Verliebt in den Therapeuten

[zombie78]

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[Lockenkopf]

Neh, mein Frisör schneidet mir nur die Haare und die Kommunikation beschränkt sich auf Smalltalk und mehr nicht.
Beziehung = nahe 0, und mehr will ich von ihr auch nicht.

Beziehung zu meinem Physio: vollstes Vertrauen, und der Mann kennt so ziehmlich meines gesammte Krankengeschichte. Es entsteht durch die große körperliche Nähe auch eine große emotionale Nähe.

Beziehung zu meinen Psychotherapeuten: vollstes Vertrauen und der kennt sehr viel von mir, soweit das bei der Sitzungsanzahl möglich ist. Auch hier fühle ich ein große Nähe.

Beziehung meiner Pat. zu mir: Ich erfahre sehr, sehr viel aus dem Leben meiner Pat. Es entsteht durch die große körperliche Nähe auch eine große emotionale Nähe. Und je länger die Therapie dauert um so vertrauter und persönlicher ist die Beziehung.

Und wenn mich ehemalige Pat. sehen, begrüßen sich mich in der Regel freudig und wollen mir erzählen wie es ihnen geht. Sie verhalten sich genau so wie ich, als ich meinen Psychotherapeuten zufällig traf.

[Jenny Doe]

Neh, mein Frisör schneidet mir nur die Haare und die Kommunikation beschränkt sich auf Smalltalk und mehr nicht.

Na, dann würde ich mal den Friseur wechseln. Ist wie beim Therapeuten, man kann auch an den falschen Friseur geraten. Meiner hört mir geduldig zu, versteht alles, ... Also, meine Beziehung zu meinem Friseur ist total identisch der zu meiner Psychotherapeutin. Ach, ich vergaß meinen Postboten zu erwähnen, ....

Aber jetzt mal wieder zurück zum eigentlichen Thema.

[Candykills]

Also, ich gehe seit 8 Jahren kontinuierlich wöchentlich in die Physiotherapie. Und ich kann sagen, dass ich zu meinem Physiotherapeuten eine gute Beziehung habe. Aber die kommt nicht im geringsten dem gleich, was in der Therapie stattfindet. Es ist absolut abwegig Physiotherapie mit Psychotherapie zu vergleichen. Die Themen sind völlig verschieden und auch die Vertrauensbasis. Es ist ja schön, wenn deine Klienten dir vertrauen, aber das heißt lang noch nicht, dass sie dir die intimsten Dinge anvertrauen, wie bei einem Psychotherapeuten.
Es ist gradezu anmaßend zu glauben, dass das das Selbe wäre.

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[Lockenkopf]

Oder übernimmst du bei deiner Physiotherapie auch gleich die Arbeit eines Psychotherapeuten? Ist ein Psychotherapeut dann nur ein halber Physiotherapeut?
Irgendwie bezogen wird immer. Nur weil man Therapie in der Berufsbezeichnung hat und eine Beziehung zum Path, ist dies nicht gleich eine psychotherapeutische.

Ich beeinflusse als Heilpraktiker und Physio in direktem Körperkontakt den Körper (und in Folge auch die Psyche) meiner Pat. Die Nähe ist so intim wie sie in einer Partnerschaft ist. Oft sogar größer, denn vieles was ich erfahre wird der Partner nie erfahren.
Das ist therapeutische Arbeit, welche in einer therapeutische Beziehung stattfindet.

Und das ist analog zu dem wie ich gute Psychotherapie empfinde. Nur das hier der Hauptwirkungsbereich die Psyche ist.

[Lockenkopf]

Neh, mein Frisör schneidet mir nur die Haare und die Kommunikation beschränkt sich auf Smalltalk und mehr nicht.

Na, dann würde ich mal den Friseur wechseln. Ist wie beim Therapeuten, man kann auch an den falschen Friseur geraten. Meiner hört mir geduldig zu, versteht alles, ... Also, meine Beziehung zu meinem Friseur ist total identisch der zu meiner Psychotherapeutin. Ach, ich vergaß meinen Postboten zu erwähnen, ....

Aber jetzt mal wieder zurück zum eigentlichen Thema.

Mein Frisör hat weder Physiotherapeutische noch psychotherapeutische Kompetenz, warum sollte ich mich mit ihr über Themen dieser Bereiche unterhalten? Sie kann Haare schneiden und dafür bezahle ich sie.
Und sollte sie anfangen mir die Ohren voll zu quatschen, oder meinen das ich sie zu unterhalten habe, dann werde ich mir einen anderen Frisör suchen.

Und der Postbote steckt bei mir die Post in den Biefkasten, mehr weiß ich von dem nicht und will ich auch garnicht wissen.

[mio]

Das ist therapeutische Arbeit, welche in einer therapeutische Beziehung stattfindet.

Und das ist analog zu dem wie ich gute Psychotherapie empfinde. Nur das hier der Hauptwirkungsbereich die Psyche ist.

Ich sehe in Bezug auf das "Eingangsthema" da auch durchaus eine "Schnittmenge". Und die besteht eben darin, dass es vorrangig um das Wohlergehen des Patienten/der Patientin geht in der therapeutischen Beziehung. Das ist sozusagen der "Therapeutische Auftrag".

Es gibt sicher auch Menschen, die sich in ihre "Körperbehandler" verlieben, weil sie ansonsten von niemandem körperlich "heilsam" berührt werden. Aber ein "Körperbehandler" wird in seiner Freizeit und im privaten ebenso wenig "begierig" darauf sein, dauerhaft und ständig "Behandlungen" am Partner durchzuführen wie ein Psychothera.

Ein Freund von mir ist Familienrechtler. In den verlieben sich die Klientinnen auch reihenweise, weil er so "verständnisvoll" und "engagiert" ist. Privat sieht es ganz ganz anders aus... (Abgesehen davon, dass er eh schwul ist.) Und er würde niemals ein Mandat von einer Freundin oder einem Freund übernehmen - die Trennung von privat und beruflich hat schon gute Gründe.

[stern]

Und ein Physiotherapeut hat keine psychotherapeutische Kompetenz wie ein Psychotherapie mit Studium und mehrjähriger theoretischer und praktischer Ausbildung sowie i.d.R. auch noch fachbezogene Fortbildungen. Zur Beziehungsgestaltung gehört mehr als dass ein Therapeut bei der Vertrauensbildung hilfreich ist und zuhört und Nähe entsteht. Das ist immerhin ein wesentlicher Wirkfaktor (auch in nicht analytischen Therapien).

[mio]

Das ist immerhin ein wesentlicher Wirkfaktor (auch in nicht analytischen Therapien).

Und damit eine (berufliche) "Technik" - nichts weiter.

[Lockenkopf]

Also, ich gehe seit 8 Jahren kontinuierlich wöchentlich in die Physiotherapie. Und ich kann sagen, dass ich zu meinem Physiotherapeuten eine gute Beziehung habe. Aber die kommt nicht im geringsten dem gleich, was in der Therapie stattfindet. Es ist absolut abwegig Physiotherapie mit Psychotherapie zu vergleichen. Die Themen sind völlig verschieden und auch die Vertrauensbasis. Es ist ja schön, wenn deine Klienten dir vertrauen, aber das heißt lang noch nicht, dass sie dir die intimsten Dinge anvertrauen, wie bei einem Psychotherapeuten.
Es ist gradezu anmaßend zu glauben, dass das das Selbe wäre.

Ich habe nicht behauptet das Physiotherapie und Psychotherapie das selbe sind!!!

Ich schrieb, das die therapeutische Beziehung die selbe für mich ist, weil ich es genau so erlebe!!!
Und ja, ich erfahre die intimsten Dinge meiner Pat. So wie sie mein Physio und mein Psychotherapeut von mir wissen.

[Candykills]

Ich vermute du überschätzt dich da einfach. Vielleicht ist mal der ein oder andere Patient so locker flockig, dass er alles erzählt. Aber zu behaupten, Patienten wären generell so ist einfach falsch. Ich spreche auch über private Themen mit meinem Physio und habe ein sehr enges Verhältnis mit ihm, aber das was ich in der Physioherapie bespreche, kommt nicht ansatzweise an das heran, was ich in der Therapie bespreche.

[stern]

Die Beziehung ist nicht identisch... sondern in einer Therapie eine psychotherapeutische Beziehung und kein physiotherapeutisches Angebot. In einer Psychotherapie geht es nicht nur darum, dass der Therapeut zuhört, sondern er muss über das, was besprochen wird auch eine Heilung herbeiführen... und bei körperlichen Schwierigkeiten weiterverweisen, da außerhalb der Kompetenz (außer er ist gleichzeitig Arzt oder zur körperlichen Heilbehandlung befugt).

[Lockenkopf]

Und ein Physiotherapeut hat keine psychotherapeutische Kompetenz wie ein Psychotherapie mit Studium und mehrjähriger theoretischer und praktischer Ausbildung sowie i.d.R. auch noch fachbezogene Fortbildungen. Zur Beziehungsgestaltung gehört mehr als dass ein Therapeut bei der Vertrauensbildung hilfreich ist und zuhört und Nähe entsteht. Das ist immerhin ein wesentlicher Wirkfaktor (auch in nicht analytischen Therapien).

Und ein Psychotherapeut hat keine physiotherapeutische Kompetent wie ein Physiotherapeut mit 3 jähriger theoretischer und praktischer Ausbildung oder/und Studium so wie vielfacher fachbezogener Fortbildungen. Zur Beziehungsgestaltung gehört mehr, als dass ein Th. bei der Vertrauensbildung hilfreich ist und zuhört und Nähe entsteht. Ja, das ist ein wesentlicher therapeutischer Wirkfaktor den neben Fachkompetenz alle guten Th. gleich welcher Couloir haben.

[zombie78]

ich erfahre in meinem Beruf auch die intimsten Dinge über Menschen und ich habe auch die Aufgabe Vertrauen zu schaffen. So gesehen könnte ich auch behaupten, dass meine Berufsgruppe mit der Psyche bzw. "psychotherapeutisch" arbeitet. Würde ich aber niemals tun, weil ich es nicht richtig finde. Ebenso finde ich es nicht treffend physiotherapeutische und psychotherapeutische Arbeit über einen Kamm zu scheren.
Ich finde diese Vergleiche nicht korrekt.
Aber das ist nur meine ganz persönliche Ansicht und meine Erfahrung dieser beiden Berufsgruppen. Ich habe mit Physiotherapeuten nie mehr als oberflächliche Erfahrungen gemacht. Vielleicht liegt es auch daran.

[Lockenkopf]

sorry doppelt

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