Wie offen geht ihr mit eurer Therapie um?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Candykills
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Beitrag Do., 28.01.2016, 23:47

Meine engsten Freunde und meine Mutter wissen davon. That's it und das ist auch gut so.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Tagestraum
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Beitrag Mo., 31.07.2017, 17:07

Bei mir wissen es nur meine beste Freundin die zu mir hält und für mich da ist wenns mir schlecht geht

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 31.07.2017, 17:39

Bei mir weiß es eigentlich gar niemand, außer Leute im Internet, also ihr zum Beispiel. :-) Meine Mutter würde mich zu sehr ausquetschen, was für Probleme ich denn habe, dass ich sowas brauche. So genau braucht sie das aber gar nicht zu wissen, zumal sie sich dann eh nur unnötig darüber aufregt. Meine Schwestern würden es höchstens zum Begaffen spannend finden (so nenne ich das mal), hätten aber kein echtes Interesse. Mit Arbeitskollegen bin ich nicht so eng, da gibt es nur eine, der ich es erzählen könnte, habe ich aber bisher nicht. Und bei den 3-4 Bekannten, die ich habe, kam es bisher auch nicht zur Sprache. Bei ihnen würde ich am ehesten etwas erzählen, wenn es sich im Gespräch günstig ergeben würde. Ich bin sowieso am Überlegen, ob ich ihnen etwas von meiner Diagnose sagen möchte.

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Wolke88
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Beitrag Mo., 31.07.2017, 20:37

Bei mir ist die Therapie quasi auch top secret. Aus mehreren Gründen, zum Beispiel damit sich keiner Sorgen macht oder ständig zwecks Besserung nachfragt. Die meisten wissen auch nicht, wie es mir wirklich geht - kann das meist gut verbergen oder mit einem "naja, gerade ziemlich stressig ..." ganz gut abwinken. Da ich alleine wohne, fällt es natürlich auch weniger auf, welche Termine ich habe.

Zugegeben hätte ich bei vielen Leuten auch Angst, wenn sie davon wüssten - vor deren Reaktion und Verhalten. Meine Therapie ist in einem Therapiezentrum mit mehreren Therapeuten. Jetzt wo ich darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass ich auch immer ein ungutes Gefühl im Eingangsbereich habe und hoffe, hier niemand Bekannten anzutreffen.

Anders als bei dir habe ich jedoch nicht vor, es jemandem zu sagen, vl weil ich davon ausgehe, dass die Therapie ja nur auf Zeit ist und auch von meinen Arztbesuchen oä niemand was erfährt.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 01.08.2017, 11:34

Wolke88 hat geschrieben: Mo., 31.07.2017, 20:37Jetzt wo ich darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass ich auch immer ein ungutes Gefühl im Eingangsbereich habe und hoffe, hier niemand Bekannten anzutreffen.
Einer meiner Bekannten arbeitet in der Nähe von meinem Therapeuten, und ich dachte auch schon daran, was wäre, wenn ich ihn zufällig mal auf dem Weg treffen würde. Er würde mich dann nämlich 100%ig fragen, was ich in der Gegend mache, weil ich da sonst nichts zu erledigen habe. Ich denke, ich würde ihm dann die Wahrheit sagen, weil ich keine Lust hätte, eine Lüge zu erfinden. Er dürfte es schon wissen. Aber so ganz ohne Anlass sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, es unbedingt zu sagen.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 01.08.2017, 17:00

Von meiner allerersten Therapie während des Studium, wussten unfreiwillig meine Eltern, weil meine Krankenkasse an SIE den Zulassungsbescheid schickte *augenroll, weil ich über sie versichert war. Es fiel KEIN klarer Kommentar dazu, aber indirekte Bemerkungen. (Ich hatte es nur nach einem Anruf bei der Kasse erfahren, dass der Brief dahin gesendet wurde.)

Später habe ich es vertrauenswürdigen Menschen erzählt. Ich halte das nach wie vor so und es ist sehr selten, dass ich darüber spreche. Gegenüber meinem Arbeitgeber hatte/habe ich Physiotherapie bzw Rehasport.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Montag
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Beitrag Di., 01.08.2017, 17:18

Ich gehe offen mit dem Thema um. Meine Familie und auch meine Freunde wissen, dass ich in Therapie bin und warum.
Hey - es ist ein Teil meines Lebens. Den möchte ich nicht mehr verstecken. Er gehört zu mir und dazu stehe ich. Ich bin nun mal psychisch krank und möchte einfach nicht mehr ein X für ein U vormachen, wenn es mir mal mies geht. Das ist mir persönlich zu anstrengend.

bei Thema Arbeitgeber kann ich nicht mitsprechen, da ich ja berentet bin. Da wäre ich glaub auch sehr vorsichtig und würde gut prüfen. Den AG geht das ja auch nichts an.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!


kaja
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Beitrag Di., 01.08.2017, 18:35

Ich würde meine Therpie niemals in beruflichem Kontext erwähnen. Nicht weil ich mich dafür schäme, sondern weil psychische Krankheiten nach wie vor stigmatisierend sind. Auch eine (chronische) physische Krankheit würde ich nicht publik machen.

Es ist mit Sicherheit abhängig von Arbeitsplatz und Branche (befreundete Sozialpädagogen erzählen das es dort durchaus normal ist darüber zu sprechen), aber ich möchte auch die Vermischung von beruflichem und Privatleben nicht. Ich habe mich immer gut mit meinen Kollegen verstanden, Betriebsfeiern und -ausflüge mitgemacht, aber war nie mit ihnen befreundet. Mal ganz abgesehen davon wäre das in meiner alten, und auch in meiner neuen, beruflichen Branche definitiv nicht der Fall.

Meine Freunde wissen zum Teil von der Therapie. Das sind Menschen die mich (bis auf zwei) noch "normal" kennen und das seit der 5. Klasse, mindestens aber 7 Jahre. Ich denke manchmal ist es ganz gut Menschen zu haben die nicht aus der "Psycho-Szene" sind und mich mit der Normalität verknüpfen. Ich möchte nicht so enden das ich permanent Sätze von mir gebe wie "Ich muss jetzt auf mich und meine Bedürfnisse achten" und mich nur noch um mich selbst und mein Wohlbefinden drehe. Dazu habe ich einfach schon zu viele, für mich, abschreckende Beispiele gesehen.

Mir ist es tatsächlich mal passiert das eine Mitstudentin zeitgleich mit mir die (Gemeinschafts-) Praxis betreten hat. Für uns beide war es erst etwas irritierend, aber dann haben wir miteinander gesprochen wie immer. Es war auch hinterher kein Thema mehr zwischen uns und das ganz ohne Spannungen.
Meine Horrorvorstellung hat sich diesbezüglich also nicht bewahrheitet und das lässt es mich heute deutlich lockerer sehen. Wenn ich jemanden treffe (und das ist mir später auch noch mal mit einer Mitstudentin passiert als ich mit dem Therapeuten durch den Park ging) dann grüße ich wie immer und gehe weiter. Er hat ja auch kein Schild um den Hals hängen auf dem Therapeut steht ;-)
After all this time ? Always.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 01.08.2017, 22:30

kaja hat geschrieben: Di., 01.08.2017, 18:35 Auch eine (chronische) physische Krankheit würde ich nicht publik machen.
Bei manchen nicht /ganz/ so einfach ... davon habe ich ja gleich zwei - bzw wenn man das tatsächliche ständigen Rückenleiden dazu rechnet ja auch drei.

Da kommt man dann ganz schnell in die sehr klar existierenden "Klassifizierungen von Krankheiten nach dem Heldenfaktor" wie ich das mal nannte. "Ich hab Rücken" ist da ja wohl noch das einfachste. Herzinfarkt? Burn-Out? WOW - du hast dich fast zu Tode gearbeitet, du HeldIn!

Und wenn du dann eine fortschreitende (Behinderung) hast, die man zunächst nicht direkt bemerkt, aber langsam schon ... tja - ist es doppelt schwierig. Kommt man, bevor die Leute darüber reden zu beginnen oder und gar mit blöden Ratschlägen kommen zuvor und informiert - sie - ja, wen - alle, nach und nach? Das ist wirklich absolut nicht einfach - und wohl tatsächlich individuell.

Ganz hinten stehen ja Depressionen und Ängste und noch befremdlichere - und arbeitseinschränkendere psychische Erkrankungen wie Psychosen - denke ich. Und ja, es ist sehr klar, dass es von der Branche abhängig ist.
kaja hat geschrieben: Di., 01.08.2017, 18:35Ich denke manchmal ist es ganz gut Menschen zu haben die nicht aus der "Psycho-Szene" sind und mich mit der Normalität verknüpfen. Ich möchte nicht so enden das ich permanent Sätze von mir gebe wie "Ich muss jetzt auf mich und meine Bedürfnisse achten" und mich nur noch um mich selbst und mein Wohlbefinden drehe. Dazu habe ich einfach schon zu viele, für mich, abschreckende Beispiele gesehen.
Das kann ich für mich nicht verallgemeinern. Ich finde es durchaus ziemlich gut, wenn Menschen - ob mit oder ohne Therapieerfahrung ihre Bedürfnisse kommunizieren können. Wenn das psychologisieren allerdings überhand nimmt und man dabei die Fähigkeit zu Ausgelassenheit oder normalem Small Talk oder mal feiern gehen können verliert, finde ich das anstrengend. Ich wünschte mir da eine gute Mischung. Und dein 'Psycho-Szene' Satz kann ich 1:1 mit "Eso-Szene" unterschreiben. :anonym: :lol: :anonym:

DIE gehen mir bzw gingen mir da insgeheim weit mehr auf die Nerven.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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kaja
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Beitrag Di., 01.08.2017, 22:48

@Miss

Deshalb meinte ich ja das ich weder psychische noch physische Krankheiten erwähnen würde. Wenn man sie mir ansieht oder sie von außen bemerkbar sind, wird sich das wohl nicht vermeiden lassen.
Bei allem anderen hätte ich aber den Eindruck ich pinsel mir selbst eine Zielscheibe auf den Bauch. Damit wird man ja meist (und irgendwie auch nachvollziehbar) gar nicht erst eingestellt. Als Kollege wäre ich selbst irgendwann genervt wenn ich ständig für einen Kranken mitarbeiten müsste.

Allerdings ist es bei mir hauptsächlich die Trennung zwischen Beruf und Privatleben die ich nicht verwischen oder aufheben möchte. Wenn ich berufliches mit nach Hause nehme dann trage ich es in meinen persönlichen Rückzugsort.

Was die "Bedürfnisse" angeht. Das ist hier OT und deshalb nur ganz kurz:
Ich meine damit nicht das niemand auf seine Bedürfnisse achten soll. Mich macht es allerdings aggressiv wenn einer ständig und im schönsten "Psycho-Sprech" erklärt er könne XYZ nicht weil.....Bedürfnisse und Achtsamkeit und und und
Dabei wird dann scheinbar schnell vergessen das auch der Gegenüber Bedürfnisse hat und man sich zu einem Egomonster entwickelt hat, dass andere nicht mehr wahrnimmt sondern nur noch um sich selbst kreist.
Ich bin eh raus wenn mir einer erklärt er kocht seinem inneren Kind jetzt einen Kakao o.ä.

Ich habe einfach zu oft erlebt was für fatale Auswirkungen das hat.
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Miss_Understood
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Beitrag Di., 01.08.2017, 23:35

oh ja - 'Psycho-Sprech' im Übermass hat auch in meiner Wahrnehmung (tz - ich schrieb gerade aus Versehen 'Wahnnehmung') - etwas fatal egozentrisches.

Die Frage ob 'von außen bemerkbar' oder nicht - ist bei doch vielen Krankheiten gar nicht SO klar und DAS ist doch das komplizierte daran! Oder: vielleicht bin ich ja auch FAUL UND depressiv? Oder ich kapiere manches nicht sofort, was gerade in einer Gruppe abgeht UND ich höre nicht so gut? Vielleicht bin ich unkonzentriert UND habe Migräne? Oder ich habe schlechte Zähne UND rauche? Die Liste liesse sich fortsetzen ... nur: heute nimmer. Gute Nacht liebe kaja!
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kaja
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Beitrag Di., 01.08.2017, 23:57

Ich kann ja nur von mir ausgehen und mir sieht man es nicht an wenn ich es nicht will.
Bin ich nicht in der Lage meine Außenwirkung normal erscheinen zu lassen ziehe ich mich zurück oder finde andere Wege.
Das ist mit Sicherheit keine optimale Lösung, aber aktuell der für mich machbare Weg.
Dabei beziehe ich mich jetzt rein auf den beruflichen Kontext.

Mein Ausbildungsort ist direkt neben der örtlichen Psychiatrie. Die Büros sind ganz oben und man sieht vom Fenster aus in den Garten der Geschlossenen. Irgendwer rastet da immer aus, zieht sich nackt aus, brüllt rum oder wirft mit Stühlen um sich.
Die Kommentare der anderen Leute im Raum sind entsprechend und ich finde es nachvollziehbar das man sich da nicht auch als "Irrer" outet. Stehen am Fenster wenn es mal wieder so weit ist, trinken einen Kaffee und lassen Sprüche ab. Manche sind schlicht nicht informiert, andere gaffen oder lästern gerne und ein Teil ist mit Sicherheit auch so intelligent wie eine Packung Toastbrot. Trotzdem bilden sie einen ganz guten Schnitt der Gesellschaft ab und das bestätigt mich das es richtig ist meine Depression zu verschweigen.

Ich bin damit beschäftigt diese Ausbildung und meine Existenz irgendwie zu meistern. Kämpferin für die Rechte und Akzeptanz von psychischen Erkrankten/Erkrankungen zu sein ist da, momentan jedenfalls, eindeutig nicht drin.
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Blume1973
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Beitrag Mi., 02.08.2017, 05:59

Hallo!

Bei mir ist es auch so ein Mix.

In der Firma würde ich auch nie darüber sprechen, dass ich psychisch krank bin und Therapie mache. Die sehen mich dort als gesunden Menschen an und so soll es auch bleiben.

Privat ist es gemischt. In der Familie mache ich kein Geheimnis draus, aber Nachbarn oder Bekannte wissen es nicht.

Ich bekomme mit, wie abwertend über psychisch Kranke gesprochen wird, wie pauschal die Meinungen sind. Gehst du zur Therapie oder zum Psychiater, musst du gleichzeitig dumm sein und schwach und was weiß ich was. Das gebe ich mir nicht. Die, die es selbst nicht erleben, wie es ist, verstehen es nicht.

Ja, soviel zu mir ... :)

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Kaonashi
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Beitrag Mi., 02.08.2017, 11:05

kaja hat geschrieben: Di., 01.08.2017, 23:57Mein Ausbildungsort ist direkt neben der örtlichen Psychiatrie. Die Büros sind ganz oben und man sieht vom Fenster aus in den Garten der Geschlossenen. Irgendwer rastet da immer aus, zieht sich nackt aus, brüllt rum oder wirft mit Stühlen um sich.
Die Kommentare der anderen Leute im Raum sind entsprechend und ich finde es nachvollziehbar das man sich da nicht auch als "Irrer" outet. Stehen am Fenster wenn es mal wieder so weit ist, trinken einen Kaffee und lassen Sprüche ab. Manche sind schlicht nicht informiert, andere gaffen oder lästern gerne und ein Teil ist mit Sicherheit auch so intelligent wie eine Packung Toastbrot. Trotzdem bilden sie einen ganz guten Schnitt der Gesellschaft ab und das bestätigt mich das es richtig ist meine Depression zu verschweigen.
Es ist aber auch viel leichter, Witze zu machen über irgendwelche Unbekannten, als wenn man jemanden mit einer psychischen Erkrankung direkt vor sich hat. Deshalb würde ich nicht von dem Verhalten und den Sprüchen der Leute in der Situation darauf schließen, wie sie reagieren würden, wenn du etwas über die Depression sagen würdest. Eine Depression ja relativ häufig und daher eher akzeptiert.
Trotzdem würde ich jetzt ohne besonderen Anlass auch nichts sagen, nur wenn es einen guten Grund gäbe.

Ich selber arbeite im öff. Dienst, da ist alles etwas lockerer (wenn man erstmal drin ist), weil niemand ernsthaft befürchten muss, je gekündigt zu werden, Beamte sowieso nicht, aber auch Angestellte in der Regel nicht. Man muss sich nur überlegen, ob man mit dem eventuellen Geschwätz der Kollegen klarkommt und ob man noch vorhat, Karriere zu machen. Letzteres kann man vermutlich vergessen mit einer psychiatrischen Diagnose (mit meiner auf jeden Fall, da ist die Karriere gestorben, ich hätte nicht mal meine jetzige Stelle jemals bekommen, wenn sie bei der Einstellung schon bekannt gewesen wäre).

Ich habe meinem Chef die Diagnose irgendwann anvertraut, weil ich eh keine Chance habe, noch weiter aufzusteigen, und wenn er sie weiß, gibt es weniger Missverständnisse und Fehleinschätzungen. Ohne das hätte ich auch ein oder zwei Vergünstigungen nicht bewilligt bekommen. Die Kollegen wissen aber bis auf eine nichts. Von der Therapie, wie gesagt, weiß keiner was. Aber wenn es sich nun ergäbe, hätte ich kein Problem, es meinem Chef zu sagen, weil er die Diagnose sowieso schon kennt und ich nichts zu verlieren habe. Hausieren gehe ich nicht damit.

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Wolke88
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Beitrag Mi., 02.08.2017, 11:28

Allgemeine Frage:
Wissen eure Theras, ob überhaupt oder mit wem ihr über die Therapie sprecht oder haben sie vl sogar eingefordert, dass ihr euch jemandem anvertraut (weil das vl die Therapie positiv beeinflussen könnte usw)?

Meine weiß nicht, dass ich da nach außen hin dicht mache, wobei ich gerade erst Thera gewechselt habe und wir daher ohnehin noch am Anfang stehen ...

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