Über Aushalten und Umdenken? Also den berühmten Perspektivswechsel.montagne hat geschrieben:Die Frage ist nun, wie eght die Entwicklung hin zu einer gesünderen Verarbeitung von Frustrationen in Beziehungen. Das ist eine Seite der Medallie. Die andere ist atsächlich, wie lernt man etwas von sich hinzugeben? (Auch hier, ich erwarte keine Antworten.)
Ich denke nur auch in alltäglicheren Dimensionen. Konflikt- und Beziehungsfähigkeit kommt ja auch zum Tragen, wenn ich ein Stück Käse kaufe und er besonders gut war oder ich nicht bekam, was ich wollte. Oder meinethalber in beziehung zu Kollegen oder Freunden, wo es nicht gleich um die große, glücksspendende Hingabe geht. (Ist die überhaupt immer so glücksspendend?)
Ich beschreibe es mal an einem Beispiel:
Eine ehemalige Freundin von mir hat sich mal von ihrem Freund (der Frühstück holte und auch bezahlte) gewünscht, dass er ihr Frischkäse mitbringt. Hat er auch. Nur leider war es Kräuterfrischkäse und ihr (innerer, unausgesprochener) Plan war, dass sie ein Frischkäse Brötchen mit Marmelade isst. Ging so natürlich nicht und so wurde sie extrem wütend auf ihren Freund. Diese Wut hielt einige Stunden an und hat alle am Tisch genervt, zumal es auch noch sehr ungerecht war ihn so zu behandeln. Was alle so sahen, nur sie nicht. Für sie war ihr Freund schuld an ihrer Wut. Tatsächlich "schuld" an ihrer Wut war aber der Umstand, dass sie nicht das frühstücken konnte, was sie wollte. Was jetzt an sich ja kein Drama ist. Frühstückt man halt was anderes. Oder aber geht los und holt sich den Frischkäse selbst. Das wäre möglich gewesen.
Sprich: Sie musste nicht wütend werden. Sie hätte genauso gut einfach akzeptieren können, dass sie halt was anderes frühstücken muss bzw. sich das, was sie frühstücken wollte, selbst besorgen können. Sie hätte Möglichkeiten gehabt, die frustrierende Situtation anders zu beantworten, nur wollte sie das nicht. Sie wollte wütend auf ihren Freund sein. Was aber leider an ihrem "Problem" überhaupt nix geändert hat. Sehr sinnlos sowas.
Auf Hingabe übersetzt: Sie hätte einfach "Hinnehmen" können. Oder aber sich selbst "Hingeben" und zum Supermarkt gehen. Ihr Freund hat es nämlich - vollkommen zu Recht - nicht eingesehen noch mal loszugehen nur weil sie frustriert war, weil er das "Falsche" gekauft hatte. Der konnte ja nicht ahnen, dass sie ein Brötchen mit Marmelade und Frischkäse essen will sondern dachte eben, dass er ihr was Gutes tut, wenn er den mit "mehr Geschmack" kauft.