Supervision für Klienten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 11:51

zombie78 hat geschrieben:Der Therapeut meinte das wäre ein Standardsatz, also das mit dem das eine geht nicht mit dem anderen, wie oben geschrieben. Das hat irgendwie auch weh getan zu hören. Eine Standardbehandlung, ich könnte k...
Ich denke so geht es ganz vielen von uns - leider!
Und ich denke das gilt es zu lernen! Gut wenn man da einen Begleiter hat der Grenzen setzt ABER mit Würde.
Leider sitzen wir einer Illusion auf...die "Erleuchtung " tut dann zwar weh aber erleichtert mit der Zeit ungemein.

Ab dem Moment wo ICH vernünftig wurde und ihm das auch zeigte ist auch er wieder offen zu mir geworden. Das arbeiten ist jetzt fruchtbar und macht sogar Mut auf MEIN LEBEN ohne ihn!!!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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stern
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 12:02

zombie78 hat geschrieben:Hallo Stern,

danke, dass du dich so bemühst. Ich hätte mir gewünscht, dass er mir sagt, dass es nie eine Beziehung geben kann und ich hätte mir gewünscht, dass er mir sagt, dass er meine Gefühle nicht erwidert. Das hat er zu keiner Zeit getan! Das belastet mich sehr. Er hat damit eine Hoffnung in mir aufrecht erhalten, auf einen Kontakt nach der Beratung. Er sagte, bei einem privaten Kontakt wäre keine weitere Beratung mehr möglich. Daraufhin habe ich die Beratung beendet, eben weil ich in meiner Dummheit dachte, dann wäre ein privater Kontakt möglich.
Nun, in deinem Fall wäre vielleicht noch etwas mehr eindeutige Abgrenzung nötig gewesen, wobei es wohl so gemeint war, dass Privatheit die Beratung ausschließt... und nicht: Wir müssen die Beratung beenden, dass wir in private übergehen können. Vielleicht will "man" Klienten auch nicht unnötig vor den Kopf stoßen, indem man noch nachlegt, dass man die Gefühle auch nicht erwidert. Auch das wäre ja so gesehen eine Abweisung gewesen. Darauf hinzuweisen, dass Beratung ausgeschlossen ist, wenn man den professionellen Rahmen verlässt, empfand er vielleicht als nicht ganz so hart. Dass er sich dem Gespräch so massiv entzogen hat, obwohl es dich belastet hat, finde ich auch nicht richtig... immerhin hat er, wenn ich das richtig verstanden habe, auf eine Therapie verwiesen. Denn ehrlich gesagt finde ich tatsächlich, dass das die Beratung irgendwie sprengt. Sondern da kann man im Grunde nur die Fronten abstecken.

Vielleicht ist es ja auch die Zurückweisung, die dich trifft? Inwieweit das für dich überhaupt therapeutisch relevant ist, wäre die nächste Frage. Das kann ich für dich nicht beurteilen. Denn eine unerwiderte Verliebtheit ist im Normalfall immer schmerzhaft... und daran ändert auch keine Therapie etwas. Problematisch war wohl, dass sich das immer weiter intensivieren konnte, weil er nicht von Anfang an einen Korb gegeben hat. So weit bis du beendest hast, im Fehlverständnis seiner Aussage, dass es evtl. dann zu einem privaten Kontakt kommen könnte... und ehrlich gesagt sehe ich hier auch nicht, wo hier überhaupt eine Übertragung liegen sollte. Ich kann mich natürlich irren, aber auf mich wirkt es eher so als hätte es dich ziemlich erwischt.
Er hätte doch ebensogut mit mir daran arbeiten können, also mich wenigstens als Klientin nicht hängen lassen dürfen damit. Oder bin ich hysterisch?? Ich weiß gar nichts mehr. Will soetwas nur einfach nie wieder erleben müssen!
Wie hätte das denn aussehen können? Die Arbeit? Ich denke tatsächlich das sprengt den Rahmen einer Beratung. Er hätte dir höchstens noch deutlicher sagen können, dass nichts laufen wird und er auch nichts für dich empfindet. Und das hätte er dir in dem Sinn auch nicht abnehmen können... ich weiß nicht, ob es schonende Körbe geben kann. Und die Abgrenzung hätte (aus meiner Laiensicht gesprochen) in jedem Fall geschehen müssen. Und ferner gilt die Einschränkung: Eine Beratung ist keine Therapie. Wo würdest du denn hier Therapiebedarf sehen.. also in welcher Weise könnte er oder deine jetztiger Therapeut daran arbeiten? Und wenn die stärkere Verliebtheit bestehen bleibt und du ihn ständig siehst, wäre vermutlich auch schmerzhaft.

Auf mich wirkt es wie eine relativ radikale Abgrenzung... nun, vielleicht hatte er auch Bedenken, dem Futter zu geben, wollte aber auf der anderen Seite auch nicht zu knallhart deutlich werden. Vielleicht.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 17.02.2016, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 12:13

Nun, Standardbehandlung kann offensichtlich unterschiedlich wirken... ich empfände es eher als problematisch, wenn für mich Ausnahmen gemacht werden würden, die für andere (in ähnlichen gelagerten Fällen) nicht gemacht werden würden... und ebenso empfände ich es als problematisch, wenn gängige Standards verlassen werden (die -selbst wenn sie Patienten nicht immer auf den ersten Blick schmecken- schon oft ihren Sinn haben).

Hätte er die Gefühle erwidert (was aber nicht anzunehmen ist... nur als Gedanke) und wäre der Rahmen und übliche Standards verlassen worden, so wäre dir das vielleicht noch weniger bekommen... wer weiß. Du hast gehofft, dass er den Rahmen verlässt... dass er dies nicht getan hat, war grds. richtig. Aber evtl. hätte es einen Weg geben, der für dich besser gewesen wäre... also dass er das anders zu kommunizieren. Wie hätte das aussehen können?
Liebe Grüße
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Broken Wing
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 12:52

@ Zombie78: Ich sehe die Ansage, dass man die Gefühle nicht erwidere, durchaus kritisch. Das sagt ja wieder etwas über den potenziellen Beziehungspartner aus und ein guter, abstinenter Berater/Therapeut sollte sich nicht auf die private Beziehungsebene einlassen oder mit dir über seine Gefühle reden. Denn würde er etwas für dich empfinden, müsste er so tun, als täte er das nicht, was wiederum gelogen und nicht authentisch wäre. Außerdem würdest du wohl anfangen, dir Hoffnungen zu machen, dass seine Gefühle sich doch noch meldeten.

Er hätte dich wohl darauf hinweisen müssen, dass dir als Patient alle Wege zu einer privaten Beziehung versperrt sind, auch nach der Beratung.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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stern
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 13:02

Klingt stimmig, was broken wing schreibt... denn im Grunde ist die Offenlegung eigener Emotionen (bzw. nicht vorhandener Emotionen) evtl. schon zu privat (besonders wenn es um Liebesgefühle geht)... bzw. es könnte suggeriert werden, dass es bei Vorhandensein entsprechender Gefühle zu einer Beziehung kommen könnte. Auch ansonsten werden eigene Emotionen höchstens sehr selektiv (in Ausnahmefällen und nur unter bestimmten Voraussetzungen) offengelegt. Auf den Rahmen zu verweisen, erscheint mir auch stimmiger... problematisch war, dass du die Aussage so aufgefasst hast, dass es bei Beendigung evtl. zu einer Intensivierung der Kontakt kommen könnte.
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Broken Wing
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Beitrag Mi., 17.02.2016, 14:33

@ Zombie78: Ich frage mich, wie du auf die Idee gekommen bist, er könnte etwas mit dir privat zu tun haben wollen. Wie war eure Beratung? Gab es da seinerseits viel Privates? Hast du ihm gesagt, warum du die Beratung beendest?
Eine Beratung ist ohnehin etwas kurzfristiges.


Emotionaler Missbrauch ist für mich zwar nicht erkennbar, weil der Eigennutzen nicht ersichtlich ist. Wenn er in der Thera deine Gefühle nicht erwidert und danach auch nicht, bringt ihm das umschwärmt werden nichts. Jemand, der das möchte, handelt bewusst abhängigkeitsfördernd, später dann mit Druck, Manipulation und, je nach Interesse, bis zum Sadismus.
Wohl aber frage ich mich, warum er nicht einfach eine klare Linie fährt und dir ein Abschlussgespräch anbietet. Ich habe leicht den Eindruck, dass du bestimmte Reaktionen erzwingen möchtest.
Er sagt dir nicht eindeutig, dass nach der Therapie kein privater Kontakt möglich sei, also beendest du einfach und versuchst es so. Man könnte sich an dieser Stelle natürlich fragen, wie wichtig dir eine Beratung war, die du im Zweifel hinten anstellst, aber das ist OT.
Dann reagiert er nicht auf deine Mails. Ich finde es zwar nicht in Ordnung, dass spätestens hier keine klare Ansage gekommen ist, aber seis drum. Du bleibst hartnäckig, anstatt deine Schlüsse zu ziehen, nämlich, dass er spätestens jetzt 100 % keine Beziehung mit dir eingehen will und leider auch nicht mehr darüber reden kann.
Um den Schmerz für dich halbwegs erträglich zu machen nimmst du an, dass er dich emotional missbraucht haben könnte.
Das wird dich aber höchstens kurzfristig entlasten, ihn so zu belasten.
Denn aus dem, was du schreibst, kann ich keinen Missbrauch erkennen, eher mangelhafte Abgrenzung des Beraters + falsche Einschätzung deiner Problematik. Ich weiß nicht, was der Anlass für die Beratung war.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 09:00

Hallo liebe User,

ich möchte mich bei euch bedanken für eure Beiträge. Jeder Einzelne trägt dazu bei, mir Gedanken über die Situation und natürlich auch über mich selbst und meine Fehler zu machen.

Ich habe meine Therapie nun abgebrochen und im Moment auch keine Aussicht auf eine neue. Ich kann mich im Moment auch nicht auf Psychologen und Therapeuten einlassen. Ich brauche Abstand. Vor allem auch muss ich lernen, Dinge die ich nicht ändern kann einfach zu akzeptieren. Aber soll ich euch was sagen: Das fällt mir sooooo schwer, das ist wirklich schlimm bei mir!!!
Ich möchte es aber versuchen! Allerdings habe ich festgestellt, dass ich mich seit dieser Psychologenerfahrung mehr und mehr von Menschen zurückziehe, weil mich das so verunsichert hat und ich keine Klärung erwarten kann. Das belastet mich noch sehr. Aber wie gesagt, ändern kann ich es eben so oder so nicht.
Ich tue mir mit Vertrauen seitdem auch noch schwerer als zuvor. Jetzt hab ich den Salat, dabei wollte ich ja Besserung und nicht Verschlechterung!

Ich danke euch aber, dass ihr mich unterstützt habt auf meinem, noch langen, Weg zurück ins Leben!

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stern
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Beitrag Do., 18.02.2016, 09:40

Nun... ich habe auch mehrere schlechte Erfahrungen mit Beratungsstellen (aber auch gute und hilfreiche), wenn auch in anderer Hinsicht als du. Das kommt dann davon, wenn Berater die Sachlage nicht richtig einschätzen oder ihre Kompetenzen überschreiten... in einer Beratungsstelle sitzen nicht unbedingt voll ausgebildete Psychotherapeuten und es ist halt auch etwas vom Glück abhängig, auf wen man trifft. Vielleicht lief einiges schief... das kann man ohne Anhaltspunkte nur nicht einschätzen.... und ich schrieb ja bereits eingangs, dass man die Möglichkeit einer Zweitmeinung hat (wenn man nicht so an Fachbegriffen klebt, so kann man das auch als Supervision bezeichnen, wörtlich für Draufsicht). Nur wundert mich jetzt, dass du schnell abgebrochen hast . Ich hätte es zumindest nochmals versucht, ob er das leistet. Wo natürlich kein Weg vorbei führt: Dass du ihn dir aus den Kopf schlagen musst. Wenn Berater oder Therapeuten nicht einmal ein Abschlussgespräch gewähren, so finde ich das ziemlich mies... aber es kann vorkommen und dann bleibt nur, damit irgendwie klar zu kommen. Wenn dein Therapeut darauf nicht eingeht, obwohl die etwas belastet, so finde ich das ebenfalls nicht gut... aber du könntest ausschließen, dass ihm das vielleicht nicht so deutlich geworden ist. So tue ich mir auch schwer, dass du z.B. von Übertragung sprichst... aber worin diese liegen soll, wird mir z.B. nicht deutlich. Oder du sprichst von Missbrauch, aber hier geht es mir auch etwas wie broken wing, dass sein Eigennutz für mich auch nicht so deutlich wird (er zieht sich vielmehr zurück). Daher wäre es (für die Therapie) vielleicht gut, wenn du genauer herausstellen könntest, worunter die Belastung liegt, die zu bearbeiten werde. Das wird für mich nicht so ganz deutlich. Hat es auch mit der Beratung zu tun, dass du jetzt deinem eigenen Therapeuten nicht mehr traust und abbrichst? Oder fühlst du dich dort auch nicht gut aufgehoben? Wie gesagt, wenn er dich damit im Regen stehen lässt, so ist das nicht schön... aber vielleicht erkennt er die Tragweite nicht.
Liebe Grüße
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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 09:54

stern hat geschrieben:Nun... ich habe auch mehrere schlechte Erfahrungen mit Beratungsstellen (aber auch gute und hilfreiche), wenn auch in anderer Hinsicht als du. Das kommt dann davon, wenn Berater die Sachlage nicht richtig einschätzen oder ihre Kompetenzen überschreiten... in einer Beratungsstelle sitzen nicht unbedingt voll ausgebildete Psychotherapeuten und es ist halt auch etwas vom Glück abhängig, auf wen man trifft. Vielleicht lief einiges schief... das kann man ohne Anhaltspunkte nur nicht einschätzen.... und ich schrieb ja bereits eingangs, dass man die Möglichkeit einer Zweitmeinung hat (wenn man nicht so an Fachbegriffen klebt, so kann man das auch als Supervision bezeichnen, wörtlich für Draufsicht). Nur wundert mich jetzt, dass du schnell abgebrochen hast . Ich hätte es zumindest nochmals versucht, ob er das leistet. Wo natürlich kein Weg vorbei führt: Dass du ihn dir aus den Kopf schlagen musst. Wenn Berater oder Therapeuten nicht einmal ein Abschlussgespräch gewähren, so finde ich das ziemlich mies... aber es kann vorkommen und dann bleibt nur, damit irgendwie klar zu kommen. Wenn dein Therapeut darauf nicht eingeht, obwohl die etwas belastet, so finde ich das ebenfalls nicht gut... aber du könntest ausschließen, dass ihm das vielleicht nicht so deutlich geworden ist. So tue ich mir auch schwer, dass du z.B. von Übertragung sprichst... aber worin diese liegen soll, wird mir z.B. nicht deutlich. Oder du sprichst von Missbrauch, aber hier geht es mir auch etwas wie broken wing, dass sein Eigennutz für mich auch nicht so deutlich wird (er zieht sich vielmehr zurück). Daher wäre es (für die Therapie) vielleicht gut, wenn du genauer herausstellen könntest, worunter die Belastung liegt, die zu bearbeiten werde. Das wird für mich nicht so ganz deutlich. Hat es auch mit der Beratung zu tun, dass du jetzt deinem eigenen Therapeuten nicht mehr traust und abbrichst? Oder fühlst du dich dort auch nicht gut aufgehoben? Wie gesagt, wenn er dich damit im Regen stehen lässt, so ist das nicht schön... aber vielleicht erkennt er die Tragweite nicht.
Hallo liebe Stern,

ich habe mit meinem Therapeuten schon ganz oft darüber geredet und er weiß auch, ohne Missverständnis!, dass mich das sehr belastet. Das kam wirklich sehr deutlich in den Gesprächen heraus!
Beim Psychologen belastet mich, dass ich ihm deutlich gemacht habe, dass ich sein Verhalten nicht als Desinteresse interpretiere, sondern quasi als schicksalhaft. Also dass ich denke, dass er sich ebenfalls verliebt hat und aber nicht anders kann als so zu reagieren, wegen Berufspflichten etc. Das kam auch deutlich heraus. Ich habe ihm immer wieder geschrieben. Zum Teil auch nur wie es mir im Moment geht etc.. und ich habe im geschrieben, dass ich Hoffnung habe, ihm eines Tages privat zu begegnen. Und dass ich mir das eben auch erhoffe und wünsche. Ich habe sein Ignorieren Anfangs eben nicht als Ablehnung verstanden bzw. nicht so interpretiert.
Leider hat er sich dann immer noch nicht abgegrenzt. Das empfinde ich im nachhinein als sehr demütigend und respektlos und natürlich auch als feige. Die "Bereicherung" kann ich mir eben darin vorstellen, dass ich ihm immer wieder Mails geschrieben habe, in denen ich meine Gefühle geschildert habe etc.. Vielleicht war ihm das ein wenig wie Seelenschmeichelei und er hat sich darin gebadet, so geliebt zu werden. Aber ich weiß es natürlich nicht!
Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich liebe, weil ich hoffe, weil ich sooo naiv bin und immer wieder Menschen an mich heran lasse, die mich dann doch nur verletzen, auf welche Art auch immer!

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Broken Wing
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Beitrag Do., 18.02.2016, 12:52

@ Zombie78: Wer sich von deinen Mails die Seele streicheln lassen wollte, würde doch mit allen Tricks darauf achten, dass du dieses Verhalten fortsetzt und nicht genervt wirst. Nicht, dass sein Verhalten vorbildlich wäre. Aber die von dir angenommenen Motive kann ich mir bei dem Verhalten nicht vorstellen.
Eine Nichtreaktion im Privaten wie auch beruflichen Leben zeugt in der Regel von Desinteresse. Ich gehe erst mal von naheliegenden aus. Der Kommunikationspartner muss wissen, wie solche Zeichen gedeutet werden und es liegt an ihm, sich in einer Ausnahme zu erklären und zu rechtfertigen.
Ein Freund, der sich bei mir 3 Monate nicht meldet, muss also unter normalen umständen davon ausgehen, dass ich bei ihm Desinteresse annehme und kann mir nicht vorhalten, dass ich nicht nachgefragt habe. Er müsste sich bei mir melden, eine glaubhafte Erklärung für sein Verhalten nennen und sein Interesse sichtbar werden lassen.
Das mag zwar so sein, dass du sein Verhalten bzgl. der Mails nicht so interpretiert hast, dafür fehlen aber leider gute Gründe. Es ist nicht nachvollziehbar, dass du sein Verhalten nicht als Desinteresse wahrgenommen hast. Vieles drückt sich nonverbal aus, es gibt zudem zahlreiche ungeschriebene Gesetze.
Die brauchen in einer Psychotherapie nicht zu gelten, aber wenn du schreibst, dass du immer wieder Menschen an dich lässt, die dich verletzen, solltest du das schon zum Thema machen, um eben solche Zeichen richtig zu interpretieren.

Schade, dass dir dein Thera zum Abhaken rät. Du schreibst ja hier schon, dass du problematische Beziehungen erlebst. Aber andererseits ist es deine Verantwortung, welchen Therapeuten du wählst. Er möchte offenbar nicht so arbeiten.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 13:09

Broken Wing hat geschrieben:@ Zombie78: Wer sich von deinen Mails die Seele streicheln lassen wollte, würde doch mit allen Tricks darauf achten, dass du dieses Verhalten fortsetzt und nicht genervt wirst. Nicht, dass sein Verhalten vorbildlich wäre. Aber die von dir angenommenen Motive kann ich mir bei dem Verhalten nicht vorstellen.
Eine Nichtreaktion im Privaten wie auch beruflichen Leben zeugt in der Regel von Desinteresse. Ich gehe erst mal von naheliegenden aus. Der Kommunikationspartner muss wissen, wie solche Zeichen gedeutet werden und es liegt an ihm, sich in einer Ausnahme zu erklären und zu rechtfertigen.
Ein Freund, der sich bei mir 3 Monate nicht meldet, muss also unter normalen umständen davon ausgehen, dass ich bei ihm Desinteresse annehme und kann mir nicht vorhalten, dass ich nicht nachgefragt habe. Er müsste sich bei mir melden, eine glaubhafte Erklärung für sein Verhalten nennen und sein Interesse sichtbar werden lassen.
Das mag zwar so sein, dass du sein Verhalten bzgl. der Mails nicht so interpretiert hast, dafür fehlen aber leider gute Gründe. Es ist nicht nachvollziehbar, dass du sein Verhalten nicht als Desinteresse wahrgenommen hast. Vieles drückt sich nonverbal aus, es gibt zudem zahlreiche ungeschriebene Gesetze.
Die brauchen in einer Psychotherapie nicht zu gelten, aber wenn du schreibst, dass du immer wieder Menschen an dich lässt, die dich verletzen, solltest du das schon zum Thema machen, um eben solche Zeichen richtig zu interpretieren.

Schade, dass dir dein Thera zum Abhaken rät. Du schreibst ja hier schon, dass du problematische Beziehungen erlebst. Aber andererseits ist es deine Verantwortung, welchen Therapeuten du wählst. Er möchte offenbar nicht so arbeiten.
Naja, grade die nonverbale Sprache war in den Stunden mit dem Psychologen eben alles andere als Desinteresse, deshalb wohl meine falsche Annahme. Aber ich lerne dazu! Ich denke meine Hoffnung war wohl ein Schrei nach Liebe, wenn man so will. Vielleicht kann ich irgendwann ja eine erfüllende Partnerschaft leben, oder mit mir alleine so glücklich sein, dass ich das gar nicht mehr brauche!

Herzlichen Dank für deinen Beitrag

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Adventskranz
Helferlein
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Beitrag Do., 18.02.2016, 17:18

Hallo Zombie,

habe Deinen Thread gelesen und wollte Dir schon gestern schreiben, doch dann war plötzlich meine ganze Antwort weg.

Es ist echt dumm gelaufen und ich kann nachvollziehen, dass Du unter dem unprofessionellen Verhalten Deines Beraters leidet. Er hätte meiner Meinung nach ein klares Abschlussgespräch führen und Dir klar und deutlich machen müssen, dass ein privater Kontakt für ihn mit einer (auch ehemaligen) Klientin nicht in Frage kommt. Aus irgendwelchen Gründen konnte er das nicht. Dass er allerdings nicht auf Deine Mails reagierte, spricht aber meiner Meinung nach für ihn. Ich nehme an damit wollte er sorgen,dass Du damit aufhörst. Hätte er sich an Deinen Gefühlen geweidet, hätte er Dir doch geantwortet und Dich quasie hingehalten. Zumindest das ist Dir erspart geblieben. Da er Dir aber de Wunsch nach einem klaren Schlussstrich versagte, musst Du das selbst tun.

Damit meine ich, dass Du unabhängig von seiner (Nicht-) Reaktion lernen musst damit zu leben. Vielleicht hilft es Dir, einen Brief an ihn zu schreiben, wo Du das alles reinschreibst und Schluss mit ihm machst. Anschließend kannst Du den Brief in einer feierlichen Zeremonie verbrennen oder vergraben, aber natürlich keinesfalls abschicken.

Vielleicht tut Dir eine Therapie-Pause echt erst einmal gut. Ich wünsche Dir aber, dass Du wieder leben und lieben lernen kannst und diese Wunde langsam heilen darf. Dieser eine Mann hat nur so viel Macht über Dein Leben, wie Du ihm gibst!

Alles Liebe

Adventskranz

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 18.02.2016, 21:12

zombie78 hat geschrieben: Er wusste den Grund warum ich abbreche. Hat aber dennoch nie etwas dazu gesagt in Richtung. "Ich empfinde das gleiche nicht für sie etc.. Ich finde das hätte er dringend tun müssen. So habe ich viele Monate gelitten und ich habe ihm das auch mehrfach geschrieben und ihm geschrieben, dass er mir das schreiben soll, habe quasi einen Korb erbeten wenn man so will. Er hat es nie getan. Und auch ein Gespräch ließ er nicht zu, leider. Ich fühle mich eben sowohl therapeutisch bzw. psychologisch (war ja keine Therapie), also auch menschlich dadurch abgewiesen. Er hätte doch ebensogut mit mir daran arbeiten können, also mich wenigstens als Klientin nicht hängen lassen dürfen damit. Oder bin ich hysterisch?? Ich weiß gar nichts mehr. Will soetwas nur einfach nie wieder erleben müssen!

Ja, ich glaube, du bist hysterisch, wenn Du schon danach fragst.

Der Satz, keine Antwort ist auch eine Antwort, sollte dir bekannt sein.
Wenn jemand auf ein Thema (hier, private Beziehung) nicht reagiert, ist er nicht interessiert!!!

Ich glaube allerdings, wenn er anders reagiert hätte, wärest du genau so beleidigt.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 21:29

Hallo liebe User,

vielen Dank für eure Meinungen. Ich möchte mich aus diesem Forum verabschieden, weil ich ja nicht mehr in Therapie bin und weil ich wieder zu mir selber finden muss. Einerseits sind Meinungen anderer wichtig, um sich selbst zu hinterfragen. Andererseits bergen sie aber auch die Gefahr, dass man sich und seiner Wahrnehmung nicht mehr traut und auf Meinungen anderer vertraut.
Ich möchte wieder auf mich selbst hören und schauen, wie ich diese Erfahrung für mich nutzen kann, um am Ende doch noch positive Aspekte daraus sehen zu können.

Vielen Dank euch allen und alles liebe für euch und euren Weg!

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 18.02.2016, 21:31

zombie78 hat geschrieben:
Naja, grade die nonverbale Sprache war in den Stunden mit dem Psychologen eben alles andere als Desinteresse, deshalb wohl meine falsche Annahme. Aber ich lerne dazu! Ich denke meine Hoffnung war wohl ein Schrei nach Liebe, wenn man so will. Vielleicht kann ich irgendwann ja eine erfüllende Partnerschaft leben, oder mit mir alleine so glücklich sein, dass ich das gar nicht mehr brauche!

Herzlichen Dank für deinen Beitrag
Nur weil ein Berater oder Therapeut sich dir ganz zuwendet, offen, feinfühlig und sensibel auf dich eingeht, heißt das nicht das er eine private Beziehung mit dir haben will. Sich ganz dem Pat. zuzuwenden ist Grundlage jeder therapeutischen Arbeit.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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