zombie78 hat geschrieben:Hallo Stern,
danke, dass du dich so bemühst. Ich hätte mir gewünscht, dass er mir sagt, dass es nie eine Beziehung geben kann und ich hätte mir gewünscht, dass er mir sagt, dass er meine Gefühle nicht erwidert. Das hat er zu keiner Zeit getan! Das belastet mich sehr. Er hat damit eine Hoffnung in mir aufrecht erhalten, auf einen Kontakt nach der Beratung. Er sagte, bei einem privaten Kontakt wäre keine weitere Beratung mehr möglich. Daraufhin habe ich die Beratung beendet, eben weil ich in meiner Dummheit dachte, dann wäre ein privater Kontakt möglich.
Nun, in deinem Fall wäre vielleicht noch etwas mehr eindeutige Abgrenzung nötig gewesen, wobei es wohl so gemeint war, dass Privatheit die Beratung ausschließt... und nicht: Wir müssen die Beratung beenden, dass wir in private übergehen können. Vielleicht will "man" Klienten auch nicht unnötig vor den Kopf stoßen, indem man noch nachlegt, dass man die Gefühle auch nicht erwidert. Auch das wäre ja so gesehen eine Abweisung gewesen. Darauf hinzuweisen, dass Beratung ausgeschlossen ist, wenn man den professionellen Rahmen verlässt, empfand er vielleicht als nicht ganz so hart. Dass er sich dem Gespräch so massiv entzogen hat, obwohl es dich belastet hat, finde ich auch nicht richtig... immerhin hat er, wenn ich das richtig verstanden habe, auf eine Therapie verwiesen. Denn ehrlich gesagt finde ich tatsächlich, dass das die Beratung irgendwie sprengt. Sondern da kann man im Grunde nur die Fronten abstecken.
Vielleicht ist es ja auch die Zurückweisung, die dich trifft? Inwieweit das für dich überhaupt therapeutisch relevant ist, wäre die nächste Frage. Das kann ich für dich nicht beurteilen. Denn eine unerwiderte Verliebtheit ist im Normalfall immer schmerzhaft... und daran ändert auch keine Therapie etwas. Problematisch war wohl, dass sich das immer weiter intensivieren konnte, weil er nicht von Anfang an einen Korb gegeben hat. So weit bis du beendest hast, im Fehlverständnis seiner Aussage, dass es evtl. dann zu einem privaten Kontakt kommen könnte... und ehrlich gesagt sehe ich hier auch nicht, wo hier überhaupt eine Übertragung liegen sollte. Ich kann mich natürlich irren, aber auf mich wirkt es eher so als hätte es dich ziemlich erwischt.
Er hätte doch ebensogut mit mir daran arbeiten können, also mich wenigstens als Klientin nicht hängen lassen dürfen damit. Oder bin ich hysterisch?? Ich weiß gar nichts mehr. Will soetwas nur einfach nie wieder erleben müssen!
Wie hätte das denn aussehen können? Die Arbeit? Ich denke tatsächlich das sprengt den Rahmen einer Beratung. Er hätte dir höchstens noch deutlicher sagen können, dass nichts laufen wird und er auch nichts für dich empfindet. Und das hätte er dir in dem Sinn auch nicht abnehmen können... ich weiß nicht, ob es schonende Körbe geben kann. Und die Abgrenzung hätte (aus meiner Laiensicht gesprochen) in jedem Fall geschehen müssen. Und ferner gilt die Einschränkung: Eine Beratung ist keine Therapie. Wo würdest du denn hier Therapiebedarf sehen.. also in welcher Weise könnte er oder deine jetztiger Therapeut daran arbeiten? Und wenn die stärkere Verliebtheit bestehen bleibt und du ihn ständig siehst, wäre vermutlich auch schmerzhaft.
Auf mich wirkt es wie eine relativ radikale Abgrenzung... nun, vielleicht hatte er auch Bedenken, dem Futter zu geben, wollte aber auf der anderen Seite auch nicht zu knallhart deutlich werden. Vielleicht.