Therapie trotz Verliebtheit?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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mayflower76
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:02

@Alyssa
Danke! Wenn du das so schreibst, klingt das völlig logisch. Ich bin ja jemand, der die Fehler gerne bei sich sucht. Von daher tut mir dein Beitrag gerade sehr gut. (Wenn ich auch trotzdem in Sachen Beziehungsfähigkeit noch einiges an Arbeit vor mir habe und dieses Besitzdenken mich noch ziemlich prägt.)

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Sausewind
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:03

Candykills hat geschrieben:Ich sehe hier eher den Therapeuten als Problem, der dir seine Gefühle hinwirft und dann nichts damit macht. Für mich erschließt sich der Sinn dahinter nicht dir sowas hinzuknallen. Meiner Meinung nach gehen dich seine Gefühle einfach nichts an, wenn er die Therapie abstinent mit dir weiterführen will.
Ich finde, das trifft es ziemlich gut. Dasselbe habe ich auch gedacht.
Broken Wing hat geschrieben:Vermutlich will er bisschen Flirt und Liebelei in der Stunde, aber privat besser nicht, der hat da sicher Wichtigeres zu tun als sich mit einer Psychopatientin abzugeben.
So kommt es mir auch vor.

@Mayflower:
Hast du denn den Eindruck, er hängt wirklich emotional drin? Im Sinn, dass er leidet? Oder ist das, wie oben auch angédeutet, mehr so ein flirtig da hingesagter Satz, das mit dem Verlieben, und er genießt danach einfach die aufgeladene Atmosphäre? Ich finde diese Anspielungen im Verlauf auch alles andere als in Ordnung, denn was bitte schön sollst du damit anfangen? Verantwortungsvoll wäre zu sagen, Frau soundso, ich sage es Ihnen offen, ich habe mich in Sie verliebt, da mir das aber aus professionellen Gründen nicht möglich ist, es mit Ihnen auszuleben, würde ich die Therapie gerne beenden und Sie weiterüberweisen.

Hut ab, dass du die Kraft hast/hattest, selber zu gehen! Wirst du es durchhalten?

lg Sausewind

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zombie78
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:03

Ich finde alles was auf geistiger Ebene bleibt abstinent. Sieht aber offensichtlich jeder etwas anders

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candle.
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:08

Ja für eine Therapie wirkt das komisch.

Sagtest du nicht er wäre jetzt im Urlaub? Und wenn ja, habt ihr darüber geredet?

Entweder ist er nicht koscher, dann ist es sicher gut aufgehört zu haben oder aber er meldet sich und meint es ernst, wobei da eine Therapie (für mich) wohl auch sinnlos wäre.

Bitte schaukele dich da nicht so herein! Oder besser nicht mehr in Foren damit weiter auseinandersetzen, denn es ist hier nicht gegönnt tatsächlich eine Beziehung mit einem Therapeuten führen zu können. Es ist wirklich zu früh hier eine Aussage zu treffen.

candle
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mayflower76
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:12

Ich muss es durchhalten, da hab ich keine Wahl. Wenn ich es nicht durchhalte, werde ich wieder depressiv - nein danke. Ich hab mich nämlich schon mal in eine aussichtslose Sache verrannt. Das Schema ist natürlich Thema für die nächste Therapie: unerreichbare Männer.

Ich glaube schon, dass er das mit dem Verlieben ernst gemeint hat. Aber leiden? Eher nicht. Er macht sich offenbar viele Gedanken um mich. Aber von Leiden habe ich noch nichts gemerkt. Ich fürchte mittlerweile, er genießt eher die Situation - wobei ich das sehr infantil, verantwortungslos und überhaupt nicht liebenswert fände.


Speechless
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:12

Wieso soll das nicht gegönnt sein, Candle? Ich wünsche es beiden von Herzen, wenn sie das wollen. Aber die Therapie ist damit eben kaputt und sie sollte sich dann um eine Neue bemühen, falls noch Probleme bestehen. Entweder Beziehung oder Therapie. Bisher habe ich auch niemanden was anderes sagen hören/lesen.


Speechless
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:14

Stark, dass du das selbst so siehst, Mayflower. Ich finde das nämlich auch eher kindlich so rum zu kokettieren mit irgendwelchen Sprüchen und Andeutungen anstatt offen und erwachsen darüber zu reden, was Sache ist und wie es weiter geht.

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mayflower76
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:20

@Candle
Über den Urlaub haben wir geredet. Das war ja wohl eines der Zugeständnisse, dass er auch als Privatmann für mich greifbarer wird.

Du hast recht. Reinsteigern ist mein zweiter Vorname, hilft aber nichts. Es wird keine Beziehung geben, darin war er deutlich. Sein Bezug auf die Abstinenzregel statt einer klaren Aussage, dass er nicht will, ließ meiner Fantasie zu viel Spielraum. Ich muss das abhaken.

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candle.
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:21

mayflower76 hat geschrieben: Ich glaube schon, dass er das mit dem Verlieben ernst gemeint hat. Aber leiden? Eher nicht.
Ich würde auch nicht sagen, dass man leidet, wenn man verlebt ist, eher im Gegenteil! zumal, er hat es ja in der Hand- also abwarten! Bloß keinen Kontakt aufnehmen, damit du a) vom Leiden wegkommst und b) sich um so eher zeigt was Sache ist.

@speechless, ich kann mich täuschen, aber wird hier die Therapie nicht bereits schon negativ ausgelegt?

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mayflower76
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:24

Vielen Dank an euch alle! Ihr habt mir echt geholfen!


Speechless
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:27

Ich finde es negativ, weil sich das bisher Erzählte innerhalb des therapeutischen Rahmens abgespielt hat. Die Grenzen sind unklar, wie es weiter geht auch. Ein Mischmasch zwischen privat und Therapie.

Ich fände es zum Bsp ok, wenn man das klärt, einen klaren cut macht und sagt: Therapie geht nicht mehr, weil beide ineinander verliebt sind, dafür kommen sie zusammen oder Affäre oder auch nichts und dann kann sie eine neue Therapie und vllt sogar zusätzlich noch eine neue Beziehung eingehen. Aber so habe ich das Gefühl hängt alles in der Luft.

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stern
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:28

mayflower76 hat geschrieben:Ich fragte am Ende der Stunde, wie es denn nun weitergehen solle. Er sagte: Vielleicht geht es ja schon weiter. - Daher ja meine erneute Frage nach privatem Kontakt. Wenn ich mir das alles vor Augen halte, wirkt das wie ein schlechter Scherz...
Wenn er glaubt abstinent zu sein, so macht er sich mMn etwas vor. Auch das ist doch eine eindeutig zweideutige Aussage. Er macht dauernd Anspielungen, um dann letztlich wieder etwas von Abstinenz zu faseln. So geht das nicht. Wenn man Beziehungsproblematiken i.w.S. bearbeiten will, dann braucht das die unbedingte Sicherheit, dass sich der Therapeut nicht auch noch am Patienten abarbeitet oder in seinen Gefühle badet anstelle sich um die des Patienten zu kümmern.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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zombie78
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 20:40

Stern: du hast Recht, Zweideutigkeit ist was sehr vernichtendes für den Klienten und sollte absolut tabu sein.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 10.08.2016, 21:33

@ Zombie78: Ich weiß ja nicht, was dein Problem ist, dass du meinen Nick verbalhornen musst. Aber es ist nicht behandlungsbedürftig, dass zwei sich liebende Menschen auch miteinander zusammen sein wollen.
Und welcher Einfaltspinsel meint, alles aushalten und jede Frustration tolerieren zu müssen?

Tut mir leid. Ich kann keinen Sinn dahinter erkennen, dem Patienten eigene Liebesgefühle zu offenbaren, in der Stunde absolut unwahre Dinge zu behaupten, über sich zu labern und im Privaten mit der Abstinenz zu kommen. Wo war diese bitte in der Therapie? Die gilt nämlich nicht nur außertherapeutisch.
Unwahr ist, dass man einen Jobverlust und Beziehungslosigkeit einfach wegstecken würde. Und natürlich auch, dass eine behandlungsbedürftige Beziehungsstörung von ihm als Herausforderung betrachtet würde. Er müsste wissen, dass die Störung gelindert werden sollte, weil es eben keine lustige Herausforderung darstellt, sondern viel Leid verursacht. Gut, dass sich die Pat. nicht auf diese Spielchen einlässt.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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candle.
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 10:16

Hallo mayflower!

Ich wollte mal nachfragen, ob sich bei dir noch was ergeben hat?

LG candle
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