Gert Postel

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redred
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Beitrag Do., 26.11.2015, 15:20

Was ist bitte kognitiv induzierte Verzerrung?

Mal abgesehen davon, bipolare Depression 3. Grades gibt es nicht, eine solches "Krankheitsbild" hätte allein schon stutzig machen müssen.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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stern
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Beitrag Do., 26.11.2015, 15:36

Natürlich spricht man teilweise von bipolarer Depression anstelle von z.B. bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome (diagnostizierbar unter F. F31.3-5)... und man unterscheidet auch diagnostische verschieden Schwergrade der depressiven Ausprägung: leicht bis schwer... also 3 Grade, die sogar im ICD zu berücksichtigen sind.

induziert ist aus meiner Sicht ein Pleonasmus... die kognitive Verzerrung ist ein feststehender Begriff.

Wenn er etwas verkaufen hätte können, was es tatsächlich nicht gibt, das wäre genial gewesen. Aber er war so wenig genial, dass er einfach einen Titel einer bereits existenten Dis. übernommen hat. =>
http://katalog.ub.uni-heidelberg.de/cgi ... ey=5010204

Disserationen kann man einsehen, falls du näheres wissen möchtest.
Liebe Grüße
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redred
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Beitrag Do., 26.11.2015, 15:55

Die Bezeichnung bipolare Depression gibt es nicht. as i
Ich weiß jetzt nicht, warum du dich wieder soooo in Zeug legst, um die Psychiatrie zu verteidigen.

Was Postel gemacht hat war unmoralisch, da er Menschen hätte gefährden können.
Er hat seine Strafe allerdings abgesessen.

Wer nicht zur Rechenschaft gezogen wird, ist die Psychiatrie, speziell diese Klinik. Obwohl sie auch große moralische Verantwortung hat.

Wenn ich ein Patient dieser Klinik gewesen wäre und wäre durch Postel geschädigt worden, dann sicher hätte ich ihn verklagt, aber auch die Klinik, da ich eine Mitschuld bei ihr sehen könnte.

Die Patienten haben sich ja in erster Linie der Psychiatrie anvertraut. Die dann einen falschen Arzt zur Verfügung gestellt hat.
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redred
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:02

Der Link ist dennoch interessant. Demnach hat er also die Dissertation abgekuckt und sich nicht einen Titel aus den Fingern gezogen, wie er behauptet.
Dennoch, wie konnte sich ein solcher Mensch jahrelang halten und auch noch befördert werden? Ist mir völlig rätselhaft.
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stern
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:05

redred hat geschrieben:Die Bezeichnung bipolare Depression gibt es nicht.
Natürlich bezeichnen das auch Fachbücher teilweise so... jeder weiß, was damit gemeint ist. Man spricht nicht immer im Wortlaut des ICD, was ja auch arg holprig ist.
Ich weiß jetzt nicht, warum du dich wieder soooo in Zeug legst, um die Psychiatrie zu verteidigen.
siehst du so.... und über DEINE Wahrnehmung möchte ich nicht diskutieren, das sie DEINE Sache ist.
Wer nicht zur Rechenschaft gezogen wird, ist die Psychiatrie, speziell diese Klinik. Obwohl sie auch große moralische Verantwortung hat.
Ach so... wenn ich eine Urkunde fälsche ist der schuld, der das nicht merkt... *piep*. Das wäre höchstens bei Fahrlässigkeit der Fall
Wenn ich ein Patient dieser Klinik gewesen wäre und wäre durch Postel geschädigt worden, dann sicher hätte ich ihn verklagt, aber auch die Klinik, da ich eine Mitschuld bei ihr sehen könnte.
Das ist geregelt, wer haftet... darüber würde dich dann ein Rechtsanwalt aufklären. Im Fall Postel ist die Besonderheit, dass er kein Arzt war... die Liste der ANklagepunkte war recht lang.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:08

wie er behauptet.
Ich wäre eh nicht so sicher, ob alles so stimmt, wie er behauptet... Hochgradig narzisstisch gestört... da sind sicher die einen oder anderen Selbstbeweihräucherungen dabei, wie genial er ist und wie doof die anderen doch sind. Manche Narzisstische Menschen sind gute Blender... auch Heiratsschwindler z.B.
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redred
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:17

Das er sich selbst beweihräuchert ist durchaus zu erkennen und ich denke mal das er wirklich narzisstisch gestört ist. Ich habe auch den Talk mit Maischberger gesehen. Da zappelt er dauernd irgendwie so unruhig umher. Erinnert mich an einen manischen Patienten den ich mal kennengelernt haben. Aber wie konnte der als Arzt jahrelang durchgehen und auch noch befördert werden?
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:35

Es gibt falsche Ärzte (bereits google spuckt einige aus), die sogar operieren. Manche haben einen Bezug dadurch, dass sie Pfleger waren oder tatsächlich mal ein paar Semester Medizin studierten. Vielleicht hatte er einen Bezug zur Psychiatrie? Minimum muss er sich manches angelesen haben. Auf seine Schilderungen gebe ich nicht so viel (ich glaube, bei Maischberger habe ich ihn auch schon mal gesehen)... interessanter wäre, wie andere ihn wahrgenommen haben. Dass es Behandlungsfehler gibt, steht außer Frage... nur fällt eben nicht jede Urkundenfälschung sofort auf. Hier könnte ich mir dann Fahrlässigkeit vorstellen, wenn ein offensichtlich falsches Dokument nicht erkannt wird. Aber bei einer guten Fälschung...
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Beitrag Do., 26.11.2015, 16:44

Vor "wer heilt, hat recht" kann man bei falschen Ärzten eben in der Regel nicht sprechen... sondern eher von Glück, wenn sich nicht auch noch Körperverletzungen zugetragen haben, wie das oft der Fall... aber das ist z.B. als Gutachter ja nicht unbedingt der Fall. Wenn ein PT ein inhaltlich-falsches Gutachten erstellt, fällt das dem Gutachter ja auch nicht unbedingt auf, dass darin nicht in beschrieben stehe. Was aber auffällt, sind z.B. formale Fehler oder wenn Behandlungsmaßnahmen nicht zur vorliegenden Störungen passen, evtl. auch gravierende fachliche Mängel. Z.B. Diagnosen die es gar nicht gibt. Aber bei der bipolaren Depression sehe ich das nicht... so bezeichnen das auch teilweise Fachbücher, z.B. zur Abgrenzung von der unipolaren D.
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 11:00

Hallo und vielen Dank für die Antworten, das hätte ich nicht erwartet. Entschuldigung dass ich selbst meine Ansicht nicht gleich geschrieben habe, aber als langjähriger psychiatrisch Kranker in Ö gewöhnt man es sich an, zu schweigen. Manche verstehen jetzt sicher was ich meine. Um noch eine Frage zu beantworten: Ich persönlich hätte weniger Scheu, mich von einem Gert Postel behandeln zu lassen als von manch anderem Psychiater. Habe vorhin gelesen, dass die schlechtesten Studenten Psychiater werden, was mich nicht im geringsten wundert. Liebe Grüße

ps @ redred: Narzisstische persönlichkeitsstörungen haben mit Manie meines Wissens wenig zu tun. Aber es ist mir nichts Neues, dass es hierzulande den Patienten selbst überlassen wird, ihre eigenen Diagnosen auszustellen. Warum sollten sie das nicht auch für andere tun? Auf dem Gebiet herrscht einfach bei uns Narrenfreiheit, irgendwie ist das eh schön.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 13:52

@ HalloWien,

Denk dir nichts dabei, viele hier können nicht ab, wenn man ihnen den vergötterten Therapeuten/Psychiater/Seelenklempner madig macht. Natürlich war Gert Postl schlau.
Das Schöne ist aber: Ihn wird man höchstens wegen Urkundenfälschung drannehmen können. Echte Psychiater sind bekanntlich auch nie für irgendetwas verantwortlich.
Irgendeinen Schaden nachzuweisen ist in der Psychiatrie so gut wie unmöglich.

Auch ich hätte kein Problem damit, mich von ihm behandeln zu lassen. Was bitte sollte sich groß unterscheiden von einer echten Behandlung? Bekanntlich handelt es sich sowohl bei den Antidepressiva als auch bei Psychotherapie um Plazebo, was u.a. eine Erklärung dafür ist, dass beide gleich gut wirken.

In dem Zusammenhang hier das Experiment von Patientenseite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenhan-Experiment
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hallowien
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 14:28

@ Broken Wing,
vielen Dank für den interessanten Link, das Experiment kannte ich noch gar nicht.
Ich habe mir einiges über Gert Postel zu Gemüte geführt, auch sein Buch. Postel hat meines Wissens niemanden geschädigt, indem er gefährliche Medikationen verordnet oder zwangsbehandelt hätte. Oder solche Behandlungen fehlerhaft unterlassen hätte. So gesehen war er sicher einer der besseren Psychiater! Er war auch in der Forensik tätig, und hat dort tadellose psychiatrische Gutachten verfasst. Vorgesetzten und Kollegen waren mit ihm nicht nur zufrieden, sondern fanden ihn sogar interessant und seine Ausführungen bahnbrechend. Möglicherweise hat Postel nach seiner Haft finanzielle Probleme und lebt nun davon, seine vergangene Geschichte wieder und wieder zu erzählen. Ich finde es nicht richtig, über ihn herzuziehen, ich finde er hat eine wichtige Aufgabe erledigt. Wo andere "manisches Rumgerutsche" sehen, vermute ich eher, dass er lieber etwas anderes tun würde als immer Dasselbe vor Publikum abzuliefern und es ihn einfach schon nervt inzwischen In dem Zusammenhang fällt mir noch Gustl Mollath-Skandal ein. Dieser arme Kerl würde heute noch in der Geschlossenen sitzen, wenn er sich nicht getraut hätte, immer wieder Hilferufe in die Öffentlichkeit zu senden - und wenn er nicht einen Zahnarzt zum Freund gehabt hätte, der zu seiner Befreiung schließlich angestoßen hat.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 15:13

Ich habe auch sein Buch gelesen. Er beschreibt seinen Tagesablauf. Und was soll man sagen. Diese armen, überarbeiteten Chefärzte mit dem Hungerlohn!

Ich bin selbst in Psychotherapie. Und ich lasse es nicht zu, dass mich die Psychotante mit ihren Heilungsvorstellungen nervt. Es ist ganz klar. Sie wird dafür bezahlt, dass sie sich als seelischer Mülleimer benutzen lässt. Meiner Umgebung und meinen Freunden will ich das nicht zumuten. Was sie für eine Ausbildung hat, ist mir egal, sie darf nur nicht blöder sein als es die Polizei erlaubt.

Antidepressiva sollte ich auch nehmen, ich habe ihr erzählt, dass ich es tue. Sie traut mir in diesem Punkt nicht, zurecht. Ich ginge meine eigenen Wege, meint sie. Wir reden nicht mehr drüber.

Glorifizieren muss man Gert Postl nicht. Aber man sollte sich mal die Frage stellen, ob es denn wirklich einen Unterschied macht, von ihm oder einem ausgebildeten Psychiater behandelt zu werden. Dass schlechte Studenten Psychiater werden, wundert mich nicht. Man muss nicht viel können, fachlich jedenfalls nicht. An die Persönlichkeit stellt der Beruf schon hohe Anforderungen, aber wenn man die nicht mitbringt, macht es auch nichts.
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 15:33

Ich meine halt, man sollte das Machtgefälle auch nicht übersehen, das zwischen Arzt und Patient vorliegt. Weder Arzt noch Patient wollen verschaukelt werden vom jeweils anderen. Aber wer sitzt im Zweifelsfall auf dem längeren Ast? Bzw. wer kann wen besser "fertigmachen", wenns um die Wurst geht? Unter Ärzten sind narzisstische Neigungen weit verbreitet, wenn ein Arzt sich gekränkt fühlt, kann sich das toxisch für den Patienten auswirken. Im übrigen halte ich weder Antidepressiva noch Psychotherapie eindeutig für Plazebo. Ich denke eher, bei manchen schlägt das eine fehl, bei anderen das andere, bei wieder anderen beides, und auch die Umstände und der Zeitpunkt der Behandlung (oder Nicht-Behandlung) spielen eine Rolle. Ich persönlich versuche immer so lange es geht ohne das eine und andere auszukommen. Umso erschreckender finde ich wenn ich alle Jahre doch einmal etwas davon möchte, was sich wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode nennt, aber es mir dann ohne Angabe von Gründen verweigert wird.
Vor kurzem habe ich in eine Leserbeitrag eines anderen Forums folgenden Satz gefunden: "Ich erzähle nie jemandem mehr über mich als er mir umgekehrt über sich erzählt und bin immer gut damit gefahren." Ich fürchte, dieser Mensch sieht das richtig.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 17:01

Nun ja, wissenschaftlich anerkannt ist da gar nichts. Keine Ahnung, wie du draufkommst.
Klar, in den Ausbildungsinstituten hängen vielleicht irgendwelche erkauften Studienergebnisse.
Gilt auch für psychiatrische Verfahren. Die Zeitungen sind voll von angeblich wirksamen Methoden gegen die Depression. Unsere wöchentliche Studie gib uns heute.

Ich habe im Eigenversuch herausgefunden, dass Atmen gegen meine Depressionen hilft. Ich hatte vorher Panik, ein starkes Beklommenheitsgefühl in der Rippengegend. Dann habe ich plötzlich geatmet. Jetzt ist alles weg.
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