Opfer-Täter-Aussprache

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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Mina93
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Beitrag Mi., 01.06.2016, 20:10

Hallo! Kurzes update, hatte heute wieder eine Stunde...
Wir haben sehr intensiv gearbeitet und eine imaginationsübung zur aussprache gemacht, war wirklich total spannend und anstrengend. Obwohl ich während der Übung totale Panik hatte alleine von der Vorstellung ihn zu sehen, sehne ich mich immer noch danach....Mit geht's seit der Stunde auch ziemlich schlecht, mal sehen wie es die nächsten Tage weiter geht...

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Mina93
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 15:33

Habt ihr eurem Therapeuten schon mal eine email geschrieben? Wenn ja wie? Ich weiß nicht, was ich rein schreiben soll bzw wie ich beginnen soll...

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candle.
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 15:44

Warum schreiben?

candle
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Mina93
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 15:49

Hab den nächsten Termin erst in drei Wochen aber mir geht's momentan echt dreckig und wollte ihm eine email schreiben...

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candle.
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 15:56

Mina93 hat geschrieben:Hab den nächsten Termin erst in drei Wochen aber mir geht's momentan echt dreckig und wollte ihm eine email schreiben...
Ach so! Ist das denn so vereinbart? Es sieht ja freitags ziemlich schlecht aus mit einer Rückantwort.
Die Wie- Frage läßt sich nahezu nicht beantworten. Schreibe wie du jetzt fühlst und denkst.

LG candle
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Mina93
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 15:59

Er ist heute noch bis 21.30 in der Praxis und antwortet auch relativ rasch... Am wochenende will ich ihm eh nicht schreiben, obwohl er gemeint hat, dass ich mich jederzeit melden kann wenn was ist... Aber keine Ahnung wie ich das Schreiben soll

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candle.
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 16:03

Mina93 hat geschrieben: Aber keine Ahnung wie ich das Schreiben soll
Dabei kann ich dir auch nicht helfen. Fang doch einfach an und schau wie sich dein Schreiben entwickelt.

candle
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Mina93
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 16:06

Ich weiß ja nicht mal was ich mir von der email erhoffe...

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candle.
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Beitrag Fr., 03.06.2016, 16:08

Mina93 hat geschrieben:Ich weiß ja nicht mal was ich mir von der email erhoffe...
Darum geht es wohl erstmal nicht. Dir geht es sehr schlecht, das ist Grund genug.

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trotzallem
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 08:55

hallo , bin neu hier.
ich habe meinen bruder (täter) und meine mutter ( hat immer alles als doktorspiel bagatellisiert) darauf angesprochen..
die ambivalenz frisst einen wirklich auf. wäre es damals ein fremder gewesen, würde ich mir nicht so einen kopf machen.
aber der wunsch nach entschuldigung, reue, man möchte doch eine familie ist wirklich hartnäckig.
aber es geht mir mit der entscheidung kontaktabbruch wirklich besser. ich komme dann zur ruhe.
sobald wieder ein telefonat ist, bin ich für einen tag durch den wind.

ich war ein kind. meine familie hatte genug gelegenheiten, sich zu entschuldigen. jetzt bin ich stark und entscheide, dass sowohl die tat/ mitwisserschaft ( ich habs meiner mutter als kind erzählt) als auch die reaktion bei der konfrontation unentschuldbar sind. si leben aber in einer anderen stadt, daher ist ein bruch leichter.

dein beitrag ist ja schon älter. hat die aussprache stattgefunden ?


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Mina93
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 19:13

Nein die Aussprache hat nicht stattgefunden

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trotzallem
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 20:45

warum doch nicht ?
bist du Glücklich damit ?
ich verstehe selbst nicht, warum man sich immer si etwas wünscht. damit alles wieder gut wird ? heile familie?
das bespiel des fremdtäters ist für mich immer hilfreich. mit dem würde ich auch keinen Kontakt wollen. aber blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser. aber da sind wohl Grenzen


Widow
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 22:27

trotzallem hat geschrieben:ich verstehe selbst nicht, warum man sich immer si etwas wünscht. damit alles wieder gut wird ? heile familie?
das bespiel des fremdtäters ist für mich immer hilfreich. mit dem würde ich auch keinen Kontakt wollen. aber blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser. aber da sind wohl Grenzen
Vielleicht besteht der Unterschied, was Deine Vermutung zu Deinem Umgang mit Fremdtätern und Deine Erfahrung im Umgang mit (bluts)verwandten Tätern anbelangt, unter anderem darin, dass Du selbst Mutter bist.

Ich bin keine und habe mit meiner Blutsfamilie (die diesen Blut-ist-dicker-Spruch übrigens ständig zelebriert hat ...) gebrochen. (Allerdings aus anderen Gründen als wegen sexuellen Missbrauchs; soweit mir bekannt.)
War nicht leicht, war - ganz im Gegenteil - scheizze schwer und ist's bis heute. Aber es ging, geht und war für mich die einzige Möglichkeit zu überleben.

Doch, wie gesagt: Ich bin selbst keine Mutter.
Ich muss mich nicht daran festklammern, dass Mütter doch irgendwie alles immer gut und richtig hinbekommen müssen.
(Das müssen sie auch nicht, und das können sie auch nicht. Und das ist völlig okay: Mütter sind auch nur Menschen. - Aber ich hab leicht reden: Ich bin keine Mutter.)

Alles Gute!
Widow

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trotzallem
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 22:35

was hat das mit Mutterschaft zu tun ?
wenn ich über meinen missbrauch rede, ist da vor allem mein 8 jähriges inneres kind. und das möchte vom bruder und der eigenen mutter geliebt und nicht verraten werden.
die erwachsene sagt dann in mir, jetzt brauchst du sie nicht mehr.
ob ich kinder habe, ist dann irrelevant


mio
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Beitrag Mo., 05.09.2016, 22:47

trotzallem hat geschrieben:ist da vor allem mein 8 jähriges inneres kind. und das möchte vom bruder und der eigenen mutter geliebt und nicht verraten werden.
Es möchte in erster Linie geliebt und nicht verraten werden. Und heute bist Du diejenige, die das tut (es verrät), wenn Du es immer wieder in einen für es "schädlichen" und "enttäuschenden" Kontakt lässt.

Deine Herkunftsfamilie verhält sich Dir gegenüber scheinbar doch recht klar "uneinsichtig", dann ist es doch nur konsequent auch dem Kind zu sagen: Das, was Du Dir wünschst Schatz, das findest Du da nicht...und es zu trösten. Du hast doch auch eine eigen Familie, wo Du hoffentlich mehr Liebe und Achtung erfährst als in Deiner Herkunftsfamilie.

Wenn eine Aussprache klar nicht zum gewünschten Ergebnis führt, dann ist es besser die Versuche irgendwann aufzugeben und lieber auf das Jetzt und Hier zu schauen, statt um etwas zu kämpfen, was sowieso nicht kommt.

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