einen 4,5 std. Arbeitstag) und das über Jahre, muss man schon psychisch sehr stabil sein.
Habe ich auch so bei mir selber wahrgenommen. Das setzt eine hohe Funktionsfähigkeit voraus, unter (völliger) Ausblendung des eigenen Ichs, der eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Das "schafft" in der Tat nicht jeder. Kann man als Fähigkeit sehen, oder auch als Schwäche.
Meine Therapeutin betont gerne "meine Stärke". Aber ich sehe das nicht nur als Stärke, sondern auch als Schwäche, die daran besteht, eigene Grenzen nicht wahrzunehmen, sie zu ignorieren, ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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WSchmidt
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Beitrag So., 06.11.2016, 09:11

Das Stundenpensum an sich finde ich jetzt auch nicht unbedingt so exorbitant hoch. Außerdem bleibt bei dir ja sozusagen nichts liegen. Die Arbeit ist erledigt, wenn der Patient nach Hause geht. Vielleicht liegt es an deiner grundsätzlichen Arbeitsauffassung. Wie du schreibst siehst du eine starke psychotherapeutische Komponente an deiner Tätigkeit.

Ich hatte auch mal eine Physiotherapeutin, die sich sehr stark für meine seelischen Belange interessiert hat. Ich habe dann sehr bald gewechselt.

Stress kann auch entstehen, wenn man für Dinge zuständig gemacht wird (oder sich zuständig fühlt), für die man ingesamt nicht das notwendige Rüstzeug mitbringt. So meine Erfahrung.


isabe
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Beitrag So., 06.11.2016, 09:23

Die Diskussion, ob 44 oder 46 Stunden nun viel ist oder wenig, ist erstens total albern und zweitens soll sie doch nur zeigen: "Ich bin viel toller, weil ich viel länger arbeite" - warum hat man so was nötig?

Wenn für einen bestimmten Menschen 44 Stunden zu viel ist, dann ist das so - und von niemandem zu bewerten.

Mir tun Menschen leid, die meinen, sie müssten sich selbst immer positionieren als die Bessere, Leistungsfähigere usw. Ist doch sehr traurig, seinen Wert an der Anzahl der geleisteten Wochenstunden festzumachen. Es ist also im Gegenteil sehr richtig, für sich selbst herauszufinden, wie viel man arbeiten kann und möchte. Um diese Frage ging es hier aber gar nicht.

Die Frage war ja, wie man sich gegen Forderungen abgrenzen kann.

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WSchmidt
sporadischer Gast
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Beitrag So., 06.11.2016, 09:47

Überforderung und das Gefühl, auszubrennen kann verschiedene Ursachen haben.

Im übrigen schließe ich mich deiner verallgemeinernden Interpretation nicht an und nehme zur Kenntnis, dass du dich in der offensichtlich überlegenden Position zu befinden meinst, Mitleid bekunden zu können. Das ist aber dein Thema.

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