Wie die Gesellschaft 'menschlicher' machen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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kirschkompott
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Beitrag So., 06.03.2016, 07:06

Ich hab mir die hasspredigt jetzt nicht bis zum schluss gelesen, aber kurz dazu: ich hab lange genug im einzelhandel gejobbt und ich empfand es immer als angenehm. Vielleicht selbst mal reflektieren warum man "kotzen gehen muss" wenn einen die andren menschen gut behandeln wollen... Unglaublich überheblich. Ich hoff du kriegst deine probleme in den griff.

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73Victoria
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Beitrag So., 06.03.2016, 07:10

mio hat geschrieben: "So Leuten" (ich spreche da jetzt von denen, mit denen echt nix "freundliches" geht) ist es ja in der Regel egal, ob Du sie "anpampst" oder "freundlich" reagierst, zurückgepampt wird im Zweifel so oder so. Da braucht es dann schon viel "innere Stärke" finde ich um echt gelassen zu bleiben im Kontakt bzw. um auch wieder aus ihm raus gehen zu können ohne "infiltriert" worden zu sein. Meist bevorzuge ich deshalb kopfschüttelnde Ignoranz, frage mich dabei allerdings auch immer wieder mal, ob das so "zuträglich" ist. So richtig ne Antwort habe ich nicht darauf.
Servus Mio!
Ja, "solche" Leute laufen einem natürlich auch immer wieder über den Weg, Menschen, die derart in ihrer eigenen Welt gefangen sind und für ihr Umfeld nur Ablehnung übrig haben, selbst dann, wenn jemand ihnen freundlich und nett entgegenkommt . Das ist aber eher Symptom einer schweren emotionalen Störung, sei es aufgrund einer Krankheit, eines erlittenen Traumas oder durch den Einfluss psychotroper Substanzen. Die Mehrheit der Menschen hat aber doch ein recht gesundes Empfinden, und freut sich über ein freundliches Gegenüber. Worum es mir in meinem Thread ging - und Mio - Dir brauch ich das ohnehin nicht zu sagen, denn Du hast schon in mehreren Beiträgen viel besser "meine" Thematik erörtert, als ich es je in Worte fassen könnte - ist mehr Achtsamkeit dem Nächsten gegenüber im Alltag. Und ein Gespür für Situationen entwickeln, wo man Freundlichkeit transportieren kann, auch wenn es sich nicht um ganz offensichtliche Dinge wie Tür aufhalten oder Kinderwägen heben handelt.

Und ich halte die Demokratie - insbesonderes dann, wenn sie sozial ausgerichtet ist und nicht kapitalistisch, immerhin für die derzeit beste Staatsform. Bei Möbius Präferenz für Subkulturen sehe ich gewisse Probleme - was zum Beispiel ist mit jenen Mensche, die aufgrund Krankheit oder Behinderung nicht aktiver Teil einer Subkultur sein können? Wer gibt ihnen die Mindestsicherung, die medizinische Versorgung, wer bezahlt ihre Medikamente oder Heilbehelfe, wer ihre Rehabilitation? Werden diese "wertfreien" Subkulturen das tun? Was ist mit den Kindern kranker Menschen? Wenn die Eltern nicht finanziell für sie sorgen können? Wird jemand die Schule bezahlen oder gar ein Studium? Wird ihnen jemand die Mutter - Kind - Pass Untersuchungen, die Impfungen, den Zahnarzt bezahlen oder eine Blinddarmoperation? Ich kenne mich selbst nicht in Subkulturen aus, lieber Möbius - aber ich lasse mich gerne über das soziale Engagement Diener Subkulturen für Menschen, die sich nicht aktiv einbringen können, die aber nun mal leben, informieren.

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hawi
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Beitrag So., 06.03.2016, 09:09

Wie die Gesellschaft menschlicher machen?

Nach allem, was ich nun (neu) hier las?
Ich glaub „Gesellschaft“ ist für den einzelnen Menschen zu groß, zu anonym.
Ich glaub, bei allen Unterscheiden, im Kleinen unterscheidet sich Mensch gar nicht so sehr. Jeder möchte wahrgenommen werden, beachtet, berücksichtigt, respektiert. Wer halbwegs ehrlich zu sich ist, der weiß für sich auch, dass das aus diversen Gründen nicht immer hinhaut. Er selbst wird aus seiner Sicht nicht immer so „menschlich“ behandelt, wie er grad von anderen behandelt werden möchte. Umgekehrt findet er aber auch nicht immer die „Menschlichkeit“, die andere von ihm erwarten.
So vielfältig diese Wechselseitigkeit auch ist, ich glaub, es bleibt oder wird umso menschlicher, je mehr es dem einzelnen gelingt, dies so nicht nur im kleinen, auch im ganz großen zu sehen.
Schlicht sich Menschen nicht als Marsmenschen oder welch merkwürdig andere Spezies auch immer vorzustellen, zurecht zu denken. Auch andere Kulturen, Subkulturen, zu denen man sich selbst nicht zählt. Auch die jeweils keine Gruppen von Marsmenschen.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Möbius
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Beitrag So., 06.03.2016, 10:41

@ mio

Das "eigentliche" Problem sind die Doofen - nach meiner Schätzung etwa 70% der Bevölkerung. Was macht man mit ihnen ? Sie einfach abzumurksen stößt auf rechtliche Bedenken. Also muß man sie irgendwie beherrschen, und das geht m.E. am besten mit einer kooptativen Aristokratie. Meine einzige Hoffnung für Europa ist, daß sich eine solche nach dem zu erwartenden Kollaps der Demokratie und den daraus wahrscheinlich folgenden Kriegen und Bürgerkriegen etablieren kann - aber das werde ich wohl kaum noch erleben.

Microsozial jedoch hilft nur eines: sich anarchisch - nicht: anarchistisch ! - zu verhalten, und das läuft auf eben dieses einfache Konzept von Kooperation und Ausgrenzung der nicht kooperativen bzw. Abgrenzung von diesen hinaus. Soweit man die Konfrontation mit diesen nicht vermeiden kann, verhält man sich sinnvollerweise micropolitisch, dh im wesentlichen: manipulativ. Man kann sich häufig nicht effektiv dagegen wehren, beschießen zu werden - es hilft da nur eins: zurückbeschießen, wie es der Volxmund so treffend (sic!) formuliert.

(Ich beginne, die hiesige Wortzensur regelrecht zu lieben! ("Satiren, die der Zensor versteht, werden zurecht verboten." Stanislas Jerzy Lec))

Gruß
Möbius

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blackpower
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Beitrag So., 06.03.2016, 18:17

Das dachte ich mir bei Dir so Möbius...das das Dein Ding ist. Ich habe auch nichts anderes erwartet von Dir.

LG
blackpower
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."

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blade
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Beitrag So., 06.03.2016, 18:40

Nun ja.
Ich bin uA auch Survival-Interessiert.
Wer mich ausgrenzt/ausgrenzen will muss sich auf heftige Gegenwehr gefasst machen Sub hin und Kultur her.
Wenn es an das Eingemachte geht, dann ist mir das doofe Gelabbere der 30% Intellektuellen echt sowas von egal.

Ich brauch keine Subkultur, keine Drogensüchtigen, keine sexuell aberranten, keine sonstigen Randgruppen, welche mir Jahrzehntelang ein schlechtes Gewissen machen wollten, von wegen DU PÖSER AUSGRENZER DU und dann sobald diese meinen der Ast sei jetzt lang genug, mit Darwin doch wieder auffahren um gegen mich vorzugehen.

Schämt Euch! Ihr habt keine Ehre.
Euch holt noch der Göthe.
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73Victoria
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Beitrag So., 06.03.2016, 18:53

[/quote] Das "eigentliche" Problem sind die Doofen - nach meiner Schätzung etwa 70% der Bevölkerung. Was macht man mit ihnen ? Sie einfach abzumurksen stößt auf rechtliche Bedenken. [/quote]

Ich gehe diesbezüglich - und ich denke, das wird hier niemandem ernsthaft überraschen, nicht mit Möbius konform. Die Herrschaft der Intelligenz allein würde ich nicht als Garant dafür sehen, daß eine Gesellschaft besser funktioniert. Denn Intelligenz ist weder etwas Positives, noch etwas Negatives. Wie man Intelligenz gebraucht, darauf kommt es an. Jene Banker, die wissentlich Millionen von faulen Krediten, also uneinbringliche Schuldscheine, zu Wertpapieren deklariert haben, dann dermaßen in Fonds eingespeist haben, diese Fonds wiederum zu Fondspaketen vereint haben - um sie schließlich nichtsahnenden Menschen zu verkaufen - mit einer eigenen Gewinnspanne natürlich - jene Leute besaßen gewiß eine brillante Intelligenz. Sie waren keineswegs doof. Von der von ihnen verursachten Wirtschaftskrise hat sich die Welt noch nicht erholt.
Und zu zweiterem will ich mich erst gar nicht äußern Es zeigt nur neuerlich gut auf, daß Intellekt nichts mit sozialer Intelligenz zu tun hat.

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blade
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:00

eine menschliche Gesellschaft lässt jeden so sein wie er/sie ist und ermuntert Ihn/sie herauszufinden wie er/sie ist.

Kooperation ist nur insofern erforderlich, als daß dieser Grundsatz für alle Geltung zu haben hat und dafür wäre eben die Gesellschaft verantwortlich.

Die Tyrannei der vormals Unterdrückten kann es jetzt aber auch nicht sein. Der persönliche Freiraum hört dort auf, wo die Rechte eines anderen anfangen. Das und nichts anderes war schon immer die Wahrheit.

Wenn jetzt plötzlich Subkulturen anfangen möchten auszustossen, dann fange ich echt an Feuer zu kotzen.
Ebenso wenn irgendwelche Idioten meinen sie dürften ihr Schäferhundbaby bei Tempo 166 auf der Autobahn aus dem Fenster werfen, weil es nicht mehr kooperiert.

Freiheit bedeutet auch Verantwortung. Wer das nicht so sieht liegt falsch und jede noch so schlaue Redewendung ist die Lüge eines Feiglings.
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mio
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:22

blade hat geschrieben:Freiheit bedeutet auch Verantwortung.
Exakt. Wahrscheinlich haben deshalb manche Menschen ein Problem damit ihre Freiheit zu leben, es ist einfacher, dem anderen die "Schuld" zu geben als die eigene Verantwortung wahrzunehmen.

Zumindest habe ich genau diese "Argumentation" mal gehört als ich zum wiederholten Male versucht habe jemandem die "Vorteile" der "Eigenverantwortung" zu erklären, nämlich dass sie frei macht. Da kam dann: Nein, das will ich nicht. Die anderen sind verantwortlich dafür, wenn es mir nicht gut geht, weil ich nicht bekomme was ich brauche und möchte.

Tja, was will frau da noch sagen? Dann leide weiter...

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Möbius
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:24

Lieber blade,

ich liebe lebende Feiglinge genausosehr, wie tote Helden - aber immer erst nach dem Tode derselben !



Gruß
Möbius

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73Victoria
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:27

Hallo Kirschkompott!
Ich möchte Widows Empfinden durchaus achten - es gibt Situationen, bei manchen auch Phasen, in denen man psychisch wie physisch komplett erschöpft ist - wenn dann noch Stress dazukommt - und es ist wohl ein sehr stressiger Job, an einer Supermarktkasse zu arbeiten - dann ist das persönliche Limit schon mehr als erreicht, ja bereits überschritten. Und in einer solchen persönlichen Lage sind einfach keine Ressourcen mehr vorhanden, Freundlichkeit annehmen und zu erwidern. Emotional zugewandt zu sein - fremden Menschen gegenüber noch dazu, ist dann einfach zu viel. Vielleicht ging es Widow in jener Zeit, als sie als Kassierinn jobbte, tatsächlich schlecht - nur der Zusammenhang war ihr vielleicht bislang nicht bewusst? Ich weiß es nicht. Aber wenn wir uns ehrlich sind, wird doch jeder von uns gerne freundlich und aufmerksam behandelt, und mann muß sich schon verdammt mies fühlen, wenn selbst Höflichkeit und Freundlichkeit als Zumutung empfunden werden.

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Möbius
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:33

@ Viktoria

Bist Du Dir darüber eigentlich im klaren, daß der irrwitzige Hexensabbath von Anleihen, bonds und Derivaten von niemand anderem verursacht worden ist als: "den Demokraten", die in ihrer geradezu desaströsen, jede Verantwortung - erst recht jene gegenüber den regelmässig beschworenen künftigen Generationen - spottenden Mißwirtschaft seit der Aufkündigung des Bretton-Woods-Abkommens durch Nixon alles in den Schatten stellen, was die Weltgeschichte jemals zuvor gesehen hatte ?

Die Verschuldung des "ancien Regime" 1789 war ein Kindergeburtstag gegen den Grad der aktuellen Staatsverschuldungen und der Deutsche Bundestag alleine verbrennt weitaus mehr Anteile an den Staatsausgaben der BRD, als der Hof von Versailles selbst zu seinen Spitzenzeiten.

Das Ende ist bekannt.

Gruß
Möbius


mio
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:37

73Victoria hat geschrieben:Aber wenn wir uns ehrlich sind, wird doch jeder von uns gerne freundlich und aufmerksam behandelt, und mann muß sich schon verdammt mies fühlen, wenn selbst Höflichkeit und Freundlichkeit als Zumutung empfunden werden.
Oder sehr misstrauisch sein.

Es gibt diesen "Typus" Mensch, den Widow wohl zu beschreiben versucht hat, allerding durchaus.

Das sind dann jene "Freundlichen" die sich selbst einen Orden umhängen ob ihrer "angeblich überdurchschnittlichen" Freundlichkeit und sonst was dafür erwarten. Ähnlich jenen Menschen die bei 10 Cent Trinkgeld einen Kniefall als Dank erwarten und wehe der kommt nicht.

Da wird die eigene "Peinlichkeit" dann gar nicht bemerkt und auch nicht, dass sowas nicht freundlich ist sondern respektlos.

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73Victoria
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:42

Lieber Möbius! "Die Demoktaten" in den USA ist eine Partei, Demokratie wie ich den Begriff benutze, bezeichnet eine Staatsform und nicht die Partei der Demokraten in den USA. Im übrigen möchte ich neuerlich betonen, daß dieser Thread nie als politische Diskussion gedacht war, sondern immer wieder aufs Neue vornehmlich von Dir in diese Richtung gelenkt wurde. Warum eröffnest Du nicht einen eigenen Thread über Dein Thema?

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blade
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Beitrag So., 06.03.2016, 19:51

und
genauso
bedeutet was?
Gar nicht?

Gar nichts ist übrigens genau die Menge an Wertschätzung, welche ich auch für bestimmte Dinge übrig habe.
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