Therapeutin reagiert genervt/wütend

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:33

werve:
Es ist nicht unbedingt durcheinander geraten, sondern es wurde verkürzt dargestellt (ein Unterschied). Ein Psychiater sieht den Hirnstoffwechsel und denkt sich: "Da kann ich mit Medikamenten eingreifen" - ich kenne mich da ein bisschen aus und weiß, wie argumentiert wird. Und wenn man sich von den Tiefenpsychologen abgrenzen will, dann sagt man: "Da brauchst du keine Therapie. Hängt schließlich mit dem Stoffwechsel zusammen. Ist wie Diabetes: Da nimmst du ja auch Medikamente".

Die Frage, wieso ein Titel Überzeugungen kreiert, verstehe ich mal als "naive Ironie". Aber, um die Diskussion abzukürzen: Man wird nicht zufällig Psychiater. Und, btw, es gibt auch Menschen, die gleichzeitig VT und Analytiker sind. Trotzdem würde man beide Methoden selten in einen Topf werfen, sondern eher das Trennende benennen, um die Unterschiede aufzuzeigen - wenn nötig.

Lockenkopf:
Quelle?

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:59

Quellen:

Liste der Psychotherapeuten der KK,
Liste der Psychotherapeuten der Kassenärztlichen Vereinigung,
meine persönliche Erfahrung,

und Dr. Robert Mestel in diesem Video
Liebe Grüße
Lockenkopf


Alyssa
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 22:32

Alienia hat geschrieben:Man macht ein allgemeines Medizinstudium. Danach spezialisier man sich auf die Fachrichtung Psychatrie... und mach zusätzlich ein paar Seminar in Psychotherapie, mehr so am Rande.
Das ist kompletter Unfug, was du da schrebst.
Das lass mal meinen Therapeuten (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) nicht hören.
Der Mann hat ein ca. 6-7jähriges Medizinstudium absolviert, und danach noch eine 5jährige Ausbildung zum Psychotherapeuten. Selbst jetzt aktiv im Berufsleben kümmert er sich regelmässig um seine Fortbildung, hält sogar eigene Voträge.

Isabe:
Es gibt psycholog. Psychotherapeuten, die nicht komplett gegen Medikation sind. Die überweisen dann in so einem Falle an einen Arzt, der entsprechende Medikamente verordnen kann. Genauso gibt es ärztl. Psychotherapeuten, die keinen Bock auf Medikation haben, dafür so gut wie ausschliesslich mit psychotherapeut. Gesprächen arbeiten.
Nur weil einer ein Arzt ist, ist er nicht automatisch ein Pillenfreak. Und nur weil einer Psychologie studiert hat, ist er nicht automatisch komplett gegen Pillen.

Übrigens finde ich es ziemlich blöde, dass du anderen, die nicht deiner oft starren Meinung sind, unterstellst, sie läsen deine Texte nicht "richtig" (was ist in diesem Falle "richtig"? Das, was dir passt?). Akzeptiere doch bitte, dass es verschiedene Meinungen und Erfahrungen gibt. Und dass es in einem offenen Forum gern gesehen ist, wenn diese Vielfalt an Meinungen und Erfahrungen auch dargestellt werden kann.


isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 22:55

wenn du mit mir reden willst - sonst natürlich nicht -, überarbeite bitte deine Wortwahl.

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Alyssa
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 23:16

Wenn dir was an meinem Post nicht passt, sag es mir. Du bist hier diejenige, die sich offenbar an etwas stösst, nicht ich. Es liegt somit an dir, ob du mir antworten möchtest oder nicht.

Meine Wortwahl finde ich völlig in Ordnung und absolut forumskonform.

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Tupsy71
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Beitrag Di., 30.08.2016, 06:46

Hallo. Darf ich fragen, ob deine Ärztin in Ö bzw. Wien ist oder aus D?
Sorry wenn ich frage, doch mir kommt das Verhalten grad bekannt vor. Meine Ärztin hatte mich letzte Woche extrem runter gezogen mit ihrer Aussage. Sie ist ja nett, doch das hätte ich nicht erwartet. Deshalb hab ich halt gedacht, vielleicht die Gleiche- sorry
Tupsy


Speechless
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Beitrag Di., 30.08.2016, 07:41

So ist es, Alyssa. Meine Thera hat mir auch geraten, Medis zu nehmen. Während die Psychiaterin mir letztendlich keine gegeben hat.

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werve
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Beitrag Di., 30.08.2016, 07:56

Alyssa hat geschrieben:
Alienia hat geschrieben: Nur weil einer ein Arzt ist, ist er nicht automatisch ein Pillenfreak. Und nur weil einer Psychologie studiert hat, ist er nicht automatisch komplett gegen Pillen.
Exakt.
Weil beide hoffentlich trotz ihrer Vorbildung noch einen gesunden Verstand haben.


isabe
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Beitrag Di., 30.08.2016, 08:08

werve:
Genau. Und deshalb studiert der künftige Psychiater auch Medizin. Damit er seine künftigen Patienten dann später in aller Ruhe psychotherapeutisch begleiten kann und ihre Beziehungsstörungen aufarbeiten kann. Dafür hat er auch ganz viel Zeit, denn er hat ja nicht Medizin studiert, um organische Diagnosen zu stellen und ggf. Medikamente zu verschreiben, sondern er möchte ausschließlich lange therapeutische Gespräche führen.

Und der Psychologische Psychotherapeut hat deshalb Psychologie studiert und nicht Medizin, weil er Psychopharmaka gegenüber offen eingestellt ist und weil er für pragmatische, schnelle Lösungen ist. Er setzt sich daher nur äußerst ungerne über Jahre mit denselben Patienten ein oder mehrmals die Woche in sein Zimmer. Lieber wäre ihm, die Patienten würden Psychopharmaka bekommen, damit die Sache abgekürzt werden kann.

Deshalb würde ich auch jedem, der eine psychotherapeutische Behandlung sucht, raten, zum Psychiater zu gehen, denn die haben immer Zeit und Ruhe für lange Gespräche und lange Therapien. Gerade wenn man eher keine Psychopharmaka nehmen will, ist man beim Psychiater an der richtigen Stelle. Wer hingegen gerne ein Medikament verschrieben bekommen möchte, der wende sich bitte zunächst an Psychologische Psychotherapeuten; die sind da ganz offen.

P.S.: Es soll auch Chirurgen geben, die nicht jeden operieren wollen, der sich ihnen auf 500m nähert. Ob man an so jemanden geraten ist oder nicht, merkt man dann spätestens, wenn man unterm Messer liegt...

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StatueOfFreedom
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Beitrag Di., 30.08.2016, 08:20

Leute, mal halblang! Es gibt viele Studenten, die sich nach dem Abi entscheiden, Medizin oder Psychologie zu studieren. Glaubt ihr wirklich, dass die schon so gescheit sind und sich ganz genau überlegen, welche "Grundhaltung" sie einnehmen wollen? Viele studieren Medizin, weil es leichter ist, in den Studiengang Medizin zu kommen, als in die Psychologie! Und versuchen dann darüber in die Psychotherapie zu gehen. Darüber auf die Grundhaltung zu schließen halte ich für einen Trugschluss. Ich bin dafür, aufgrund der Ausbildung genau zu fragen, was der Therapeut macht und wie er behandelt, aber nicht aus der Ausbildung heraus darauf zu schließen, wie ein Therapeut arbeitet. Bitte denkt nicht immer in schwarz und weiß.


isabe
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Beitrag Di., 30.08.2016, 08:43

StatueOfFreedom hat geschrieben:Viele studieren Medizin, weil es leichter ist, in den Studiengang Medizin zu kommen, als in die Psychologie!
Ich weiß ja nicht, woher du die Erkenntnis hast, aber in Medizin ist der NC fast überall bei 1,0 plus Test. Während man in Psychologie "schon" mit 1,2 ganz gute Karten hat.

Aber ansonsten hast du natürlich Recht: Es gibt nicht NUR Ärzte, die mit Rezepten um sich werfen und nicht NUR Psycholog. Therapeuten, die jedes Rezept zerreißen würden. Meine Vermutung ist allerdings, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du an einen Psychiater gerätst, der Medikamente ablehnt, nicht so groß ist. Man sollte das zumindest im Hinterkopf haben, wenn man neu in der "Patienten-Branche" ist. Kann ICH jedenfalls nur so empfehlen. Wenn andere Leute andere Ratschläge geben wollen, dürfen sie das natürlich auch tun

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StatueOfFreedom
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Beitrag Di., 30.08.2016, 08:46

Da bin ich absolut bei dir, wenn du sagst, man sollte genauer hinschauen. Aber dein Beitrag davor klang einfach nach schwarz oder weiß. Und die Ironie darin macht es nicht besser.

Es gibt in Deutschland mehr Studienplätze in Medizin als in Psychologie. Dementsprechend kommen mehr Studenten über Losverfahren in die Medizin, während es bei Psychologie so gut wie keine Studienplätze über das Losverfahren gibt. Im Übrigen Stimmen deine NC Werte nicht. An der Uni, an der ich studiere, kam man mit 1,5 in Medizin rein. Mit 1,4 in Psychologie.


isabe
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Beitrag Di., 30.08.2016, 09:07

Ja, an der Uni, an der du studierst. Dann sprichst du über deine Uni. Kannst aber nicht sagen, dass "meine" Werte nicht stimmen:

http://hochschulstart.de/fileadmin/down ... v_ws16.pdf

Dies bezieht sich auf die Auswahl nach der Bestenquote. Es gibt viel mehr Bewerber mit 1,0, als die Bestenquote "hergeben" würde. In D bewerben sich 43000 Menschen auf 9000 Plätze. Wie das bei Psychologie ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, wenn die Relationen ähnlich wären, wäre der NC ebenfalls 1,0.

Die Details spielen hier sicher auch keine Rolle, da die Auswahlverfahren und -kriterien anders sind. Nur stimmt deine Aussage nicht, dass man in Medizin leichter reinkommt als in Psychologie.

Losverfahren ist eher nicht so üblich als Auswahlverfahren bei den Medizinern...

http://hochschulstart.de/index.php?id=4870
Zuletzt geändert von isabe am Di., 30.08.2016, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.

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StatueOfFreedom
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Beitrag Di., 30.08.2016, 09:14

Ok, du weißt es besser

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werve
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Beitrag Di., 30.08.2016, 14:02

StatueOfFreedom hat geschrieben: Aber dein Beitrag davor klang einfach nach schwarz oder weiß. Und die Ironie darin macht es nicht besser.
Wie wahr!

Ich weiß nicht, was die Diskussion um Studienplätze in diesem Zusammenhang soll.
Ein Psychiater, der sich intensiv mit seiner Materie beschäftigt und am Menschen interessiert ist, wird (trotz seiner "medikamentenlastigen" und pt-armen Weiterbildung irgendwann erkennen, dass ein Großteil seiner Pat. (nämlich v. a. die aus dem ICD-Spektrum F 3, F 4, F 5 und F 6) in der heutigen deutschen psychiatrischen Versorgung (soll heißen, in anderen Ländern gibt es dieses Problem so nicht, da die Psychiatrie dort nicht so einseitig agiert) völlig unzureichend, teilweise unwürdig, behandelt werden. Dann wird er entweder resignieren und so weitermachen wie bisher oder er wird sich psychotherapeutisch fortbilden und mit seinem psychiatrisch-medizinischen Erfahrungshintergrund möglicherweise sehr gute PT-Arbeit leisten.
Ein guter Psychologe wird sich zwar nicht mal eben eine Anwendererlaubnis für Medis besorgen können, jedoch, wenn er nicht in eine narzisstische Kränkung darüber verfällt, gleichwohl bei Fällen, wo es notwendig ist, einer medikamentösen Behandlung zustimmen bzw. nicht im Wege stehen.
Und tatsächlich: Die Entscheidung, die man mal mit Anfang zwanzig bzgl. einer beruflichen Orientierung gegangen ist, muss mit 30, 40, 50 J. nicht mehr gelten - wäre auch schlimm so ganz ohne Reifung...

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