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Sa., 30.04.2016, 21:37
Klar, eine gewisse Grunderkrankung liegt ja vor. Also bei mir jedenfalls. Jemand der keine Grunderkrankung hat wird ja
eher nicht in eine Therapie gehen.
Gerade im Umgang mit traumatisierten Menschen müsste ein Therapeut doch vorsichtig sein. Es darf doch nicht sein dass man sich guten Glaubens einem Therapeuten anvertraut und das kostet einen dann beinahe das Leben!
Innert weniger Wochen wurden so ziemlich alle traumatische Erinnerungen aufgewühlt die ich jemals erlebt habe und nichts wurde aufgearbeitet. Ich wusste nicht mehr wohin damit und war verzweifelt, alleingelassen. Vom Therapeuten wurde immer mehr provoziert, er wollte scheinbar dass ich zusammenbreche damit er dann Täterintrojekte beschimpfen konnte. Nur hat er es nicht geschnallt dass er mich beschimpft hat und ich damit überhaupt nicht zurechtkam. Als ich darüber reden wollte hat er abgeblockt, das seien Täterintrojekte die mich dazu bringen wollten die Therapie abzubrechen. Ich zweifelte an meinem Verstand, kam mir vor wie im falschen Film. Ein Thriller, aber wirklich!
Es waren keine Täterintrojekte sondern mein Rest gesunder Menschenverstand der mich veranlasst hat die Therapie abzubrechen. Ich wäre heute nicht mehr hier wenn es so weitergegangen wäre.
Mit dem Abstand den ich bissher gewinnen konnte kann ich auch sehen wie das Ganze systematisch aufgebaut war.
Im Prinzip habe ich normal auf einige Tricks reagiert, Tricks die ein Therapeut beherrscht, aber so in dieser Art nicht benutzen dürfte.
Dissozieren passierte mir sonst nur in grossen Stresssituationen. Das hatte ich ihm auch gesagt. Und genau das hat er dann genutzt um mich monatelang praktisch in Dauerdissoziation zu halten. Es ist komplex, ich weiss, alles genau darzustellen würde den Rahmen hier sprengen.
Normalerweise passiert das vielleicht einmal im Jahr, und nun war es Dauerzustand, durch den Behandler hervorgerufen,
durch regelmässige Hypnose (die ich zuerst nicht bemerkt habe) verstärkt.
Nach Therapieende war auch der dissoziative Zustand wieder weg, hatte noch zwei drei Situationen die ich aber selber in den Griff bekommen habe. Aber wenn man in Stressituationen dissoziert heisst das noch lange nicht dass man eine DIS hat. Ich meine halt auch dass die Menschen, die eine echte DIS haben, die haben auch viel krassere Sachen erlebt als ich. Denke ich jedenfalls. Er liess es zwar nicht gelten, es hätte nicht in sein Bild gepasst. Auch PTBS kann ähnliche Symptome machen und wahrscheinlich noch etliche andere Störungen.
Es ist ihm nicht gelungen mir falsche Erinnerungen zu induzieren, glaube ich zumindest.
Aber die Symptome, das nicht mehr wissen wer man nun ist, kein Ich-Gefühl mehr und auch die erhöhte Suizidalität kommen eindeutig von dieser Therapie. SVV kannte ich vorher überhaupt nicht, das kam einzig in dieser Therapiezeit vor.
Da war einerseits die Retraumatisierung der Traumata die ich wirklich erlebt, aber zum Teil schon gut verarbeitet und auch teilweise vergessen hatte und diese Behandlung die zusätzlich traumatisiert hat.
Ich hätte es nie geglaubt dass so etwas gelingen könnte, vor allem wenn man wie ich übrigens auch, derart auf der Hut ist vor Manipulationen die nicht guttun. Aber gegen dieses systematische Vorgehen hatte ich wohl nur wenig Chancen.
Man rechnet einfach nicht mit so etwas und versucht dem Behandler zu vertrauen.
Ich frage mich jetzt halt einfach ob man überhaupt nachweisen kann was da schiefgelaufen ist.
Weil es so unglaublich tönt wird so einer ja nie zur Rechenschaft gezogen werden. Das ärgert mich. Ich muss ja auch
für meine Fehler geradestehen.
Liebe Jenny, das mit den Suizidgedanken ist manchmal recht schwierig. So wie ich es jetzt sehe kommt es meist
wenn ich zu wenig Kontakt mit Menschen habe, wenn mir alles zuviel wird oder wenn ich wieder einmal das Gefühl habe allen nur Last zu sein. Mein Mann weiss jetzt recht gut dass er mich dann in ein Gespräch verwickeln soll, mich ablenken kann. Manchmal hilft es. Aber wichtig ist dass ich es schon ernst nehme wenn es auch noch nicht so stark ist und jemandem sagen kann, ihm oder dem Therapeuten.
Medikamente vertrage ich nicht, also bleibt mir nur darüber zu reden.
Oh, ist das lang geworden, hoffe es ist nicht allzu wirr geschrieben.
LG