Ist das religiöser Wahn?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Inga
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 22:07

Also, ich kenne diverse Menschen, deren Überzeugung, sie seien eine Prophetin / hätten einen speziellen Auftrag von Gott /seien sonstwie speziell auserwählt in der Psychiatrie geendet hat. Andererseits gibt es auch Menschen, die Visionen o.ä. haben und damit gut leben können. In meinen Augen ist die Alltagsfunktionalität ein wichtiges Kriterium. Eine Adrienne von Speyr hat trotz häufiger Visionen (von denen man halten kann, was man will) als Ärztin arbeiten können, meine Bekannten haben sich zum Beispiel sozial sehr isoliert (sind praktisch nicht mehr aus dem Haus gegangen), oder vor lauter Gebet aufgehört, zu schlafen - das geht nicht lange gut.
Dein Bekannter scheint ja im Moment (noch) alltagsfunktional zu sein, misstrauisch macht mich allerdings, dass er nicht darauf ansprechbar ist, was die Alternativen sind, wenn sein Plan nicht so aufgeht, wie er sich das denkt - d.h. er scheint nicht in Betracht zu ziehen, dass er sich eventuell mit seiner Überzeugung täuschen könnte. Das finde ich heikel.
Und Saudi-Arabien ist wirklich kein Land, in das man als Frau freiwillig ziehen sollte, da wärst Du ja bei jedem Schritt von der Erlaubnis Deines Mannes abhängig.

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 22:27

Was ich nicht verstehe, wieso erhofft sich dein Mann Schutz in Mekka? Wovor braucht er denn Schutz?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 22.04.2017, 22:31

Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber er sollte zumindestens davor gewarnt werden, dass dies seine letzte Tat sein könnte.
Gerade die Saudis leiden unter der Säuche des Vahabitentums, einer sehr fragwürdigen, megastrengen Koranauslegung.

Tja, und bei denen, wie bei den weit verbreiteten Teilen des Islams, gilt der Prophet Mohammed als der abschließende (letzte) Prophet. Nur wird der Verstoß dagegen nicht überall und noch seltener so offiziell gnadenlos bestraft, nämlich mit der Todesstrafe.
Es bestehen gute Chancen, dort eher vom Tod mit offenen Armen empfangen zu werden als von den Menschen. Wenn er pech hat, bringt ihn schon ein Fanatiker noch vor der Anzeige zur strecke. Der ist natürlich nicht so geübt im Töten, da könnte er schon betteln müssen, bevor der Tod ihn zu sich holt.

Also schön aufpassen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Nico
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Beitrag So., 23.04.2017, 06:41

jjgray hat geschrieben: Sa., 22.04.2017, 20:46 Ja, hat wohl realistischerweise ein Ablaufdatum....
Hoffentlich lernst du dann nicht seine weniger moderaten Seiten kennen.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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jjgray
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Beitrag So., 23.04.2017, 07:42

Ja, insbesonders was seine Vorstellung von Saudiarabien betrifft, paart sich wohl Idealismus mit Halbwissen.

London wäre auch eine Alternative, könne aber nur ein erster Schritt sein, weil man ihn dort ohnehin nach Saudiarabien weiterschicken würde, weil das nun mal das Zentrum der islamischen Lehre wäre, und der Ort um in den Büchern nach Beweisen für seine Geschichte zu suchen. Dass die dort aber vielleicht auch nicht warten auf ihn mit seiner Erleuchtung, sondern ganz das Gegenteil passieren könnte, kommt nicht vor im Plan.

Schutz finden möchte er dort dahingehend, dass er erwartet, dass sein Auftreten enormes Aufsehen erregen wird und eben nicht nur positive Reaktionen nach sich ziehen würde.
Und wenn er überhaupt zurückkommen würde, wäre er wohl ein anderer Mensch (das stimmt wohl).

Und wenn man genauer hinschaut, gibt es ja auch andere Warnsignale, die an der "Alltagstauglichkeit" zweifeln lassen...also, wie man sieht, bin ich eh schon am geistigen Rückzug...

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Beitrag So., 23.04.2017, 17:13

Broken Wings Einwand ist absolut berechtigt.
Moslems die von anerkannten religiöse Auffassungen abweichen und stattdessen ihre vertreten, leben gefährlich.
Sich als Prophet, gesandter Gottes auszugeben, kann als Gotteslästung angesehen werden. Darauf steht in vielen islamischen Ländern die Todesstrafe.
Und mit Wahabiten ist ohnehin nicht zu spaßen.

Könnte dein Freund "Urlaub" in London machen?
Moscheen gibt es dort genug, in denen er sich als Prediger versuchen kann, wenn man ihn läßt.
Und die Gefahr in London umgebracht zu werden, ist noch relativ gering. Immerhin gilt dort engliches Recht.
Und möglicherweise öffnet ihm ein Londonaufenthalt die Augen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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jjgray
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Beitrag So., 23.04.2017, 18:51

Muss einmal sondieren, ob ihm die Problematik, die Broken Wings angesprochen hat , überhaupt bewusst ist.
Offenbar unterscheidet die Lehre ja zwischen Propheten und Gesandten, hab`mich ja inzwischen etwas belesen,
aber für meine Begriffe führt das sowieso alles zu weit und verlassen würde ich mich auch nicht drauf.
Worums ihm vordergründig geht, ist wohl, in den Büchern Beweise zu finden, dass es Berichte über Ähnliches bereits gibt, was in seinen Augen sein Erlebnis untermauern würde.
Was mir in dieser Ausprägung bislang auch nicht so bewusst war, ist, dass Saudiarabien, inzwischen wohl halb Bosnien aufgekauft hat und sich das zum Wahabiten-Stützpunkt in Europa schlechthin entwickelt.
Obwohl das mit der Geschichte meines Bekannten, denke ich, eher wenig zu tun hat, zumal er schon seit über 20 Jahren in Österreich lebt.

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Beitrag So., 23.04.2017, 19:08

Wen man als Christ ein religiöses Problem hat, bespricht man das mit seinem Priester. Dafür sind die Herrschaften da.
Was ich bisher so von Islamischen Geistlichen mitbekommen habe, verhält sich ähnlich.
Hat es schon mal versucht, mit einem Mullah oder Imam über seine Erscheinung zu sprechen?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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jjgray
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Beitrag So., 23.04.2017, 19:28

Er hat wohl versucht, verschiedene Kontakte nach London und Saudiarabien herzustellen, erzählt aber nicht wirklich viel darüber, glaube nicht, dass die Resonanz auf seine Geschichte dermassen war, dass ihn das weitergebracht hätte. Inwieweit er das mit einem Imam besprochen hat, werde ich ihn noch fragen.

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