Angst vor der Zukunft und dem Alter?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.

Tränen-reich
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:06

AdW, wovon soll ich noch träumen, wenn ich DAS, was ich schon längst hätte haben "sollen", was altersentsprechend (für mich) nicht mehr geht?

Entschuldige, ich möchte nur mich selbst damit abwerten. Ein paar Beispiele: das Einzige, was geht ist ein Partner. Und? Sieht mein Leben dann so aus, was für mich hätte ganz anders laufen MÜSSEN?? Ab in ne Mietswohnung? Nä! never ever geh ich auch noch mit nem altersgerechten Kostüm zum Standesamt - mein Cinderella-Kleid so nach dem Motto - abgehakt, also lass ichs und soll der sich dann ernsthaft meine Falten reinziehen, meinen komisch verformten Körper?? Das meinte ich mit Wünschen und zusammenhängenden Vorstellungen, ich lege Bestimmtes als Voraussetzung für irgendwas fest - ergo: abgehakt, erledigt, ad acta oder runde Ablage. Und ja, wieder entschuldige, aber ich denke einfach so. Ja, und wenns für andere oberflächlich ist, es ist mir eeeegaaaaal... der Quatsch mit den inneren Werten. Kann mir keiner erzählen, dass NUR das zählt. Ich kann die Denke nicht abstellen, ich hab immer das Gefühl ich hab anders darüber zu denken, weil andere das so wollen (incl. meine Thera), weil ich unmöglich bin in dem, was ich darüber denke. Und wenn ich daran denke, dass ein Familienmitglied erst mit Mitte 50 den Mann getroffen hat, konnt mir die nackte Angst hoch... Warum gibts denn so viele Singles? Wenn mir Menschen da draußen mit "finds schon einen" kommen, könnt ich kotzen. Ham die ne Glaskugel?
Ich bin das Letzte auf dieser Welt und hab bei meinem größten Wunsch, meinem Kind eine intakte Familie zu geben, versagt. Ja, eine Versagerin bin ich.

Weiß nicht, kann grad nicht mehr... heul mir grad die Augen aus m Kopp...

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:11

Tränenreich,

ich glaube das auch nicht, dass nur die inneren Werte zählen
was ich aber wohl aber auch glaube ist, dass eines neben dem anderen stehen kann
ohne dass das Eine wertvoller oder besser und das Andere weniger wertvoll oder schlechter ist.

Und ja, ich kann nicht sagen wie es sich anfühlt
ich kanns einfach nicht weil ich in einer anderen Situation lebe.

Ich kann dir nur sagen, dass deine Vorstellung auch eine gehörige Portion Illusion inne wohnt
also glaube ich, muss nicht stimmen.

Ich hab nix tröstliches.

LG
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Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:14

Widow, ich kann mich erinnern, wir hatten das Thema schon mal kurz. Ich hätte nicht verallgemeinern sollen, stimmt. Ich kenne niemanden, bei der er so schnell ging (außer künstlich herbeigeführt, und da waren die Folgesymptome auch jahrelang wie die eines natürlichen Wechsels, fast schon stärker) wie bei dir. Ich spreche also nur von mir bekannten Frauen.

Auf einer Insel bei einem Volk (ich werde recherchieren) feiern die Frauen die Menopause. Sie können endlich nicht mehr gebären und fühlen sich demnach frei. Angeblich haben sie keinerlei körperliche und seelische Beschwerden.

AdW, meine ersten Symptome waren unregelmäßige Blutungen und teilweises Aussetzen über mehrere Monate. Dann wieder einige Monate normal, dann wieder Aussetzen. Irgendwann begannen Hitzewallungen.
Bezüglich Stimmungsänderungen kann ich dir nicht wirklich korrekt antworten, da ich damals emotional in anderes sehr verstrickt war, und ich den Anteil der Hormonveränderngen daran nicht weiß.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:20

Adw, ja mag sein, dass da was illusorisch ist. Aber es ist halt möglich im Leben. Und das zeigen mir einige Menschen dort draußen. Ich gehöre zu den anderen - den Pechvögeln. Und mich so vom Schicksal deklarieren zu lassen, da krieg ich soooooooooooooon Hals.

Etwas Tröstliches, ist schon gut, das erwarte ich überhaupt gar nicht.

LG

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Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:24

Diesen Text finde ich schön: http://www.balancebeautytime.com/artike ... ere-sitten

(Den Beitrag über das Volk, welches ich oben erwähnte, finde ich (noch) nicht.)

Tränen-reich, es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich werde mich hier zurückhalten, komme mir gerade wie ein Trampeltier vor. Ich will mit meinen Worten nicht auf deinen Gefühlen herumtrampeln.
Zuletzt geändert von Themis am Do., 05.11.2015, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:28

Themis,

ich vertrage das schlecht: Wechseljahre: Weisheit/Reife

merke gerade dass das sich für mich ähnlich anfühlt wie: am Leid reifen und wachsen

Ich will vielleicht gar nicht wachsen und reif werden und weise

Vielleicht will ich das einfach alles gar nicht
aber ich werde von der Natur oder vom Schicksal oder weiss der Fuchs
dazu gezwungen.

Genauso: nach dem Tod ist alles besser, das ist auch sowas da steigt mein Blutdruck.

Nein, ich fürchte wirklich die Wechseljahre als etwas Positives sehen zu können
wird noch ein verdammt harter und steiniger Weg für mich.
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Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:32

Meine Meinung: Man reift nicht am Leid. Man reift am Guten.
Bei mir ist es halt so: Ich fühle mich ruhiger.
Altern ist nicht automatisch Doof-Werden.

(Aber vielleicht habe ich ja auch nur Depressionen und verwechsle da etwas ...)
Zuletzt geändert von Themis am Do., 05.11.2015, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:32

Träne,

gibt es auch nicht, was tröstliches
denn ja, einige Sachen sind so und in der Form wirklich vorbei.

Was aber vielleicht doch eine Tür wäre: trauern

(ich weiss kaum vorstellbar)
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:36

Themis,

das Komische: ich finde Frauen 40+ anziehend, schon immer.
Alleine wenn ich an meine Analytikerin denke...reicht schon, die ist toll und sogar 50+
Nur: für mich kann ich mir das nicht vorstellen, vielleicht weil ich innerlich nicht hinter her komme.

Aber weit verbreitet zu hören bei schlimmen Schicksalschlägen ist doch: ja, aber daran kannst du reifen und wachsen
(und das Abartige daran: ich finde das stimmt auch)

Am Guten heile ich.

LG

Sehr spannender Thread.
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Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:43

AdW, ich finde, dass schlimme Schicksalsschläge zerstören. Der darauf folgende Versuch, weiter zu machen, kann leicht mit Reifen und Wachsen verwechselt werden. An meinen Schicksalsschlägen jedenfalls bin ich nicht gewachsen. Es hat mir etwas genommen, was unersetzlich ist. Aber jetzt rutsche ich ins OT.
Back to the Topic!

(Sorry wegen dauerndem Editieren - ich sehe heute so schlecht und plage mich mit meinen Augen. Keine Alterserscheinung übrigens, ich habe das schon ewig. Jaja, bei meinem Alter darf ich das behaupten )
Zuletzt geändert von Themis am Do., 05.11.2015, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:45

Ja, vielleicht ist es eine Verwechslung oder ein Wunschdenken um alles weiter am Laufen zu halten.

Sch....
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Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:56

**AufdemWeg** hat geschrieben:Aber weit verbreitet zu hören bei schlimmen Schicksalschlägen ist doch: ja, aber daran kannst du reifen und wachsen
(und das Abartige daran: ich finde das stimmt auch)
Sehe ich anders, halte es da aber auch nicht mit Themis ('man würde am Guten reifen'):
Das Gute habe ich viel zu oft "einfach hingenommen", ohne mir darüber Gedanken zu machen ("reifen" und Gedankenmachen gehören für mich zusammen).
Ich bin der Ansicht, dass es auf das Maß ankommt: Wirklich gefordert wurde ich (und habe damit auch die Chance zum Reifen bekommen) durchs Schlechte, Schwere, durch Leid.
Aber da gibt es eine Grenze: to much is to much - jedenfalls für mich. Wenn das der Fall ist, dann kann ich da nichts mehr lernen, da kann ich mich nicht mehr mit auseinandersetzen. Da werde ich einfach nur überrollt und pulverisiert, mehr nicht.
(Habe gerade Themis' Folgeposting gesehen: Jep!)
**AufdemWeg** hat geschrieben: Sehr spannender Thread.
Finde ich auch, danke für ihn, liebe Myhre!

@ Themis: Die Folgesymptome bei meiner Schwester nach der künstlichen, abrupten Einleitung des Klimakteriums waren nicht der Rede wert, aber vielleicht überlagerten der Darmkrebs samt Behandlungsqualen und die Psychose auch alles andere.

@ Tränen-reich: Mir tut es sehr leid, dass Du so hart mit Dir umgehst. Immer wenn ich bei Dir mal lese und mitbekomme, wie tapfer und gut Du das mit Deinem Jungen hinbekommst, neben Job und allem eigenen Kummer, dann wünsche ich Dir, dass Du stolz auf Dich sein mögest.
(Zum Körper: Ich war ein dickes Kind und ein fetter Teenager und habe sehr früh, schon mit 12, 13, heftige Dehnungsstreifen auf Oberschenkeln und rund um die Hüften bekommen. - Hat nie einen Mann gestört. Hast Du die Erfahrung gemacht, dass jemand Dich wegen solcher Äußerlichkeiten geringschätzt oder denkst Du das ohne Erfahrungshintergrund?)

LG
w
Zuletzt geändert von Widow am Do., 05.11.2015, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 05.11.2015, 20:59

**AufdemWeg** hat geschrieben:
Was aber vielleicht doch eine Tür wäre: trauern
Ja, kein Plan, wie DAS gehen soll. Ich kanns nicht, kanns einfach nicht. Und vor allem stell ich mir grad vor, wie ich mit 50 gerade mein Trauern beendet habe...weils vorher nicht ging???? Das ist echt noch entsetzlicher...
Würde ich aufm Sterbebett gefragt werden, was ich aus meinem Leben gemacht hab, würde ich antworten: ich hab mich therapiert, um jetzt zu sterben.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 05.11.2015, 21:16

Widow, ...das hat mich sehr berührt, was du grad geschrieben hast. Danke!!!!!! Dass du mich erstmals ansprichst, hat mich jetzt gefreut... (Hatte immer leise Impulse in deinem Blog, was zu schreiben (michnichtrau-oder so??)... aber irgendwie ist das da dein Revier)

Ich denke eher, dass ist ohne Erfahrungshintergrund bzgl. der Männer, wenn eher mit meiner Mutter (hat mich mit 8 Jahren mitdiäten lassen, ich hab ein "ich bin zu dick" daraus gemacht). Doll, wieder so'n Mutter-Tochter-Ding...
Und ich glaub auch, ich hab damals schon zu viel gelesen und ließ nur eins gelten: Männer wollen immer schlanke hübsche Frauen haben, denn nach denen schauen die sich um. Eigentlich weiß ich, dass es Quatsch ist. Ich weiß auch, dass es "alles" gibt. Jeder mag was anderes. Ich fokussiere zu sehr auf eine einzige Meinung...


Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 21:19

Widow hat geschrieben:[...] halte es da aber auch nicht mit Themis ('man würde am Guten reifen'):
Das Gute habe ich viel zu oft "einfach hingenommen", ohne mir darüber Gedanken zu machen ("reifen" und Gedankenmachen gehören für mich zusammen).
Stimmt. Das mit dem "Guten" habe ich zu unbedacht und polarisiert betrachtet.

Wenn noch Raum für Aktion bleibt, ist Entwicklung/Wachsen möglich. Wenn ich mich noch irgendwie bewegen kann, kann ich reifen.
Die Folgesymptome bei meiner Schwester nach der künstlichen, abrupten Einleitung des Klimakteriums waren nicht der Rede wert, aber vielleicht überlagerten der Darmkrebs samt Behandlungsqualen und die Psychose auch alles andere.
So verschieden sind wir: Ich kenne einen Fall, bei dem diese plötzliche künstliche Hormonabsenkung extrem zu klimakterischen Beschwerden führte. Genauso schwer wie
du schon beschreibst von den Folgen der weiteren Krebsbehandlung zu trennen. Schei.ss Krebs.

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